Hi, da bin ich wieder, Sorry, dass ich so lange kein Update gemacht habe. Der allgemeine Stress ist ausgebrochen :hilfe:

Aber als erstes möchte ich mich bei MomoSnape bedanken, die hat nämlich betagelesen :großesLob: und das trotz Schulstress. Ein riesiges Dankeschön gilt natürlich auch all denen, die so fleißig gereviewt haben. Also, danke Red Rose, Professor M. McGonagall(wer hätte gedacht, dass die Hauslehrerin von Gryffindor SS/HG Stories liest :g:), Lexy83, McAbe, Linadell (whoa, sogar ne ganze Story als Review), Kissymouse, Anja, IsI, LadyJanien, Sevena und Ilona. Ihr wisst, wie man einen Autor so richtig motivieren könnt.

Aber jetzt weiter:

Disclaimer: Immer noch nix meins. Immer noch keine Kohle


Am nächsten Tag saß Hermione nervös wie eine Erstklässlerin in der Großen Halle beim Frühstück. Aus Gewohnheit hatte sie sich auf ihrem alten Platz am Gryffindor - Tisch niedergelassen.

Es war ungewöhnlich, die große Halle so leer zu sehen. Die Schüler würden erst in knapp zwei Wochen nach Hogwarts zurückkehren. Abwesend kaute sie an einem Brötchen und schlürfte ab und zu an ihrem Kaffee.

„Guten Morgen, meine Liebe." Professor Dumbledore war plötzlich hinter ihr erschienen.

Erschrocken drehte sich Hermione um.

„Oh, Professor, Sie sind es. Tut mir leid, es ist noch reichlich früh und ich", sie deutete auf ihre Tasse Kaffee, „muss erst einmal richtig wach werden. Vorher kann man echt nichts mit mir anfangen."

Der ältere Zauberer musste schmunzeln.

„Trinken Sie ruhig Ihren Kaffee, ein griesgrämiger Tränkebrauer ist für Hogwarts schon genug. Was ich aber eigentlich sagen wollte, Hermione, bei uns am Lehrertisch sind leider Gottes ein paar Plätze zu viel freigeworden."

In seinen Augen lag ein trauriger Ausdruck, als er auf die Plätze der Professoren Flitwick und Trelawney blickte, die im Krieg gegen Voldemort gefallen waren.

„Es ist einfach leer geworden. Wenn Sie mögen, können Sie uns bei den Mahlzeiten Gesellschaft leisten. Wir würden uns alle sehr darüber freuen."

„Danke Professor, natürlich mache ich das."

Der Direktor zwinkerte ihr nochmals zu und überließ sie wieder ihrem Kaffee.

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Kurz vor halb neun, eilte Hermione aus der Großen Halle in Richtung Kerker, wobei sie sich aber noch ein Brötchen für unterwegs mitnahm, weil ihr Hunger immer noch nicht gestillt war. Punkt 8:30 Uhr klopfte sie an die Türe zu Professor Snapes Büro, immer noch an ihrem Brötchen kauend.

„Herein"

„Guten Morgen, Professor."

Sie versuchte den Rest ihres Brötchens in der Tasche ihrer Robe zu verstecken.

„Machen Sie sich nicht die Mühe, den Rest Ihrer Mahlzeit vor mir zu verbergen. Ich habe es bereits bemerkt. Eins gleich vorweg, entweder gehen Sie früher zum Frühstück, oder Sie lassen es ganz sein. Auf jeden Fall dulde ich es in keinster Weise, dass Sie Ihr Frühstück hier in mein Labor verlegen."

„Ja, Professor."

„Gut, das wäre geklärt. Ihr Arbeitstag beginnt jeweils um halb neun Uhr morgens. Ich bin mir bewusst, dass Ihr Unterricht immer um neun Uhr begann, aber ich erwarte von Ihnen, dass Sie mir jeden Morgen vor dem Unterricht einen Plan Ihrer jeweiligen Arbeit vorlegen. Ab und zu werde ich Ihnen auch ein paar Aufgaben stellen, die Sie dann zu bearbeiten haben. Vormittags arbeiten Sie bis 12 Uhr, dann dürfen Sie bis 13 Uhr Mittag machen. Das reicht. Und am Nachmittag arbeiten Sie dann noch bis 17 Uhr. Im Anschluss legen Sie mir dann die Ergebnisse des Arbeitstages vor." Hermione nickte.

„Ihr Tag ist damit allerdings noch nicht beendet. Damit Sie mir am nächsten Tag Bericht erstatten können, müssen Sie natürlich noch ein Arbeitskonzept ausarbeiten und wenn nötig, schriftlich ausarbeiten, sodass ich eventuelle Fortschritte erkennen kann. Es kann auch vorkommen, dass ich Ihnen gelegentlich einige Theorien anderer Meister vorlegen werde. Dann verlange ich von Ihnen, dass Sie sich damit etwas tiefer befassen und mir darüber Ihre eigene Meinung kundtun können." Hermione nickte wiederum.

„Dann noch etwas, das wird Sie freuen. Das Wochenende haben Sie frei. Da müssen Sie nicht im Labor arbeiten. Ich verlange nur, dass montags alle theoretischen Arbeiten einwandfrei erledigt sind. Jetzt, wo das Grundlegende geklärt wäre, kommen Sie mit."

Schnellen Schrittes verließ Professor Snape sein Büro und eilte mit Hermione im Schlepptau durch das Zaubertränke – Klassenzimmer zu einem Bild einer Schlange an der Rückwand des Unterrichtsraumes.

„Hyoscyamus niger! Merken Sie sich das. Es ist das Passwort zu meinem – und nun auch Ihrem – Labor."

„Hyoscyamus niger, schwarzes Bilsenkraut." murmelte Hermione leise vor sich hin.

Die Schlange wand sich auf dem Bild und das Gemälde klappte, wie beim Eingang zum Gryffindor – Turm, zur Seite und gab den Durchgang zu einem Labor frei. Dieses wurde von zwei massiven Arbeitstischen dominiert, neben denen sich jeweils eine Feuerstelle für Kessel befand. Zu beiden Seiten des Eingangs standen Regale mit den verschiedensten Utensilien, die man zum Brauen von Zaubertränken benötigte. Kessel, Rührstäbe, Phiolen, einfach alles war bereits vorhanden. Hermione staunte nicht schlecht, als sie das Labor zum ersten Mal sah.

„Miss Granger, dachten Sie wirklich, sie würden im Klassenzimmer bei den Schülern arbeiten? Und noch dazu mit Ihrer alten Schulausrüstung?"

Immer noch völlig perplex starrte sie in dem sehr großen Raum umher.

„Nein, aber so etwas hier hatte ich auch nicht erwartet."

„Miss Granger, ich denke es gibt da so einiges, was Sie nicht erwarten."

Sie folgte ihrem Chef weiter durch das Labor.

„Natürlich werden Sie auch einige Zutaten benötigen. Diese finden sie ...hier." Er öffnete eine weitere Türe und die beiden betraten denVorratsraum, der der Größe des Labors in nichts nachstand.

Der Blick, der sich ihr hier bot, war schier überwältigend. War sie bisher nur die begrenzten Vorräte aus dem Schülerschrank gewohnt, mal abgesehen von ihrer kleinen Diebestour aus dem zweiten Schuljahr, wo sie allerdings nicht viel sah aufgrund der begrenzten Zeit, die ihr damals zur Verfügung stand, so war das hier die größte Ansammlung von Zutaten, die sie bisher gesehen hatte.

„Hier finden Sie fast alles, was Sie für Ihre Tränke benötigen werden. Ich brauche Ihnen wohl nicht sagen, dass einige Zutaten hier äußerst wertvoll sind. Wenn Sie also etwas entnehmen, protokollieren Sie das..." mit einer kurzen Handbewegung erschien eine Pergamentrolle „...hier. Es hilft mir einen Überblick über den Bestand zu halten."

Noch völlig fasziniert inspizierte sie die verschiedenen Gläser und Phiolen in den Regalen.

„Natürlich behalte ich mir das Recht vor, besonders teure und gefährliche Stoffe in meinem Büro unter Verschluss zu halten. Sollten Sie einmal eine derartige Substanz benötigen, dann kommen Sie zu mir und ich selbst werde über deren Freigabe entscheiden."

Er ging zurück in das Labor und deutete auf einen Arbeitstisch.

„Dieser hier wird in den nächsten paar Jahren ihr Arbeitsplatz werden. Es ist wohl selbstverständlich, dass ich absolute Ordnung von Ihnen verlange." Er musterte sie mit eindringendem Blick.

„Das Gleiche gilt auch für Ihr Erscheinungsbild hier."

Hermione schaute an sich hinunter. Sie wusste nicht, was er meinte. Sie trug eine schwarze Baumwollhose, darüber ein weißes Poloshirt und wie gewohnt, ein schwarzer Zaubererumhang. Er schien zu merken, wie sie heftigst überlegte, was ihn an ihrer Kleidung störte.

„Es ist nicht Ihre Kleidung, die Sie in Ordnung bringen sollten. Ich meine vielmehr Ihre Haarpracht."

Unbewusst fasste sich Hermione an den Kopf. Sie hatte sich zwar einen Zopf gebunden, aber ihre Haare standen immer noch in alle Richtungen ab. Schon lange hatte sie aufgegeben ihre Haare zu bändigen, also zähmte sie sie nur noch notdürftig.

„Ich denke, dass ich der Falsche bin, der Ihnen Haarbändigungszauber beibringen sollte."

Er rollte die Augen, was ihr ein kleines Grinsen entlockte.

„Es wird Sie erschrecken, aber Kosmetiksprüche sind nicht mein Spezialgebiet. Ich erledige das auf Muggel – Art."

Sie band sich die Haare so lange zu einem Knoten, bis sie ein zustimmendes Nicken von ihrem Chef erhielt.

„Gut, dann könnten Sie ja schon mit der Arbeit beginnen. Bald beginnt ja ein neues, grauenvolles Schuljahr und da Ihre früheren Mitschüler Meister darin sind, sich in Schwierigkeiten zu bringen, hat mich Madame Pomfrey gebeten, ihren Bestand an Aufpäppel – Trank aufzustocken. Ich gehe davon aus, dass Sie mit der Rezeptur vertraut sind?"

„Man muss zuerst..."

„Einfach nur ja oder nein."

„Ja."

„Gut, dann beginnen Sie. Damit wären Sie dann, denke ich, den ganzen Tag beschäftigt."

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Gebannt schaute sie auf den Kessel vor sich und die sich darin befindliche Flüssigkeit. Nach seiner Einleitung, hatte sie Professor Snape alleine gelassen und schaute nur ab und zu vorbei.

Ein tiefes Knurren in ihrer Magengegend lenkte sie einen Moment ab. Sie sah auf ihrer Armbanduhr, dass es bereits fünf Minuten vor zwölf Uhr war. Zeit fürs Mittagessen.

Sie räumte ihrem Laborplatz auf und machte sich auf dem Weg. Auf dem Gang fragte sie sich, ob sie vielleicht kurz Professor Snape bescheid sagen sollte. Sie klopfte an sein Büro.

„Ja!"

„Entschuldigen Sie die Störung, aber ich wollte mich zum Mittagessen abmelden."

„Gut, um 13 Uhr wieder hier. Gibt es sonst noch etwas?"

„...Möchten Sie nicht mitkommen?" Professor Snape hob eine Augenbraue.

„Ich dachte, da Sie heute nicht beim Frühstück waren..."

„Miss Granger, glauben Sie mir, ich verhungere bestimmt nicht. Auch wenn es einige Schüler vielleicht gerne hätten. Den Gefallen werde ich ihnen nicht tun. Lassen Sie mich Ihnen sagen, dass es mit der Zeit einfacher sein wird, auf eine Mahlzeit zu verzichten. Es spart einfach Zeit." Irgendetwas in Hermione veranlasste sie, ihren Chef noch ein wenig zu ärgern.

„Also kann ich Sie nicht dazu überreden?"

„Nein."

„Wirklich nicht?"

„Miss Granger!"

„Gut gut, dann gehe ich alleine. Ich lasse ein Mittagessen ungern aus. Ich berichte Ihnen dann, wie gut es war. Mmmmmh."

„Miss Granger..." Konnte sie in seiner Stimme ein Lachen hören?

„Wenn Sie mir versprechen, dass Sie mich in Ruhe lassen, dann komme ich mit."

Hermione strahlte.

„Ich verspreche es." Leise fügte sie noch hinzu: „Für heute!"

.oOo.oOo.

„Hallo Hermione, Severus?"

Auf dem Gesicht des Direktors lag ein freudiges Strahlen.

„Wie lange ist es her, seitdem Sie zum letzten Mal mit uns in der unterrichtsfreien Zeit zu Mittag gegessen haben? Welchem glücklichen Umstand haben wir Ihre Anwesenheit zu verdanken?"

„Sagen wir mal so, die liebe Miss Granger hier hat mich ... dazu überredet."

Professor Dumbledore blinzelte Hermione freundlich zu.

„Da haben Sie es doch tatsächlichgeschafft, unsere übergroße Fledermaus aus seinem Kerker zu locken. Das habe ich bisher nur selten geschafft."

Für diese Aussage erntete er einen bösen Blick von Severus Snape.

„Hermione, am besten setzen Sie sich hier zu Severus. Da ist ein Platz frei."

Als sie sich auf dem von Professor Dumbledore angewiesenen Platz niederließ, bemerkte sie, dass der Platz zu ihrer Linken, zwischen ihr und Professor McGonagall ebenfalls frei war. Der Platz für den Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dieser war, genau wie ihr eigener für das Mittagessen eingedeckt.

Eben diese Lehrerstelle stand in Hogwarts unter keinem guten Stern. Seitdem Hermione auf Hogwarts Schülerin war, gab es keinen Lehrer, der diese Stelle für mehr als ein einziges Jahr innehatte. Der Letzte, Kingsley Shacklebolt, ein Bekannter von Hermione aus dem Orden des Phönix, fiel im Kampf gegen Lord Voldemort. So war diese Stelle wieder frei geworden. Sie fragte sich, wen der Direktor für diese Position gefunden hatte.

„Direktor, wie ich sehe, haben Sie wieder jemanden gefunden, der bereit war, Verteidigung gegen die dunklen Künste zu unterrichten. Wen, wenn ich fragen darf, haben Sie mir dieses Jahr vorgezogen?"

„Severus, Sie wissen, dass Sie mir als Tränkemeister unersetzlich sind. Eigentlich wollte ich für heute Nachmittag eine Konferenz ansetzen, um Sie aus Ihrem Kerker zu holen, aber das kann ich mir ja nun ersparen. Ich hoffe nur, dass unser neuestes Mitglied des Lehrerkollegiums noch rechtzeitig kommt, damit er noch etwas von diesem vorzüglichem Mittagessen bekommt."

Kaum hatte er diesen Satz vollendet, öffnete sich die Türe zur Großen Halle. Für einen Moment war bei allen das Mittagessen vollkommen vergessen. Hermione fing an zu strahlen, als sie erkannte, wer der neue Lehrer war.

„Meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Begrüßen Sie mit mir unseren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich gehe davon aus, dass ich Sie nicht vorstellen brauche. Im Namen von uns allen hier heiße ich Sie herzlich willkommen. Schön, dass Sie wieder hier sind, Remus."

„Danke Professor Dumbledore, ich freue mich auch, dass ich wieder hier sein darf. Trotz allen...Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen wahrscheinlich bereiten werde."

„Das bekommen wir in den Griff, mein Lieber. Aber bitte, nehmen Sie doch Platz. Neben Professor McGonagall und Miss Granger ist ein Platz für Sie reserviert."

Als der Direktor verkündete, dass die Stelle wieder an Lupin gegangen ist, war Hermione sicher, dass ihr Nachbar, Professor Snape, jeden Moment in die Luft gehen würde. Seine Gesichtsfarbe ähnelte der von Ron vor wenigen Tagen. Obwohl die beiden für die selbe Sache gekämpft hatten, konnten er und Professor Lupin ihre Differenzen nie ganz beilegen. Als Letzterer neben Hermione Platz nahm, lächelte er ihr freundlich zu.

„Schön, Dich hier zu sehen, Hermione."

„Unsere Miss Granger hier hat sich entschlossen, sich von Professor Snape zur Meisterin der Zaubertränke ausbilden zu lassen."

„Das habe ich bereits gehört. Kürzlich bekam ich in London Besuch von zwei aufgebrachten jungen Zauberern. Ihre Aufregung schien daher zu rühren, dass ihre Freundin sich dazu entschlossen hat, bei Hogwarts ureigenstem Zaubertränkelehrer zu studieren. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die beiden beruhigen konnte. Ron wollte Severus sogar einen Heuler schicken. Spezialanfertigung, mit der Hilfe von Fred und George. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten."

Hermione lachte. Ohne weitere Worte aßen alle ihr Mittagessen zu Ende.

Als Hermione fertig war, schaute sie auf ihre Armbanduhr und erkannte, dass es bereits fast 13 Uhr war, was bedeutete, dass ihre Mittagspause zu Ende ging. Sie erhob sich.

„Sie müssen entschuldigen, aber in den Kerkern wartet noch Arbeit auf mich."

Damit verließ sie die Große Halle. Sie durchquerte gerade die Eingangshalle, als sie eine Stimme hinter sich hörte.

„Hermione, warte!"

„Klar, Professor Lupin!"

„Also, als erstes, das mit dem Professor und dem Sie, das lassen wir mal gleich bleiben. Das macht mich so...alt. Einfach Remus. Ich denke, wir kennen uns gut genug. Zweitens, egal, was Harry und Ron sagen, ich finde gut, was Du machst. Wirst Du auch unterrichten?"

Sie nickte.

„Toll. Das kannst Du. Da sehe ich gar keine Probleme."

„Danke. Wie geht es ...Dir?"

„Besser. Ich nehme immer meinen Trank. So ist... es... einigermaßen zu ertragen. Bisher habe ich in Sirius' altem Haus gewohnt und jetzt bin ich hier. Es geht aufwärts. Ich habe wenigstens wieder eine richtige Arbeit. Ich hoffe nur, dass Professor Dumbledore alles geregelt bekommt."

„Doch, sicher, er hat doch bisher alles irgendwie hinbekommen. Das wird keine Ausnahme."

„Ich bin froh, dass Du hier bist. Dein Optimismus ist echt ansteckend. Und noch etwas. Ich weiß, Severus kann ein ganz schönes Ekel sein. Ich kenne ihn schon länger. Es wird Tage geben, da wirst Du Dir wünschen, Du hättest etwas anderes gemacht. Was ich Dir damit sagen möchte: Falls Du mal irgendjemanden zum Zuhören brauchst, ich bin immer da. Natürlich darfst Du mich auch einfach mal so besuchen."

„Danke, Remus, das Gleiche gilt natürlich auch für Dich."

Sie konnte einfach nicht anders und umarmte ihren neugewonnenen Freund und ehemaligen Lehrer.

„Ich störe Sie beide ja nur höchst ungern."

Wie ertappt löste sich Hermione wie von der Tarantel gestochen aus Remus' Umarmung, als sie erkannte, dass Professor Snape hinter ihnen aufgetaucht war. Plötzlich war diese merkwürdige Nervosität wieder zu spüren. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Professor Snape und Remus standen sich gegenüber wie zwei Kampfhähne. Sie hatte das Gefühl, dass die beiden sich jeden Moment duellieren und sich gegenseitig Unverzeihliche auf den Hals hetzen würden. Aber noch bevor etwas geschehen war, schnaubte ihr Chef nur abfällig und durchbrach die lähmende Stille.

„Ich trenne Sie beide ja nur höchst widerwillig", seine schnarrende Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus, „aber meine Assistentin hier hat noch ihre Arbeit zu erledigen." Immer noch höchst aufgebracht, warf er seinem früheren Mitschüler einen letzten, giftigen Blick zu.

„Guten Tag...Lupin

Mit diesen Worten und mit wehender Robe rauschte er in Richtung Kerker davon. Hermione hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Anders als noch vor dem Mittagessen, als sie nebeneinander in Richtung Große Halle gingen, musste sie ihm nun hinterher rennen. Sie kam sich wieder vor wie eine Schülerin.

.oOo.oOo.

Den ganzen Nachmittag musste sie über den Vorfall in der Eingangshalle nachdenken. Unzählige Fragen plagten sie. Warum zum Beispiel war ihr Chef so aufgebracht, als er sie mit Remus sah? Was sie aber noch mehr erstaunte war, dass gerade sie, die sie sonst doch die Ruhe in Person war, nun ständig von einer merkwürdigen Nervosität gequält wurde. Vor allem dann, wenn Professor Snape in ihrer Nähe war.

Zum ersten Mal in ihrem Leben wusste sie gleich auf zwei Fragen keine richtige Antwort. Sie würde noch einige Zeit darüber nachdenken müssen.


A/N: Hallo noch mal. :unauffälligaufReviewbuttondeut: Reviews sind Balsam für die Seele eines Autors. Dauert auch nicht lange. Dankeschön!