Lisa schaute auf ihren digitalen Wecker. 2:00 Uhr zeigten die roten Ziffern an. Sie lag jetzt ungefähr eine Stunde lang wach. Ein heftiges Ziehen im Unterleib hatte sie geweckt. Willst Du jetzt endlich auf die Welt, mein Kleines? Sie drehte sich zu Rokko, der ruhig schlief. Plötzlich kam der Schmerz wieder, diesmal schon etwas heftiger wie das erste Mal. Na, dann werden wir jetzt mal Deinen Papa wecken! Dachte Lisa während sie versuchte ruhig weiterzuatmen und auf das Ende der Wehe wartete. Als der Schmerz langsam nachließ, drehte sie sich zu Rokko und rüttelte sacht an seiner Schulter.

„Rokko, aufwachen!" er schlug langsam die Augen auf und sah Lisa an. „Ich glaube es geht los. Ich hatte gerade die 2. Wehe innerhalb einer Stunde." Sofort war Rokko hellwach. Er sprang aus dem Bett und suchte seine Klamotten. „Ganz ruhig, Lisa. In ein paar Minuten sind wir unterwegs." Lisa hatte sich im Bett aufgesetzt und sah Rokko zu, wie er hektisch durchs Zimmer lief. Sie musste grinsen, da sie ihn noch nie so nervös erlebt hatte. „Wie kannst du jetzt grinsen? Wir, oder besser, Du bekommst gerade ein Kind und sitzt hier in aller Ruhe und grinst. Das ist nicht komisch, Lisa!" Rokko war am Fußende des Bettes stehen geblieben und sah Lisa entnervt an. „Ja, da hast Du recht, das ist nicht komisch, sondern wunderschön. Ich grinse ja auch wegen Dir. Du bist echt süß, wenn Du nervös bist!" Lisa strahlte ihn an. „Du bist ja gut. Sag jetzt bloß, dass Du nicht nervös bist!" Rokko zog sich weiter an und hatte sein Shirt verkehrt herum übergezogen. Das war zuviel für Lisa. Sie lachte laut los. „Das gibt es ja wohl nicht. Mir war ja von Anfang an klar, dass Du einen außergewöhnliche Frau bist und ich immer mit Überraschungen zu rechnen habe, aber ich hatte gedacht, dass Du wenigstens jetzt mal so reagierst, wie ich denke, dass eine Frau reagieren sollte. Aufstehen, anziehen und ab ins Krankenhaus. Aber nein, meine Frau sitzt in aller Ruhe im Bett und lacht sich halbtot!" Lisa sah ihn immer noch belustigt an. „Schau Dich mal im Spiegel an, dann weißt Du warum ich lache." Rokko sah an sich hinunter, grinste und zog das Shirt wieder aus, um es umzudrehen und wieder anzuziehen. „Aber um deine Frage zu beantworten: Ich hab eine Scheiß-Angst, aber bisher lenkst Du mich hervorragend davon ab!" Lisas kletterte jetzt langsam aus dem Bett und fing ebenfalls an sich anzuziehen. Rokko ging auf sie zu und nahm ihre Hand. „Wir schaffen das schon und wenn es Dich ablenkt, dann zieh ich alle meine Klamotten verkehrt herum an!" Lisa sah ihn dankbar an.