Hallo, hier bekommt ihr das zweite Kapitel zu lesen! Viel Spaß damit
KiGo Possible
Kapitel 2 – In The Lions Cave
Unruhig rutschte Kim auf ihrem Sitz herum. Wie sollte sie es schaffen gegen Shego anzutreten. Sie wollte ihr auf keinen Fall ernsthaft weh tun. Ein unangenehmes Gefühl überkam die Teenieheldin, als die Realität ihr hart ins Gesicht schlug. Shego würde sie ohne mit der Wimper zu zucken verletzen. Dem Mädchen wurde es schwer ums Herz. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass die Sache mit Shego keine Zukunft hatte. Das dachte sie zumindest. „Kim?" Ron fuchtelte mit seiner Hand vor Kim's Gesicht herum. Sie zeigte keinerlei Reaktion. „K.P.?" Erst als Rufus das Mädchen am Knie anstieß, erwachte sie aus ihrem tranceähnlichen Zustand. „Was? Ron, hast du was gesagt?" Der blonde Junge schaute seine beste Freundin vollkommen entgeistert an. „Kim, was ist los mit dir? Du bist schon die ganze Zeit so komisch. Gibt's Probleme?" erkundigte sich Ron besorgt. Kim schüttelte den Kopf. „K.P., ich bin dein bester Freund. Ich dachte, du erzählst mir alles. Du weißt, du kannst mit allem was dich beschäftigt zu mir kommen. Es sei denn…" „Es sei denn was?" „Es sei denn, du vertraust mir nicht." „Nein, Ron… das ist es nicht. Ich vertraue dir voll und ganz… aber dieses Problem… mit dem will und muss ich ganz allein fertig werden." „Gut, wie du meinst. Das scheint wohl doch etwas zu sein, worüber du nicht so einfach reden kannst." Kim nickte nur stumm. Sie wollte ja mit Ron darüber reden. Wie gern würde sie ihm ihr Herz ausschütten, doch sie konnte nicht. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion, was er dazu sagen würde, wenn sie ihm die Wahrheit anvertraute. Vor allem weil es um Kim's neue Neigung und um Shego ging. Sie wollte auf keinen Fall, dass sich ihr bester Freund aufgrund dessen von ihr anwandte. Die Teenieheldin seufzte schwer und sank in ihren Sitz zurück. „Wir sind gleich da," verkündete der Pilot. „Vielen Dank, dass sie uns mitgenommen haben, Mr. Graham," bedankte sich das Mädchen. „Das ist doch das Mindeste was ich tun kann, nachdem du unseren Hangar vor den Schurken gerettet und unsere streng geheimen Baupläne in Sicherheit gebracht hast." Kim winkte ab. „Keine große Sache," erwiderte Kim. „Ron, mach dich zum Absprung bereit." „Du willst echt springen, K.P.?" „Natürlich, oder willst du lieber an einem Seil runterklettern?" „Das wäre mir wesentlich..." Weiter kam der blonde Junge nicht, denn Kim hatte ihm bereits einen kräftigen Schubs gegeben. Auch Kim sprang kurze Zeit nach Ron, die ihn im freien Fall schnell einholte. Erschrocken stellte sie fest, dass ihr bester Freund noch nicht mal im Traum daran gedacht hatte, seinen Fallschirm zu öffnen. Wie wild fuchtelte Kim in der Luft herum und deutete Ron an, seinen Fallschirm zu öffnen. „WAS? K.P., ICH VERSTEH NICHT, WAS DU VON MIR WILLST!" Kim schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „DEIN FALLSCHIRM! MACH IHN AUF, HIRSEBIRNE!" Jetzt schien Ron endlich kapiert zu haben. Langsam segelten Ron und Kim auf Dr. Drakken's Hauptquartier zu. Mit jedem Meter, in dem sich das Team der Festung näherte, hämmerte Kim's Herz immer mehr gegen ihre Brust. Auf einmal überkam das Mädchen eine panische Angst. Jeden Moment würde sie Shego entgegen treten, dem Grund ihrer vielen schlaflosen Nächte. „Also los! Auf in die Höhle des Löwen," murmelte Ron. „Ja, los geht's..." Kim versuchte den Kloß in ihrem Hals zu schlucken, doch zurück blieb ein flaues Gefühl im Magen.
„Ja, ja ich hör ihnen schon zu Dr. D. Reden sie nur weiter." Shego hatte es sich auf einem Sessel in Dr. Drakken's Versteck bequem gemacht und las in einer Zeitschrift. „Und sobald ich es endlich geschafft habe, die Weltherrschaft an mich zu reißen, dann wird die ganze Welt vor mir erzittern." Dr. Drakken lachte diabolisch. Doch das verstummte sofort, als er hörte, wie jemand kicherte. Als er sich umwandte, sah er Shego, die sich königlich über etwas zu amüsieren schien. „Was ist so komisch, Shego?" „Ach... gar nichts, Dr. D." „Nun sag schon. Ich seh doch genau, dass du über etwas lachst." „Genau genommen lache ich über jemanden." Dr. Drakken machte ein Gesicht, als wäre er gerade überfahren worden. „Wie meinst du das, Shego?" Das war zu viel für die schwarzhaarige Frau. Sie brach in schallendes Gelächter aus. Drakken verstand die Welt nicht mehr. Unter ihrem Lachen klärte Shego den blauhäutigen Mann auf. „Die Welt... erzittern... vor ihnen... das ist... das komischste, was ich bis jetzt gehört hab." Dr. Drakken verzog das Gesicht. „Was soll denn daran bitte so komisch sein?" So langsam fing sich Shego wieder. „Ich bitte sie. Noch nicht mal eine Maus hat vor ihnen Angst. Und dann soll auf einmal die ganze Menschheit vor ihnen Angst bekommen? Ich bezweifle das sehr." Erneut begann sie zu lachen. „Du stellst doch nicht etwa meine Genialität in Frage, oder etwa doch?" „Doch, ja, schon," war Shego's kurze Antwort darauf. Drakken fluchte etwas unverständliches vor sich hin. „Ach, kommen sie, Dr. Drakken. Wie oft hat denn ein Plan von ihnen funktioniert?" Dr. Drakken schien allen ernstes zu überlegen. „Das kann doch nicht so schwer sein. Ich beantworte es für sie: Kein einziges Mal." „Aber auch nur weil Kim Possible mir immer dazwischen gefunkt hat." „Tja, sie ist eben schneller als sie." „Was'n das nu? Seit wann stehst du denn auf ihrer Seite?" „Geben sie's auf. Solange es Kimmie gibt, wird nie einer ihrer Pläne klappen. Abgesehen davon, dass sie das sowieso nicht tun..." „Da geb ich dir ausnahmsweise mal Recht, Shego." Shego und Drakken fuhren herum. Kim und Ron standen am Treppenabsatz. „Nicht du schon wieder! Wie bist du hier rein gekommen?" „Durch die Tür?" Shego biss sich auf die Unterlippe um nicht zu lachen. Kim hatte es wirklich drauf, dumme Antworten auf blöde Fragen zu geben. „SHEGO!" „Ja, ja ich weiß." Wie schon so oft hetzte Shego auf das Mädchen zu, ihre Hände waren bereits entflammt. Kim's Herz machte einen Sprung, als Shego unaufhaltsam auf sie zustürzte. Kim wehrte eine Reihe von Schlägen ab, die förmlich auf sie regneten. Warum wehrt sie sich nicht, fragte sich Shego etwas verwirrt. „Was ist los, Prinzessin? Keine Kraft zum Kämpfen?" Das rothaarige Mädchen hatte keine andere Wahl, sie musste mit Schlägen kontern, denn sonst könnte alles auffliegen, was ihre Gefühle für Shego betraf. Zum wiederholten Male wurde Kim klar, dass sie niemals mit Shego zusammen sein würde. Sie erkannte keinerlei Anzeichen, dass Shego dasselbe für sie empfand, wie sie für Shego. Wut entbrannte in Kim. Wut auf sie selbst, dass sie jemals mit so einem absurden Gedanken gespielt hatte. Gekonnt wich sie nun Shego's Attacken aus und parierte mit gezielten Schlägen und Tritten. Während Kim und Shego vollkommen in ihren Kampf vertieft waren, lieferten sich Ron und Dr. Drakken am anderen Ende des Hauptquartiers einen kleinen Kampf. Ron stieß Drakken mit einem Bodycheck um. Kim's Erzfeind stolperte zurück und fiel mit dem Rücken auf sein Kontrollpult. Sofort stürzte sich Ron auf seinen Gegner und schließlich balgten sich Drakken und Ron auf dem Pult herum. Dabei merkte keiner der beiden, dass sie sämtliche Knöpfe betätigten. Eine elektronische Stimme ertönte: Öffne Schleuse zu Sicherheitsbunker. Noch nicht einmal das bekamen die beiden Streithähne mit. Kim und Shego hingegen sehr wohl, denn als Kim einen Schritt zurücktrat, verlor sie buchstäblich den Boden unter den Füßen. Aus Reflex versuchte sie Halt an Shego's Arm zu finden, doch diese verlor das Gleichgewicht und stürzte mit Kim in die Tiefe. Ron und Drakken hatten es mittlerweile geschafft, den Selbstzündemechanismus einer Fluchtkapsel zu betätigen. Durch ihr wildes Gefuchtel waren sowohl Ron und Rufus, als auch Dr. Drakken in die Kapsel gelangt. „AUSZEIT!" rief Ron auf einmal. „Was ist denn?" „Dr. Drakken... wo zum Kuckuck sind wir?" Drakken schien überfragt, doch eine Antwort fand sich schnell, als sie Computerstimme erneut zu höre war. Leite Startsequenz ein. Start in 5, 4, 3, 2, 1... „MEINE FLUCHTKAPSEL!" Zündung!
Es dauerte nicht lange, bis Kim und Shego wieder zu sich kamen. Der Aufprall hatte beiden für kurze Zeit die Lichter ausgepustet. Kim lag quer über Shego's Bauch, was sie zunächst nicht registrierte. Bis... „Kimmie, würdest du bitte von mir runter gehen?" „Was? Oh... tut... tut mir leid..." Kim kämpfte gegen die aufkommende Röte an, doch so richtig gelingen wollte es ihr nicht. In Rekordzeit war Kim aufgestanden. Zögernd streckte sie Shego ihre Hand entgegen. Zu Kim's Verwunderung nahm Shego dankend an und ließ sich von der Teenieheldin auf die Beine ziehen. „Wo sind wir hier überhaupt?" Shego hatte diese Frage einfach nur in den Raum gestellt. „Ich glaube vorhin etwas von einem Sicherheitsbunker gehört zu haben," erwiderte Kim. „Wie, Dr. D. hat einen Schutzbunker? Warum hat er mir nichts davon erzählt?" „Vielleicht war es auch seine Absicht, dass du nichts davon weißt." „Warum sollte er... Moment mal. Das erklärt, warum er auf einmal weg und unauffindbar war. Er muss sich hier aufgehalten haben." Shego schaute sich eingehend in dem Raum um. „Naja, besonders clever eingerichtet hat er diesen Raum ja nicht," bemerkte die schwarzhaarige Frau, als sie ihren Blick über einen kleinen Schreibtisch, einen Stuhl und ein paar Monitore schweifen ließ. Kim's Gedanken waren in diesem Moment ganz woanders. Sie bekam Herzklopfen, als sie realisierte, dass sie und Shego vollkommen allein waren. Nur sie und Shego. „Egal, wir sollten schauen, wie wir hier rauskommen." Shego's Stimme hatte Kim zusammen zucken lassen. Wortlos blieb das Mädchen stehen und rührte sich nicht vom Fleck. Sie beobachtete Shego eingehend. Dabei ertappte sie sich selbst, wie ihre Augen neugierig über den Körper der anderen Frau wandern ließ. Letztendlich verweilte sie auf Shego's Hintern. Also, Kim... sowas macht man nicht! Aber... sie sieht so... heiß aus... „So wie es aussieht, lässt sich die Tür nur mit einer Fernbedienung und einem Code öffnen. Da wir beides nicht haben... müssen wir uns wohl was anderes einfallen lassen, Prinzessin." Kim's Herz hüpfte bei dem Klang ihres Kosenamens. Während Shego sich die Stahlwand betrachtete, überschlugen sich Kim's Gedanken. Noch nie war sie sie so ratlos gewesen wie jetzt. Wie sollte sie sich Shego gegenüber verhalten?
Mit klopfendem Herzen stand Kim in der Ecke des Raumes und beobachtete Shego, wie sie versuchte mit Hilfe ihres Plasmas ein Loch in die massive Wand zu schmelzen. Kim hörte Shego leise vor sich hin fluchen. Als die schwarzhaarige Frau begann, mit ihren Fäusten gegen den Stahl zu schlagen, zuckte die Teenieheldin erschrocken zusammen. „Shego..." Keine Reaktion. „Shego, hör auf!" Wieder kein Anzeichen, dass Shego dem Mädchen zuhörte. „SHEGO!" Kim trat an Shego heran und packte sie an den Handgelenken. „Was soll das?" giftete Shego, ihre Augen direkt auf Kim gerichtet. „Du verletzt dich noch..." wisperte das Mädchen und drückte die Hände ihrer Erzfeindin nach unten. Mit der Reaktion, dass Shego nichts sagte, sondern Kim nur anschaute, hatte Kim nicht gerechnet. „Mir passiert schon nichts, Prinzessin," flüsterte Shego, geriet ins Schwanken und fiel vornüber, direkt in Kim's Arme. „Shego? Shego, was ist los?"
TBC...
Und hiermit endet Kapitel 2. Ist ein bißchen kurz geworden, aber im nächsten Kapitelwird es interessant ;-)
