Disclaimer: Leider gehört mir nichts.
-1- Port Hope
Der Schuss zerstörte die tückische Ruhe, die sich über dem Kloster ausgebreitet hatte. Von einem Moment auf den anderen hatten Angst und Schrecken in dem sonst friedlichen Gebäude ihre Lager aufgeschlagen.
Die Nonnen rannten aufgeregt umher, vergessen war der Vorsatz von Nächstenliebe, alles was zählte war das eigene Leben zu retten und so achtete keine der Frauen auf die junge Mutter die ihr kleines Kind fest an sich gedrückt hielt.
Das kleine Kloster war auf einem Hügel errichtet worden, an dessen Fuß sich nur wenige Häuser und ein Hafen, der nur aus einem kleinen Kai bestand, erstreckten.
Port Hope hatte nur wenig mit den prächtigen anderen britischen Kolonien gemein. Nur hin und wieder machten ein paar Handelsschiffe halt, und das auch nur weil sie dafür bezahlt wurden, dem kleinen Dorf, anders konnte man die Ansammlung von Häusern nicht bezeichnen, regelmäßig die wichtigen Vorräte zu liefern. Und ganz vielleicht, aber das waren die Ausnahmen, legte eines der stolzen Schiffe im Hafen an, um die Töchter wohlhabender Familien in Port Hope abzusetzen.
Die Mädchen kamen in jungen Jahren auf die Insel, auf ihren Wunsch hin Nonne zu werden, wenn sie vielleicht niemanden zum heiraten oder ein schweres Vergehen begangen hatte, und die meisten von ihnen würden die Insel nie wieder verlassen.
Warum Port Hope also, von Piraten angegriffen wurde konnte sich keiner erklären. Das Dorf und vor allem das Kloster lag den Angreifern schutzlos aufgeliefert und nur ein paar Minuten nach ihrer Ankunft überfielen die Piraten die Häuser um den ärmlichen Besitz der Bewohner zusammenzuraffen und danach zu ihrem eigentlichen Ziel vorzudringen: Dem Kloster.
Sobald die Piraten das Gebäude betreten hatten, brach die blanke Panik aus.
Die älteren Nonnen fielen auf die Knie um zu beten, während die jüngeren weinend durcheinander rannten und irgendwie versuchten der raubenden Bande zu entkommen.
Niemand achtete auf das erbärmliche Weinen eines Kindes, welches verzweifelt nach seiner Mutter rief!
„DRINK UP ME HEARTIES, YOHO!"
Laut grölend verrichtete die gefürchteste Piratencrew in der Karibik ihre Arbeiten und zwar zur vollen Zufriedenheit des Captains, der am Steuerrad stand und am lautesten von allen sang.
Der scharfe Wind ließ die Perlen in seinen Haaren klimpern und das Geräusch der Wellen, die sich am Bug des pfeilschnell dahin gleitenden Schiffes brachen verbesserte seine Laune nur noch.
Ein Blick auf die rabenschwarzen Segel ließen den Mann verwegen grinsen.
„Wir sind schlimme Schurken", sang er nun für sich alleine und war zufrieden, zufrieden mit seinem geliebten Schiff, zufrieden mit der Welt und ganz besondern zufrieden mit sich!
Denn er war Captain Jack Sparrow! Captain des gefürchtesten und schnellsten Piratenschiffes aller Zeiten.
Doch die Crew war nicht so munter wie es den Anschein hatte. Sie waren lange auf See gewesen und sehnten sich nach etwas Landgang, Frauen und ihrem Grundnahrungsmittel: Rum! Sie ahnten noch nicht, dass ihr Captain gerade dabei war, ihnen genau diesen Wunsch zu erfüllen, denn seit ein paar Tagen hielt Jack Kurs auf das nächstbeste Piratennest.
Es hatte keine Namen, sondern wurde von den Piraten als auch von Soldaten und Edelleuten einfach nur Dirty Hell genannt. Zwar war das Kaff nicht schlimmer als Tortuga, aber sein Ruf war es allemal. Schon zu viele Seeleute sollten dort umgekommen sein, weil sie mehr Rum getrunken hatten als ihnen gut tat.
Das kam auch in Tortuga vor, aber es gab noch einen Grund warum Jack, der noch nie da gewesen war, und die meisten anderen Piraten sich auf die Tage dort freuten: Der Rum und die Frauen waren außergewöhnlich billig.
Für Jack Sparrow zwei triftige Gründe weshalb er nicht nach Tortuga durchfuhr.
„Hey, ihr Landratten haltet mal eure Mäuler!"
Im nächsten Moment war es totenstill auf dem Schiff, nur der Papagei krächzte munter YOHO vor sich hin.
„Sie auch Cotton", wies Jack den Seemann scharf zurecht, den Papagei kümmerte es allerdings nicht und Jack warf ihm nur einen drohenden Blick zu bevor er sich an seine Mannschaft wandte.
„Also Männer, ihr habt in den letzten Monaten oft euren Mut bewiesen, aber das ist auch das einzige Lob was ihr von mir zuhören kriegt, da das eigentlich selbstverständlich für Piraten sein müsste."
Jack hatte das Steuerrad mit einem Seil befestigt und fuchtelte mit den Händen wild in der Luft rum.
„Und da wir alle eine Pause nötig haben, segeln wir direkt in die Hölle.... In die schmutzige Hölle."
Die Mannschaft jubelte begeistert und ging sofort wieder an die Arbeit und Jack summte munter vor sich hin. Er hatte keine Ahnung, dass er sich viele Probleme erspart hätte, wenn er doch nach Tortuga gefahren wäre.
Irgendwo auf dem Ozean
Sie ignorierte das Jammern und Weinen der anderen, saß nur still in ihrer Ecke. Die anderen glaubten sie hätten großen Kummer und es könne nicht schlechter werden, aber keine von ihnen fühlte ihren betäubenden Schmerz! Keine konnte nachvollziehen was sie durchmachte!
Natürlich tuschelten sie über sie und warfen mitleidige Blicke zu ihr herüber, aber sie taten sich alle selbst viel zu Leid um ihr einfach mal einen tröstenden, nicht mitleidigen, Blick zuzuwerfen.
Sie alle hatten Angst vor der Zukunft, aber wenigstens waren sie am Leben, was man nicht von allen behaupten konnte.
Diejenigen die älter als zweiundzwanzig aussahen, wurden kaltblütig unter dem grausamen Ausruf „Unnütz!"umgebracht.
Doch sie waren alle jung, die Älteste 19 Jahre alt und sie alle hatten Angst vor dem was noch kommen würde. Die meisten von ihnen waren freiwillig auf die Insel gegangen, hatten ein von Gott behütetes Leben geführt und gehofft, von den Eltern doch noch verheiratet werden zu können.
Doch sie hatte diese Hoffnung nicht gehabt um sich an sie zu klammern. Sie wurde von ihren Eltern verstoßen, natürlich hatten die beiden gesagt es wäre zu ihrem Besten, aber sie fühlte sich verstoßen und allein gelassen. Nur ihr kleiner Schatz hatte ihrem Leben einen Sinn gegeben und ihr immer wieder ein Lächeln auf das schöne Gesicht gezaubert, aber nun war er weg, ihr Sonnenschein, vermutlich tot!
Nein, keine von den anderen wusste was sie fühlte!
