Es ist getan, das letzte Kapitel vor dem Epilog, der nächste Woche kommt bösartig grins! Liebe Grüße eure heute leicht sadistisch angehauchte Cassie!
Mein besonderer Dank geht heute an: Obscura serpentis merci, Amunet ja, irgendwer muss ja der Böse sein… tätschelt Lucius die Fönfrisur, burningangel84 grins – sorry, aber ne Orgie passt nicht in diese ff, aber, eventuell in eine meiner kommenden, KleineSchwesterOrion fies grins, na, bin mal gespannt, wie dir dieses Chap gefällt, inside lach – nett, dass du dich geoutet hast – freu, Sathiel the second hab auch schon versucht Dumbledore die Figur abzuschwatzen, er will sie partout nicht hergeben, er meint, er bräuchte sie um Ex-Todesser zu quälen gg.
Ach, bevor ich es vergesse: Gemüse bereitleg
So, das werdet ihr nachher zum Schmeißen brauchen pfeif.
13 Once more with feeling…
Nach Snapes Rausschmiss blieb Ihnen nichts anderes übrig, als die Krankenstation zu verlassen, zumal Lucius aussah, als würde er sie am liebsten zum Frühstück verspeisen, ungegart!
Es gefiel Harry nicht, Draco allein lassen zu müssen. Dieser Gedanke trieb ein schiefes Grinsen in sein Gesicht. War es nun schon soweit, dass er sich ausgerechnet um Draco Malfoy, den Sohn eines Todessers, der wahrscheinlich schwarze Magie beherrschte, bevor er laufen konnte, Sorgen machte?
Blaise betrachtete ihn interessiert von der Seite, wie ihm gerade auffiel. Harry wurde rot. Überraschenderweise war es aber nicht Blaise, der ihn ansprach, sondern Pansy.
„Weißt du, Potter, Draco ist für mich wie der Bruder, den ich immer haben wollte…"
Harry blickte sie überrascht an. Was sollte das denn werden? Bekenntnisse tiefster Geheimnisse im kalten Flur?
„Und ich werde nicht zulassen, dass ihm wehgetan wird…"
Harrys Überraschung steigerte sich in Erstaunen. Moment mal, wollte Pansy damit gerade andeuten, er wäre derjenige in dieser verqueren Beziehung, der den anderen verletzt? Erstaunlicherweise erinnerte Pansy ihn gerade heftig an Hermine. Aber Stopp! Zurück zur Realität… war es nicht viel eher so, dass Draco seine Gefühle mit teuren Lederschuhen trat?
Pansy schien das irgendwie anders zu sehen: „Wenn ich herausfinden sollte, dass du Draco verletzt, egal in welcher Weise, werde ich Dinge mit dir tun, die den dunklen Lord vor Neid erblassen ließen!"
Was bei Morganas Netzstrümpfen sollte denn diese kryptische Aussage? Nahm Pansy freiwillig Nachhilfestunden bei Trewlaney? Denn die war immerhin Meisterin in Sachen kryptische-Aussagen-ohne-wirklichen-Sinn-Hauptsache-mit-rauchiger-Stimme-dahingekrächzt…
Bevor Harry antworten konnte, hatte Pansy sich abgewandt und schritt eilig davon.
„Wow, was war denn das?" rutschte es ihm heraus.
„Das Schlimme ist, Potter, sie meint das absolut ernst!" Blaise schlang einen Arm um Ginnys Taille.
„Stimmt, wo Harry doch der unsensible Herzensbrecher ist und der arme Malfoy das sensible Prinzesschen… war mir doch glatt entfallen…" Ginny verdrehte entrüstet die Augen.
„Na, Prinzesschen stimmt schon…" grinste Blaise.
„Ginny, kann dein Freund auch mal irgend etwas ernst nehmen?" seufzte Harry, konnte sich aber ein schiefes Lächeln nicht verkneifen.
„Nicht, dass ich wüsste…"
Blaise knuffte Ginny frech in die Seite.
„Verschwindet bloß, ihr zwei, diese Turtelei ist ja nicht zum Aushalten…"
Völlig überraschend ließen die beiden sich das nicht zweimal sagen. Ginnys leises Kichern verhallten in den ansonsten stillen Fluren.
Harrys Lächeln verlor sich in der lauter werdenden Stille. Was Lucius jetzt wohl gerade bei Draco tat? Er würde ihm doch nicht wehtun…?
Irgendwann schlich Filch mit einem Satz blitzblank polierter Folterinstrumente an ihm vorbei – trug Mrs. Norris Handschellen an den Pfoten? – und pfiff ein fröhliches Liedchen vor sich hin. Beim genaueren Hinhören hätte es durchaus etwas Ähnlichkeit mit Spiel mir das Lied vom Tod… haben können. Natürlich nur, wenn man irgendwelche bösen Absichten hinter Filchs Tun vermutet hätte…
Wenig später folgte ein noch missmutiger als sonst dreinblickender Snape, der mit den Worten „Der Flur ist nicht ihr Gemeinschaftsraum, Potter, nicht solange sie nicht tot sind und als Gemälde dieses Gemäuer zieren… aber wenn sie unbedingt wollen, kann ich dem natürlich gerne abhelfen…" riss ihn aus seinen Gedanken.
Langsamer als es Snape lieb war machte Harry sich auf in Richtung Gryffindorturm. Er würde mit Draco reden müssen. Mal wieder. Wie oft hatte er sich das nun seit ihrer ersten Nacht vorgenommen? 3-4 millionen Mal? Und wie oft hatte er es in die Tat umgesetzt? 0 mal. Ein Schnitt, der ihm zu denken geben sollte. Das einzige, was offenbar zwischen Ihnen funktionierte, war der Sex… und bei Merlin, wie der funktionierte!
Bevor Harry an diesem Abend schlafen ging, gönnte er sich beim Gedanken an Draco in seinem Krankenhauskittelchen noch eine lange, genüssliche, entspannende eiskalte Dusche…
Natürlich kam Harry weder am nächsten Tag, noch an den darauffolgenden Tagen dazu, auch nur eine einzige Silbe mit Draco zu wechseln. Offensichtlich zog dieser es nun wieder vor ihm aus dem Weg zu gehen.
Es war zum Doxys melken!
Harry brauchte nur einige Tage um auf dem Zahnfleisch zu gehen. Er wurde einfach nicht schlau aus Draco und warum er sich nun wieder völlig anders verhielt. Merlin, er hatte sogar versucht mit Blaise oder Pansy … und… größer konnte seine Schande kaum noch werden… mit Goyle und Crabbe - zu reden. Doch entweder hatte Draco sein gesamtes Haus mit einem Schweigezauber belegt oder … ja… oder was eigentlich?
Harry hatte nicht den Eindruck gehabt, dass Pansy und Blaise besonders überrascht gewesen waren, als sie sie auf der Krankenstation erwischt hatten. Und besonders angeekelt war auch niemand… Und Draco? Er reagierte auf seine Berührungen ebenso eindeutig wie er selbst. Warum zum Henker ging er ihm dann schon wieder aus dem Weg?
Selbst Ginny und Hermine waren keine große Hilfe. Hermine erzählte ihm permanent, dass er doch froh sein solle, jetzt würde er endlich nicht mehr verarscht, während Ginny so ziemlich das Gegenteil behauptete. Solche Diskussionen endeten regelmäßig damit, dass im gryffindorschen Gemeinschaftsraum die Gardinen in Flammen aufgingen und das Mobiliar sein Heil in der Flucht suchte.
Dean und Seamus versuchten beherzt Hermine und Ginny klarzumachen, dass, wenn sie sich schon stritten, sie das genauso gut in Bikinis machen könnten und sich, eventuell, mit Schlamm bewerfen sollten?
So verging die Zeit und Harry kam seinem eigentlichen Ziel auch nicht den Bruchteil eines Sandkorns näher.
Der Einzige, der diese Situation als überaus angenehm empfand, war ein gewisser Severus Snape. So hatte er endlich die benötigte Muse, sich in aller Ruhe zu überlegen, wie er eine gewisse Sybill Trewlaney am unauffälligsten in ihr Leben nach dem Tod überführe könnte…
„Morgen, Harry." murmelte Ron zwei Tage später, ließ sich müde auf seinen Platz fallen und legte den Kopf auf die Arme.
„Morgen Ron…"
Harry war froh, dass Ron ihm mittlerweile glaubte, dass er nichts von Hermine wollte, auch wenn die Aussprache nach Rons Ohnmacht alles andere als erbaulich gewesen war. Ron hatte eigentlich nur eins wissen wollen: „WIESO MALFOY? Wieso nicht Seamus, oder Dean, oder von mir aus Colin oder Anthony oder… shit IRGENDWER außer MALFOY!"
Gut, Harry hatte es ihm nicht wirklich verständlich machen können wieso gerade Malfoy, aber immerhin redete Ron wieder mit ihm und hielt ihn auch nicht für verrückter als vorher. Jedenfalls nicht für viel verrückter… ein Status quo, mit dem Harry leben konnte.
„Morgen…" Hermine brachte kaum die Augen auf und auch Ginny, die sich nun neben ihn fallen ließ, wirkte völlig übermüdet.
„Was ist denn mit euch los?" fragte Harry ehrlich verdutzt. „Wir haben doch seit dem Eunuchenfluch Ruhe vor Malfoy gehabt. Oder hat einer der anderen Slytherins…?"
„Nein, dieser dämliche Hufflepuff, Justin F-F, ist auf dem Größenwahntrip. Offensichtlich versucht er grad Malfoy den Titel Oberarsch von Hogwarts streitig zu machen. Er hat Seamus irgendeinen dämlichen Fluch aufgehalst…" nuschelte Ron undeutlich.
„Hat sich die ganze Nacht für einen Säugling gehalten und permanent nach seiner Flasche gebrüllt." Hermine sprach so schleppend, dass Harry nicht sicher war, ob sie nicht im Schlaf redete.
„Davon hab ich gar nix mitgekriegt." meinte er nur verwundert.
„Kein Wunder, du hast ja auch gepennt." Ginnys Kopf sank an seine Schulter.
„Jaa, aber normalerweise werde ich ja munter, oder?"
„Hast du eventuell wieder von Dobby geträumt? Dann kann man nämlich schreien wie man will…" murmelte Ron.
Harry wurde knallrot. Er hatte natürlich nicht von Dobby geträumt…!
Das allmorgendliche Flügelgeraschel ließ sie aufblicken. Sofort sah Harry die riesige Eule der Malfoys. So weiß wie Hedwig war, so tiefschwarz war die Eule von Lucius.
Mit einem eleganten Bogen sauste sie auf den Slytherintisch zu, ließ einen Brief gekonnt zwischen Dracos Teller und seine Tasse gleiten. Überrascht bemerkte Harry, wie Draco die Stirn runzelte. Auch Blaise und Pansy schienen ihn zu beobachten. Eventuell lag es daran, dass Draco ihn noch immer mied und Harry sich tatsächlich eingestehen musste, dass er ihn vermisste… Mittlerweile war er sogar schon so weit, dass er sich mit einer ihrer früheren Auseinandersetzungen zufrieden gegeben hätte. Selbst von Draco verflucht zu werden, war besser, als ihm überhaupt nicht mehr nahe zu kommen… vielleicht bemerkte Harry die merkwürdige Reaktion des Slytherin deshalb so deutlich.
Draco griff scheinbar ungerührt nach dem Brief und brach das blutrote Siegel auf der Rückseite. Langsam faltete er das Pergament auseinander und las.
„Harry, kann ich mal die Marmelade haben?" riss Parvati ihn aus den Gedanken.
„Hm, ja sicher…" Harry langte über den Tisch und reichte dem dunkelhaarigen Mädchen das Rührei. Ihren verwunderten Blick bemerkte er gar nicht.
Fast im selben Moment erhob Draco sich unter den fragenden Blicken seiner Freunde. Mit ungewohnter Eile verließ er die Halle, den Blick auf den Boden gerichtet. Eine ungute Vorahnung sprang Harry aus dem Hinterhalt an, presste ihm die Luft aus den Lungen und ballte sich als eisiger Klumpen in seinem Magen zusammen. Das mussten eindeutig schlechte Nachrichten gewesen sein.
„Harry, nicht schon wieder! Gönn' uns mal ne Pause!" schnaufte Hermine erschöpft, als er aufstand.
„Ja, ja…" machte er abwesend.
Er konnte einfach nicht anders. Etwas an Dracos Blick machte ihm zu schaffen. Hatte er Draco jemals mit gesenktem Blick gesehen?
Ja.
Ein einziges Mal.
Auf der Krankenstation mit Lucius… und genau das war es, was ihm Bauchschmerzen bereitete.
Und so ignorierte Harry mal wieder die Stimme seines Gewissens, in diesem Falle Hermine, und folgte Draco hinaus.
Pansy, die fast zeitgleich mit ihm zu dem Entschluss gekommen war Draco zu folgen, wurde von Blaise am Arm zurückgehalten. Auf ihren fragenden Blick deutete Blaise nur auf einen hinauseilenden Harry Potter. Pansy ließ sich zögernd wieder auf ihren Platz sinken, nicht ganz sicher, ob sie das richtige tat.
Einer Eingebung folgend schlug Harry den Weg zum Raum der Wünsche ein. Gerade als er um die Ecke bog, sah er die Tür sich schließen. Seufzend hielt er vor der Steinwand an. Er konnte unmöglich sagen, welchen Raum Draco sich herbeigewünscht hatte und so blieb ihm nur eins. Mit geschlossenen Augen begann er vor der Steinwand auf und ab zu laufen. Mit aller Kraft konzentrierte er sich auf einen Wunsch.
‚Ich will Draco finden!'
Nach der dritten Tour verschwand die Steinwand und wurde zu einer Tür aus feinstem Teakholz, verziert mit hunderten filigraner Schnitzereien. Die Türklinge war ohne Zweifel uralte gegossene Bronze.
Harry schluckte. Sollte er wirklich eintreten? Draco würde alles andere als begeistert sein ihn anzutreffen. Das hatte er ihm in letzter Zeit nun wahrlich deutlich genug gemacht. Doch ein Ziehen tief in seinem Herzen konnte er nicht ignorieren. Selbst wenn Draco nicht wollte, dass er für ihn da war. Harry wollte es für sie beide genug.
Langsam schlossen sich seine bebenden Finger um den Griff, drückten die schwere Klinke hinunter. Er trat ein. Und ihm blieb im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen stehen.
Er war in dem mit Sicherheit größten Schlafzimmer, welches er jemals gesehen hatte. Eigentlich war es nicht nur ein Schlafzimmer. Vor einem riesigen Kamin aus schwarzem Marmor war eine teuer aussehende Ledersitzgruppe arrangiert. Hohe Bücherregale, ohne Frage aus ebenfalls teurem Teak, säumten einen anderen Teil der Wand, davor ein massiger Schreibtisch.
Hinter einem Paravent konnte Harry die Umrisse eines riesigen Bettes erkennen. Langsam trat Harry näher, von Draco vor nirgends eine Spur zu sehen. Es war dämmrig im Zimmer, nur einige vereinzelte Kerzen spendeten diffuses Licht. Im Kamin knisterten einige Holzscheite.
Harry hatte das Zimmer halb durchquert, als er die sich sacht hin und her wiegenden Gardinen an der Fensterfront ausmachte. Eine Tür nach draußen? Zögernd trat er näher, die Gardine bauschte sich in einem weiteren Windhauch und Harry meinte eine Gestalt draußen erkennen zu können.
Er strich den überraschend weichen Stoff der Gardine beiseite und fand sich auf einem Balkon wieder. Ein dunkelblauer Nachthimmel, übersäht mit tausenden funkelnder Sterne, raubte ihm schier den Atem. Weiter unten glitzerte der Mond in dem ruhigen Wasser eines Sees. Leichter Tannenduft hing in der Luft. Ein Geruch nach Sommer, Hitze und Zufriedenheit.
Harry fand Draco am anderen Ende des Balkons. Er hatte beide Hände zu Fäusten geballt und stütze sich auf die Steinbrüstung. Seine ganze Haltung drückte schwer zurückgehaltene Wut aus.
„Draco?" Harry sprach leise. Zum einen, weil er Draco nicht erschrecken wollte und zum anderen… weil er seiner Stimme plötzlich nicht mehr traute. Zum ersten Mal seit Wochen war er allein mit Draco und anders als auf der Krankenstation würde sie hier mit Sicherheit niemand stören… keine Freunde… keine Lehrer… erst recht keine Väter… Sofort war die Intimität wieder da. Eine schmerzhafte Vertrautheit, die keiner von ihnen in Worte fassen konnte.
Draco reagierte nicht, starrte nur weiter ausdruckslos in die Nacht hinaus. Harry trat langsam näher, er konnte erkennen, dass Draco die Zähne aufeinander biss, seine Kieferknochen traten deutlich durch die helle Haut seiner Wangen hervor.
Harry bemerkte ein zusammengeknülltes Stück Pergament in Dracos Hand. „Schlechte Nachrichten?" erkundigte er sich vorsichtig. Draco wandte sich ihm abrupt zu, einen unbestimmten Blick in den eisgrauen Augen.
„Schlechte Nachrichten? Nicht für mich, Potter."
Harrys Kehle wurde trocken. Scheinbar nahm nicht nur Pansy Nachhilfe in kryptischen Aussagen, die die Menschheit verwirrten…
Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er Draco fragen, was in dem Brief stand, was ihn so aufzuwühlen schien? Nein, lieber nicht, er war nicht hier um schon wieder angeschrieen zu werden… Warum war er eigentlich hier?
Harry setzte gerade zu irgendeiner belanglosen Frage an, als Draco etwas tat, womit Harry zu allerletzte gerechnet hätte. Mit einigen schnellen Schritten war Draco bei ihm, das Pergament glitt unbemerkt zu Boden, als Draco nun Harrys Gesicht in beide Hände nahm und ihn küsste.
In den ersten Sekunden war Harry viel zu perplex um irgendwie reagieren zu können. Dracos Lippen fühlten sich kühl an, es lag keine Zärtlichkeit in diesem Kuss, eher etwas wie… Verzweiflung?
Draco drängte sich an ihn und Harry schlang unwillkürlich die Arme um seine Taille, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dracos Zunge forderten Einlass, schob sich zwischen seine Lippen und Harry ließ sich nicht lange bitten. Das war es doch, was er wollte, oder? Genau danach hatte er sich doch die letzten Wochen gesehnt. Er wollte Draco küssen, ihn spüren, ihn berühren… oder nicht?
Harry versuchte halbherzig etwas Abstand zwischen sie zu bringen, doch weder Dracos Lippen, noch seine Hände ließen von ihm ab.
Harry meinte Dracos Herz unter dem dünnen Stoff des Schulhemdes zu spüren. Viel zu schnell…
Etwas in Harry gab nach. Wie zuvor wusste er, dass es ihn in nur noch größere Schwierigkeiten bringen würde. Wie zuvor wusste er, dass Draco ihn verletzten würde.
Doch er konnte nicht anders.
Und er wollte auch nicht anders.
Sanft strichen seine Hände über Dracos Seite, umfassten bestimmt seine Hüfte, zogen ihn noch ein bisschen näher.
Draco unterbrach den Kuss, suchte Harrys Blick, noch immer lag ein Ausdruck in seinen Augen, den Harry nicht deuten konnte. Ein Flehen…? Ein Flehen worum?
Wieder berührten Dracos Lippen seinen Mund, zärtlicher diesmal. Seine Hände umfingen noch immer sein Gesicht, sanft fuhren die langen Finger die Konturen seines Gesichtes nach, trieben ihm eine Gänsehaut über den Rücken.
Harry wollte etwas sagen, doch mehr als ein ersticktes „mmmph…" gestattete ihm Draco nicht. Kurz darauf ließ eine warme Zunge an seinen Mundwinkeln ihn vergessen wie zum Henker man überhaupt sprach.
Wieder einmal wurde Harry rückwärts dirigiert. Und wieder einmal dachte er an so ziemlich alles, außer an die Folgen...
Und wieder einmal starrte in einem düsteren Zaubertränkekeller ein bleicher Zaubertrankprofessor auf die kleine Apparatur auf seinem Schreibtisch. Sie taten es schon wieder! Severus Snape erreichte gerade eine ihm bis dato unbekannte Grenze des Grauens. SIE TATEN ES SCHON WIEDER!
Das war eindeutig mehr, als er ertragen konnte. Immerhin war er auch nur ein Ex-Todesser und auch die hatten ihre Grenzen. Gut, außer ihm gab es eigentlich keine Ex-Todesser. Keine Lebenden zumindest… Er schüttelte erbost den Kopf, als er schon wieder begann abzuschweifen.
Mit einem abgrundtief bösartigen Lächeln bleckte er die Zähne, tastete in seinem Umhang nach seinem Zauberstab. Nicht der normale, den er im Unterricht benutzte, nein… oh nein… Mit einem wütenden Knurren betrachtete Snape das schwarze Stück Holz in seiner Hand, schwarz wie die Nacht, schwarz wie seine Seele und so schwarz wie Dumbledores Leiche ohne Zweifel in den nächsten zwei Minuten sein würde, sobald er ihn erwischte! Vorher allerdings, würde er eventuell noch einen kleinen Abstecher in den Astronomieturm unternehmen und mal ausprobieren, ob seine Avada Kedavra Künste noch nicht eingerostet waren…
Von alledem bekamen Harry und Draco im Raum der Wünsche nichts mit. Überhaupt bekamen sie von generell gar nichts mehr mit… außer, wie sich der Andere anfühlte, wie er schmeckte, wie er roch…
Der weiche Stoff der Gardinen strich über Harrys Hände, als Draco ihn zurück ins Zimmer schob… ehe Harry es sich versah, spürte er die Kante des Bettes in seinen Kniekehlen.
Ein letzter Funken seines Verstandes machte sich bemerkbar. Er wollte protestieren, das hier war definitiv nicht das, was er wollte! Er hatte doch eigentlich reden wollen… Draco kümmerte sich nicht um seine Protestversuche. Mit fahrigen Bewegungen zog er Harry das Hemd aus der Hose, nestelte an den Knöpfen, während er seine Lippen nicht eine Sekunde freigab.
‚Shit, warum war es unter diesen Umhängen eigentlich auf einmal so verflixt warm?'
Eigentlich hatte Harry einen dreckigen Kommentar oder zumindest ein zynisches Grinsen erwartet, als er sich nun seinen Umhang von den Schultern zerrte und Draco ebenfalls von dem schweren Stoff befreite.
Doch Draco sagte nichts.
Er lächelte auch nicht.
Er küsste ihn nur.
Die unausgesprochenen Verheißungen, die Dracos leidenschaftliche Küsse versprachen, jagten ein Zittern durch Harrys Körper.
Nach einigen weiteren hungrigen Küssen und zu Boden gefallenen Hemden gab Harry sich endgültig geschlagen. Gut, wirklich überzeugend hatte er ja nun auch nicht versucht sich zu wehren. Gegen das Gefühl von Dracos Händen auf seiner nackten Haut kam er nicht an. Ebenso wenig wie er gegen die Sehnsucht in seinem Herzen ankam.
Eng umschlungen plumpsten sie auf das Bett. Harry machte ein überraschtes Geräusch. Diese Decke war mit Sicherheit die weichste, die er jemals gespürt hatte. Sie versanken fast in der fedrigen Füllung.
Unvermittelt löste Draco den Kuss. Harry blinzelte und fand sich selbst in zwei klaren eisgrauen Augen wieder. Die dunklen Flecken um die Iris machten das Grau nur noch lebendiger, tiefer und schöner. Er versank in diesem Blick, in diesem Moment, der die Zeit zum Stillstand brachte.
Langsam beugte Draco sich wieder hinunter, federleicht fuhr er mit der Zunge die Konturen von Harrys Lippen nach, ohne ihn dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Spielerisch schob er seine Zunge in Harrys Mundwinkel, tippte herausfordernd an die Lippen. Harry wimmerte leise.
Fast ebenso langsam gestattete Draco nun, dass sich ihre Lippen berührten, nur leicht zuerst, immer wieder unterbrochen, indem er genießerisch über Harrys Mund leckte, sanft an ihm knabberte.
Was mit Harry in diesem Moment geschah ließ sich nicht in Worte fassen. Zum ersten Mal sahen sie sich bewusst an, wenn sie sich küssten. Harry sah jede Emotion, die seine Berührungen bei Draco hervorriefen. Jedes kleine Zittern, welches Dracos Berührungen bei ihm auslösten, schien sich in diesen faszinierenden Augen zu brechen und wurde tausendfach zu ihm zurückgeworfen.
Wie von selbst fanden seine Hände ihren Weg in Dracos Haar…
Sie glitten in einen unwirklichem Zustand dahin, den nächsten bewussten Gedanken konnte Harry erst wieder fassen, als er Dracos nackte Haut an seiner spürte. Wann hatte er sich ausgezogen? Oder Draco? Oder… warum… wie…
Dracos Hand glitt von seinem Nacken auf seine Brust, strich so liebevoll darüber, dass Harry einen Moment der Atem stockte. Noch immer hielt Draco seinen Blick gefangen, noch immer waren seine Hände in den weißblonden Strähnen verborgen und noch immer küssten sie sich. Eine Berührung so leicht wie der Schlag eines Schmetterlingsflügels auf der Haut und doch hatte Harry niemals intensiver gefühlt. Niemals intensiver gesehnt und niemals intensiver gelitten.
Dracos streichelte zu seinem Bauch hinunter, fuhr mit den langen Fingern sanft die Konturen seines Bauchnabels nach, strichen über seine Hüfte, seine Schenkel. Harry stöhnte leise an Dracos Lippen, als dessen Hand über sein pochendes Glied glitt, für den Bruchteil einer Sekunde über die samtene Eichel strich, nur um dann denselben Weg wieder hinunter zu gleiten.
Dracos Mund wanderte zu seinem Hals, saugte zärtlich an der dünnen Haut hinter seinem Ohr. „Berühr mich." wisperte Draco fast lautlos und endlich schien Harry aus diesem merkwürdigen Schwebezustand zu erwachen.
Mit aller Macht setzten die Empfindungen ein, raubten Harry sekundenlang die Sinne. Dracos eben noch kühle Hände schienen nun aus flüssigem Feuer zu bestehen, aus brennendem Verlangen, das ihn ohne Zweifel in dem Bruchteil einer Sekunde in erregende Höhe zu schicken vermochte.
War ihre erste Nacht von unbekannter Erregung erfüllt, die zweite von hervorbrechendem Verlangen, so war diese dritte Nacht Leidenschaft in ihrer reinsten, schmerzhaftesten Form.
Ihre Küssen wurden hungriger und diesmal schloss keiner von ihnen mehr die Augen. Sie genossen es, ihre Lust in den Augen des anderen gespiegelt zu sehen. Es war Harry nicht peinlich, dass er sich so sehr nach diesen Berührungen gesehnt hatte, dass er nach Dracos Hand griff, sie sanft aber bestimmt auf sein Lustzentrum legte und atemlos keuchte, als sich Dracos Finger um ihn schlossen.
Seine Fingernägel hinterließen rote Striemen auf Dracos Rücken, seine Zähne unübersehbare Male auf der weichen cremfarbenen Haut.
Harry verlor jegliches Zeitgefühl. Es hätten Stunden sein können, in denen sie sich küssten. Tage in denen ihre Hände immer wieder neu den Körper des Anderen erforschten. Wochen, die sie damit verbrachten immer neue Gipfel der Lust zu entdecken. Jahre in denen sie Schauer der Erregung durch ihre Körper trieben…
Harry umfing Draco mit beiden Armen, genoss das prickelnde Gefühl seiner nackten Haut, seinen unverkennbaren Geruch, das Geräusch seines Atems, wenn er ihn küsste. Die Zeit hätte enden können, es hätte ihn nicht mehr gestört. Dieser Moment der Intimität, der Nähe und der Geborgenheit war alles, was Harry jemals zu finden gehofft hatte.
Draco befreite sich mit einer geschickten Bewegung aus seiner Umarmung und kam auf die Knie. Noch immer herrschte Schweigen zwischen ihnen. Harry bezweifelte, dass er die Gefühle, welche Dracos Berührungen, seine Nähe bei ihm auslösten jemals würde aussprechen können. Worte waren einfach nicht stark genug…
Schmale Hände schlängelte sich in seinen Nacken, bevor er Draco wieder küsste. Merlin, wie perfekt sich diese Lippen auf seinen anfühlten!
Draco hielt plötzlich inne und schaute ihn an. Ein winziges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, brachte die feinen Grübchen in seinen Wangen zum Vorschein. Harrys Herz setzte einen verräterischen Schlag aus. Wie sehr er diesen Mann begehrte… alles an ihm… seine silberweißen Haarsträhnen, seine eisgrauen Augen, seine weichen Lippen…
Unvermutet Draco wandte sich um, rutschte nah an ihn heran. Harry brauchte einige Sekunden, bevor er begriff, was Draco vorhatte. Er schluckte trocken. Mit plötzlich vor Erregung zitternden Händen griff er nach Dracos Hüfte, strich über die makellose Haut an seinem Rücken. Zärtlich fuhr er die Muskelstränge nach, die sich unter der hellen Haut abzeichneten.
Ein leises Seufzen kam über Dracos Lippen… unter seinen streichelnden Händen wurde aus dem Seufzen ein ebenso leises Stöhnen… ein wenig lauter, sobald er seine Hände durch Lippen ersetzte.
Harry grinste flüchtig, als er bemerkte, dass Dracos Hände sich fest um die Rückenlehne des Bettes geschlossen hatten. So fest, dass die Knöchel als helle Erhebungen hervortraten.
Harry wusste, er würde sich nicht mehr allzu lange beherrschen können… Himmel, wie sollte er auch, bei der Tatsache, dass die makellose cremeweiße Haut von Dracos Hinterteil nur Millimeter von seiner mittlerweile schmerzhaften Erektion entfernt waren?
Draco schien ein ähnlicher Gedanke zu beschäftigen, als er sich ihm im selben Moment entgegendrängte. Harry konnte ein raues Keuchen nicht unterdrücken, als erhitzte Haut sich gegen seine pochende Lanze presste.
Bisher war immer Draco derjenige gewesen, nun ja, der ihn genommen hatte… er wusste doch überhaupt nicht, wie er Draco vorbereiten sollte… er würde ihm wehtun… Ungebeten erschien Pansys Gesicht vor seinem inneren Auge, wie sie ihm unaussprechliche Dinge androhte, für den Fall, dass er Draco wehtat. In irgendeiner Weise… ob Pansy diese Art und Weise dazuzählen würde?
Wieder zerstreute Draco jeden halbwegs vernünftigen Gedankengang, als er Harrys Hand packte und sie bestimmt zwischen seine Schenkel schob, sich noch ein wenig fester an ihn drängte.
Der schon fast bekannt Strudel der Erregung erfasste Harry, hinterließ keinen Platz für Zweifel, keinen Platz für Ängste, keinen Raum für Zurückhaltung. Seine Hände, seine Finger schienen mit einemmal ganz genau zu wissen, was er zu tun hatte… Dracos raues Stöhnen bestätigte ihn.
Selbst in ihren Nächten zuvor hatte Harry nicht dermaßen um seine Beherrschung kämpfen müssen, wie in diesem Moment, als sich sein dritter Finger vorsichtig in Dracos Leib schob, sanft dazu beitrug, dass dessen Stöhnen lauter wurde.
Minuten später war er erneut an einem Punkt angelangt, an dem er verzweifelt um seine Beherrschung kämpfte… Merlin, es brachte ihn schon fast über die Klippe, als er nun Dracos festen Po umfasste und langsam in ihn drang. Dracos Hände an der Rückenlehne des Bettes verkrampften. Harry hielt einen Moment inne, biss sich so schmerzhaft auf die Lippe, dass er Blut schmeckte, nur um einigermaßen Herr seiner Sinne zu bleiben.
Niemals hätte er gedacht, dass es so sein würde. So eng, so heiß und so unglaublich intensiv. Sein keuchender Atem strich über Dracos Nacken, die feinen Härchen richteten sich unter dem kühlen Luftzug auf, fasziniert beobachtete Harry die sich ausbreitende Gänsehaut. Er schlang einen Arm um Dracos Taille, zog ihn so nah wie er nur konnte und presste seine Lippen in dessen Nacken.
Genießerisch fuhr er mit der Zunge die Konturen von Dracos Rückrat nach, entlockte ihm damit ein zittriges Wimmern. Harry genoss den leicht salzigen Geschmack von Dracos Haut, war es für ihn der Beweis dafür, dass Draco ebenso empfand wie er.
Mit winzigen Stößen, kaum mehr als ein sanftes Schaukeln, begann Harry sich zu bewegen, griff in Dracos Haar, sog den vertrauten Geruch der silbrigen Strähnen ein und schloss die Augen.
Dracos dagegen hätte nicht mehr leiden können. Harrys sanfte Berührungen, sein schneller Atem, der über seine erhitzte Haut glitt, die beinahe vorsichtigen Stöße und diese unglaubliche Nähe brachten ihn fast um den Verstand.
Wieso musste es ausgerechnet Harry sein, der ihn so empfinden ließ? Niemals hatte er sich so lebendig, so frei und so losgelöst gefühlt. Wieso ausgerechnet Harry? Jeder andere wäre akzeptabel… wieso ausgerechnet Harry?
Harry griff in seine Haare, fast schon schmerzhaft zog er seinen Kopf nach hinten, nur um Sekunden später in die empfindliche Haut seines Halses zu beißen. Ein heißer Schauer der Lust ließ ihn zittern, jede einzelne verräterische Faser seines Körpers schrie nach mehr! Und er wusste, nur Harry konnte ihm geben, was er sollte, was er so sehr brauchte…
Harrys Stöße wurden härter, fordernder. Ebenso fordernd schloss er nun seine Hand um Dracos pralles Glied. Ein rauer Aufschrei war die Antwort, katapultierte Harry schon fast in den Rausch eines Orgasmus. Nur ein weiterer harter Biss auf seine Lippe verhinderte es.
Er begann seine Hand zu bewegen, mit einer quälenden Langsamkeit umschloss er die pochende Männlichkeit, genoss jeden Zentimeter, denn er hinauf und wieder hinunterfuhr. Dracos Stöhnen wurde lauter, brachte Harry dazu, noch tiefer in ihn zu dringen, noch gefühlvoller seine Hand einzusetzen.
Harrys nächste Bewegung war unvermittelt und hart, sein bisher leises Stöhnen wurde zu heiseren Lustschreien, brachten Draco dazu, seine Hand um Harrys Finger zu schließen, ihn dazu zu veranlassen, ihn schneller und härter zu massieren.
Harry spürte, die Explosion der Lust kommen, bevor Draco leise, fast ungläubig „oh Harry, ja… jaaah…" flüsterte, bevor sein Kopf in den Nacken sank und sich die erlösende Hitze über ihre ineinander verflochtenen Finger flutete.
Mehr brauchte Harry nicht. Dracos vor Lust dunkle Stimme, das Gefühl wie er in seiner Hand kam, brachte ihn ebenfalls in einen Höhenrausch. Er schloss die Augen, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen bevor er die Sterne vor seinen geschlossenen Augen tanzen sah. Dann wurde das Lächeln von einem heiseren Aufschrei weggefegt.
Noch immer keuchend zog er Draco wieder an sich, schlang zärtlich die Arme um dessen Taille und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
Draco gestattete sich die Augen zu schließen. Sein Kopf sank erneut nach hinten und kam an Harrys Schulter zur Ruhe. Was hatte er getan? Was hatte er nun wieder getan? Harrys Wange fühlte sich warm an seiner an, ebenso seine Hände auf seinem Bauch. Eigentlich fühlte sich alles an Harry so verflucht warm an. Eine Wärme die Draco nicht kannte und bisher auch nicht vermisst hatte. Doch nun… Wie sollte er ohne dieses Gefühl weitermachen können? Endlich hatte er jemanden gefunden, der ihm Halt gab, der ihn hielt – so wie gerade jetzt.
Er wusste, dass es nicht von Dauer sein konnte. Merlin und wie er es wusste. Vielleicht hatte er sich deshalb gestattet noch einmal seinem Verlangen nachzugeben. Harry noch einmal so zu spüren, wie es nie wieder sein würde.
Draco bemerkte nicht, dass er anfing zu zittern. Ebenso wenig bemerkte er den besorgten Blick, mit dem Harry ihn nun bedachte.
Harry spürte plötzlich einen Kloss in seinem Hals. Eine einzelne Träne lief über Dracos noch leicht gerötete Wangen. Draco gab keinen Ton von sich. Er schluchzte nicht. Er weinte nicht wirklich. Nur ein leichtes Zittern und eine einzelne Träne. Harry verstärkte seinen Griff.
Er wusste es.
Sie wussten es beide.
Irgendwann löste sich Draco sanft aus seiner Umarmung. Harry versuchte nicht ihn zurückzuhalten. Er ahnte, dass er es nicht konnte.
Schweigend kleidete Draco sich an, war schon auf dem Weg zur Tür, als er Harry leise, fast tonlos, seinen Namen flüstern hörte. Gequält schloss er für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, versuchte das schmerzhafte Brennen in seiner Brust unter Kontrolle zu bringen. Warum… ausgerechnet… er… ?
Harry biss sich auf die geschwollene Lippe. Er hatte nicht wirklich nach Draco rufen wollen. Nur einmal noch wollte er fühlen, wie sich sein Name anfühlte, wie es war ihn auszusprechen.
Umso überraschter war er, als Draco nach einigen Sekunden des Zögerns doch noch an das Bett trat. Lange schauten sie sich einfach nur an. Draco, wieder korrekt in seiner Schuluniform gekleidet und Harry, noch immer nackt in den weichen Laken des Bettes.
Harry wusste, es gab nichts, was sie hätten sagen können. Es gab nichts, was den Graben zwischen ihnen hätte schließen können. Sie waren nur zwei Spielbälle auf einem großen Spielfeld. Zwei willenlose Geschöpfe, die vom übergeordneten Schicksal vorherbestimmt waren gegeneinander zu kämpfen.
So war es seit ihrer Geburt vorherbestimmt. Draco, der Eisprinz, als getreuer Diener Lord Voldemorts, eine Lichtgestalt der dunklen Seite. Und Harry, der Feuerlöwe, als getreuer Anhänger Albus Dumbledores, ein dunkler Ritter der lichten Seite.
„Ich kann nicht…" wisperte Draco leise. „Es tut mir so leid… ich kann einfach nicht…"
„Ich weiß." Kein Vorwurf lag in Harrys Stimme. Er verstand Draco. Er verstand alles.
Dracos Finger zitterten merklich, als er zögernd mit den Fingerspitzen über Harrys Handrücken strich. Eine zärtliche Geste, eine sanfte Bitte um Vergebung.
„Ich… kann… nicht…" Das Zittern seiner Finger hatte seine Stimme erreicht und Draco verstummte.
Harry rutschte näher an ihn heran, schaute ihn mit diesen unglaublich grünen Augen an. Draco war sicher, dass er bis auf seine Seele sehen konnte. Und das, was er dort fand, würde er nicht ertragen können. Draco senkte den Blick.
Harry küsste ihn ein letztes Mal, das wussten sie beide.
Kaum hatten sich ihre Lippen getrennt, wirbelte Draco herum und verließ fluchtartig das Zimmer.
Harry begann sich anzuziehen. Er war erschöpft, ausgelaugt und einfach nur müde. So unendlich müde…
Er hatte Gewissheit.
Gewissheit darüber, dass Draco ihn genauso wollte, brauchte, wie er ihn brauchte. In einer anderen Welt, in einer anderen Zeit hätten sie es versuchen können… doch nicht hier… nicht heute…
In dieser Welt gab es keine Zukunft für zwei einsame Suchende… es konnte keine Zukunft geben für Harry James Potter und Draco Lucius Malfoy…
The End
Read and Review, please!
Sooo, gemüsigt mich! grins
Wie gefällt euch das Ende? Nicht gut? Nein? Naja, dann will ich mal nicht so sein, ich sage nur, es gibt ja noch einen Epilog…
Mit dieser ebenfalls kryptischen Aussage möchte ich mich für diese Woche verabschieden! bösartig zwinker
Eure Cassie
