Ein paar Dienstboten hatten uns den Weg zur Küche verraten, und ich stellte an ihrem benehmen uns gegenüber fest dass wir dort nichts zu suchen hatten. Denn was machte ich mir vor, ein Krieger in einer Küche war wahrhaftig alles andere als normal, auch wenn ich darauf bestanden hatte, dass Achilleus mithalf.

Die Küche war gigantisch groß, wenn man sie mit einer aus unserer Zeit verglich. Nun ja, Geschirrspüler, Herd und eventuell Wasser gab es hier noch nicht. Deshalb hatte man neben der Küche direkt einen Bach hinein geleitet, der an der einen Seite hinein floss und direkt eine Biegung zum Ausgang der Ecke machte. Stellt es euch vor wie ein Kofferfließband am Flughafen.

Es erstaunte mich schon sehr wie die Leute sich andere Möglichkeiten geschaffen hatten. Auch wenn die Küche Steinzeit Niveau hatte, waren die grundlegenden Voraussetzungen doch vorhanden.

"Also das was ich richtig gut kann, ist Pizza und deshalb machen wir uns eine… würdest du mir bitte ein paar Zutaten holen!"

"Ich bin Krieger, keine Magd!"

"Hey! Ich bin auch keine Magd, immerhin geh ich noch zur Schule aber wenn der Herr Obermacker was herzhaftes essen will, muss er halt auch mal seinen Arsch bewegen… darin hast du doch Übung denke ich!" Ich versuchte ihn damit zu necken doch damit hatte ich nur ein Eigentor getroffen, denn Achilleus schien das doch glatt als Einladung aufzufassen.

"Das weißt du nicht, bevor du es nicht versucht hast!" er war schon ganz Nahe, als ich meine Hände vor mir aufbaute.

"Äh… ok ich werd es versuchen, aber nicht mit dir und nicht jetzt!"

Achilleus tat es mit einem verschmitzten Lächeln ab und wandte mir den Rücken zu.

Verspielt halfen wir uns gegenseitig und warfen uns oft die Zutaten zu sodass am Ende zwar die Pizza perfekt war, die Küche jedoch als solche nicht mehr wieder zu erkennen war. Wir gingen in den Garten, der aussah als hätten Adam und Eva ihn persönlich geschaffen.

Dort nahmen wir auf einer Bank platz, die aus Marmor bestand.

"Dass ihr Griechen aber auch immer so übertreiben müsst!" gab ich spontan von mir. Marmorbänke tz es schien als könnten sich Griechen nie mit normalen Dingen zufrieden geben.

"Das kommt daher dass jemandem wie Achilleus nichts anderes zusteht." gab Achilleus unberührt zurück und setzte sich neben mich.

"Scheint so als würde der Sarkasmus bei dir, nie zu kurz kommen -.-!"

Achilleus sah mich an und ich hätte schwören können ein Lächeln auf seinem Gesicht erkannt zu haben. Er griff nach einem Stück Pizza und aß als hätte er es schon ewig nicht mehr getan.

"Also ich nehme an, man kanns essen he!" meinte ich amüsiert.

Im nächsten Augenblick kam schon eine Gestalt auf uns zu die sich vorher noch im hinteren Teil des Gartens an einem Baumpfosten zuschaffen gemacht hatte. Der Mann hatte unaufhaltsam mit dem Schwert darauf eingeschlagen. Er hatte sichtlich etwas gesucht um sich abzureagieren. Ich weiß nicht ob es im Mittelalter schon Antiaggressionsprogramme gab aber das kam einem schon ziemlich nahe. War er vielleicht hyperaktiv gewesen? Oder hatte ihn eine super Frau abblitzen lassen? Ich wusste es nicht aber er war auf dem Weg zu uns und ich bemerkte wie Achilleus sich Mental darauf vorbereitete was auch immer es war. Er verbeugte sich vor mir.

"My Lady!" begrüßte er mich und wand sich dann an Achilleus.

"Was ist Achilleus, Lust auf einen kleinen Kampf!"

Achilleus tat unbeeindruckt und stopfte den Rest des Pizzastückes in seinen Mund.

"Ich bin es nicht, der Training braucht Ägisthus" konterte Achilleus und versuchte ihn zu ignorieren indem er sich im Garten umsah.

"Hey nicht mal die Ferse!" grinste ich und mischte mich hinterhältig in das Gespräch.

"Wieso die Ferse?" fragte Ägisthus interessiert und stemmte einen Fuß auf die Bank.

"Kennt ihr denn die Sage nicht? Ich habe gehört Achilleus Mutter hätte ihn als Baby in den Fluss Styx getaucht damit er unverwundbar wird. Nur die Ferse blieb trocken weil sie ihn daran festhielt.

Achilleus beobachtete mich genau. Wahrscheinlich überlegte er wie ich auf so etwas kam. Plötzlich wollte er wissen : "Glaubst du das?" er beobachtete mich wieder während ich mir nun ein wenig unsicher wurde. Aber die Augen mit denen er mich ansah waren , ich sags wirklich äußerst ungern der Hammer. NEIN schlag dir das sofort wieder aus dem Kopf hörst du? Du hast andere Sorgen Mellenia. Schließlich sagte ich: "Naja ich hab dich schon mal kämpfen sehen und als du dem Typen das Schwert zwischen Hals und Schulter gerammt hast, sah das aus als wäre der Kerl aus Butter. Ich kann zumindest nicht leugnen dass du schon ziemlich was von nem Herkules hast… aber dass sag ich dir lieber nicht zu oft, sonst wirst du noch eingebildeter als du schon bist Pöh!"

Keiner antwortete. Wie peinlich. Ich war nun definitiv eingeschüchtert, blickte mich um, um ein neues Gesprächsthema zu finden.

"Sagt, wie ist euer Name!" fragte Ägisthus mich während er Achilleus nun bewusst ausklammerte. Ich konnte ihn irgendwie nicht ab, er nahm sich zu wichtig und da ich eigentlich kein besonderes Interesse hatte ihn weiter kennen zulernen…

"Äh Liane!" Achilleus belächelte die Tatsache dass ich den Mann belog, der doch vorher noch so ausgelassen seiner Therapie nachgegangen war. Wer weiß, vielleicht konnten die beiden sich ja auch nicht leiden doch das stellte sich binnen weniger Sekunden fest.

"Liane.. Habt ihr Lust mir heute Abend Gesellschaft zu leisten, ich würde mich geehrt fühlen noch mehr eurer Geschichten zu hören…" Ägisthus wurde auf Achilleus aufmerksam, der vor zuversicht grinste.

"Was habt ihr? Gibt es ein Problem?"

"Sie hat keine Zeit für solche Ausflüge."

"Wie meint ihr das!" schnaufte er wütend.

"Selbst wenn sie einwilligt, was ich nicht gestatte hat sie schon etwas vor und kein Interesse an dir. Das sollte für dich kein großes Problem darstellen, da du es ja gewohnt bist oder hat dich Klytämnestra wieder zu sich genommen?" Ich beobachtete die Sache ganz ruhig und staunte wie Achilleus sich ins zeug legt dass der Freak kein Date mit mir bekam. Selbst wenn, ich hätte sowieso nicht zugesagt aber, wollte er mich beschützen? Oder war er nur eifersüchtig!

"Das klären wir irgendwann auf dem Schlachtfeld, betet dass wir dann zufällig auf der selben Seite stehen… Liane, entschuldigt mich, wir werden uns bald wieder sehen… das verspreche ich!"

Er nahm meine Hand und küsste sie .Das war ein richtiger Handkuss wie in den Filmen… "Iiih der hat mir auf die Hand gesabbert, Hast du ein Tuch oder so!" bat ich Achilleus, der wieder ein ernstes Gesicht aufgesetzt hatte.

"Ich bin ein…"

"Jaja Kämpfer schon klar, warum solltest du ein Tuch haben!"
Wieder blieb sein Blick auf mir gehaftet als ich mir die Hand an dem Rock abwischte.

Er griff nach einer meiner Haarsträhnen und sah sie sich an. "Wie kann es sein, dass du einem Engel gleichst und dennoch im Inneren so ganz anders bist!"

Wie konnte er mir nur so etwas ins Gesicht sagen? Ich spürte förmlich die Hitze die mir in den Kopf schoss.

"Oder bist du vielleicht ein Engel der sich zu verstellen versucht!"

Was sollte ich nur tun? War dass einer seiner Späße? Er sah so ernst dabei aus. Komm schon, sag was Mel… irgendwas!

"Halt die Klappe und iss weiter, deine Pizza wird kalt!" meinte ich hektisch.

Toll-.- Ganz toll… eine meiner Meisterleistungen! Aber was sollte ich tun? Ich wollte noch konnte ich mich auf den Typen einlassen. Ich wusste wer er war, ich wusste wie er war und ich wusste dass er 5205 Jahre vor mir gelebt hatte. Also was bitte schön hättet ihr getan hä! Jaja, ich weiß schon, einige von euch hätten ihn vernascht andere ihn getreten wegen der vielen Weiber.

Er stand auf und ging zurück in den Palast ohne noch etwas zu sagen. Ich verstand es nicht, auf eine Art war er so komisch und auf eine andere tat er so als würde ich ihn nicht interessieren. Ich lief ein wenig durch den Wald, bis ich eine Pferdekoppel erreichte, obwohl ich mich nicht soweit entfernen wollte, ging ich weiter. Über alles wusste ich bescheid, darüber was die nächsten Jahre bringen würden, wer gewinnen würde und wer verlieren. Könnte ich es verhindern? War ich wohlmöglich genau aus diesem Grund hier, oder durfte ich überhaupt die Geschichte verändern? Was für Konsequenten hätte das für meine Zeit! Ich wusste doch rein gar nichts. Das Volk war in aufruhe, es lag nicht nur daran dass sie mit den Vorbereitungen für Verabschiedung der Trojaner beschäftigt waren. Es betrübte mich, dass ein Krieg wegen einer einzigen Person entfacht werden konnte. Helena! Ich musste sie finden. Sie wollte ihr Liebe leben. Und Achilleus würde sterben, durch Paris, so kannte ich es, genau wie ihr auch. Aber ich konnte die Geschichte schon jetzt verändert haben, also wenn schon, dann auch richtig. Ich konnte es probieren und ich wollte es, so oder so, beschloss ich wenn Krieg ausbrechen würde dann hatte ich es wenigstens versucht.

Als ich zurück in den Palast kam erwarteten mich schon ein Paar Dienstboten, sie ergriffen mich und schleppten mich in eins ihrer riesigen Zimmer. Sie versuchten mir allerhand benehmen und Anstand einzutrichtern was ihnen nicht ganz gelang also versuchten sie ihr Misslingen mit einem neuen Outfit wieder gut zu machen. Sie zerrten an meinen Sachen herum und kicherten in einer Tour

"Hey was soll das? Lasst meine Sachen los , was soll das? Ich schwöre ich schreie!"
doch schon stand ich nur noch in BH und Slip da.

"Verzeiht aber wir bereiten euch auf ein Fest vor! Ihr werdet einfach bezaubernd aussehen…"

"Ich will aber nicht bezaubernd aussehen!" Das hatte meine Mum auch immer gesagt -.-! Und ich hasste es.

Drei Dienstmädchen zogen mich aus und zerrten an meinen Haaren herum. Am ende sah ich aus wie Cleopatra bloß mit blonden langen Ringellöckchen.

"Oh ihr seid einem Engel gleich, ihr könntet sogar Helenas Schönheit übertrumpfen."

"Ja ne ganz toll… und wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet ich muss los!" verabschiedete ich mich flink. Eine Dienstbotin wollte mich noch zurückhalten aber ich verschwand ohne auch nur zu diskutieren.

Es war einfach zum kotzen, diese Parasiten bekam man ja fast nicht mehr los.

Ich lief im schloß herum kam mir dabei jedoch ziemlich blöd vor. Jeder schaute mich an, ich sah total lachhaft aus.

Ich befragte einen der Soldaten nach Helena, nachdem er mich eine weile angestarrt hatte, wo sie denn sein könnte.

"S..Sie ist… im Garten da hält sie sich meistens auf… "stotterte er.

"Danke, ach und noch was, seh ich denn so komisch aus dass du so schaust!"
"Nein nein ihr… ihr seit eine Augenweide!"

Hatte er da gerade gesagt dass ich aus sehe wie Gestrüpp?

"Äh ok."
Ich lief wieder raus in den Garten, diesmal auf der anderen Seite des Schlosses. Dort sah ich auch schon mehrere Frauen auf Kissen liegen. Sie gackerten und kicherten.

Es sah fast aus wie in tausend und eine Nacht. Ich betrat den Garten und gerade als ich nah genug kam und hallo zu sagen knickte ich in diesen verdammten Schuhen um. Und das kam von mir, einer potentiellen Plateauschuhträgerin.

Doch bevor ich mich hinlegte hielt mich jemand fest. Der Typ sah gut aus. Er hatte glatte Mittellange haare und war fast so muskulös wie Achilleus.

"Alles in Ordnung!" fragte er.

"Äh Ja… danke, ich kann in diesen blöden Schuhe nicht so gut laufen.

"Die Götter sind mir wohl gesonnen wenn ich eine Schönheit wie euch halten darf!"

"Ähm, ich glaube dass wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um loszulassen." lächelte ich

"Verzeiht, wie ist euer Name?" gleich zwei Männer an einem tag, wenn das nichts war Leute. Ich kann euch nur raten mal in die Vergangenheit geschleudert zu werden.

"Das tut nichts zur Sache!" rief Helena dazwischen. "Dieser garten ist nur für das weibliche Geschlecht zu betreten, oder bist du seit neuestem eine Frau Patroklos!" Die Frauen fingen hinter ihr an zu kichern genau wie sie selbst. "Nein ich, überbringe eine Botschaft von Odysseus an euren Mann!" meinte er etwas verlegen.

"Gut, dann gibt sie meinem Gelehrten und geh."

Patroklos überreichte ihm die Schriftrolle, schwang sich auf sein Pferd und ritt davon.

"Wer war das?" wollte ich sofort wissen.

"Ein Kämpfer von Menelaos. Aber wer bist du? Ich habe dich hier noch nie gesehen!" lenkte Helena ab und wand sich zum gehen. Ich lief neben ihr her.

"Ich heiße Mellenia! Du bist Helena ja! Du hast es wunderschön hier." ich versuchte sie wohl zu stimmen. Ich musste ihr Vertrauen gewinnen und dies war relativ einfach wie ich nach einigen Minuten feststellte.

Ja aber ich kann mir weitaus besseres vorstellen." entgegnete sie lächelnd. Wir unterhielten uns eine ganze weile.

Sie lud mich zum essen ein. Im Esssaal angekommen setzte sich Helena zu ihrem Mann und warf mir einen bemitleidenswerten Blick zu.

"Du siehst anders aus…" meinte eine Stimme. Ich wusste natürlich dass er es war.

"Danke Blödmann, ich weiß auch dass ich anders aussehe. Glaub mir dafür brauch ich deinen Scharfsinn nicht auch noch, diese dummen Weiber haben mich verschleppt!" Ich wollte losgehen, doch im nächsten Augenblick tat es mir schon wieder Leid was ich gesagt hatte, auch wenn Achilleus keine große Miene verzogen hatte.

Ich nahm seine hand und zog ihn mit mir zum Tisch hinüber.

Helena und Paris waren schon wieder in eine weitaus unauffällige ecke gegangen und turtelten vorsichtig herum.

"Ach dieses Weib, muss man denn immer auf die beiden aufpassen?"

"Wo willst du hin?" knurrte Achilleus und packte mich am Arm.

"Na dir was zu trinken holen natürlich was glaubst du denn!"

Ich lief zu Helena und zerrte sie von Paris weg.

"Was hast du denn!" meckerte sie.

"Was ich habe? Sagmal merkst du noch was? Wenn Menelaos dich erwischt killt er euch beide und andere anwesende Trojaner auch noch, denk doch mal nach Mensch!" flüsterte ich ihr aggressiv zu.

"Ich sag, dir verlieb dich nicht in ihn, das bringt nur Ärger… und Ärger heißt TOT kapiert!"

"Wie kommst du denn auf so was, warum sollte ich…" verteidigte sie sich, doch ich unterbrach sie.

"Denkst du ich bin blind? Aber wenn du abhaust komm ich mit verstanden!"

Ungläubig und verwirrt schaute Helena mich an. Jetzt verstand sie vielleicht noch nicht alles aber sobald Paris sie darum bitten würde mit ihm nach Troja zu reisen, würde sie es verstehen.

Ich ließ sie los und ging Achilleus suchen, er saß nicht mehr am Tisch. Er würde auch den Rest des Abends nicht mehr auftauchen, so hatte ich das Gefühl.

Die Dienstboten hatten anschienend alle zutun denn es war totenstill im rest des Schlosses.

"Ich habe doch gesagt dass wir uns wieder sehen!" Es war Ägisthus der plötzlich hinter mir stand als ich mich umdrehte. Er tat als würde er sich die Bilder ansehen die and den Wänden waren.

"Ach ihr seit es. Was macht ihr hier!"

"Wollt ihr mit mir nicht etwas trinken? Leistet mir Gesellschaft, Achilleus stört uns nun nicht mehr!" murmelte er mit einem Lächeln dass mir mehr Ekel als Zuversicht brachte.

"Äh Nein danke ich wollte sowieso wieder zurück auf die Party, ich hab nur…"

Auf einmal drückte er mich an die Wand des Flures und hielt meine Handgelecke die genauso an die Wand gedrückt wurden.

"Bleib doch bei mir, nur ein wenig, hmm… deine Haare duften herrlich und du bist schön …das kann ich mir doch nicht entgehen lassen!"

Er betatschte mich… ich wollte ihn um alles in der Welt loswerden und wenn es bedeutete dass ich ihn in die Eier treten musste dann tat ich es auch.

"Was soll das, lass mich sofort los oder…"

"Was?" Ich rammte ihm mein Knie in die Eier. doch leider hatte er nicht wie die anderen keinen Schutz.

"Hehe, du bist ja eine ganz wilde."

Er küsste mich, an der Schulter und kam zum Schlüsselbein bis er sich meinen Lippen näherte. Ich wehrte mich und versuchte mich zu befreien, dann schrie ich und biss ihm in die Lippe. Daraufhin wollte er mich schlagen aber ich konnte meine Hände Befreien, ballte meine Faust und schlug ihm ins Gesicht.

Er taumelte etwas zurück.

"Junge das krieg ich nich mehr auf die Palette, hast du ein Panorama an dir vorbeilaufen. Jetzt hör mal zu du Spast! Wenn du Probleme hast nimm Abstand, oder du läufst noch mal gegen meine Faust klar!"

Er faste sich wieder und holte aus um mich zu schlagen, doch plötzlich hustete er auf. Er schaute mich mit bleichem Blick an. Es kam Blut aus seinem Mund und er fiel zu Boden. Achilleus kam hinter ihm zum Vorschein.

Ich war ihm so dankbar. Ich hatte Ägisthus angeschrieen um ihn einzuschüchtern aber es hatte wohl nicht so geholfen.

"Alles in Ordnung!"

"Ja danke, ist er tod!"

"Nein, noch nicht!"

Es ist zwar fies jemanden zu treten wenn er am Boden liegt aber… darf ich! Er blickte mich fragend an, als wenn er meine Reaktion nicht deuten konnte.

Er nahm sein Schwert und legte es mir in die Hand.

"Hier!"

"Was? Was soll ich damit!"

"Ich werde es dir beibringen!" erklärte er.

"Aha, du willst jetz also ne Xena aus mir machen oder was? Wieso? Is doch alles gut gegangen. Konfrontationen entstehen, dauern an und werden bewältigt. Noch nie gehört!"

"Überleg es dir!"

Eigentlich hatte er ja recht. Keine Gewalt ist auch keine Lösung. Irgendwie musste ich mich ja verteidigen und meine Selbstverteidigungskenntnisse reichten anscheinend nicht. Also sagte ich zu und kurz danach trainierte Achilleus mit mir am Strand. Patroklos kam hinzu und gemeinsam trainierten wir.

"Können wir mal kurz ne Pause machen Leute? Dieses Kleid is echt nich dafür geeignet…!" bat ich als ich ein weiteres mal fast über den überlangen Rock fiel.

"Pause klingt gut!" bejahte Patroklos und stützte sich auf sein Schwert ab.

Wir konnten beide nicht übersehen dass auch Achilleus schon ins Schwitzen kam. Doch er macht nicht den Eindruck als hätte er vor aufzuhören.

"Du bist noch nicht schnell genug im Angriff!" tadelte mich Achilleus.

"Hallooo, Erde an Superheld! Ich hab ein verdammtes Kleid an!"

"Hmpf… gut mach!" gab Achilleus unter aufstöhnen nach.

"Ich hab in meinem Rucksack noch Sportsachen, dauert nur ne Minute Jungs!" beschwichtigte ich die beiden und rannte zum Rucksack.

Ich hatte mir schon dass Kleid ausgezogen, als ich mich nochmals umdrehte.

"Äh Patroklos… könntest du…!"

Er hielt seinen Blick nur weiter in meine Richtung. Oh man, ich war zwar nicht unbedingt schüchtern was dass zeigen von Unterwäsche anging aber unbedingt sein musste es auch nicht.

"Was!" fragte er mit großen Augen. Achilleus hatte mich anscheinend besser verstanden als sein Cousin. Er packte Patrolos am Kopf und drehte ihn mitsamt seines Körpers um hundertachtzig Grad

"Danke!"

Nun ja es war kein großer unterschied aber ich hatte noch ein pinkes Spagettiträger- Shirt und ne Hotpans. Nicht dass was man im alten Griechenland zu tragen pflegte aber immerhin konnte ich so kämpfen ohne über meine eigenen Sachen zu fallen.

Ich ging wieder zu den beiden und griff nach Achilleus Schwert. Schlug ein paar Hiebe in die Luft und wartete bis die beiden weitermachen konnten.

"Können wir weitermachen?" fragte ich ganz dezent.

Die beiden sahen mich an.

"Deine Sportsachen ja!" meinte Achilleus und kontrollierte mich mit seinem Blick von Oben bis unten.

"Ja, wieso? Zu lang!"

"Du… du bist fast, nackt!" ereiferte sich Patroklos.

"Na na, ist doch hoffentlich nichts was der Herr nicht schon mal gesehen hat oder!" neckte ich ihn weiter.

"Hat sie dir schon gesagt wo sie herkommt!" fragte Patroklos Achilleus.

"Nein habe ich ihm noch nicht gesagt… ist dass so wichtig!"

"Ich will da hin wo die Frauen sich alle so anziehen!" murmelte Patroklos grinsend.

"Das schlimme daran ist, ich glaubs dir sogar!" lachte ich und zog die beiden von einander weg.

"Ok, Achilleus meinte mein Angriff is Scheiße, dann sollten wir dass jetzt noch ne Weile üben!"

"Was auch immer, greif schon an." grummelte Achilleus.

In der nächsten Stunde verbrachte ich meine Zeit dann also damit, Achilleus und Patroklos mit dem Schwert anzugreifen. Es gelang mir natürlich nicht bei Achilleus einen Treffer zusetzen, aber bei Patroklos sah das anders aus. Ein Kratzer an der Schulter und eine Haarlocke weniger entschuldigte ich mich bei ihm.

"Tut mir Leid!"

"Du machst dich gut!" lobte Patoklos mich.

"Für heute ist es genug." beschwichtigte Achilleus und wand sich um.

"Schon?"

"Ja, die Trojaner reisen in kürze ab." meinte Achilleus und sah auf den Hafen an dem sich schon eine kleine Menge an Schaulustigen gebildet hatte. Das Volk wollte immerhin dabei sein, wenn ihre neuen verbündeten abfahren würden. Ich musste unbedingt schnell zu Helena. Ich wusste nicht ob sie sich meinen Rat zu Herzen genommen hatte und rief Achilleus nur zu: "Wenn du mich suchen solltest, ich bin bei Helena, egal wo sie sein sollte!" das müsste reichen damit er durchsah, so glaubte ich jedenfalls.

Ich griff meine Tasche, rannte den Strand entlang zum Hafen und hoch in den Palast. Hektor und Menelaos hatten noch einmal angestoßen und lachten unaufhaltsam auf dem Weg durch den Palast.

Als ich ihnen entgegen kam, wurde ich kurz langsamer, verbeugte mich hastig vor ihnen, was Menelaos beeindruckte da ich dies sonst nie tat und lief weiter.

Wo war noch mal ihr Zimmer? In dieser Bauweise eines Palastes sah jeder Winkel gleich aus. Als ich auf ein kichern wie nur Helena es hatte aufmerksam wurde gelangte ich zu einer Tür die genau wie die anderen nur so von Goldenen Bildern, Gravierungen und Farben protzte.

Ich klopfte an die Tür.

"Was ist!" kam es zurück.

"Ich bin s Mellenia!"

"Oh wartet einen Augenblick!"

Ich wusste schon warum ich warten sollte und sofort wurde mir klar dass ich wohl mit nach Troja kommen musste.

Ich wartete eine Minute und ging dann ohne weitere Umschweife ins Zimmer. Helena blickte erschrocken auf und tat doch tatsächlich so, als hätte sie mit mir nie im Traum auch nur gerechnet.

"Erstens: Tu nicht so als wärst du überrascht, du wusstest dass ich draußen stehe und Zweitens: Du kannst mir nicht weiß machen dass du da gerade einen Brief geschrieben hast, dass is nämlich mein Ablenkungsmanöver Nummer eins, ich kenn das durchaus! Also… wo ist er?" mahnte ich Helena und sah mich im Zimmer um.

"W- Wen meinst du?"

"Oh Bitte! Du weißt verdammt gut wen ich meine, er ist reich, niedlich und redet gern Süßholzgeraspel!" gab ich ihr einen Sarkastischen Tipp.

Helena gab ein seufzen von sich. Sie hatte wohl begriffen dass sie beinahe aufgeflogen war. Jetz musste ich Paris nur noch finden.

"Hm, wenn ich in deiner Haut stecken würde, wo würde ich ihn verstecken!" Ich visierte ihr Himmelbett an. So eins will ich nebenbei gesagt das nächste Mal auch haben, is ja der Hammer! Ich duckte mich um darunter zu sehen und da war er auch schon… Paris.

"Es… ist nicht so wie ihr denkt…!" beschwichtigte er mich, während er unter dem Bett hervor kroch.

"Ja ne is klar! Lass mich raten… Du hast da unten deine Unschuld verloren und bist sie suchen gegangen stimmts?" grinste ich.

Paris sah mich durchdringend an, diese Situation war sicher nicht eine seiner verfahrensten gewesen, liebten ihn doch viele Frauen. Aber so eine Arschkarte zu ziehen hatte er sich wahrscheinlich nicht zu träumen gewagt.

"Mellenia, ich weiß du hast mich gewarnt aber… ich liebe ihn!" Helena versuchte sich rauszureden, dennoch hatte sie ohne es zu wissen verhindert dass ich die Geschichte veränderte. Und aufhalten konnte ich Helena nun nicht mehr. Sie hatte sich schon längst entschieden und würde selbst wenn ich Einwand gäben würde, einen anderen Weg finden bei ihrem geliebten Paris zu bleiben.

"Schon gut, ich hätte es wissen müssen… Paris! Deine Schuhe liegen da hinten!" dirigierte ich ihn. Er sah reichlich verwirrt aus, der Gute. Vergeblich versuchte er all seine Kleider zusammen zu kratzen.

"Verzeiht!"

"Null Problemo! Hört mal zu ihr beiden. Da Helena sich entschieden hat, mit dir zu gehen, komme ich mit."

"Woher wisst ihr!" Paris sah Helena an. Hatte sie etwas verraten?

"Is doch egal! Jedenfalls solltest du wissen dass dein Bruder davon nicht begeistert sein wird, egal wie oft du ihn fragst ob er dich liebt! -.- Abgesehen davon wird ein Krieg zwischen Troja und Mykene ausbrechen." Paris und Helena hörten aufmerksam zu. Und ich wartete nur auf die Frage:

"Was hat Mykene damit zu tun, Menelaos beherrscht doch Sparta?" die Paris kurzerhand stellte.

"Ganz einfach, Kurzfassung: Er heult sich bei seinem Bruder Agamemnon aus und der kann euch sowieso nicht ausstehen und wartet nur auf einen Grund eure Stadt zu unterwerfen!"

Da die beiden nur Augen für sich selbst hatten, entschlossen sie sich natürlich nicht dagegen. Wer wusste schon genau wie viele Fantasien die beiden sich zusammen gesponnen hatten.

Die Belagerung

Die Tage vergingen und der Krieg rückte immer näher, Helena und Paris hatten nicht auf meinen Rat gehört und sie war mit ihm gegangen, natürlich war ich bei ihr. Ich hatte mich von Achilleus nicht verabschiedet, jedoch wusste er dass ich mitgegangen war.

Das Schloss des Priamos war herrlich, das Volk liebenswürdig und die Männer waren auch nicht zu verachten. "Alles in Ordnung mit dir Mellenia? Du siehst so bedrückt aus!" fragte mich Helena die sich glücklich auf ihr Bett fallen ließ.

"Mir geht's gut… aber irgendwas stimmt nicht. Ich fühle mich als würde irgendetwas fehlen!"

"Achilleus!" fuhr sie mich an.

"Was?"

" Er fehlt dir!"

"Tut er nicht!"

"Doch, tut er!"

"Wie kommst du auf so etwas!" wollte ich wissen.

"Ich verstehe nicht warum du es versuchst zu verdrängen, du liebst ihn willst es aber nicht zugeben, Warum?"

"Er ist ein egoistischer, sexistischer, eingebildeter, ignoranter Trottel. Er schaut jedem Weib hinterher und behandelt Frauen als wären sie zu blöd um einen Löffel zu halten!"

"Und du liebst ihn trotzdem, so ist es nun mal .Sag ihm was du für ihn empfindest, meinst du nicht das würde die Sache leichter machen!"

"Ja nee, is klar. Soll ich mich blamieren, er denkt doch ich wär…."

"Also ich liebe Paris so sehr, ich würde alles für ihn tun."

"Gesagt, getan oder was! Ich finde das hätte nicht sein müssen." erklärte ich ihr.

"Hach du verstehst das nicht, wahrscheinlich ist deine Liebe noch nicht so groß wie unsere, selbst wenn Menelaos uns töten würde. Im Jenseits werden wir zusammen sein."

"Hör bloß auf so einen Scheiß zu reden Helena, dass Jenseits, so was blödes hab ich ja noch nie gehört."

"Sag was du willst, ich liebe Paris, du liebst Achilleus, weißt es aber noch nicht und am Ende wird alles gut, das Schicksal will es so!"

Während wir dort saßen und redeten sammelte Agamemnon seine Streitkräfte aus ganz Griechenland, sehn wir den Tatsachen ins Auge, ich hatte rein gar nichts bewirkt. Und Achilleus wird mit dieser Briseys…Moment mal, da wurde meine Mission von jemand anderem bestimmt. So konnte ich dass jetzt aber nicht ab tun, es ging mir um Troja, Troja nicht Achilleus und Briseys. Wann kapierst du das endlich Mellenia. An Kleinigkeiten wie Gefühlen kannst du dich hier nicht aufhalten. Beweise dir selbst dass Helena nicht Recht hat. Das bist du dir Schuldig. Ach Shit -.-

Ach vergiss es Mellenia, es gibt wichtigeres. Zu erst einmal musst du einen Ausweg aus diesem Krieg finden, nicht dass du mitten im Krieg immer noch hier fest hängst. Wenn doch, sieht es reichlich schlecht für dich aus.

Einen Tag später kam ein Bote in den Esssaal gerannt und verkündete das Agamemnon mit 1000 Schiffen auf dem Weg sei um Troja ein zu nehmen.

König Priamos schien nicht im Geringsten Überrascht zu sein, er bedankte sich für die Auskunft und schickte den Boten wieder zurück. Dann ging er zu Hector und sprach mit ihm, leider konnte ich es nicht verstehen, weil Helena äußerst nervend an meinem Arm herumzerrte.

"Man was ist denn!"

"Was sollen wir bloß tun, Menelaos wird alles tun um mich zurück zubekommen, wenn auch nur tot."

"Hör auf zu heulen du bist selbst schuld, denkst du ich kann da jetzt noch was machen. Ich habe versucht dich zu warnen, du wolltest nicht hören und das hast du jetzt davon."

"Ja aber…"

"Ich muss mit Hector sprechen, kannst du mich zu ihm bringen?"

"…"

Als die Nacht hereinbrach brachte mich Helena zu Hectors Zimmern. Dort hatten die Bediensteten anscheinend schon auf uns gewartet denn sie öffneten die Türen und ließen uns gleich ein.

"Was geht denn hier ab…"

"Ich habe ihm natürlich gesagt das wir kommen, was glaubst du denn!"

Anscheinend hatte sie sich an meine Wortwahl gewöhnt und versuchte mir gegenüber dies zum Ausdruck zu bringen. Aufmüpfige Art

"Ah ich sehe du lernst schnell."

Kurz danach kam auch schon Hector zu uns gestoßen, er schien über mein Aussehen überrascht zu sein denn ich hatte diese blöden Altertümlichen Sachen nicht an "Warum wolltet ihr mich sprechen?" fragte er während er sich einen Drink eingoss.

"Also, die Sache ist die, meine blonde Freundin hier, das wirst du unübersehbar bemerkt haben, hat ihren Gatten hintergangen, weswegen der mit 1000 Schiffen hierher ist um Krieg zuführen. Und weil sie mich zufällig vorhin gefragt hat was wir tun können damit sie nicht getötet wird… wollte ich dich bitten noch etwas mit uns zu trainieren."

Er blickte mich ziemlich unglaubwürdig an, höchstwahrscheinlich dachte er ich bin besoffen.

Auch war ich mir nicht sicher ob das was er da tat sein Lachen zurück zuhalten war oder er sich übergeben musste.

Plötzlich jedoch unterbrach Helena meine Beobachtung.

"Ach glaub ihr nicht sie weiß nicht was sie sagt…"

"Weiß ich wohl, woher willst du wissen wann ich weiß was ich sage und wann nicht!" fuhr ich sie an. Sie erschrak und wich zurück.

"Warum sollten Frauen kämpfen, das ist was für Männer ich versteh nicht…"

Erklärte sie zögernd wobei Hector anscheinend begeisternd zuschaute.

"Klar verstehst du s nicht, du bist leider in einer engstirnigen Gesellschaft aufgewachsen, die davon überzeugt ist das Männer zum Kinder machen, kämpfen, und sterben da sind. Und Frauen zum Kochen, putzen und Kinder bekommen. DAS… IST… DÄMLICH."

"Woher willst du das wissen verdammt noch mal!"

"Das haben Studien ergeben, Frauen sind das weitaus Stärkere Geschlecht glaub mir, willst du dich jetzt mit mir streiten, du wolltest doch das ich was dagegen tue."

Hector ging nun dazwischen und erklärte uns:" Gut ich mache es ich brings euch bei."

Ich grinste Helena an und dankte Hector mit einem Kuss auf die Wange.

"Krass das macht doch Spaß, wir treffen uns morgen im Palastgarten!"

Und das taten wir auch genau eine Woche lang, Helena war ständig am herumjammern weil sie Blasen davon bekam.

Hector schien beeindruckt denn es machte mir viel Spaß, er gab zu dass ich ein guter Schwertkämpfer wäre und erstaunlich das ich Kampfkunst mit einbrachte.

Er erklärte dass ich nicht mehr Übung brauchen würde denn er könne mir nichts mehr beibringen.

Als die Belagerung anfing war es einfach unglaublich. So viele Menschen auf einen Haufen, dass gibt's sonst nur bei der Love Parade.

Bevor Paris den Vorschlag machte dass Menelaos und er einen Zweikampf um Helena bestreiten sollten hatte ich mich schon heraus geschlichen um unter den Männern zu sein.

"Na süße was machst du denn hier draußen, geh lieber rein hier geht's gleich los mit dem Kampf!"

"Keine Angst, an dem Gemetzel hab ich Null Interesse, ich hab was anderes vor!"

Auch in dem Bewusstsein dass der Typ kein einziges Wort verstanden hatte, baute oder besser gesagt schubste ich mir einen Gang durch die Truppen.

Am nächsten Tag stand der Kampf bevor. Paris ging willig zu siegen aufs Feld und stellte sich Menelaos. Doch wie ich es bereits wusste zog er schnell den Schwanz ein und lies seinen Bruder für sich kämpfen. Plötzlich zogen mich zwei starke Männerhände vom Schlachtfeld (Ich kann nichts dafür ich muss unbewusst immer genau dabei sein noch dazu mit den besten Plätzen)

. "Hey Weib du hast hier auf dem Schlachtfeld nichts zu suchen."

"Wer is tot? Lass mich los oder du wirst nie wieder Kinder zeugen können klar?"

Ich entriss mich seiner Hände und drängelte mich weiter durchs Getümmel. Achilleus sollte nun bald auf dem weg hier her sein um Hector zu töten, hoffentlich würde es mir gelingen ihn umzustimmen, denn Hector würde Achilleus besten Freund und Cousin töten, Patroklos. Ich hätte wetten können der Weg allein durch die Mengen die mir in der Größe der Loveparade im Hinterkopf stecken blieben ließ mich schon fünf Kilo abnehmen.

Endlich im Lager angekommen, erkundigte ich mich nach dem Standort seines Zeltes, was mir auch gleich gezeigt wurde wobei man mich merkwürdig anschaute.

Ich freute mich auf eine unerklärliche Weise so sehr ihn zu treffen das ich es kaum abwarten konnte.

"Pah komm bloß wieder runter!" sagte ich mir.

Angekommen trat ich schnell ins Zelt ein.

"Hey Achilleus hast du mich ver………."

Eng umschlungen küsste Achilleus sich mit einer braunhaarigen Frau. Als er sich von ihr löste drehte er sich erschrocken zu mir um. Ich stand wie ein Depp im Raum und schlug meine Hand vor den Mund als könnte ich es nicht fassen. Dabei wusste ich es doch, wie konnte ich nur so blöd sein. Ich hatte es von Anfang an gewusst. Die Sonne die hinter mir schien lies die beiden im Licht des Sonnenuntergangs erstrahlen. "Mellenia?"

"Tut mir leid ich wollte nicht………" doch das war zu viel für mich, ich konnte diesen Satz nicht zu Ende bringen und stürmte hinaus. Ich verstand mich ja selbst nicht. Wie konnte ich mich nur in diesen Trottel verlieben, ich wusste genau was das für ein Mann gewesen war. Doch es war langsam passiert, ohne das ich es gemerkt hatte und nun rannte und drängelte ich mich unter Tränen wieder durch die Menge in die Festung. Jetzt war klar wo ich stand, ich war auf Helenas Seite und auf der von Troja. Mit den Griechen, wollte ich nichts mehr zu tun haben.

Kurz vor dem Tor grabschte mich wieder so ein Kerl an, die Wut die ich in mir hatte war so groß das ich nicht einen Moment zögerte und ihm eine Knallte und er zu Boden ging. Ich ging zu Helena und weinte mich bei ihr aus.

"Du arme, hättest du es ihm mal gleich gesagt."

"Dieser Idiot ich hasse ihn, ich hasse ihn!"

"Ach Mellenia!"

In den nächsten Tagen wollte ich Hector erreichen aber es gelang mir nicht, er hatte ständig zu tun, was ich ihm nicht vorwerfen konnte und so konnte ich ihn auch nicht warnen das Patroklos sich Achilleus Rüstung bemächtigen würde. Ich war ständig am trainieren, der König hatte mir seine Männer zur Verfügung gestellt den die mussten ja auch trainieren. Allerdings waren die relativ einfach zu fall zu bringen ob das mit den Griechen genauso gehen würde?

Viele ließen sich auch davon täuschen das ich eine Frau war und so nahm man mich anfangs nicht richtig ernst.

Heute war es wieder einmal brütend warm und ich war froh nicht auf dem Schlachtfeld stehen zu müssen doch mir war nicht klar, das heute der Tag war an dem Hector Patroklos zu fall brachte.

Plötzlich stand er vor mir mit blutigen Händen half er mir auf als ich mir meine Schuhe die zum kämpfen ungünstig waren ausgezogen hatte.

"Was ist los Hector? Warst du etwa auf dem Schlachtfeld!" fragte ich erschrocken.

"Komm mit du darfst auf die Mauer zu uns!" erklärte er mit einem Lächeln.

"Auf die Mauer?"

"Ich habe gehört du hast mich gesucht!"

"Ja! Ich wollte dir sagen dass Patroklos sich wahrscheinlich als Achilleus verkleidet um im Kampf mit zu kämpfen."

"Woher wusstest du das?" fragte er erstaunt.

"Er hat das schon einmal getan als Achilleus ihn nicht mit kämpfen lies und des…. Wieso wusstest?"

Er drückte meine Hand fester ohne es zu bemerken.

"Ich… ich…."

"oh nein du hast ihn bereits getötet!" entfuhr es mir.

"Ich wollte es nicht, glaub mir!" erklärte er zögernd doch ich war schon dabei ihn auf die Mauer zu zerren.

Als wir ankamen war Achilleus gerade dabei mit einem Pferd mit Wagen zum Wall zu reiten, er hatte gehört was passiert war und wollte sich rächen, rächen für den Tod seines Cousins.

Hector hielt meine Hand als wir über den Wall blickten und Achilleus zu uns auf sah. Er schrie nach Hector und einem Zweikampf.

"HECTOR! Stell dich mir! HECTOR"

Hector ging nach draußen um sich Achilleus zu stellen und lies deswegen meine Hand los.

Er wird sterben wenn ich ihm nicht helfe, dachte ich immer zu. Aber ich hatte mal wieder so ein blödes hauchdünnes Kleid und keine Schuhe an was sollte ich tun?

Hector war sich seiner Schuld bewusst und würde zur Verantwortung gezogen werden. Aber ich wollte nicht das er stirbt, nicht jetzt nicht heute.

Sofort als Hector das Schlachtfeld betreten hatte machten alle Soldaten Platz als wollten sie sich nicht einmischen. Achilleus war so wütend, er rannte auf ihn zu und sie fingen sofort an zu kämpfen. Es war ein guter Kampf, solange hatte sich lange kein Gegner Achilleus mehr gehalten doch…

Eine Weile später war Hector am Ende, Achilleus Wut war nicht zu bändigen und so kam es das er zu Knie vor Achilleus saß und auf seinen Tod wartete, denn seine Reue war Achilleus nicht genug gewesen. Ich konnte das nicht mit ansehen, ich hatte mir ein Schwert genommen und war vor Hector gesprungen gerade als Achilleus zu schlagen wollte und werte so den Todesschlag ab.

Es viel mir durch mein Training ziemlich leicht doch nun stand ich Barfuss und mit einem Kleid im Schlachtfeld der beiden.

"Mellenia. Was tust du da! Verschwinde!" brüllte mich Achilleus vor dem halbtoten Hector an.

"Nein. Ich will nicht das er stirbt!" brüllte ich zurück.

Er ließ ab doch ich wusste das es noch nicht vorbei war.

"Er hat Patroklos getötet! Er hatte nichts damit zutun. Nicht in dieser Schlacht!"

"Er war aber nun mal dabei, weil du nicht gekämpft hast und er hat auch viele Menschen getötet! Ist dir Hectors Reue denn nicht genug? Er dachte du wärst es auf dem Feld!" schrie ich unter Tränen.

Er sah mich an, doch ich sah nur Hass in ihm.

"Geh endlich, ich will dir nicht wehtun!" schrie er wieder.

"Nein, du hast mir doch schon weh getan, du willst ihn töten? Dann töte zuerst mich!"

"Das kannst du nicht ernst meinen du willst für ihn sterben!"

"Wenn es sein muss! Denn zu dir gehöre ich ja nun jetz nicht mehr oder?"

Fragte ich als mir wieder Tränen über das Gesicht liefen. Ich spürte wie ich am ganzen Leib zitterte. War ich wirklich in der Lage Achilleus etwas an zu tun? Ich wusste es nicht. Aber es würde sich sicherlich bald zeigen.

"Ich warne dich zum letzten mal. Geh!"

"Bitte Achilleus mach es nicht schlimmer als es Ohnehin schon ist." flehte ich.

"Noch schlimmer kann es gar nicht mehr werden glaub mir!"

Er schrie und griff mich mit seinem Schwert an, doch ich hatte unter anderem selbst von ihm gelernt zu parieren und an zu greifen wie auch das abwehren was mich zu einem schwierigen Gegner machen sollte, selbst für ihn.

Hector versuchte währenddessen an sein Schwert zu kommen. Er war Mellenia überaus dankbar gewesen das sie ihm zur Hilfe gekommen war doch früher oder später hätte Achilleus auch diese Bürde überwunden obwohl er bezweifelte das er sie töten würde. Dafür war sie ihm zu wichtig gewesen und das wusste er aus irgendeinem Grund.

Ich hatte es bis jetzt lediglich geschafft ihm einen Kratzer an der Wange zu zufügen. Er hatte meine Schläge sonst immer abgewehrt was mich zu der Erkenntnis brachte das er nicht bereit gewesen war mich zu töten, er konnte es nicht. Aber was hatte er dann vor? Ich kam den Männern am Rand ziemlich nahe und konnte so nicht mehr zurückweichen.

"Haltet sie fest!" rief er seinen Männern zu und zeigte mit seinem Schwert auf mich.

Mehrere Männerarme umschlungen mich so das ich bewegungsunfähig war.

"NEIN bitte nicht du hast gesagt das du erst mich tötest. Lasst mich los!" schrie ich und wehrte mich während er mir den Rücken zu wand und auf Hector zu schritt. Die Männer hoben mich hoch so das meine Füße den Boden nicht berühren konnten.

"Achilleus, hör auf!"

Plötzlich spürte ich einen Schlag auf dem Kopf und es wurde Schwarz vor meinen Augen.

Achilleus stand vor Hector, dieser konnte gerade noch sein Schwert halten bevor Achilleus ihm den Todesstoß versetzte.

Doch damit nicht genug, er band seinen Leblosen Körper an den Beinen zusammen und band das Seil an dem Pferd Fest. Danach lief er zu den Männern die Mellenia hielten ( seine Eigenen ). Er nahm eine ihrer blonden Strähne zur Seite die die gebräunte Haut verdeckte, wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht und nahm sie in seine Arme dann stieg er auf das Pferd und ritt mit ihr und dem leblosen Körper von Hector zurück zu seinem Lager in dem wissen das seine Angehörigen ihn nicht einmal beerdigen können um ihn zur letzten Ruhe zu geleiten.

"Du hättest es nicht verhindern können!" flüsterte er in ihr Ohr als er sie in sein Bett gelegt hatte und sich daneben legte. Er zog sie zu sich um sie zu wärmen und fragte sich wie viel Tränen sie wohlmöglich heute schon verloren hatte.

Als ich erwachte dröhnte mir höllisch der Kopf, doch damit nicht genug denn als ich meine Augen aufschlug, lag ich in seinen Armen. Er war warm und seine Arme hielten mich fast so als hätte er Angst gehabt ich könne aus dem Bett fallen. Ich versuchte mich zu erinnern was passiert war, doch ich wusste es nicht ich hatte es vergessen. Wie war ich hier her gekommen und warum hielt er mich in einem Bett umschlungen!

"Er hat doch nicht etwa…….."

Rasch sah ich nach .

"Gott sei dank, hat er nich!"

Ich sah ihn mir an, er hatte einen Kratzer an der Wange. Ob sie ihm jemand in einer Schlacht zu gefügt hatte? Das musste ein guter Kämpfer gewesen sein, doch am Ende hatte er wohl gesiegt denn sonst wäre er ja……

Ich wagte es nicht meine Gedanken weiter zu führen, denn das wäre schrecklich gewesen. Genauso schrecklich wie ich bemerkt hatte das es mir nichts aus machte in seinen Armen zu liegen. Aber da war noch etwas anderes, warum hätte ich gar nicht hier sein sollen. Ich hatte vor gehabt ihn zu suchen um bei ihm zu sein, sicherlich war im Gespräch alles gut verlaufen und deswegen war ich noch hier. Warum sonst!

Aber warum tat mir der Kopf so weh!

Ich beschloss auf zustehen und ihn weiterschlafen zu lassen.