Epilog - Abschied für immer?

"Daph!" Justin rüttelte seine Freundin. "Daph! Wach auf!" Daphne setzte sich gähnend auf und blinzelte verschlafen. "Was...?" "Ich brauch deinen Autoschlüssel." Daphne sah ihn verwirrt an. Ungeduldig wiederholte Justin seine Bitte nach dem Schlüssel. Daphne zeigte in Richtung ihrer Tasche. Justin kramte hektisch darin herum, bis er endlich den Schlüssel fand. "Danke, du bist die Beste!" Justin drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand im Eiltempo aus der Wohnung. Daphne sah ihm perplex hinter her.

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Brian saß in der Wartehalle und las in der Morgenzeitung. Er hatte noch über eine Stunde bis zum Start, aber er hatte es im Loft nicht mehr ausgehalten.
Als Vance ihm gestern das Angebot gemacht hatte, konnte er sein Glück kaum fassen. Er hatte immer davon geträumt, aus Pittsburgh rauszukommen. Hier bot sich die perfekte Gelegenheit. Außerdem konnte er so endlich Abstand von allem gewinnen. Natürlich würde er Gus schrecklich vermissen, genauso wie Lindsay und Michael.
Er seufzte und legte die Zeitung weg. Er konnte sich sowieso nicht konzentrieren.

"Brian?", sagte hinter ihm eine leise Stimme. Brian schloss die Augen und schluckte. "Du solltest nicht hier sein, Sunshine." Justin setzte sich neben ihn, ohne ihn anzusehen. "Du wolltest einfach abhauen. Ohne dich richtig zu verabschieden." Brian grinste. "Du weißt, ich steh nicht so auf sentimentale Familienfeiern." Justin nickte. Er legte seine Hand auf die von Brian und schwieg. 10 Minuten saßen die beiden still nebeneinander. Die Finger eng ineinander verschlungen. Schließlich räusperte sich Brian. "Geh nach Hause, Justin." Der Dunkelhaarige drehte den Kopf, um den jüngeren Mann neben sich anzusehen. Stumme Tränen liefen über die helle Haut. Eine Strähne des blonden Haares hing ihm in die Stirn. Brian sagte nichts, drückte Justins Hand nur fester.
"Kommst du wieder?" fragte Justin nach einer Weile. Brian zuckte mit den Achseln. "Ich weiß es nicht." Justin biss sich auf die Unterlippe und nickte. Ein Schluchzer entwich seinen Lippen. Brian zog den jungen Mann in seine Arme und hielt ihn fest, während all die Wut und Verzweiflung aus Justin herausflossen.

"Flug 62 nach New York ist bereit zum Einschecken..." Justin löste sich von Brian und sah ihm in die Augen. "Dein Flug," sagte er. Brian nickte. Beide standen auf. Justin lachte unsicher. "Was sagt man in so einem Moment? Auf Wiedersehen kommt mir so belanglos vor." "Wir wär's mit: Hab einen guten Flug, viel Spaß in London," schlug Brian grinsend vor. Justin nickte und trat näher an Brian heran. "Ich werde dich vermissen," flüsterte er leise. Brian nickte, bevor er den Blonden zu sich zog und ihn küsste.

Der Kuss war anders, als alle ihre vorherigen. Er war süß und leidenschaftlich und doch traurig, verzweifelt und schmerzhaft. Eine neue Tränenspur lief über Justins Wange, als sie sich voneinander lösten. "Du musst gehen," sagte Justin und trat von Brian zurück. Der nickte, nahm seine Aktentasche und drehte sich um. Justin blieb mitten in der Halle stehen und sah ihm hinterher.

Brian drehte sich nicht um. Hätte er es getan, hätte er Justin dort allein in der Halle stehen sehen, wäre er vermutlich nicht gegangen. Doch es war besser für sie. Im Stillen versprach er sich, dass er zurückkommen würde. Zurück zu Justin und der Chance auf ein glückliches Leben.

Ich weiß, das Ende ist gemein. Aber als kleiner Trost kann ich euch versprechen, das es definitiv eine Fortsetzung geben wird. Das erste Kapitel ist schon fast fertig. Ich hoffe euch hat die Story trotzdem gefallen. Ich möchte meiner lieben Beta-Leserin danken und natürlich auch den treuen Lesern der Geschichte.