Spät in der Nacht wachte Phoebe mit einem ziehen im Bauch auf.
Na toll, Bauchschmerzen dachte Phoebe und stand vorsichtig auf, um ihre Schwestern nicht zu wecken, die, während sie Phoebe getröstet hatten, eingeschlafen waren.
Phoebe schlich sich aus dem Schlafzimmer und ging in die Küche, in der sie sich einen Schluck Wasser trank. Unschlüssig sah sie sich in der großen Wohnung um. Was nun? Die junge Hexe wusste, dass sie jetzt ohnehin nicht mehr einschlafen konnte. Sie ging unsicher auf eine Tür zu, auf der ein Stück mit Klebeband abgeklebt war. Sie hielt die Luft an, als die Tür kurz öffnete und hinein sah. Es tat so weh ... Schnell schloss sie die Tür wieder und drehte sich um. Wie würde ihr Leben hier werden so ganz ohne Cole, dem einzigem Mann mit dem sie sich je hatte vorstellen können, eine Familie zu gründen? Warum war er nicht hier bei ihr und ihrem Sohn? Warum hatte er sein Leben für sie opfern müssen? Warum hatte er sich verdammt noch mal in sie verlieben müssen? Phoebe zuckte etwas zusammen, als sie einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch spürte.
„Ich muss nachdenken", flüsterte Phoebe und strich sich beruhigend über den Bauch.
Konnte man die Zeit nicht zurück drehen und irgendwie verhindern, dass sie zu seinem Verderben wurde? Wieder ein schmerzendes Ziehen.
„Kannst du etwa Gedanken lesen?", fragte Phoebe ihren ungeborenen Sohn.
Wie auch nicht anders erwartet, bekam sie keine Antwort.
„Wie sollen wir beide das denn schaffen, hm?", fragte Phoebe ihren Bauch nun.
Sie wusste nicht, wie sie ein Kind ... Nein, sein Kind, allein aufziehen sollte. Sie brauchte ihn. Sie brauchte Unterstützung. Sie wusste, dass sie ihre Schwestern unterstützen würden, aber war es das gleiche? Nein, sie brauchte Cole und Prue hatte es doch auch schon mal geschafft den Tod herbei zu rufen. Warum sollte sie es nicht auch tun? Vielleicht hatte er sich vertan. Vielleicht ...
„Du brauchst dir keine Gedanken mehr zu machen", meinte eine Stimme hinter ihr.
Überrascht wirbelte Phoebe herum.
„Leo?", fragte sie ihn erschrocken, als sie den Wächter des Lichts im Mondenschein stehen sah.
„Hey ...", meinte Leo unsicher.
Phoebe runzelte die Stirn. Erwartete er plötzlich, dass sie wieder mit ihm sprach?
„Ich hab gute Neuigkeiten", meinte er leise.
Phoebe schnaubte etwas.
„Es sollte dich interessieren", meinte Leo nun.
Phoebe verdrehte ihre braunen Augen und hielt sich ihren Bauch.
„Es geht um Cole", meinte Leo nun.
Wütend starrte Phoebe ihn an.
„Wie kannst du es auch nur wagen an ihn zu denken, geschweige denn von ihm zu reden!", rief Phoebe nun sauer.
„Phoebe ...", meinte Leo, als er sah, dass Phoebe sich umdrehte.
Sie hörte ihm nicht zu und sah erstaunt auf, als sich blaue Lichter vor ihr materialisierten.
„Leo, ich schwöre dir ... Cole?", fragte Phoebe nun geschockt und starrte auf den sich eben materialisierten Wächter des Lichts.
„Du solltest ihm zuhören", meinte Cole sanft.
Phoebe starrte ihn ungläubig an.
„Wie ...?", fragte sie und hielt sich ihren Bauch vor Schmerzen.
„Er ist jetzt ein Wächter des Lichts ... Dein Wächter des Lichts", eröffnete Leo ihr.
Phoebe drehte sich langsam zu ihrem Schwager, bemerkte aber, dass Piper und Paige nun verschlafen, aber sehr interessiert im Türrahmen standen, um.
„Leo, du musst nicht ...", meinte Phoebe nun.
„Es geht nicht um uns, Phoebe", meinte Leo sanft.
„Worum geht es dann?", fragte Phoebe nun.
„Es geht darum, dass du stärker geworden bist", meinte Cole hinter ihr.
Phoebe drehte sich zu ihm.
„Du bist es wirklich?", fragte sie ihn nun.
Cole nickte. Phoebe schmiss sich ihm um den Hals.
„Ich dachte ich seh dich nie wieder", schluchzte Phoebe nun.
„Ich auch", flüsterte er und drückte sie glücklich an sich.
„Ich liebe dich", weinte Phoebe nun.
Cole lächelte und küsste sie sanft. Der Kuss wurde stürmischer.
„Ich liebe dich auch", weinte Cole nun.
Phoebe drückte ihn glücklich an sich.
„Wie ist das möglich?", fragte Paige nun.
Leo sah zu den beiden.
„Ich hab euch seit zwei Monaten versucht zu sagen, dass Cole zum Wächter des Lichts ausgebildet wird, aber keine von euch wollte mir zuhören", meinte Leo nun.
„Es tut mir leid", meinte Piper und küsste ihren Mann kurz.
Paige nickte nur. Phoebe sah zu Leo.
„Es tut mir leid ... Freunde?", fragte Phoebe ihn unsicher.
Leo lächelte und nahm sie sanft in den Arm.
„Mehr als nur Freunde", meinte er und ließ Phoebe los, die sich plötzlich vor Schmerzen krümmte.
„Phoebe ...?", fragte Cole besorgt.
„Okay ... Das ist gar nicht gut ...", flüsterte Phoebe nun.
„Was ist gar nicht gut?", fragte Cole sie ängstlich.
Phoebe sah an sich hinunter.
„Meine Fruchtblase ist geplatzt", meinte Phoebe nun.
„Was!", fragten Leo und Cole gleichzeitig.
„Unser Baby kommt!", rief Paige nun.
„Unser? Hab ich irgendetwas verpasst?", fragte Cole und trug Phoebe zum Sofa.
„Sie freuen sich", flüsterte Phoebe ihm zu.
Cole lächelte.
„Das ist toll, Baby, aber ich fürchte wir müssen ins Krankenhaus fahren", meinte Cole dann besorgt.
„Es ist zu früh", meinte Phoebe nun.
Cole lächelte und er hörte Leo hinter sich lachen.
„Es ist nie zu früh für unseren Sohn", meinte er dann und küsste Phoebe sanft.
Dann nickte Phoebe.
„Auf ins Krankenhaus!", meinte Cole und hob Phoebe hoch.
Dann machten sich alle auf den Weg ins Krankenhaus um das erste Halliwell, oder eher Turner, Baby zu entbinden.
