„Nein! Was ist dann passiert?", fragte Paige viele Stunden später.
Phoebe sah ihre kleine Schwester lächelnd an.
„Dann hat sich Leo hinter ihr her georbt und sie aus den Klauen des Abgrundes gerettet", erzählte Phoebe dann weiter.
„Hat sie sich wenigstens bei ihm bedankt?", fragte Paige nun.
„Von wegen! Sie hat ihn von sich geschubst und behauptet, dass sie es auch allein geschafft hätte", meinte Piper nun.
„Und als die Sünde von ihr abgefallen war?", fragte Paige die beiden.
„Hatte sie sich nicht viel verändert", meinte Phoebe nun.
„Nicht? Was war mit euch?", fragte Paige und musste ein kichern unterdrücken.
Phoebe sah zu Piper.
„Wir waren alle wieder halbwegs normal", meinte Phoebe dann.
„Ja, nachdem du deinen Philosophieprofessor davon überzeugen konntest, dass du nur einen Aufsatz über Sexualität am Arbeitsplatz schreiben wolltest, war wieder alles normal", stichelte Piper.
Phoebe errötete etwas.
„Und er hat dir das abgekauft?", fragte Paige erstaunt.
„Ja, und ich hab sogar ne zwei dafür bekommen", grinste Phoebe nun.
„Wow, schade das ich das alles verpasst habe", seufzte Paige nun.
„Ja, aber hey, nun haben wir endlich unsere verschwundene Schwester bei uns", grinste Piper und drückte Paige an sich.
„Und ihr wisst nicht wie froh ich darüber bin, dass ich euch habe", meinte Paige nun.
Phoebe und Piper lächelten sie sanft an.
„Und nun werde ich auch noch zwei Mal Tante", freute Paige sich und strich jeder ihrer Schwestern über den Bauch.
„Gerngeschehen", scherzte Piper nun.
„Ich hab immer gedacht ich wäre nichts besonderes, aber ihr habt mich zu etwas besonderem gemacht", lächelte Paige nun und eine Träne verließ ihr rechtes Auge.
Schnell wischte Phoebe ihr sie weg.
„Du warst schon immer etwas besonderes, und wir haben dich alle sehr lieb", meinte Phoebe dann.
„Wie doll?", fragte Paige scherzend.
„So doll!", rief Piper und breitete ihre Arme aus.
Phoebe lächelte traurig.
„Alles okay mit dir?", fragte Paige besorgt.
„Ja ... Nein ... Noch nicht, aber ich werde es mit eurer Hilfe werden", meinte Phoebe dann.
Piper und Paige sahen sich kurz an und drückten ihre Schwester dann fest an sich.
„Oder auch nicht, denn ich bekomme keine Luft mehr", meinte Phoebe nun.
Sofort ließen Piper und Paige sie los.
„Es ist schon komisch", meinte Piper nun.
„Was?", fragte Phoebe sie.
„Vor einem halben Jahr warst du noch die Königin der Unterwelt und nun sitzen wir hier und umarmen uns", meinte Piper.
„Ich persönlich mag den Umarmungsteil lieber", meinte Paige nun.
Phoebe seufzte leise.
„Ich weiß, dass ich euch enttäuscht habe, als ich mit Cole gegangen bin, doch ...".
„... wir haben dir verziehen und nun ist alles wieder gut", meinte Piper schnell.
„Wirklich? Was wäre geschehen, hätte ich es wirklich geschafft Cole zurück zu bringen?", fragte Phoebe die beiden interessiert.
„Was hätte schon großartig passieren sollen? Wir hätten uns Unterhalten, entschlossen das er am Leben bleibt und ihr für immer glücklich sein dürft", meinte Paige nun.
„Ihr hasst ihn nicht?", fragte Phoebe verwundert.
„Komisch, nicht wahr? Nein, wir hassten Cole immer nur als Quelle und als Mensch war er toll", meinte Piper nun.
Phoebe nickte und lächelte leicht.
„Und eigentlich müssten wir ihn alle bewundern", meinte Paige nun.
Phoebe sah irritiert zu ihrer Schwester.
„Na ja, er hat der Quelle so lange standgehalten wie wir es wahrscheinlich nie hätten tun können, und das alles nur als Liebe zu dir. Hey, der Mann ist für dich gestorben", meinte Paige nun.
Phoebe senkte den Blick.
„Was ist?", fragte Piper ihre Schwester nun.
„Ich hätte ihn nie darum bitten dürfen", meinte Phoebe nun.
„Aber dann wäre er jetzt die Quelle, du seine Königin, euer Sohn wäre der nächste Herrscher der Unterwelt geworden und wir würden höchstwahrscheinlich versuchen euch zu töten", meinte Paige nun.
Phoebe seufzte laut.
„Das ist doch alles Betrug. Warum kann ich denn nie glücklich sein? Warum muss sich immer irgendetwas in mein Leben einmischen und es so durcheinander wirbeln, das es sich nicht mehr reparieren lässt?", fragte Phoebe ihre Schwestern.
Piper sah ihre kleine Schwester nun genau an.
„Schieb das nicht auf die Magie, Phoebe", meinte die große Schwester einfühlsam.
„Auf wen soll ich es sonst schieben?", fragte Phoebe ihre Schwestern mit Tränen in den großen braunen Augen.
„Du liebst die Magie, Phoebe. Du hast sie vom ersten Moment an geliebt und nun verfluchst du sie", meinte Piper wieder.
Phoebe wollte gerade widersprechen, als sie sah, dass auch Paige zustimmend nickte.
„Würde es die Magie nicht geben, dann wäre Cole niemals zur Quelle geworden", flüsterte Phoebe leise.
Paige hob Phoebes Kinn leicht an.
„Würde es Magie nicht geben, hättest du Cole niemals getroffen, hätte Piper Leo niemals getroffen, hätte ich euch niemals getroffen, könnten wir nie mit Mom reden, könnten wir keine Unschuldigen mehr retten", machte Paige ihr klar.
Phoebe schluchzte etwas und vergrub ihr Gesicht in einem Kissen.
„Ich will doch nur, dass er wieder kommt", weinte sie bitterlich.
„Er ist immer bei euch", meinte Piper und umarmte ihre kleine Schwester sanft.
Paige tat es ihr gleich.
„Aber ich kann ihn nicht sehen, nicht spüren ... Ich habe ihm versprochen, dass ich ihn retten komme", weinte Phoebe weiter.
Piper und Paige strichen Phoebe beruhigend über den Kopf und den Bauch, da die beiden nicht mehr wussten, was sie tun oder sagen sollten.
