Sooooo...nach langer Abstinenz vom Schreiben ist hier das versprochene neue Kapitel. Bitte seht es mir nach, wenn ich all den vielen, lieben Menschen, die mir so fleißig ein Review hinterlassen haben, nicht persönlich danken kann. Seid nur versichert, ohne Euch hätte ich diese Geschichte schon längst aufgegeben.

Also dann immer fleißig weiterlesen ... ich melde mich am Ende nochmal.


Disclaimer: Immer noch nicht meines...immer noch keine Kohle.

Tempus fugit – Zeit verfliegt. Wochen verstrichen und Hermione hatte nun bereits etwas mehr als die Hälfte ihrer Ausbildung bei Professor Snape hinter sich gebracht. Mittlerweile hatte sich eine gewisse Routine bei ihr eingestellt, was den Unterricht in Zaubertränke betraf. Snape hatte Hermione beauftragt die Zweit- und Drittklässler zu unterrichten. Natürlich behielt er es sich selbst vor, die Erstklässler mit seiner berüchtigten Anfangsrede einzuschüchtern.

Auch hatte sich das Arbeitsklima zwischen Hermione und ihrem Chef seit der Tagung in Bayern merklich verändert. So kam es durchaus vor, dass die Mittagspausen gemeinsam in den Kerkern verbracht wurden, währenddem ein neuer Trank Hermiones diskutiert wurde.

Eines Freitag Abends stand Hermione hochkonzentriert vor ihrem brodelnden Kessel als Snape das Labor betrat.

„Miss Granger, wenn Sie Ihre Arbeit beendet haben, möchte ich Sie in meinem Büro sprechen."

Die junge Hexe versuchte in ihrem Kopf nachzuvollziehen, was sie womöglich falsch gemacht haben könnte, aber so spontan wollte ihr nichts in den Sinn kommen.

Mit einem flauen Gefühl im Magen klopfte sie an die Bürotür ihres Chefs und betrat den Raum.

Professor Snape saß wie gewohnt in seiner schwarzen Lehrerrobe mit versteinerter Miene hinter seinem wuchtigen Schreibtisch. Dieses Bild beruhigte Hermione keineswegs.

„Miss Granger, setzen Sie sich."

Hermione ließ sich in dem Stuhl vor dem Schreibtisch nieder und musste sofort daran denken, wie viele Schüler vor Angst zitternd wohl schon hier gesessen waren. Vor Angst zitterte sie zwar nicht, aber besonders wohl war ihr in diesem Augenblick auch nicht. Dies bemerkte ihr Chef und schaute ihr direkt ins Gesicht.

Da fiel Hermione auf, dass er sie keineswegs böse anstarrte.

„Beruhigen Sie sich, ich habe Sie nicht hierher bestellt, um Sie zu tadeln. Ich wollte Sie nur davon in Kenntnis setzen, dass ich am morgigen Samstag in London in der Winkelgasse ein paar Besorgungen machen werde. Ich wollte Sie bitten, mich dahin zu begleiten um gegebenenfalls Ergänzungen zu machen, was Sie an Trankzutaten benötigen. Desweiteren stimmen Sie mir sicherlich zu, wenn ich sage, dass man sich zu zweit besser aufteilen kann um in verschiedenen Läden einzukaufen, was dann doch einen erheblichen Zeitvorteil mit sich bringt. Außerdem..."

Hermione nickte.

„Ist schon gut, Professor. Ich komme mit."

Wäre Professor Snape noch vor ein paar Monaten darüber erzürnt gewesen, dass ihn jemand unterbrochen hat, so nickte er Hermione hier neutral zu.

„Sehr erfreulich, Miss Granger. Ich meine, wenn Sie es sich einrichten können?"

„Ich hatte für den morgigen Tag noch nichts vor. Außerdem, so kann ich für mich persönlich in London ebenfalls noch ein paar Einkäufe erledigen. Nicht nur unbedingt für Zaubertränke."

„Gut, dann seien Sie morgen zur gewohnten Uhrzeit hier. Wir werden einen kleinen Fußmarsch vor die Grenzen Hogwarts ableisten und dann nach London apparieren."

„Alles klar, bis morgen dann."

„Bis morgen, Miss Granger."

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Nach einem knappen Frühstück machte sich Hermione am nächsten Morgen auf den Weg hinunter in die Kerker. Obwohl es bereits Ende Februar war herrschte immer noch eine dicke Frostschicht über den Ländereien Hogwarts. So war es auch nicht verwunderlich, dass Hermione sich dick in ihrer Mantel eingepackt hatte.

Tief unten in den Gewölben schienen die Temperaturen jedoch noch tiefer zu liegen, als sowieso schon der Fall war.

Punkt halb neun erreichte sie das Büro ihres Chefs. Jedoch noch bevor sie klopfen konnte, wurde bereits die Türe geöffnet und Professor Snape trat heraus. Ebenfalls in einen dicken schwarzen Wollumhang eingepackt.

„Guten Morgen, Miss Granger. Wie ich sehe, haben Sie Ihre Kleidung wenigstens so gewählt, dass Sie auch noch den kleinen Fußmarsch im Freien bewältigen können, ohne dass Sie zu einer Eisleiche erstarren. Haben Sie sich ein paar Gedanken darüber gemacht, was Sie in nächster Zukunft benötigen werden?"

Hermione zog eine Liste aus ihrer Manteltasche und reichte Sie ihrem Chef. Dieser las während dem Laufen die Auflistung der Zutaten aufmerksam durch und blickte seine junge Assistentin erstaunt an, was dieser nicht entging.

„Ich bin mir wohl bewusst, dass ich einige dieser Sachen wohl kaum in den üblichen Geschäften für Trankutensilien bekommen werde, geschweige denn, dass man in der Winkelgasse überhaupt einen Händler finden würde, der diese Sachen vorrätig hat. Allerdings denke ich, dass es in London noch andere Einkaufsmöglichkeiten gibt."

Hermione war stehen geblieben, wohingegen Professor Snape unbeirrt seinen Weg beibehielt.

„Miss Granger. Wenn Sie denken, dass ich Sie einfach so in die Nokturngasse gehen lasse, dann täuschen Sie sich ganz gewaltig. Ich brauche Ihnen wohl nicht erzählen, welche Gestalten sich dort herumtreiben. Genauso wenig brauche ich Ihnen erzählen, wie sicher junge Frauen wie Sie dort sind. Wenn man den Dunklen Lord auf Hogwarts Weihnachtsball eingeladen hätte, das wäre ungefähr auf das Gleiche hinausgelaufen. Ich hoffe Sie verstehen mich. Was glauben Sie, was der Direktor mir erzählen wird, wenn er erfährt, dass ich Sie in die Nokturngasse geschickt habe?"

Missmutig trottete Hermione neben Snape über die reifbedeckten Wiesen in Richtung Hogsmeade.

„Für was benötigen Sie überhaupt..." Er las sich noch einmal die Liste durch.

„...Schrumpfkopfhaare? Ich selbst erinnere mich kaum daran, diese jemals benutzt zu haben."

Hermione verdrehte die Augen.

„Ich backe Ihnen damit einen nachträglichen Geburtstagskuchen...Für was werde ich die wohl brauchen? Für einen Trank natürlich. Ich las letztens in einem sehr alten Buch, dass früher Schrumpfkopfhaar gegen schwere psychische Schäden eingesetzt wurde."

„Und dafür benötigen Sie eine Substanz die sich haarscharf an der Grenze zum Verbotenen befindet?"

„Sie wissen doch, Sir, ich hatte schon immer einen Hang zum Verbotenen."

Der Zauberer zog eine Augenbraue nach oben, schaute die junge Hexe von der Seite an und steckte die Liste wortlos in seine Manteltasche.

Eine Weile liefen die Beiden schweigend nebeneinander her, bis der Zauberer die Stille plötzlich durchbrach.

„Na schön, Miss Granger. Aber dennoch lasse ich es nicht zu, dass Sie auch nur einen Schritt in die Nokturngasse setzen. Ich selbst muss auch noch ein paar Besorgungen dort machen. Ich werde mich umsehen, ob ich für Sie die gewünschten...Utensilien und Zutaten finden kann. Aber zunächst werden wir die regulären Händler in London besuchen. Schließlich wird, entgegen der landläufigen Meinung, nicht nur schwarze Magie in meinen Kerkern praktiziert."

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In der Winkelgasse herrschte das für ein Wochenende normale Gedränge. Hektisches Treiben bestimmte das Straßenbild, welches von herumflatternden Eulen und Kleingetier aller Arten zusätzlich noch untermauert wurde.

Hermione und ihr Chef teilten sich auf, um möglichst schnell alle Besorgungen zu machen, die auf irgendwelchen Listen niedergeschrieben waren und soweit es sie in der Winkelgasse gab.

Beide trafen Absprachen, sich nach Beendigung der Einkäufe vor Flourish & Blotts zu treffen.

Als Hermione dort ankam, wartete Professor Snape bereits auf sie.

„Wie nett, Miss Granger, dass Sie mich mit Ihrer Anwesenheit dann schließlich doch noch beehren."

Von der jungen Hexe kam jedoch nur ein verächtliches Schnauben, das schon sehr stark an ihren Lehrmeister erinnerte.

„Kann es wohl sein, Sir, dass Sie mich mit voller Absicht zu Händlern geschickt haben, die entweder, blind, taub, alt, oder alles drei auf einmal waren?"

Der dunkelhaarige Zauberer schmunzelte bösartig.

„Wie kommen Sie denn darauf, Miss Granger, so etwas würde mir doch nie einfallen."

Hermione jedoch hörte die Antwort ihres Chefs nicht einmal mehr. Sie sah im Hintergrund nur noch einen Verkaufsstand.

„Bevor wir jetzt irgendein weiteres Vorgehen beraten, Professor, möchte ich vorschlagen, dass wir uns hier einmal an diesem wunderbar duftenden Glühwein versuchen. Ich werde uns zwei Becher kaufen."

Den letzten Satz hatte sie allerdings mit einer derartigen Überzeugung gesprochen, dass sogar Professor Snape wusste, dass es keinen Sinn machte, mit ihr darüber zu diskutieren. Er ließ sie gewähren. Außerdem konnte selbst er, der die Kälte der Kerker gewohnt war, mittlerweile auch eine kleine Aufwärmung vertragen.

Hermione hatte sich jedoch kaum durch die Menschenmassen gekämpft und sich an das Ende der Schlange angestellt, da hörte sie es schon hinter sich kreischen.

„Hermione!"

Lavender Brown kam in irrem Tempo auf sie zugelaufen.

„Schön Dich zu sehen. Wie geht es Dir? Was machst Du hier in London? Was machst Du eigentlich überhaupt?"

Hermione versuchte während der kompletten Zeit dieses verbalen Trommelfeuers zu Wort zu kommen, aber Lavender ließ ihr dabei keine Chance. Sie schaffte es gerade einmal dem jungen Zauberer hinter der Glühweinausgabe zu verstehen zu geben, dass sie zwei Becher wollte.

Dies blieb jedoch Lavender nicht unverborgen, die plötzlich ganz ruhig wurde.

Zwei? Na, Du bist ja vielleicht eine...willst Du mir nicht verraten, wen Du dabei hast? Kenne ich ihn? Wie sieht er denn aus...ich muss ihn unbedingt kennen lernen!"

Hermione, immer noch verdattert, ob Lavenders Anspielungen deutete durch die Menge auf den Platz, wo Professor Snape auf sie wartete, wobei sie Mühe hatte, die beiden Glühweinbecher heil durch die Massen zu balancieren.

Lavender folgte ihr aufgeregt.

Die freudige Aufregung in ihrem Gesicht wich aber sehr schnell einem anderen Gesichtsausdruck, als sie erkannte, wer zu dem zweiten Becher gehörte. In ihr Gesicht zog ein sehr gekünsteltes Lächeln, dem ein ebenso gekünstelter Laut entwich. Hermione stellte ihrem Chef den zweiten Glühwein hin und wandte sich wieder an ihre ehemalige Zimmerkameradin.

„Ich denke, dass eine Vorstellung wohl hinfällig ist."

Lavender, die einige Minuten vorher noch so tat, als hätte sie alle Zeit der Welt, tat nun auf einmal sehr beschäftigt.

„Ist schon in Ordnung, Hermione. Ich habe sowieso keine Zeit. Ich muss noch dringend wo hin. Zu...Gringotts ... ja genau ...zu Gringotts. Machs gut. Melde Dich irgendwann mal wieder."

Mit diesen Worten verschwand Lavender in der Menschenmenge genauso schnell, wie sie aufgetaucht war.

Snape, der bis zu diesem Zeitpunkt kein Wort gesagt hatte, wartete auf eine Erklärung seitens seiner Assistentin. Diese Erklärung ließ auch nicht lange auf sich warten.

„Lavender kam auf mich zugestürmt und hat mir am laufenden Band Fragen gestellt, allerdings keine Zeit gegeben, auch nur irgendwie zu antworten. Erst als ich zwei Becher Glühwein bestellt hatte, Hat sie eine Pause gemacht. Sie wollte unbedingt wissen, mit wem ich hier wäre und so weiter. Ich hatte noch nicht einmal die Möglichkeit irgendwie zu antworten. Den Rest haben Sie dann ja mitbekommen. Sie dachte allem Anschein nach, dass wir beide zusammen hier wären."

Die Mundwinkel des Zauberers verzogen sich zu einem spöttischen Lachen.

„Sind wir das denn nicht? Sind wir denn nicht...zusammen hier?"

Hermione war diese Konversation sichtlich unangenehm.

„Nun...äh...nein...äh...doch, schon. Nur nicht zusammen, halt..."

Mit einer gewissen Theatralik ließ Professor Snape seinen Kopf fallen und schüttelte diesen.

„Nun denn, Miss Granger, wenn dem so ist, dann werde ich mich wohl hier von Ihnen trennen. Schließlich muss ich noch ein paar andere Dinge besorgen, wo ich Sie nicht unbedingt dabei haben möchte aus Gründen Ihrer eigenen Sicherheit. Sagten Sie nicht, dass Sie auch noch etwas einkaufen wollten?"

Hermione zeigte auf Flourish & Blotts hinter sich.

„Gut, ich denke nicht, das ich länger als zwei Stunden in der Nokturngasse verweilen werde. Demnach treffen wir uns in zwei Stunden wieder hier. Aber dieses Mal bitte pünktlich."

Hermione nickte und verschwand in den Bücherladen.

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Während sie gedankenverloren durch die Bücherregale immer tiefer in den Laden hinein schweifte, musste sie immer wieder an die Unterhaltung mir Lavender Brown denken. Wäre es denn so abwegig, dass sie auch irgendwann einmal einen Freund hätte. Unbewusst kam ihr dabei auch das Bild von ihrem Chef in den Kopf, als sie ihm von Lavenders Vermutung erzählte.

Sie wusste natürlich, dass er sofort verstand, auf was sie mit dem zusammen hinauswollte, aber solche Sticheleien war sie mittlerweile von ihm durchaus gewöhnt.

Insgesamt war vieles anders geworden, seitdem sie bei ihm in die Lehre ging. Sie hat nicht nur den Professor Severus Snape ein wenig anders kennen gelernt, die größte Veränderung war wohl, dass sie nun auch schon ein wenig vom Menschen Severus Snape kannte.

Und wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, dann war sie eben darauf sehr stolz und sehr froh darüber, dass gerade ihr dies erlaubt war.

Sehr gerne würde sie noch viel mehr von diesem Menschen kennen lernen.

Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte, dass es um sie herum finster geworden war.

In diesem hinteren Bereich des Ladens war kein anderer Mensch zu sehen.

Ein leises Knarren einer Bodendiele ließ sie herumfahren. Jedoch auch hier war niemand zu sehen.

Sie beschloss zurück in den vorderen, besser besuchten Teil des Ladens zu gehen.

Da bohrte sich von hinten ein spitzer Gegenstand, ein Zauberstab, in ihren Rücken.

Ruckartig drehte sie sich herum. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

„Hallo, Schlammblut!"


mwahahahahahaha...bin ich nicht fies? Falls es Euch gefallen hat (oder falls es Euch auch überhaupt nicht zugesagt hat), hinterlasst mir ein kleines Review. Vielleicht ahnt der Eine oder die Andere schon, wer unser Angreifer aus dem Hinterhalt sein könnte. Auf jeden Fall sind auch ganz herzlich die vielen Schwarzleser eingeladen, ein kleines Review zu hinterlassen. Dauert auch gar nicht lange. Jedenfalls gibt es von mir hier erst einmal eisgekühlten Kürbissaft...bei den Temperaturen wohl besser als Glühwein, oder? War nicht einfach bei dreißig Grad Außentemperatur von Glühwein zu schreiben...naja...man sieht sich :wink: