Teufelsweib: Jetzt muss der gute Jack mal ein bisschen Verantwortung tragen. ;)

Stromi: Irgendwie mach ich den Fehler früher immer gemacht. g Habs schon geändert.

-6- Ein fröhlicher Morgen

Die hellen Sonnenstrahlen fielen in die enge Kabine und kitzelten ein kleines Mädchen sanft an der Nase.

Sofort schlug Myra die Augen auf und sah sich verwirrt in der ihr unbekannten Umgebung um, bis die Erinnerung an den letzten Tag wieder in ihr hochkam. Glücklich strahlte sie ihre schlafende Mutter an. Endlich war sie wieder bei ihr! Doch bei allem Glück… ihr war furchtbar langweilig. Schlafen konnte sie nicht mehr und ihre Mutter wecken wollte Myra nicht. Mommy schlief doch immer lieber lange!
Vorsichtig kletterte die Kleine vom Bett und tapste zur Tür.

Die Piraten waren bestimmt schon auf und würden mit ihr spielen. Sollte sie an Deck gehen oder lieber zu Jack? Der schlief bestimmt auch noch!

Schnell lief Myra zurück zum kleinen Fenster und lugte hinaus. Am Kai herrschte schon ein reges Treiben und die Sonne stand schon ziemlich hoch.

Nein, Jack hatte genug geschlafen! Zurück zur Tür. Zum Glück war sie nur angelehnt, denn sonst hätte Myra bestimmt arge Probleme gehabt das schwere Holz aufzukriegen.

Prüfend sah sie sich um. Ein Gang führte nach rechts, der andere nach links. Welcher führte zu Jack?

Der Flur war dunkel und Myra schaute sich ängstlich um. Unsicher ging sie die rechte Abzweigung entlang, denn dort sah es nicht ganz so dunkel aus.

Die Balken knarrten unheimlich und Myra begann schneller zu gehen. Sie hätte doch lieber bei Mommy bleiben sollen. Doch plötzlich fiel ein heller Lichtstrahl auf den Boden und das Mädchen atmete erleichtert aus. Unbeholfen erklomm sie die kleine Treppe und konnte dann schon die Tür sehen, die zu Jacks Kabine führte.

Fröhlich lief Myra zu Tür. Glück gehabt, schon wieder nur angelehnt. Als hätte man mit ihr gerechnet!

Wie ein kleiner Schatten huschte Myra hinein. Hatte sie es doch gewusst!

Jack schlief noch! Kichernd trat sie ans Bett und kletterte hinauf.

Probeweise zupfte sie an dem lustigen Bart, aber Jack gab nur ein mürrisches Brummen von sich und drehte sich auf die andere Seite.

So leicht ließ Myra sich allerdings nicht abwimmeln! Voller Vergnügen krabbelte sie über den Piraten und ließ sich auf Jacks anderer Seite aufs Bett plumpsen, so dass sie ihm wieder ins Gesicht sehen konnte.

Noch ein Zupfen, diesmal schon etwas doller. Wieder erfolglos.

Jack brummte wieder und drehte sich diesmal auf den Rücken, während Myras Giggeln immer lauter wurde. Vorsichtshalber legte sie sich eine Hand auf den Mund, damit sie Jack nicht vorzeitig weckte. Dann kletterte sie wieder über ihn, blieb nun aber auf seinem Bauch sitzen.

Ihre kleine Hand griff nach den geflochtenen Barthaaren und zog zum dritten Mal daran. Dieses Mal tat es seine Wirkung. Das zusätzliche Gewicht auf seinem Bauch und das stetige Zupfen in seinem Gesicht konnte der Pirat selbst im tiefsten Rauschausschlaf nicht ignorieren. Grummelnd schlug er die Augen auf und blickte direkt in Myras strahlendes Gesicht.

„Guten Morden, Jack!" Die helle Kinderstimme durchschnitt seinen brummenden Kopf besser als jeder Säbel es getan hätte.

„Morgen, kleine Landratte." Ade, oh Schlaf der Betrunkenen!

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„Hihihihihi, Jack dat kietzel!" Myra kreischte fröhlich und versuchte sich aus Jacks Armen hinaus zu winden. Sie saß immer noch auf seinem Bauch und wurde erbarmungslos von dem Piraten durchgekitzelt. Ein Bild für die Götter! Pirat und Kleinkind! Auf der Pearl zurzeit Normalzustand.

Myra beschloss ihrerseits zum Gegenangriff überzugehen und begann Jack mit den Fingern in den Bauch zu pieksen. Wer hätte gedacht, dass Captain Jack Sparrow kitzelig ist? Er bestimmt nicht und so wurde der Pirat eines Besseren belehrt.

Um den kleinen spitzen Kinderfingern zu entkommen setzte Jack sich auf und legte seine Arme noch ein bisschen fester um das Mädchen, so dass Myra in Bewegungsnot kam.

„Hörst du wohl auf mich zu kitzeln, du Junggemüse?"

„Aber du hat angefangen!" Fing Myra an ihre Schuld von sich zu weisen. Im nächsten Moment wurde sie aber hellhörig, denn eine besorgte Frauenstimme drang in die Kabine. „Myra, wo bist du?"

„Hier Mommy! Bei Jaahack!" Jack zuckte bei der hohen Kinderstimme unmerklich zusammen.

Vorsichtig ging die Tür auf und Elayne schaute schüchtern in die Kabine. Irgendwie konnte sie das Bild, welches sich ihr bot nicht ganz glauben.

Myra auf dem Schoß des Piraten und vergnügt quietschend.

„Tut mir Leid, dass sie… dich geweckt hat… ähm."

Jack grinste nur. „Warum tut es dir Leid? Inzwischen bin ich es gewöhnt jeden Morgen vom Krümel geweckt zu werden. Willst du eigentlich reinkommen oder in der Tür stehen bleiben?"

Elayne entschied sich fürs Eintreten und Jack ließ sich zufrieden zurück auf den Rücken fallen.

Erst da bemerkte Elayne, dass der Pirat weder Hemd noch irgendetwas anderes anhatte, was seinen Oberkörper bedecken könnte.

Sofort wurde die junge Frau rot und brachte Jack abermals zum grinsen.

„Ist was, Liebes?" Scheinheilig sah er sie an.

„Was… ähm… nein." Elayne wurde noch eine Spur röter, da Jack ihr unbewusstes Starren auf seinen sonnengebräunten Oberkörper anscheinend bemerkt hatte.

Huh, ist die aber verklemmt, na ja, als ehemalige Nonne. Aber nach ein paar Tagen auf dem Schiff wird's sich schon bessern.

Skeptisch betrachtete Myra ihre tomatenrote Mutter. Was war denn mit ihr los? Und warum grinste Jack so? Erwachsene waren manchmal komisch.

Um wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu erlangen piekste das kleine Mädchen Jack erneut in den Bauch. Der Pirat unterdrückte ein Lachen und griff dann schnell nach den vorwitzigen Händchen. „Hab ich nicht gesagt du solltest aufhören?"

„Wirklid? Hab ich verdessen!" Myra setzte ihre beste Unschuldmiene auf und brachte damit Jack und Elayne zum Lachen. Die junge Mutter fühlte sich sogar ermutigt sich zu den beide aufs Bett zu setzen. Immerhin durfte sie ja wohl in der Nähe ihrer Tochter sein. Sie konnte ja schließlich auch nichts dafür, dass ein verboten gutaussehender Pirat mit freiem Oberkörper –auf dem zwar zwei große Narben prangten, die den Gesamteindruck allerdings nicht weiter störten- sich ebenfalls in Reichweite befand.

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Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!

Captain Reynolds starrte so intensiv auf die Überreste von Port Hope als wolle er mit reiner Willenskraft die Zeit zurückdrehen.

Irgendwelche verfluchten Piraten mussten ihm zuvor gekommen sein!

„Captain! Was sollen wir jetzt machen?" Die Stimme des Maats schallte zu Gerrit hinüber und er rollte mit den Augen.

„Was glaubt Ihr, überlege ich gerade? Wir werden versuchen Sparrow einzuholen, ich bin sicher, er hat etwas hiermit zu tun." Die Lippen des Offiziers verzogen sich zu einem dünnen Strich. „Wahrscheinlich hat er die armen Nonnen gefangen genommen und wird sie nun in Tortuga oder sonst wo billig verkaufen…. „

„Beidrehen! Errechnet den wahrscheinlichsten Kurs der Black Pearl!"

Die Nonnen waren Reynolds egal, er wollte nur die eine und deren Kind!

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„Mommyyyy, Jaaaaack! Wo fahren wir jet hin?"

„Was glaubst du Keks? Immer dem Horizont entgegen." Jack verglich abwesend Myras Hände mit seinen, in dem er ihre beiden Handflächen gegeneinander hielt. „Oder hast du spezielle Wünsche, was unsere Reiseroute anbelangt?" Er sah erst zu Myra, wurde dann aber von Elayne abgelenkt, die wegen seinem Händevergleich leise lachte.

Auch das kleine Mädchen sah nun zu ihrer Hand. „Jack hat viel dößere Hände." Dann griff die Kleine nach der Hand ihrer Mutter und legte diese statt ihrer gegen Jacks Handfläche. „Dat passt viel bessa!"

Zufrieden betrachtete sie ihr Werk.

Ihre Sitzgelegenheit fing an verschmitzt zu grinsen und ließ seine Finger in die Zwischenräume von Elaynes gleiten, so dass ihre Hände zu einer einzigen zehnfingrigen Hand verschmolzen.

„Stimmt." Er zwinkerte dem Kind verschwörerisch zu und achtete gar nicht auf Elayne, die erneut rot anlief. Was erlaubte dieser Pirat sich eigentlich? Trotz allem machte sie keine Anstalten ihre Hand fortzuziehen.

„Sag mal Liebes, wie bist du eigentlich Nonne geworden? Ich mein wegen dem Krümel hier." Sofort spitzte Myra die Öhrchen, als sie einen Kosename vernahm, der eindeutig auf sie bezogen war.

„Naja… ähm…" Unsicher druckste die junge Frau herum und warf dabei einen Blick auf Myra. Jack verstand. „Hör mal kleine Landratte, willst du nicht an Deck gehen und Clark ein bisschen helfen? Ohne dich schafft er das doch gar nicht." Myra dachte einen Moment nach und kletterte dann schnell von Jacks Bauch.

„Ok." War alles was sie sagte und im nächsten Moment verschwand das Kind aus der Kabine.

„Also?" Auffordernd sah Jack Elayne an, bevor er ein Stück an die Seite rutschte, so dass sie sich neben ihn legen konnte.

Ergeben seufzend, aber nicht ungern, streckte die junge Mutter sich neben dem halbnackten Piraten aus.

„Es wird aber eine lange Geschichte." Warnte sie Jack vorsichtshalber vor, der aber zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.