20 Minuten später waren sie endlich zu hause. Rokko brachte Lisa sofort ins Bett und zu seiner Verwunderung gab sie keine Widerworte. Es war wohl ein größerer Schock für sie, als sie zugibt. Aber das war es für uns beide. Nachdenklich machte sich Rokko daran, etwas zum Abendessen zu kochen. Als er nach einigen Minuten ins Schlafzimmer ging, um Lisa zu fragen, ob sie lieber Nudel- oder Tomatensuppe haben wollte, war sie eingeschlafen. Rokko lehnte sich an den Türrahmen und sah Lisa lächelnd an. Oh, Mann! Wenn ihr oder dem Baby was passiert wäre…da darf ich gar nicht drüber nachdenken. Leise zog Rokko die Schlafzimmertür zu, ließ sie aber einen Spalt offen, damit er hörte, wenn Lisa aufwachte. Dann ging er ins Wohnzimmer und fing an den Weihnachtsbaum zu schmücken und schnell mit Lisas Eltern zu telefonieren. Zwei Stunden später war nicht nur der Baum geschmückt. Rokko hatte die ganze Wohnung in ein Weihnachtsmärchen verwandelt. Er machte noch schnell ein paar belegte Brote und ging dann zu Lisa ins Schlafzimmer.

Leise öffnete er die Tür und ging hinein. Lisa saß wach im Bett und strahlte ihn an. „Na, endlich, ich dachte schon, Du hast mich vergessen." „Ich dachte Du schläfst und wollte Dich nicht wecken." Rokko ging zum Bett, setzte sich auf den Rand und stellte das Tablett mit dem Abendbrot auf seine Bettseite. „Hast Du Hunger?" „Ja, aber nicht auf Käsebrot!" Lisa stellte das Tablett neben das Bett und zog Rokko zu sich. Als er neben ihr lag, begann sie seine Krawatte, die er wie immer unter dem Hemd trug, zu lösen. Rokko schaute sie verwundert an. „Schatz, was gibt das?" Lisa verschloss seine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss und machte sich an seinen Hemdknöpfen zu schaffen.
Rokko löste sich von ihr und griff nach ihren Händen. „Lisa, ich denke das sollten wir besser lassen." Er setzte sich auf, lehnte sich gegen das Kopfende des Bettes und legte einen Arm um Lisas Schultern. Lisa starrte auf die Bettdecke. Er strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange, hob sacht ihr Kinn an und schaute ihr liebevoll in die Augen. „ Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch Lust hätte, aber wir sollten…müssen jetzt mal nur an unseren Zwerg denken, Schatz." Er gab Lisa einen Kuss auf die Stirn. „Du hast Recht, das Baby hat jetzt Vorrang." Sie kuschelte sich an seine Brust. Rokko zog sie ganz dicht an sich und legte seine freie Hand auf Lisas Bauch. Plötzlich spürte er von innen eine Bewegung. „Ich glaub der Zwerg beschwert sich, weil wir es immer nur Das Baby nennen!" er grinste. „Es wäre mal an der Zeit, dass wir uns für einen Namen entscheiden, auch wenn wir noch nicht wissen, was es wird, oder was meinst Du?" „Ja, stimmt. Sonst geht es uns wie Yvonne und Max mit Bärbel und wir müssen auch ne Umfrage abhalten." Lisa lachte und vergrub ihr Gesicht in Rokkos Armbeuge. „Hast Du schon irgendeine Idee?" Rokko schaute sie erwartungsvoll an. „Eigentlich schon, aber vorher noch einen Vorschlag. Wenn es ein Mädchen wird, darfst Du den Namen aussuchen und wenn es ein Junge wird, dann bestimme ich, wie er heißen wird." Lisa blickte ihn fragend an.

„Ok, das passt. Ich hab nämlich bisher nur einen Mädchennamen." Er grinste sie an. „Na, dann schieß mal los. Wie soll unser Zwerg denn dann heißen?" „Warum muss denn ich jetzt anfangen, Du lachst mich ja dann eh nur aus!" Lisa schaute ihn gespielt entrüstet an. „Sag Du doch erstmal." „Ok, der Klügere gibt nach." neckte er sie. Lisa streckte ihm, als Antwort, die Zunge heraus. Rokko lachte und küsste sie auf die Nasenspitze. „Der Polizist, der uns heute Mittag auf dem Standstreifen hat weiterfahren lassen, ist erst vor kurzem Vater geworden und ich hab ihn nach dem Namen seines Kindes gefragt. Und der Name hat mir sofort gefallen!" ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Marie! So würde ich unsere Tochter, wenn es denn eine wird, gerne nennen." „Der Name ist wirklich schön und es hängt auch noch eine Geschichte dahinter, die wir ihr dann später mal erzählen können." Lisa strahlte Rokko an und gab ihm einen schnellen Kuss. „Und Dein Jungenname? Den will ich jetzt auch hören." Lisa zog die Nase kraus. „Der ist nicht so schön wie Deiner!" „Ich will ihn aber trotzdem hören. Es war schließlich deine Idee. Jetzt musst Du auch damit leben!" Rokko legte den Kopf schief und schaute seine Frau erwartungsvoll an.

„Nikolas. Frag mich jetzt aber nicht woher ich den hab. Irgendwann mal gehört und ich finde ihn sehr schön." Murmelte Lisa vor sich hin. „Es ist doch egal, wo Du ihn her hast, Hauptsache er gefällt Dir und mir auch!" Rokko beugte sich über Lisa und gab ihr einen liebevollen Kuss. „So, jetzt aber mal kurz raus aus dem Bett, ich muss Dir nämlich was zeigen!" Lisa schaute ihn fragend an. „Häh, zuerst bindest Du mich fast im Bett fest, dass ich ja keinen Schritt mache und dann schmeißt Du mich wieder raus? Aus ihnen soll einer schlau werden, Herr Kowalski." Sie lachte und kletterte vorsichtig aus dem Bett. „Wer hat behauptet, dass man aus mir jemals schlau wird?" er zwinkerte ihr zu. Lisa lief vor ihm in den Flur und von dort ins Wohnzimmer. Der ganze Raum war weihnachtlich geschmückt. Der Baum stand neben dem großen Fenster, das zur Terrasse hinaus ging und glitzerte in allen Farben. Am Kamin hatte Rokko Nikolaussocken aufgehängt und der Schrank war mit einer Lichterkette verziert. Lisa bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. „Das ist ja wunderschön! Hast du das alles gemacht, während ich geschlafen habe?" Lisa drehte sich zu Rokko, der am Türrahmen lehnte und über das ganze Gesicht strahlte, um. "Ja, und morgen gehe ich nicht ins Büro, hab das schon mit Max, David und Hugo geklärt. Am 24. habe ich für abends Deine Eltern eingeladen. Falls uns der Zwerg keinen Strich durch die Rechnung macht, wollte ich kochen. Was hältst du davon?" Er war hinter Lisa getreten und schlang seine Arme um sie. "Tolle Idee. Und was hast Du für morgen geplant?" sie drehte sich zu ihm um. "Für morgen habe ich Dir Yvonne und Bärbel als "Aufpasser" bestellt, da ich zwischendurch für ein paar Stunden weg muss." Er grinste. "Aha, und warum?" Lisa sah ihn entrüstet an. "Das wird nicht verraten. Großes Geheimnis zwischen mir und dem Christkind!"