Kapitel 4
Severus schritt an der langen Seite des Konferenzraums auf und ab. Dieser hatte blasse, cremefarbene Wände und die seltsame, hallende Eigenschaft eines Raumes, der auf magische Weise erweitert war. In der Ecke am Fenster befanden sich eine staubig aussehende Grünlilie und ein niedriger Tisch mit einer Bedienungsanleitung für die magischen Mobiliar-Voreinstellungen. Ansonsten war der Raum leer.
Er war früh eingetroffen. Es war eine tiefsitzender Wunsch, die Gegend zu überprüfen und zu überschauen, selbst wenn er mit einer muggelgeborenen Hexe zu tun hatte.
Besonders, wenn man mit einer muggelgeborenen Hexe zu tun hatte.
Severus spielte mit dem Papierstück herum, das immer noch in seiner Tasche steckte. Tat er das Richtige? Es war nicht so, als läge irgendetwas Gefährliches im Fliegen außer der offensichtlichen Möglichkeit zu fallen, aber es brachte gewisse Komplikationen mit sich. Unter normalen Umständen hätte er niemals erwogen, es irgendjemanden zu lehren, am wenigsten eine Hexe, die er kaum kannte. Doch dann wiederum: Wann waren die Umstände je normal gewesen? Sein Leben war etwa so wenig ereignisreich wie seit vielen Jahren nicht, aber das alleine war abnormal, und sich darauf einzustellen war schwierig. Es war beinahe eine Erleichterung, als endlich jemand darum gebeten hatte, sich für ihn in Bewegung zu setzen.
Hermione Granger. Er hatte den Abend zuvor damit verbracht zu versuchen, sich über das Mädchen so viel in Erinnerung zu rufen, wie er konnte, aber die kurze Zeit, in der sie seine Schülerin gewesen war, hatte die gedachte, drohende und dann tatsächliche Rückkehr des Dunklen Lords so überschattet, dass sie zu wenig mehr als einer Handvoll Erinnerungen an ein ernstes Gesicht reduziert war, das ständig neben dem von Harry Potter platziert gewesen war. Eine gehobene Hand, um Fragen zu beantworten, die an andere Schüler gestellt waren, weitaus längere Aufsätze als gefordert und der gelegentlich Strom von Tränen eines Teenagers.
Oh, er wusste, dass sie entscheidend bei der Zerstörung der Horkruxe des Dunklen Lords mitgewirkt hatte. Wusste, dass sie anwesend gewesen war, als er auf dem Boden der Heulenden Hütte ausgeblutet war, aber mit einer Selbsterkenntnis, die auf langen Jahren von Selbstbeobachtung beruhte, beschloss er, dem nicht weiter nachzugehen. Stattdessen kam ihm eine weitere Erinnerung in den Hinterkopf: Heilmittel zu brauen, als sie ein kleines Mädchen gewesen war, um das Fell als Folge eines verpatzten Tranks aus ihrem Gesicht zu entfernen.
Severus konnte nur hoffen, dass sie ihre Tendenz überwunden hatte, zu rennen zu versuchen, ehe sie laufen konnte. Er hegte sicherlich nicht den Wunsch, dafür verantwortlich gemacht zu werden, wenn sie zu fliegen versuchte, ehe sie wusste, wie man landete.
Als er bemerkte, dass er eine Hand gehoben hatte, um abwesend über die Narbe an seinem Hals zu reiben, verschränkte Severus die Arme fest über der Brust. Dies mochte das erste Mal sein, dass er als Lehrer tätig wurde, seit Albus gestorben war – auf jeden Fall das erste Mal, dass er jemals versuchte, jemanden zu unterrichten, der über das Alter von achtzehn hinaus war –, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich Nervosität zu gönnen. Er würde in Topform sein müssen, falls irgendeine Hoffnung bestand, dass sie davon überzeugt werden könnte, ihm zu vertrauen.
Hermione war nicht sicher gewesen, was sie zu einer Fluglektion anziehen sollte, aber sie hatte das Gefühl, dass ihre üblichen Roben und Pumps unpassend waren. Sie hätte Jeans bevorzugt, aber Muggelkleidung ließ sie sich im Ministerium immer unbehaglich fühlen. Schließlich entschied sie sich für maßgeschneiderte schwarze Hosen und eine Bluse kombiniert mit einem Cardigan von Marks & Spencer, der eher wie eine vorn offene Robe aussah, wenn man nicht so genau hinsah.
Das von ihr gewählte Hotel war hochgradig Muggel, aber groß und hinreichend anonym, dass sie aus ihrem Zimmer apparieren konnte. Sie landete im Atrium und ging zur Wache hinüber, um ihren Zauberstab registrieren zu lassen. „Ich suche die Tintagelsuite?"
„Die dritte Tür, meine Liebe", lächelte er und gab ihr ihren Zauberstab zurück. „Kaffee und Tee sind auf Anfrage verfügbar. Jiffy hat heute Morgen Hauselfendienst. Rufen Sie einfach, wenn Sie etwas brauchen."
„Danke." Hermione lächelte zurück und war froh, dass sie in ihrer Handtasche eine Flasche Wasser mitgebracht hatte. Es gab eine große Chance, dass Jiffy ein bezahlter Elf war, der nach dem Krieg ohne Familie zurückgeblieben war, aber Hermione würde nie ihre Bedenken bezüglich vom Ministerium zugelassener Sklavenarbeit überwinden.
Mit Leichtigkeit fand sie den Raum. Sie erwartete halb, dass Snape hineinrauschte, wie er es in ihrer ersten Zaubertränkestunde getan hatte, aber er war bereits anwesend und wartete mit verschränkten Armen und gerunzelter Stirn voller Ungeduld. Hermione schaffte es, dem Drang zu widerstehen, auf die Uhr zu sehen, und ließ einfach ihre Tasche neben der Tür auf den Boden fallen.
„Fliegen als eine magische Disziplin ist ein sehr selten und wenig untersuchter Zweig der Magie. Daher gibt es viele Missverständnisse sowohl zum Fliegen als auch zu denen, die dies praktizieren, hauptsächlich dass es eine Art von dunklerer Magie ist. Fliegen selbst ist eine falsche Bezeichnung. Die praktische Ausübung ist korrekter bezeichnet als Volantis; jemand, der es ausübt, als Volanci. Fliegen und Volantis unterscheiden sich so sehr wie Legilimentik vom Muggelkonzept des Gedankenlesens."
Schweigend hörte Hermione zu. Sie hatte nie gedacht, dass sie wieder eine Vorlesung von ihm hören würde, und es lag ein nahezu tiefsitzendes Vergnügen darin, das einst vertraute Heben und Senken seiner Stimme zu hören. Die Einzelheiten zu seinem Überleben waren vage gewesen, als sie das Land verlassen hatte, um ihre Eltern zu finden, und nicht einmal Harry war die ganze Geschichte bekannt gewesen. Selbst jetzt, nachdem seine tiefsten Geheimnisse mit seinen sterbenden Erinnerungen ausgeplaudert waren, schaffte Severus Snape es immer noch, so etwas wie ein Mysterium zu sein. Entweder war der Schaden an seiner Kehle nicht so ausgeprägt gewesen, wie sie geglaubt hatte, oder die Heiler hatten bei seiner Behandlung wunderbare Arbeit geleistet.
„Die Assoziationen zu Dunkler Magie haben sich wegen des Gebrauchs starker Gefühle dabei, sich selbst durch die Luft zu treiben, verstärkt. Einfach in der Schwebe zu bleiben, kann jemandes magische Reserven unglaublich aufzehren. Hass oder Angst sind einfache Möglichkeiten, Magie zu ergänzen und zu verstärken; auf sie verließ man sich einstmals beim Training. Es ist möglich, andere gefühlvolle Triebkraft zu verwenden – beispielsweise Glück –, aber sie können schwieriger aufrechtzuerhalten sein.
Ich werde keine Gefühle verwenden, um Sie zu unterrichten. Wir stehen uns nicht nahe, und obwohl Sie einige restliche üble Gefühle aus Ihrer Zeit in Hogwarts für mich hegen mögen, bezweifle ich, dass Sie mich Sie zu unterrichten gebeten hätten, wenn Sie mich wirklich verabscheuten oder Angst vor mir hätten. Stattdessen werde ich Sie einfach die Grundlagen des Prozesses lehren; wenn Sie beschließen, Emotionen zu verwenden, um Ihren Flug anzutreiben, ist das Ihre Entscheidung. Bis dahin sollten Sie erwarten, dass Volantis ein schwieriges und kräftezehrendes Unterfangen ist."
Er stieß sich von der Wand ab und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, jeder Zoll der ehemalige Professor.
„Ehe wir anfangen, gibt es einige simple Übungen, die ich mit Ihnen durchnehmen möchte. Wenn Sie aufstehen würden?"
Er ließ den ledernen Bürostuhl verschwinden, den sie aus dem Katalog ausgesucht hatte, und schritt um sie herum.
„Schließen Sie die Augen", wies er sie knapp an. Hermione, die eine Tirade über ihre Fähigkeit, ihren Geist zu leeren erwartete, tat wie gebeten. „Jetzt lassen Sie sich nach hinten fallen."
„Was?", fragte sie und sah sich um.
„Schließen Sie die Augen und lassen Sie sich rückwärts fallen." Stirnrunzelnd sah Severus sie an. „Ich bin sicher, dass dies eine ganz einfache Muggeltechnik ist."
Hermione drehte sich wieder nach vorn, schloss die Augen und holte tief Luft. Falle, sagte sie zu sich selbst. Falle einfach. Das allerschlimmste Szenario wäre, dass er sie nicht auffing, und sie schmerzhaft auf den Fliesen landete. Ein Schädelbruch oder ein geprelltes Steißbein waren leicht zu heilen, aber sie würde wie ein Idiot dastehen.
„Miss Granger."
Hermione realisierte, dass sie die Hände zu Fäusten geballt hatte. Sie zwang ihre Finger dazu, sich zu entspannen, und ihre Arme, locker an ihren Seiten anzuliegen, ließ den Atem aus ihren Lungen entweichen und fiel rückwärts.
Es gab einen schrecklichen Augenblick nackter Verletzlichkeit, als die Schwerkraft sie erfasste. Ihr Magen krampfte sich zusammen und etwas in ihrem Brustkorb ruckte und flutete ihr System mit Adrenalin.
Wie lange brauchte ein Mensch, um zu fallen? Eine Sekunde? Eine halbe Sekunde? Weniger? Es dauerte lange genug, dass Snape entscheiden konnte, ob er sie fangen würde oder nicht. Es dauerte nicht lange genug, dass sie beschließen konnte, ob sie die richtige Wahl getroffen hatte. Es dauerte lange genug, dass sie sich sorgte, ob irgendein magischer Überlebensinstinkt hätte eintreten sollen, der die Anforderungen der Schwerkraft zu ihren Gunsten abschüttelte und ihren Fall aufhielt.
War es dies, was Fliegen bedeutete? Sich auf magischem Weg weigern zu fallen? War es dies, was Snape ihr zeigte?
Hatte sie bereits versagt?
Dann fing ein überraschend starkes Paar Hände sie auf, und sie wurde sanft zu Boden sinken lassen.
Sie konnte das Glühen ihrer Wangen spüren, konnte sich aber gerade jetzt nicht überwinden, die Augen zu öffnen. Der Boden unter ihr war kalt und hart, und sie konnte die drohende Anwesenheit ihres ehemaligen Professors an ihrem Kopf spüren.
Er half ihr auf die Füße und wartete geduldig, während sie den Staub von sich abklopfte und versuchte, ein gewisses Maß an Gleichgewicht wiederzufinden. Er durchquerte den Raum und wandte sich ihr zu. Hermione hatte das ganz seltsame Gefühl, dass er nur einen Augenblick davon entfernt war, sich zu verbeugen und Duellhaltung einzunehmen. Stattdessen hielt er einfach seinen Zauberstab leicht an seiner Seite.
„Jetzt schließen Sie die Augen und lassen Sie sich fallen."
„Aber –" Es gab keine Möglichkeit, dass er in der sie auffangen konnte, wo er stand. Überhaupt keine.
Mit dem Gefühl, dass ihr etwas Lebenswichtiges entging, schloss Hermione die Augen und fiel.
Das schreckliche Gefühl des Sturzflugs kam erneut genau wie die Angst.
Dieses Mal waren keine Hände da, um sie zu fangen. Stattdessen fühlte Hermione seine Magie nach ihr greifen, die ihren Sturz sicher abfing. Es war kein demütigender Levicorpus, aber auch nicht das Schweben eines Wingardium Leviosa. Es war, als würde sie in einer stabilen, zuverlässigen Umarmung gehalten.
„Wir werden hoch über dem Boden fliegen, Miss Granger, und austesten, mit welcher Geschwindigkeit und Höhe Sie zurechtkommen. Sie müssen in der Lage sein, sowohl mir als auch meiner Magie zu vertrauen, dass Sie sicher gehalten werden."
Im sicheren Griff seiner Zauberei schwebend testete Hermione mit ihrer eigenen Magie, was sie hielt. Es war ein filigraner Zauber, so schön und kompliziert wie gesponnenes Glas, jedoch mit einer stählernen Kraft, die unverkennbar war.
Sie öffnete die Augen und sah, dass er sie genau beobachtete, während sie den Zauber untersuchte.
„Ich vertraue Ihnen", stimmte sie zu.
Sie übten zu fallen, bis ihr Herz nicht mehr wild in ihrer Brust hämmerte. Das ständige Adrenalin ließ Hermione erröten und schwitzen, ihre Kleidung wurde staubig, aber sie fühlte sich lebendiger als seit Wochen. Als sie zum Mittagessen eine Pause einlegten, zitterten ihre Hände, und sie war nicht in der Lage, mehr als einige Bissen Salat aus der Kantine zu bewältigen. Um fünf Uhr war sie gleichermaßen erschöpft und begeistert. Sie war so aufgedreht, dass sie sich beim Apparieren zurück in ihr Hotelzimmer verschätzte und in der winzigen Badewanne landete. Ihre Finger kribbelten, weil sie sich beinahe zersplintert hätte.
Da das Hotel ein reines Muggelhotel war, gab es keine Flohverbindung, und Harry hatte – wie alle Leute, die mit moderner Technologie nicht so recht glücklich sind – sein Telefon ausgeschaltet. Hermione erwog, ob sie einen Sprung in den Fuchsbau riskieren sollte, aber zur Abendessenszeit ungebeten und unangekündigt einzutreffen, würde wahrscheinlich selbst Mollys Gastfreundschaft auf den Prüfstand stellen, besonders wenn Hermione mit einer fehlenden Gliedmaße ankam. Stattdessen machte sie sich auf den Weg über den Parkplatz zu einem Lokal gegenüber des Hotels, das einer Restaurantkette angehörte, und suchte sich ihr Abendessen auf der Tafel mit den speziellen Angeboten aus.
Sie war nicht sicher, weshalb sie so übermäßig aufgedreht war. Sie hatte nicht fliegen gelernt. Eigentlich hatte sie keinen einzigen Zauber ausgeführt, es sei denn, man zählte die zahlreichen Frischezauber, die sie während des Tages auf ihre Roben und ihr Gesicht geschnipst hatte. Snape hatte sie nicht angeschrien, was eine angenehme Überraschung war, aber er hatte sie auch keineswegs ermutigt. Jedes Mal, wenn sie ihre Ängste vergaß und fiel, ließ er sie die Übung einfach wiederholen. Dennoch kam Hermione nicht umhin zu spüren, dass sie etwas erreicht hatte, und dass sie an der Schwelle dazu stand, weitaus mehr zu erreichen.
Ihr Abendessen war recht gut, und sie war in Versuchung, beim Nachtisch zu verweilen, aber da es ihr noch nie angenehm gewesen war, alleine zu Abend zu essen, beschloss sie, sich stattdessen mit einem Riegel Schokolade in ihrem Zimmer zufriedenzugeben.
Mit Verspätung rief Hermione unmittelbar, ehe sie zu Bett ging, ihre Eltern an, aber sie konnte an der verschlafenen Stimme, die das Telefon abnahm, erkennen, dass es in Canberra noch immer schrecklich früh war.
„Wie ist das Vorstellungsgespräch gelaufen, Schätzchen?", fragte ihr Dad nach einem kieferknackenden Gähnen. „Warte, lass mich dich auf Lautsprecher stellen."
„Wirklich gut", antwortete Hermione. „Mir wurde auf der Stelle mein Büro gezeigt. Ich muss mich nur einer Begutachtung für sie unterziehen, ehe ich anfangen kann."
Die Stimme ihrer Mutter kam gedämpft von der anderen Seite des Zimmers. „Hast du ihnen von dem Trank mit dem Kopra erzählt, Liebling?"
„Davon wussten sie schon. Anscheinend bin ich eine Person von Interesse."
Hermione stellte sich die Blicke vor, die ihre Eltern wechselten – halb stolz, halb besorgt. Sie wollte ihnen nicht gern erzählen, dass sie etwa dreihundertsiebenundachtzig Tränke katalogisiert hatte, in denen Kopra verwendet wurde, und dass sie keine Ahnung hatte, an welchen davon sie dachten.
„Irgendeine Idee, worum es bei der Begutachtung gehen wird?"
Hermione holte tief Luft. „Sie wollen, dass ich fliegen lerne."
Ihre Eltern schwiegen, und Hermione konnte sich diesen Blick nur zu gut vorstellen. „Aber Liebling, ich dachte, du hasst es zu fliegen. Schlimmer als Skifahren – und das war, nachdem du in dieses nette Paar aus Dänemark hineingefahren warst."
„Ich weiß, Mum, aber ich habe eine Möglichkeit gefunden, die wirklich funktionieren könnte. Professor Snape hat sich einverstanden erklärt, mich im Fliegen ohne Besen zu unterrichten, einfach indem man nur Magie gebraucht."
„Ich dachte immer, dass Besen schrecklich klischeehaft sind, weißt du", überlegte Imogen Granger. „Ein bisschen zu sehr Böse Hexe des Westens."
„Weißt du", seufzte ihr Mann, „falls jemand dieses Gespräch mithört, werden sie denken, dass das alles eine Art von bizarrem Code ist."
„Warte einen Moment", unterbrach ihre Mutter. „Ist Professor Snape nicht derjenige, von dem alle glaubten, er sei tot? Da warst doch ein bisschen verliebt in ihn?"
„Nur, als ich dachte, er sei tot." Hermione lachte. „Ich hätte nicht die Nerven gehabt, unter seinen Augen für ihn zu schwärmen. Was jetzt, wenn ich darüber nachdenke, überhaupt keinen Sinn ergibt. Er ist ein wenig …" Sie hielt inne, während sie erwog, wie sie den recht zweifelhaften Charme ihres früheren Lehrer beschreiben sollte. „Intensiv", schloss sie lahm.
„Sei einfach vorsichtig", riet ihr Dad. „Und nicht nur beim Fliegen. Ich bin sicher, grüblerische Helden sind ganz prima, wenn es einen Krieg auszufechten gilt, aber ich bin sicher, dass sie lausige Schwiegersöhne abgeben!"
„Daa-ad!", jammerte Hermione. „Mum, mach, dass er die Klappe hält!"
„Du hast Hermiones Stapel von Zeitungsausschnitten nicht gesehen, Malcolm. Ich wäre überglücklich, ihn zu Weihnachten hier zu haben."
„Mum! Das reicht, ich gehe ins Bett. Ich rufe dich bald an, okay? Gute Nacht!"
Mit einem albernen Grinsen auf dem Gesicht legte Hermione sich in die Kissen zurück. Die Neuigkeiten mitzuteilen, dass sie fliegen lernen würde, ließ dies … realer erscheinen. Erreichbarer.
Sie drehte sich und versuchte, bequemer zu liegen.
Sie hatte kaum auf die Zeit geachtet – so in dem mulmigen, bauchaufwühlenden Gefühl gefangen zu sein, sich selbst hilflos werden zu lassen, selbst wenn es nur für eine Sekunde war. Danach war sie zu sehr mit dem Gefühl von Snapes Magie beschäftigt gewesen, die sie in der Luft wiegte, um sich wirklich näher damit zu beschäftigen – aber wenn sie jetzt an den Morgen zurückdachte, den sie miteinander verbracht hatten, konnte sie immer noch die Wärme seiner Handflächen spüren, als er sie auf den Boden hinabsenkte.
Ihre Haut kribbelte auf eine Art, die nichts mit Zersplintern zu tun hatte.
