Hey ihr Lieben,... ich muss ehrlich sagen, dass ich ein ganz kleines bisschen genknickt bin. Fängt das schon wieder an? Die Hitlist sagt etwas ganz anderes, als die Reviewliste...kommt und schwingt die Hufe! Sonst kann ich mir ja das kostbare zeitzusammenquetschen, um zumindest ein bisschen was zu produzieren, auch ganz sparen... :(
Naja, hier kommt erst einmal der Prolog... Tut mir eure Meinung kund!
00 Prolog
Helle und beißende Sonnenstrahlen kämpften sich durch das doppelt verglaste Schlafzimmerfenster einer Dreizimmerwohnung im fünften Stock in einem Vorort Londons.
Unter einer dunkelgrünen Decke ohne Aufdruck räkelte sich jemand oder etwas, aber zu sehen war nur eine Hand, an deren Ringfinger, der genauso blass war wie die ganze Hand, steckte ein schmaler, silberner Ring, in den ein Löwe eingraviert war. Die Innenschrift dieses Ringes kannte nur sein Besitzer. Ubicumque eris, te desiderabo. (Grobe Übersetzung: Wo immer du auch bist, ich werde mich nach dir sehnen). Dieser Ring glizerte in der Morgensonne und hätte wohl eine Menge Aufsehen bereitet, wenn eine Elster in der Nähe gewesen wäre.
„Daddy, Daddy! Aufwachen! Du musst jetzt aufstehen, die Sonne beglitzert schon die Krone von Mummys Kirschbaum." Ein etwa vierjähriges Mädchen, das mit haselnussbraunen Sommersprossen übersät war, sprang mit mehr Enthusiasmus, als Not war, auf das Bett ihres Vaters und versuchte ihm die Decke zu entreißen, die er aber kichernd krampfhaft festhielt. Als sie schließlich einsah, dass ihre Kraft nicht ausreichte, um die Decke in ihre Gewalt zu bringen, ließ sie sie schlagartig los und kroch stattdessen elegant unter sie und fing an, ihren Vater durchzukitzeln.
Fröhliches Lachen hallte im Zimmer wider und bald erschienen zwei Köpfe. Doch während seine kurzen Haare, die eine gesunde, strohblonde Farbe hatten (es war im Laufe der Jahre nachgedunkelt und somit nicht mehr typisch weißblond, wie es in seiner Familie üblich war), total durchwühlt und zerstrubbelt waren, hatten ihre goldroten Locken merkwürdigerweise nicht an Form verloren.
"Findest du es richtig, deinen Vater aus dem Bett zu kitzeln?", fragte der Mann ernst, aber das belustigte Leuchten in seinen Augen verriet ihr, dass er sich sehr zusammen reißen musste, um nicht loszulachen.
„Ach Daddy, sei nicht böse auf mich, aber du stehst doch sonst nicht auf, obwohl ich sogar Frühstück gemacht habe", erwiderte das Mädchen altklug und schaute ihn offen mit ihren graublauen Augen an. Es waren seine Augen, aber sie wirkten so gänzlich anders. Vielleicht lag es daran, weil das Mädchen noch nicht so verbittert war, wie ihr sechsunddreißig Jahre alter Vater.
„Molly, komm doch bitte mal zu mir her", bat er sie plötzlich und zog sie liebevoll auf seinen Schoß. Ihre Haare kitzelten seine Nase, aber er hatte sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt, da seine Frau, nein, bereits verstorbene Frau, sehr oft auf diese Weise bei ihm gesessen hatte, so dass es ihn nicht sonderlich störte.
„Welcher Tag ist heute, Dad?", fragte Molly und riss ihren Vater somit aus seinen sehnsüchtigen Gedanken
„Der 11. August, wes..", er sprach nicht zu Ende, weil er plötzlich wusste, was seine Tochter ihm sagen wollte. Ginevra hätte heute ihren 35. Geburtstag gefeiert. Hätte.
„Fahren wir heute zu Tante Mine und Onkel Charlie?", fragte sie weiter und bekam die gewünschte Antwort in Form eines Nickens.
Wie in Trance stand er auf und blinzelte hinaus in die grelle Sonne. Dort stand er, IHR Kirschbaum. Er hatte die Dreistigkeit besessen ihr jenen symbolisch zu schenken, als sie vor fünf Jahren hier in diese Wohnung gezogen waren. Von diesem Tag an war es beschlossene Sache gewesen, es war von nun an IHR Kirschbaum.
Nachdem er sich an das helle Licht der Sonne gewöhnt hatte, erkannte er rote Punkte zwischen den saftig, grünen Blättern.
„Molly, vorher pflücken wir noch einen Korb Kirschen. Vielleicht ist Mine ja so nett und backt dir einen Kirschkuchen!"
„Oh ja!"
Voller Vorfreude stolperte das Kind durch das Zimmer, sprang hinaus durch die Tür und verschwand in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Trotz ihres recht jungen Alters, konnte sie sich bereits selbstständig und alleine anziehen.
Zurück ließ sie ihren gedankenverlorenen Vater, der immer noch apathisch auf den Kirschbaum starrte und sich lebendige Bilder seiner verstorbenen Frau ins Gedächtnis rief.
Er wurde schließlich aus seinen Gedanken gerissen, als Molly wieder im Zimmer erschien. Sie hatte sich ein graues Muggelshirt und eine Jeans angezogen, einen schwarzen Umhang drüber geworfen und eine übergroße Cord - Baskenmütze auf ihrem Kopf platziert. IHRE Mütze.
Lächelnd betrachtete Draco seine Kleine, die so sehr ihrer Mutter ähnelte, dass es schmerzte.
"Ich komme gleich in die Küche, Molly, ich muss mich nur erst anziehen. Vielleicht kannst du ja schon mal einen Korb suchen, wo wir die Kirschen reintun können, ja?"
Nickend verließ die Kleine wieder das Schlafzimmer und machte sich offensichtlich tatsächlich auf die Suche nach einem geeingneten Korb.
Draco drehte sich wieder zum Fenster um und starrte weiter zum Kirschbaum. Beobachtete, wie sich die Zweige im sanften Wind bewegten, wie die Blätter raschelten und die Früchte jeden verführerisch anlächelten. Rote Früchte. So rot wie IHR Haar. Seufzend ging Draco zum Kleiderschrank und kramte eine schwarze Hose und ein blaues Hemd heraus, um sich anzuziehen.
Während er seine Bettdecke ordentlich zusammen legte und den Geräuschen seines Kindes aus der Küche lauschte, drifteten seine Gedanken wieder in die Vergangenheit, wie sie es so oft taten. Jedes Mal tat er sich die Schmerzen des Verlustes erneut an, aber auch die wenigen Augenblicke des Glückes und Zweisamkeit. Nie in seinem Leben würde er wieder eine Frau lieben können, zumindest nicht so, wie er SIE geliebt hatte.
Und plötzlich verstand er auch, weshalb Terence Higgs seit dem Tod dieses Muggelmädchens keine Freundin mehr gehabt hatte. Er KONNTE nicht, genauso, wie er nicht mehr konnte.
Wahrscheinlich hätte er sich längst das Leben genommen, wenn Molly nicht gewesen wäre. Aber auch, wenn seine Tochter ihm einen Sinn im Leben gab, so wünschte er sich trotzdem jeden Tag aufs Neue den Tod herbei, um endlich wieder mit ihr vereint zu sein.
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Zufrieden betrachtete Draco das gemachte Bett und wollte sich schon umdrehen, um Molly in die Küche zu folgen, als sein Blick auf ein Foto fiel. Das einzige Bild in diesem Raum. Es war in einem Silberrahmen gefasst und zeigte eine junge, rothaarige Frau mit gewölbtem Leib, die ihm Kusshände zuwarf und ihn lachend zuwinkte.
Ab da war es um ihn geschehen und seine Gedanken waren erneut auf einer Reise in die Vergangenheit. Wie beim Rücklauf eines Filmes rasten die Bilder an ihm vorbei, bis sie im Jahre 2006 stehen blieben. Das Jahr, in dem alles begann...
tbc?
na?
