Draußen am Catering wartete Bernd Plenske schon ungeduldig auf seine Tochter.
Als er sie, zusammen mit Rokko auf sich zukommen sah, verabschiedete er sich von Helga und ging ihr entgegen. „Hallo, Rokko! Komm jetzt, Schnattchen. Ich bin froh, wenn Du wieder zuhause bist." Helga war um den Tresen herumgekommen und hatte sich neben ihre Tochter gestellt. „Jetzt lass sie doch, Bernd. Zuhause ist sie noch genug, wenn das Baby erst mal da ist." Bernd schaute seine Frau aufgebracht an. „Es war ausgemacht, dass wir einkaufen gehen. Zu dem Abstecher hierher hat sie mich auch schon überredet. Ich bring sie jetzt heim." „Aber, ich wollte eigentlich noch bei Jürgen vorbei. Den hab ich schon so lange nicht mehr gesehen." Lisa schaute ihren Vater bittend an. „Schatz, Dein Vater hat Recht. Bitte fahr nach Hause. Ich mache heute früher Schluss und bring uns ein Video mit." Rokko sah Lisa besorgt an. „Siehste, Rokko sagt dasselbe wie ich." Bernd nickte seinem Schwiegersohn zustimmend zu. Nach anfänglichen Differenzen kam er mittlerweile sehr gut mit Rokko aus. Er hatte begriffen, dass Rokko sein Schnattchen aufrichtig und aus ganzem Herzen liebte und genau wie er nur wollte dass Lisa glücklich war. Und das hat er ja wirklich geschafft! „So und jetzt gehen wir!"
Bernd blickte Lisa ernst an und hoffte, dass sie merkte, dass es diesmal keine Widerrede gab.

In diesem Moment kam Hugo aus seinem Atelier. „Lisa, ma chère!" Er begrüßte Lisa mit einem Küsschen auf die Wange. „Hat dir Rokko schon erzählt, dass wir in dieser Frühjahrskollektion das erste Mal auch 2 Modelle für Schwangere dabei haben. Sozusagen als Hommage an unsere Chefin." Rokko verdrehte die Augen und sah Hugo böse an. „Nein, das wusste ich nicht." Lisa blickte etwas verwirrt drein. „Danke, Hugo, jetzt ist meine Überraschung dahin!" „Oh, pardon! Das wollte ich nicht. Ich geh dann mal wieder!" Hugo verschwand wieder in seinem Atelier. „Können wir dann?" Bernd baute sich vor Lisa auf. „Ja, aber nur wenn Du mir versprichst, dass wir noch schnell bei Jürgen vorbei fahren. Das liegt doch auf dem Weg! Bitte!" Lisa wusste dass ihr Vater ihr eigentlich schwer etwas abschlagen konnte und setzte ihr liebstes Tochtergesicht auf. Bernd fing an zu grinsen. „Na, gut! Aber nur kurz!" Lisa sagte ihrer Mutter schnell Tschüß und ging dann noch mal zu Rokko. „War das deine Idee?" sie lächelte ihn verschmitzt an. „Naja, so halb-halb. Ich hab das mal erwähnt, dass es ja bisher für Schwangere keine Designerklamotten gibt und Hugo hat sofort mit den Entwürfen angefangen. Als es konkret wurde, hätte ich ihm wohl sagen müssen, dass er es Dir nicht sagen soll." „Das war sehr süß von Dir!" sie gab ihm einen Kuss. „Ich geh jetzt besser, sonst überlegt es sich mein Vater doch noch anders. Tschüß!" Rokko ließ langsam ihre Hand los. „Tschüß! Pass auf Dich auf!"

Er sah ihr nach, wie sie mit Bernd im Aufzug verschwand. „Na, Rokko! Alles klar. Können wir dann?" David kam aus seinem Büro. „Ja, ich sag nur noch schnell Hugo Bescheid." Rokko ging Richtung Atelier. „Ich warte am Aufzug. War das gerade Lisa?" rief ihm David hinterher.