Fünf Tage später durften Phoebe und Ben nach Hause. Cole, der seine ganze Zeit im Krankenhaus verbracht hatte, freute sich wie ein kleines Kind, als er seinen Sohn in den Jeep setzten konnte und endlich mit seiner Familie nach Hause fahren durfte. Phoebe kuschelte sich in den Beifahrersitz und sah kurz nach hinten. Ben schlief friedlich in seinem Kindersitz.
„Er ist ein echtes Wunder", meinte Phoebe, als Cole endlich los fuhr.
„Ja, das ist er", meinte Cole nun.
„Warst du in den letzten Tagen überhaupt mal zu Hause?", fragte Phoebe ihren Mann neckend.
„Nein, ich war immer in eurer Nähe", meinte Cole nun.
Phoebe nickte.
„Wieso fragst du?", fragte Cole sie sanft.
Phoebe grinste verschmitzt.
„Dort wartet eine Überraschung auf dich", meinte Phoebe geheimnisvoll.
„Was ist es?", fragte Cole sie.
„Das sag ich dir nicht", meinte Phoebe nun.
„Aber ich hasse Überraschungen", jammerte Cole nun.
„Diese wirst du nicht hassen", meinte Phoebe sicher.
„Hm ... Wissen es deine Schwestern oder Leo?", fragte Cole nun neugierig.
„Nein, nur ich und Ben", meinte Phoebe nun.
Cole sah zu ihr.
„Willst du es mir nicht sagen, Ben?", fragte Cole und sah kurz zu seinem Sohn.
„Er ist auf meiner Seite", meinte Phoebe nun.
„Nicht mehr lange", meinte Cole nun.
Phoebe hob eine Augenbraue.
„Wir sind Männer ... Wir werden uns gegen dich verbünden", meinte Cole gespielt gehässig.
„Wirklich? Na, dann wird Ben irgendwann mal eine Schwester kriegen müssen", meinte Phoebe nun.
Cole sah überrascht zu ihr.
„Du willst wirklich noch ein Kind ...".
„... von dir? Natürlich! Ich wollte nie welche von jemand anderem", meinte Phoebe und strich ihm sanft über die Wange.
Cole lächelte sie dankbar an.
„Wir sind da", meinte Phoebe nun auch aufgeregt.
Ben öffnete seine blauen Augen.
„Siehst du das, Ben?", fragte Cole seinen Sohn, als er am Straßenrand parkte.
Ben sah seinen Vater mit großen runden blauen Augen an. Phoebe lächelte und hob die Trage, samt des Babys aus dem Wagen.
„Lass mich das tragen", meinte Cole schnell.
Phoebe reichte ihm die Babytrage.
„Ich bin nicht krank", meinte sie dann aber doch.
Cole nahm ihre Hand in die seine und ging mit ihr das Gebäude, in dem das Penthouse lag.
„Nein, aber der Arzt hat gesagt, dass du dich nicht überanstrengen sollst", meinte Cole nun.
Phoebe sah liebevoll zu ihm auf.
„Glaubst du wirklich, dass unser 3150 Gramm Sohn zu schwer für mich ist?", fragte Phoebe ihn lächelnd.
Cole drückte den Knopf des Fahrstuhls.
„Nein, aber die Trage wiegt auch noch etwas ...", scherzte er.
Phoebe sah ihn vernichtend an und ging, als die Fahrstuhltüren sich öffneten, in den Fahrstuhl.
„Nun bekommst du die Überraschung nicht mehr", meinte Phoebe und schmollte.
Cole sah sie lächelnd an.
„Was muss ich tun, damit du nicht mehr böse bist?", fragte Cole sie nun.
„Küss mich", meinte Phoebe nun.
Cole ließ sich nicht zweimal bitten und zog Phoebe enger an sich. Dann küsste er sie sanft.
„Mh ... Ich überleg mir das mit der Überraschung noch", meinte Phoebe, als der Kuss geendet hatte.
Cole lächelte und trat mit ihr an der rechten und der Babytrage in der linken Hand aus dem Fahrstuhl.
„Da sind wir", meinte Cole nun.
Phoebe sah gespannt zu ihm auf.
„Willst du nicht hinein gehen?", fragte Cole nun.
„Geh du vor", meinte Phoebe nun.
Cole zog Phoebe hinter sich her, als er die Türschwelle überschritt.
„Willkommen Zuhause", flüsterte Cole nun.
Phoebe sah zu ihm und dann auf die Ballons und das große „Willkommen Zuhause" Banner was an der Decke hing.
„Du bist erstaunlich", gab Phoebe zu.
„Das höre ich öfter", meinte Cole und küsste sie kurz.
Phoebe schlug ihm leicht auf den Oberarm. Cole lächelte und stellte die Babytrage auf das Sofa.
„Wir sind zu Hause", meinte Cole und zog Ben die dicke Jacke aus.
Phoebe sah lächelnd zu und sah sich um.
„Wann hast du das alles gemacht?", fragte Phoebe ihn dann.
„Wie schon gesagt, ich bin gut", meinte Cole und hob Ben aus der Trage.
Phoebe sah ihn bloss an.
„Piper, Paige und Leo haben mir geholfen", meinte Cole dann.
Phoebe lächelte und nahm ihm Ben ab.
„Schließ die Augen", meinte sie dann.
Cole sah sie erstaunt an.
„Vertrau mir", meinte Phoebe nun.
Cole schloss sofort die Augen und Phoebe nahm ihn bei der Hand.
„Du darfst nicht mogeln", meinte Phoebe noch.
„Okay ... Was hast du vor?", fragte Cole, als Phoebe durch die Wohnung ging.
„Nun bekommst du deine Überraschung", erklärte Phoebe ihm.
Cole seufzte. Er hasste Überraschungen. Phoebe entfernte vorsichtig das Klebeband von der Tür, als sie Cole kurz los ließ. Dann griff sie wieder nach seiner Hand und ging mit ihm durch die offene Tür.
„Öffne die Augen", meinte Phoebe sanft und knipste das Licht an.
Cole öffnete die Augen und sah sich überrascht um. Phoebe wippte Ben auf und ab.
„Gefällt es dir?", fragte Phoebe ihn nun unsicher.
Cole sah erstaunt zu ihr.
„Machst du Witze? Es ist wunderschön ... Wie hast du es so hingekriegt?", fragte Cole sie nun.
„Ich hatte eine gute Vorlage", meinte Phoebe sanft.
„Aber es sieht haargenau so aus wie auf meiner Zeichnung", meinte Cole erstaunt.
„Also magst du es?", fragte Phoebe ihn.
„Ich finde es wunderschön", meinte Cole und küsste sie sanft.
Phoebe lächelte und legte Ben in das Gitterbett. Cole sah ihr dabei zu.
„Es ist noch etwas kalt hier ... Gibst du mir mal die blaue Decke dort drüben?", fragte Phoebe ihn nun.
Cole nickte und reichte ihr die Decke. Phoebe legte sie über Ben´s kleinen Körper.
„Das ist doch ...", stotterte Cole nun.
Phoebe grinste. Er hatte es bemerkt.
„Ja, ich hatte etwas Langeweile", meinte Phoebe nun.
„Du hast es wirklich gemacht", meinte Cole, der ganz baff war.
Phoebe grinste.
„Ich liebe dich", meinte Cole und umarmte Phoebe sanft.
„Das hab ich mir schon gedacht", meinte Phoebe, glücklich darüber, dass ihre Überraschung geglückt war.
„Wann hast du das alles gemacht?", fragte Cole sie.
„Weiß nicht ... Ich hatte ja genug Zeit", meinte Phoebe nun.
„Du hast das alles allein gemacht, oder?", fragte Cole sie dann.
Phoebe lächelte.
„Ja ... Ich wollte nicht, dass es jemand vor dir sieht", erklärte Phoebe ihm und setzte sich in den Schaukelstuhl.
„Was ist mit den Möbeln?", fragte Cole und sah auf Ben, der nun wieder schlief.
„Was soll mit den Möbeln sein?", fragte Phoebe ihn verständnislos.
„Hast du sie selbst aufgebaut und hingestellt?", fragte Cole nun besorgt.
„Wer denn auch sonst?", antwortete Phoebe irritiert.
„Bist du verrückt gewesen!", meinte Cole nun sauer.
Erschrocken sah Phoebe ihn an.
„Ich ...".
„Du hättest eine Fehlgeburt durch diese Schufterei hervorrufen können", meinte Cole nun.
Phoebe sah zu ihm auf.
„Du hasst es!", weinte sie und stürmte aus dem Zimmer.
Perplex sah Cole ihr nach und folgte ihr schließlich.
„Ich hasse es nicht", meinte Cole sanft, als er das Schlafzimmer nun betrat.
Phoebe lag weinend auf dem Bett. Der Arzt hatte den beiden gesagt, dass auch noch ein paar Tage oder Wochen nach der Geburt Phoebes Hormone verrückt spielen würden und genau das geschah gerade. Cole setzte sich zu seiner Frau.
„Ich liebe dieses Zimmer, Baby, aber es war gefährlich all die Möbel selbst aufzubauen", meinte Cole liebevoll.
Phoebe schluchzte etwas.
„Ich könnte mir es nie verzeihen, wenn dem kleinen Kerl da drüben etwas passiert", versuchte Cole erneut sein Glück.
„Ich doch aber auch nicht, Cole", weinte Phoebe nun.
Cole nahm sie sanft in den Arm.
„Ich wünschte ich wäre hier gewesen um dir das abzunehmen", meinte Cole nun.
Phoebe sah zu ihm.
„Es war nicht deine Schuld, dass du nicht hier sein konntest", meinte Phoebe und sah auf ihre Hände.
„Deine auch nicht", meinte Cole nun.
Phoebe lächelte traurig.
„Wegen mir warst du doch überhaupt erst weg", meinte sie dann.
„Und wenn ich nicht gestorben wäre, was dann? Wären wir beide dann gerade hier? Würde Ben überhaupt existieren?", fragte Cole sie sanft.
„Ich war auch schon schwanger, als ...".
„Das weiß ich, Baby, aber die Seherin wollte unser Kind für sich. Doch durch ihren Tod konnte ich das verhindern. Ich bin mir sicher, dass unsere Zukunft nun anders aussehen würde, wäre ich nicht gestorben", meinte Cole nun.
Phoebe sah ihn an.
„Wahrscheinlich", meinte Phoebe dann und kuschelte sich schützend an ihn.
„Ich hab immer Recht", meinte Cole neckend.
„Fast immer", meinte Phoebe müde.
„Immer", flüsterte Cole, als er merkte, dass Phoebe eingeschlafen war.
Er legte sie sanft auf das Bett und deckte sie zu. Dann küsste er sie sanft auf die Stirn und stand auf. Er verließ das Schlafzimmer und ging in Ben´s Zimmer. Dort setzte sich der frischgebackene Vater in den Schaukelstuhl und beobachtete seinen Sohn, der sich mit der rechten Faust an der blauen Decke fest klammerte.
„Diesmal werden wir es nicht verbocken, dafür wirst du sorgen, nicht wahr, Benny Ben?", fragte Cole seinen schlafenden Sohn und benutzte Ben´s Spitznamen, den er von seiner Mutter hatte.
Ben bewegte sich etwas und Cole lächelte. Kaum zu glauben, dass er so etwas wunderschönen geschaffen haben sollte, doch dort lag nun sein Sohn. Sein Kind ... Sein Kind was er mit der Frau hatte, die er über alles liebte. Cole lächelte und beobachtete Ben noch lange, bis er dann schließlich in dem Schaukelstuhl einschlief.
