„Simsalabim", meinte Phoebe müde und starrte auf den Kristall.
Wieder nichts.
„Hex, hex", versuchte die erneut ihr Glück.
Doch der Kristall schien sie nicht sonderlich zu mögen. Es war drei Uhr morgens und Phoebe konnte sich besseres vorstellen, als mit einem Kristall zu sprechen, aber sie musste Cole finden.
„Sesam öffne dich", meinte Phoebe hoffnungslos.
Wieder nichts. War ja auch schon irgendwie klar gewesen. Langsam verlor Phoebe die Geduld. Oder besser gesagt, ihre Geduld hatte sie schon vor langer Zeit verloren alles was sie zurück gehalten hatte, den Kristall vor die Wand zu werfen, war ihre Selbstbeherrschung gewesen, die nun aber auch vollends verschwand. Sie nahm den Kristall in ihre Hand und untersuchte ihn genau.
„Oh bitte", flüsterte sie leise.
Sie war den Tränen nahe. Wenn dieser Kristall ihre einzige Hoffnung war, Cole je wieder zu sehen, dann würde ihr Sohn ohne Vater aufwachsen.
„Ich brauche ihn doch", flüsterte Phoebe und eine Träne fiel auf den Kristall, der plötzlich hell erstrahlte und ein riesiges Bild an die Wand reflektierte.
„Cole", flüsterte Phoebe und wischte sich die Träne von der Wange.
„Hey ...", hörte sie ihren Mann sagen, der zwar unrasiert war, aber trotz allem vor ihr stand und redete.
Phoebe stand langsam auf.
„Versuch es erst gar nicht, Phoebe, es ist eine Illusion", meinte Cole nun.
Phoebe sah ihn an.
„Wie geht es dir?", fragte Phoebe ihn schließlich.
„Ganz gut. Wie geht es euch?", fragte Cole sie sanft.
„Wo bist du?", fragte Phoebe ihn und ignorierte seine Frage.
„Im Wasteland", antwortete Cole ihr.
Irritiert hob Phoebe eine Augenbraue.
„Dort kommen Dämonen hin, nachdem sie getötet wurden, normalerweise sterben sie, aber meine menschliche Seele hat mich gerettet", meinte Cole nun.
Phoebe atmete erleichtert auf.
„Wie geht es dir?", fragte Cole sie sanft.
„Es ging mir schon mal besser", meinte Phoebe leise.
Es tat so gut seine Stimme zu hören.
„Wie geht's dem Baby?", fragte Cole sie.
Phoebe strich sich lächelnd über den Bauch.
„Es geht ihm gut. Er liebt es zu zaubern", meinte Phoebe sanft.
„Hast du seine Kräfte nicht gebannt?", fragte Cole sie nun.
„Ich hab es ungefähr schon zehn Mal probiert, doch unser kleiner Junge ist sehr stur", erklärte Phoebe ihm sanft.
„Das hat er von seiner Mommy", meinte Cole nun.
Phoebe lächelte etwas.
„Hat er die Kräfte der Quelle?", fragte Cole sie.
„Nein, er hat deine Kräfte", meinte Phoebe nun.
„Ich habe keine Kräfte mehr", meinte Cole etwas bitter.
„Das war immer das Problem, nicht wahr?", fragte Phoebe ihn nun.
„Was?", fragte Cole sie.
„Das ich Kräfte hatte, du aber nicht".
„Phoebe ...".
„Cole, unser Baby ist jetzt schon mächtiger als ich. Er hat so viele Aktive Kräfte und er hat sie alle nur von dir", meinte Phoebe nun.
„Wie?", fragte Cole sie leise.
„Balthasar", war Phoebes Antwort.
„Balthasar ist tot".
„Aber sein Blut, was durch deine Adern fließt, nicht", meinte Phoebe nun leise.
„Was tut er?", fragte Cole sie nun.
„Er schimmert!", meinte Phoebe stolz.
„Jetzt schon? Du bist doch erst im fünften Monat", meinte Cole überrascht.
„Du hast es nicht vergessen", meinte Phoebe und lächelte ihn dankbar an.
„Wie könnte ich?", fragte er sie sanft.
Phoebe setzte sich wieder auf das Bett und sah zu ihm.
„Ich vermisse dich", beichtete sie ihm schließlich.
„Das hab ich gehofft. Ich vermisse dich auch", meinte Cole nun.
„Ich hole dich zurück, Cole, ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich weiß, dass ich es tun werde", meinte Phoebe sicher.
„Ich vertraue dir, Phoebe", machte Cole ihr klar.
„Ich mir aber nicht ...", flüsterte Phoebe nun.
„Phoebe ...", meinte Cole besorgt.
„Frag nicht", lächelte Phoebe traurig.
„Wie kommst du mit Leo und deinen Schwestern zurecht?", fragte Cole sie.
„Sie wissen, dass ich dich zurück holen werde", erklärte Phoebe ihm die momentane Situation.
„Und sie versuchen alles um das zu verhindern, hab ich Recht?", fragte Cole sie besorgt.
„Nein. Nein, sie unterstützen mich sogar und Leo war derjenige, der mir den Kristall gebracht hat", meinte Phoebe nun.
„Leo? Wow ... Was hab ich sonst noch verpasst?", fragte Cole sie nun.
„Mich?", fragte Phoebe und lächelte ihn scheu an.
„Ja, das stimmt ... Was weniger Verführerisches?", fragte Cole sie sanft.
Phoebe lachte etwas auf.
„Piper ist im zweiten Monat schwanger", erzählte Phoebe ihm.
„Das ist doch gut, oder?", fragte Cole sie nun.
„Unser Sohn hätte einen Spielgefährten", meinte Phoebe und wich seinem Blick aus.
„Aber irgendetwas stört dich daran", meinte Cole nun.
„Du kannst es immer noch".
„Was?", fragte Cole sie nun etwas verwirrt.
„Mich lesen wie ein offenes Buch", lächelte Phoebe unsicher.
„Warum kannst du dich nicht richtig für Piper freuen?", fragte Cole sie nun.
Phoebe seufzte.
„Du hast nicht gesehen wie alle reagiert haben, als Piper es gesagt hat. Herzlichen Glückwunsch, ich freu mich ja so für euch", amte Phoebe irgendjemanden nach.
„Und bei dir?", fragte Cole sie nun.
„Ist es von Cole? Ich meine, Hallo, ist es von Cole ist ja wohl nicht so ganz die Frage die man so erwartet", meinte Phoebe und Tränen füllten ihre braunen Augen.
„Ich hab mich gefreut", meinte Cole nun.
„Ja, das stimm allerdings", lächelte Phoebe, als sie daran zurück dachte.
„Sie werden sich noch für dich freuen und sie lieben ihren Neffen", meinte Cole nun.
„Ich hab das Gefühl, als würde unser Sohn später mal der Buhmann für alles werden", meinte Phoebe besorgt.
„Das hat er von seinem Vater", scherzte Cole etwas.
Phoebe seufzte.
„Hast du schon Möbel eingekauft?", fragte Cole sie nun.
„Nein", meinte Phoebe nun.
„Das solltest du aber, Phoebe", meinte Cole nun.
„Warum? Ich will mit dir zusammen Möbel einkaufen, wie jedes normale andere Paar auch", meinte Phoebe und sah ihn traurig an.
„Wir sind kein normales Paar, Phoebe und wir werden es auch niemals sein", meinte Cole sanft.
Wieder seufzte Phoebe.
„Was brauche ich um dich da raus zu holen?", fragte Phoebe ihn schließlich.
„Dämonische Kräfte", antwortete Cole wahrheitsgemäß.
„Wie bitte?", fragte Phoebe ihn überrascht.
Damit hatte sie ja nun gar nicht gerechnet.
„Ich kann hier nicht ohne Kräfte weg", erklärte Cole ihr.
„Aber wie ...?", fragte Phoebe ihn nun.
„Ich weiß es nicht, Phoebe", gab Cole zu.
„Na toll ... Was passiert, wenn du ohne Kräfte das Wasteland verlässt?", fragte Phoebe ihn.
Cole lächelte etwas.
„Dann werde ich qualvoll sterben. Ich kann mich immer nur für Bruchteile in der menschlichen Welt aufhalten und schon in diesen Sekunden werde ich schreckliche Schmerzen erleiden", meinte Cole nun.
„Ich finde Kräfte für dich", meinte Phoebe nun.
„Ich weiß ... Oh, ich muss aufhören, dass Monster kommt", meinte Cole gehetzt.
„Was?".
„Ich liebe dich!", rief Cole und war dann verschwunden.
Verwirrt starrte Phoebe auf die nun leere Wand.
„Ich dich auch", flüsterte sie.
Dann sah sie auf ihren Bauch.
„Das nächste Mal erklärt er mir am besten von was für einem Monster er geredet hat, oder er ist ein toter Mann!", knurrte Phoebe und konnte dann endlich beruhigt, auf seiner Seite des Bettes, einschlafen und diese Nacht weckte sie keiner ihrer üblichen Alpträume.
