3.

Lisa suchte nach Rokko, doch sie fand ihn nicht. Noch einige Minuten und dann würde die Zeremonie beginnen. Sie wurde immer nervöser und ging im Zimmer auf und ab.

Rokko hatte in dieser zeit einen Entschluss gefasst: Da ich Lisas Glück nicht im Weg stehen möchte, werde ich wieder mein Nomadenleben beginnen! Rokko begann damit das Wichtigste zu packen und tippte seine Kündigung. Danach ging er schwermütig zu Kerima und hörte dabei Chasing Cars von Snow Patrol.

Nun war es soweit Lisa trat an die Seite ihres Vaters in den gang zum Altar. Sie atmete tief ein und schritt langsam auf David zu. Bleib cool Lisa, du willst das seit fast zwei Jahren! Du bereitest dich sei einem guten Jahr auf diesen Augenblick vor. Lisa war hin und her gerissen. Aber will ich das noch? Mein Herz verlangt nach Rokko und mein Verstand! Sie fasste einen Entschluss!

Rokko lief nun gerade auf das Kerimagebäude zu. Hinter sich hörte er ein Geräusch, doch durch die laute Musik aus seinem iPod, war er nicht sicher, ob er sich das nur eingebildet hatte und lief weiter. Er hatte keine Zeit für seine Hirngespinste, er wollte heute noch aus Berlin verschwinden und musste dazu Max seine Kündigung bringen.

Einige Minuten zuvor: Lisa stand vor dem Altar und wurde von David angelächelt. Er hatte gerade nach ‚Ich liebe dich' die wohl berühmtesten drei Worte gesagt, die eine Frau aus dm Mund eines Mannes hören wollte. Doch wollte sie das wirklich? Lisa war immer noch nicht wirklich bei der Sache, sie war eher außerhalb ihres Körpers und betrachtet die ganze Situation: Da stand sie neben David Seidel und dieser hatte gerade „Ja, ich will." gesagt. Das Räuspern des Pfarrers brachte Lisa wieder zum Augenblick. „Frau Plenske somit frage ich sie noch einmal: Wollen sie den hier anwesenden David Seidel zum Mann nehmen? Ihn lieben und ehren bis das der Tod sie scheidet?" Lisa schlucke und blickte sich noch einmal in der Kirche um. Ihre Mutter schaute etwas gequält, sie war immer noch auf Rokkos Seite. Auch ihr Vater machten einen nicht richtig glücklichen Eindruck. Lisa drehte sich wieder zum Pfarrer. So jetzt mach es so, wie du das eben beschlossen hast, rügte sie sich noch einmal selbst in Gedanken. „Nein!" , sagte Lisa dann laut und deutlich. „es tut mir Leid David, aber das hier ist nicht richtig.", sagte sie noch leise und blickte in Davids Gesicht, dessen Gesichtszüge völlig aus den rudern gekippt waren. Auch dem Pfarrer und allen anderen Hochzeitsgästen waren die Gesichtszüge entglitten. Lisa hielt ihr Kleid hoch, drehte sich um und rannte aus der Kirche.