Chapter 2
Als es dunkel war, verliessen Aragorn, Gimli, Legolas, Merry, Pippin, Sam, Frodo, Gandalf und Elrohír, der Bruder von Arwen und Elladan, die Stadt und ritten in Richtung Mordor. Es war ein schweigsamer Ritt, Aragorn war mit seinen Gedanken ständig bei Arwen und Legolas dachte an die Bürde, die ihm sein Vater aufgeladen hatte, denn als solche kam ihm das Amt des Königs vor. Gimli dachte an die Höhlen, die er vielleicht während der Reise besichtigen könnte. Merry und Pippin dachten sowieso nur ans Essen. Gandalf grübelte die ganze Zeit, ebenso wie Elrohír und Frodo. Sam sang leise vor sich hin. So ging es fast die ganze Zeit. Niemand außer Sam sprach ein Wort. Am zweiten Tag ihrer Reise machten sie Rast an einem kleinen Bach, der sich über die weiten ausgedörrten Felder wand, auf denen sie sich befanden. Wieder einmal hingen alle ihren Gedanken nach, und Sam döste ein. Plötzlich war es ihm, als hätte er einen Aufschrei vernommen. Er wusste nicht wieso, denn gehört hatte er niemand. Er hatte es gespürt. Er öffnete die Augen und sah, wie auch alle anderen Gefährten auf einmal aufgefahren waren und lauschten. "Das war mein Vater!", sagte Elrohír stockend. "Ich konnte es spüren. Aber wieso? Etwas muss ihn so tief getroffen haben, dass sogar die Natur aufgeschrien hat!" Gandalf paffte ein paar Rauchringe in die Luft. "Ich glaube, wir werden es bald erfahren! Wenn es so wichtig ist, wird uns Elrond sicher einen Boten schicken!", meinte er sichtlich beunruhigt. Aragorn schluckte schwer. "Ich hoffe, es hat nichts mit Arwen zu tun!", sagte er mit brüchiger Stimme. "Keine Angst, Streicher, ich glaube nicht, dass es dabei um Arwen geht!", versuchte Frodo seinen alten Freund zu beruhigen. Aragorn nickte, doch die Sorgenfalte, die sich bei dem Gedanken an Arwen auf seiner Stirn gebildet hatte, blieb.
Arwen öffnete mühsam die Augen und versuchte, sich zu orientieren. Sie war also wieder in diesem Kerker. Mühsam versuchte sie sich aufzurichten, doch sie gab es kurz darauf auf. Ihr Rücken brannte. Sie hatten sie wieder einmal eine Ewigkeit mit der Feuerzange gequält. Aber wie jeder andere Mensch, der körperliche unerträgliche Schmerzen litt, war sie bewusstlos geworden. Sie drehte sich unter Stöhnen so, dass das Wasser, was immer noch von der Decke rieselte, auf ihre Brandwunden tropfte. Das linderte die Schmerzen ein wenig. Sie schloss die Augen. Sie war jetzt schon vier Tage gefangen. Wie sollte sie das hier je überleben? Sie würde diesem Durus kein Sterbenswörtchen verraten, wo sich Aragorn derzeit aufhielt und was er vorhatte. Wenn Aragorns Pläne sich nicht geändert hatten, dann war er jetzt auf dem Weg nach Mordor, zusammen mit den Gefährten. Dann würde er sie vielleicht retten kommen. Da durchfuhr es sie wie ein Blitz: Aragorn wusste wahrscheinlich gar nicht, dass sie hier war. Das bedeutete, das Durus im Falle eines offenen Kampfes ein Druckmittel zur Verfügung hatte: Sie. Arwen dachte fieberhaft nach. Sie musste einen Weg finden, dies zu verhindern! Da fiel ihr etwas ein. Es wäre schwierig, aber es würde vereiteln, dass Aragorns Schwächen ausgenutzt werden könnten. Wenn sie bis dahin noch am Leben war.
Celegalad brachte Nimsûl auf einer Hügelkette zum stehen und sah auf das dunkle Land, das sich vor ihr ausbreitete. Dichte, pechschwarze Nebelschaden waberten in der Luft. Alles war ausgedorrt und vertrocknet. Kein einziges Lebewesen war zu sehen. Die Sonne verschwand hinter einer grauen Wand. Celegalad sprang von Nimsûl herunter und warf sich den schwarzen Mantel um, den sie auf dem fünf Tage dauernden Weg hier her erworben hatte. Unter dem Mantel versteckte sie ihr Schwert, ihren Bogen und den Köcher trug sie auf dem Rücken. Sie flocht ihre braunen Haare fest zusammen und legte sie um den Kopf. Dann zog sie sich die Kapuze des Mantels so weit über den Kopf, dass gerade noch ihre grauen Augen darunter hervorblitzten. Sie nahm Nimsûls Halfter und zog seinen Kopf zu sich herunter. "Lauf und verstecke dich. Wenn ich dich aber rufe, musst du zur Stelle sein!", flüsterte sie und gab ihm einen Klaps auf den Hals. Nimsûl warf stolz den Kopf hoch und trabte los. Celegalad sah ihm hinter her, wie er wie ein Geisterpferd, genauso weiß, in den schwarzen Nebelschwaden verschwand. Dann wandte sie sich in Richtung Minas Morgul. Es wurde bereits dunkel, als sie die Festung von Minas Morgul erreichte. Dunkel war vielleicht das falsche Wort, denn es wurde so finster, dass man kaum noch etwas erkennen konnte. Celegalad schlüpfte ungesehen durch die Tore der Festung in die Stadt. Alles hier war wüst und schmutzig und der Gestank war entsetzlich. Celegalad kletterte über halb kaputte Häuser auf die Burg zu, die in der Mitte stand und als einziges Bauwerk nicht zerfallen war. Sie schlich sich an den Wachen vorbei ins Innere. Die Gänge waren leer, keine einzige Kreatur kreuzte ihren Weg. Von fern vernahm sie brüllendes Gelächter aus rauen Kehlen, gemischt mit einem vulgären Gesang und Trommeln. Sie folgte dem Lärm und kam in einer riesigen Halle aus, in der die Orks gerade ein riesiges Saufgelage feierten. Tische gab es nicht, und nur einen Stuhl, einen Thron, auf dem der größte der Orks saß. Er sah finster drein und schien als einziger die ausgelassene Stimmung nicht zu teilen. In einer Ecke spielten ein paar Orks Trommeln, was jedoch nicht sehr melodisch oder rhythmisch klang. Viele der Orks lagen bereits auf dem Boden und rührten sich nicht mehr sondern schnarchten tief und fest. Die anderen brüllten, kreischten und grölten laut herum. Es war ohrenbetäubend. Ein Ork kam von der Seite auf Celegalad zu. "Wwwee....we...werrr..werrsssseid ddenn...denn Ih...Ihhrr?", lallte er. "Das geht Euch gar nichts an!", erwiderte Celegalad kühl. Der Ork wurde wütend. "Ssssoo, meei..meinnt Ihr, essss.. äh...geeht michhh nichtssss an, wa...wasss? Abbber esssss geht michhh sssehr wwwooohlll eeetwwasssss an, dddenn i...ich.. bbbin dder o-oberste Ha-hauptmann! Sssei bloß niiicht zu ffffrech!" Der Ork holte weit aus und versuchte, Celegalad mit einem Schwinger zu treffen. Allerdings war er schon so betrunken, dass er sie weit verfehlte. Celegalad zog in einer einzigen Bewegung ihr Schwert, hieb es dem Ork zwischen die Rippen und steckte es wieder in die Scheide. Der Ork kippte um, und auf einmal war es totenstill im Raum. Alle Orks sahen auf die verhüllte Gestalt am Eingang. Der große Ork auf dem Thron richtete sich wütend auf. "Wer bist du, dass du mein Fest einfach so störst?", fragte er mit einer Stimme wie ein Donnergrollen. Celegalad verstellte ihre Stimme. "Mein Name ist Cun. Ich weiß einige Dinge über König Aragorn, die dir sicherlich nützen würden!", sagte sie furchtlos. Der Ork kniff die Augen zusammen. "Ist dir bewusst, dass ich dich gefangennehmen könnte und dein Wissen aus dir herausfoltern lassen?", fragte er selbstgefällig, während sich ein Raunen unter den anderen Orks erhob. "Wieso sollte ich dich laufen lassen, nachdem du mir dein Wissen mitgeteilt hast und dich womöglich noch entlohnen?" Celegalad hatte mit einer Bewegung den Bogen auf ihn angelegt. "Weil ich euch sonst töten würde!", erwiderte sie seelenruhig. Es herrschte wieder vollkommene Stille im Raum. Alle Orks sahen verwundert auf die Szenerie, die sich ihnen bot. Auf einmal fing der große Ork an zu lachen. "Du gefällst mir, Cun! Komm setz' dich zu mir! Willst du nicht die Kapuze absetzen?", fragte er. Celegalad schüttelte den Kopf. "Nein, denn dann müsste ich euch ebenfalls umbringen!", sagte sie regungslos. Der Ork schlug sich auf die Schenkel vor Lachen. "Du gefällst mir immer besser!", brüllte er. "Los, noch mehr Wein für unseren Gast!"
Sam machte mit Hilfe von Merry ein Feuer an und begann, den Hasen, den Aragorn vorhin erlegt hatte, zu braten. Legolas saß mit Elrohír ein wenig abseits. Die beiden unterhielten sich leise auf elbisch. Aragorn saß mit dem Rücken zu ihnen und sah gedankenverloren in Richtung Mordor und dachte mal wieder an Arwen und die Mission, auf der sie sich befanden. Sam kannte diesen Blick zur Genüge. Frodo redete mit Gandalf, und Pippin und Gimli lagen im Gras und schliefen. Sam betrachtete wieder Aragorn. Seine Schultern waren eingesunken und er sah schwach und zerbrechlich aus. Um den Hals trug er Arwens Kette und er spielte damit herum. Der Aufschrei Elronds, den sie vor vier Tagen vernommen hatten, beunruhigte den König doch mehr, als er zugeben wollte. Plötzlich sprangen Legolas und Elrohír auf und sahen in Richtung Westen. "Ein sehr schneller Reiter kommt direkt auf uns zu!", meldete Elrohír. "Ja, er trägt ein jägergrünes Wams und ist anscheinend ein Elb. Allerdings reitet er unter dem Wappen Gondors!", fügte Legolas hinzu. Die anderen sprangen auf und sahen dem Reiter entgegen. Als dieser sie erblickte, hielt er sein Pferd abrupt an und sprang aus dem Sattel. Er war vollkommen außer Atem und kniete sich vor Aragorn hin. "Seid gegrüßt, Euer Hoheit!", sagte er und stellte sich wieder aufrecht hin. "Mein Name ist Almur. Ich bringe Euch eine Nachricht von König Elrond! Vor sieben Tagen wurde Ihre königliche Hoheit, Lady Arwen, zusammen mit ihren Dienerinnen auf der Reise nach Bruchtal von einer Horde Orks überfallen. Alle ihre Dienerinnen kamen um, und Lady Arwen wurde nach Minas Morgul verschleppt. Dies alles wurde von ihrer Schwester Celegalad in Erfahrung gebracht, die sich ohne Umschweife auf den Weg dorthin gemacht hat und ihrem Vater eine Nachricht zukommen ließ!" Aragorn schwankte und ihm wurde schwarz vor Augen. Elrohír stieß einen Schreckenslaut aus. Gimli stampfte mit dem Fuß auf und die Hobbits sahen sich erschrocken an. "Meine beiden Schwestern sind in einer solch großen Gefahr? Oh nein! Wir müssen schnellstens nach Minas Morgul reiten!", rief Elrohír verzweifelt. Die Hobbits redeten leise mit einander. Frodo öffnete gerade den Mund, als ihm Legolas auch schon zuvor kam. "Ihr habt noch eine Schwester? Das wussten wir ja gar nicht! War sie denn auch auf der Hochzeit?", fragte er überrascht. "Sie war kurz da, um zu gratulieren, musste dann aber wieder auf eine Mission. Elrond übergibt alle wichtigen Missionen ihr, da er weiß, dass sie dann perfekt durchgeführt werden.", antwortete Gandalf. Aragorn sank in die Knie und drückte sich seine Hand auf die Augen. "Ich hätte sie nicht alleine reiten lassen sollen. Ich hätte ihr eine Eskorte mitgeben sollen, auch wenn sie es nicht wollte!", sagte er heiser. Gandalf legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen!", sagte er. "Es ist nicht deine Schuld." Er richtete sich auf. "Los, sattelt die Pferde! Wir reiten sofort los!", befahl er. Die Hobbits und Gimli stürzten zu den Pferden. Elrohír wandte sich an Legolas. "Das sind schreckliche Nachrichten. Auch wenn meine Schwester Celegalad es mit jedem Krieger in Mittelerde aufnehmen könnte und ihr Schwert Heru-dagor, das sogar Mithril zerschneiden kann, überall in Mittelerde besungen wird, habe ich Angst, dass sie vor Wut den Überblick verliert!", sagte er leise.
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So, jetzt ist es also raus, wer Celegalad ist! Ich habe sie einfach in die Finwe-Family integriert. Sorry an alle Fundamental- HdR- Fans, aber die lesen solche Stories wahrscheinlich eh nicht! Ehrlich, ich habe keineswegs die Absicht, einen gewaltverherrlichenden Text oder sowas zu schreiben, aber ich glaube auch, dass es früher nicht immer so sanft zuging mit Menschenrechten und so weiter.
Als es dunkel war, verliessen Aragorn, Gimli, Legolas, Merry, Pippin, Sam, Frodo, Gandalf und Elrohír, der Bruder von Arwen und Elladan, die Stadt und ritten in Richtung Mordor. Es war ein schweigsamer Ritt, Aragorn war mit seinen Gedanken ständig bei Arwen und Legolas dachte an die Bürde, die ihm sein Vater aufgeladen hatte, denn als solche kam ihm das Amt des Königs vor. Gimli dachte an die Höhlen, die er vielleicht während der Reise besichtigen könnte. Merry und Pippin dachten sowieso nur ans Essen. Gandalf grübelte die ganze Zeit, ebenso wie Elrohír und Frodo. Sam sang leise vor sich hin. So ging es fast die ganze Zeit. Niemand außer Sam sprach ein Wort. Am zweiten Tag ihrer Reise machten sie Rast an einem kleinen Bach, der sich über die weiten ausgedörrten Felder wand, auf denen sie sich befanden. Wieder einmal hingen alle ihren Gedanken nach, und Sam döste ein. Plötzlich war es ihm, als hätte er einen Aufschrei vernommen. Er wusste nicht wieso, denn gehört hatte er niemand. Er hatte es gespürt. Er öffnete die Augen und sah, wie auch alle anderen Gefährten auf einmal aufgefahren waren und lauschten. "Das war mein Vater!", sagte Elrohír stockend. "Ich konnte es spüren. Aber wieso? Etwas muss ihn so tief getroffen haben, dass sogar die Natur aufgeschrien hat!" Gandalf paffte ein paar Rauchringe in die Luft. "Ich glaube, wir werden es bald erfahren! Wenn es so wichtig ist, wird uns Elrond sicher einen Boten schicken!", meinte er sichtlich beunruhigt. Aragorn schluckte schwer. "Ich hoffe, es hat nichts mit Arwen zu tun!", sagte er mit brüchiger Stimme. "Keine Angst, Streicher, ich glaube nicht, dass es dabei um Arwen geht!", versuchte Frodo seinen alten Freund zu beruhigen. Aragorn nickte, doch die Sorgenfalte, die sich bei dem Gedanken an Arwen auf seiner Stirn gebildet hatte, blieb.
Arwen öffnete mühsam die Augen und versuchte, sich zu orientieren. Sie war also wieder in diesem Kerker. Mühsam versuchte sie sich aufzurichten, doch sie gab es kurz darauf auf. Ihr Rücken brannte. Sie hatten sie wieder einmal eine Ewigkeit mit der Feuerzange gequält. Aber wie jeder andere Mensch, der körperliche unerträgliche Schmerzen litt, war sie bewusstlos geworden. Sie drehte sich unter Stöhnen so, dass das Wasser, was immer noch von der Decke rieselte, auf ihre Brandwunden tropfte. Das linderte die Schmerzen ein wenig. Sie schloss die Augen. Sie war jetzt schon vier Tage gefangen. Wie sollte sie das hier je überleben? Sie würde diesem Durus kein Sterbenswörtchen verraten, wo sich Aragorn derzeit aufhielt und was er vorhatte. Wenn Aragorns Pläne sich nicht geändert hatten, dann war er jetzt auf dem Weg nach Mordor, zusammen mit den Gefährten. Dann würde er sie vielleicht retten kommen. Da durchfuhr es sie wie ein Blitz: Aragorn wusste wahrscheinlich gar nicht, dass sie hier war. Das bedeutete, das Durus im Falle eines offenen Kampfes ein Druckmittel zur Verfügung hatte: Sie. Arwen dachte fieberhaft nach. Sie musste einen Weg finden, dies zu verhindern! Da fiel ihr etwas ein. Es wäre schwierig, aber es würde vereiteln, dass Aragorns Schwächen ausgenutzt werden könnten. Wenn sie bis dahin noch am Leben war.
Celegalad brachte Nimsûl auf einer Hügelkette zum stehen und sah auf das dunkle Land, das sich vor ihr ausbreitete. Dichte, pechschwarze Nebelschaden waberten in der Luft. Alles war ausgedorrt und vertrocknet. Kein einziges Lebewesen war zu sehen. Die Sonne verschwand hinter einer grauen Wand. Celegalad sprang von Nimsûl herunter und warf sich den schwarzen Mantel um, den sie auf dem fünf Tage dauernden Weg hier her erworben hatte. Unter dem Mantel versteckte sie ihr Schwert, ihren Bogen und den Köcher trug sie auf dem Rücken. Sie flocht ihre braunen Haare fest zusammen und legte sie um den Kopf. Dann zog sie sich die Kapuze des Mantels so weit über den Kopf, dass gerade noch ihre grauen Augen darunter hervorblitzten. Sie nahm Nimsûls Halfter und zog seinen Kopf zu sich herunter. "Lauf und verstecke dich. Wenn ich dich aber rufe, musst du zur Stelle sein!", flüsterte sie und gab ihm einen Klaps auf den Hals. Nimsûl warf stolz den Kopf hoch und trabte los. Celegalad sah ihm hinter her, wie er wie ein Geisterpferd, genauso weiß, in den schwarzen Nebelschwaden verschwand. Dann wandte sie sich in Richtung Minas Morgul. Es wurde bereits dunkel, als sie die Festung von Minas Morgul erreichte. Dunkel war vielleicht das falsche Wort, denn es wurde so finster, dass man kaum noch etwas erkennen konnte. Celegalad schlüpfte ungesehen durch die Tore der Festung in die Stadt. Alles hier war wüst und schmutzig und der Gestank war entsetzlich. Celegalad kletterte über halb kaputte Häuser auf die Burg zu, die in der Mitte stand und als einziges Bauwerk nicht zerfallen war. Sie schlich sich an den Wachen vorbei ins Innere. Die Gänge waren leer, keine einzige Kreatur kreuzte ihren Weg. Von fern vernahm sie brüllendes Gelächter aus rauen Kehlen, gemischt mit einem vulgären Gesang und Trommeln. Sie folgte dem Lärm und kam in einer riesigen Halle aus, in der die Orks gerade ein riesiges Saufgelage feierten. Tische gab es nicht, und nur einen Stuhl, einen Thron, auf dem der größte der Orks saß. Er sah finster drein und schien als einziger die ausgelassene Stimmung nicht zu teilen. In einer Ecke spielten ein paar Orks Trommeln, was jedoch nicht sehr melodisch oder rhythmisch klang. Viele der Orks lagen bereits auf dem Boden und rührten sich nicht mehr sondern schnarchten tief und fest. Die anderen brüllten, kreischten und grölten laut herum. Es war ohrenbetäubend. Ein Ork kam von der Seite auf Celegalad zu. "Wwwee....we...werrr..werrsssseid ddenn...denn Ih...Ihhrr?", lallte er. "Das geht Euch gar nichts an!", erwiderte Celegalad kühl. Der Ork wurde wütend. "Ssssoo, meei..meinnt Ihr, essss.. äh...geeht michhh nichtssss an, wa...wasss? Abbber esssss geht michhh sssehr wwwooohlll eeetwwasssss an, dddenn i...ich.. bbbin dder o-oberste Ha-hauptmann! Sssei bloß niiicht zu ffffrech!" Der Ork holte weit aus und versuchte, Celegalad mit einem Schwinger zu treffen. Allerdings war er schon so betrunken, dass er sie weit verfehlte. Celegalad zog in einer einzigen Bewegung ihr Schwert, hieb es dem Ork zwischen die Rippen und steckte es wieder in die Scheide. Der Ork kippte um, und auf einmal war es totenstill im Raum. Alle Orks sahen auf die verhüllte Gestalt am Eingang. Der große Ork auf dem Thron richtete sich wütend auf. "Wer bist du, dass du mein Fest einfach so störst?", fragte er mit einer Stimme wie ein Donnergrollen. Celegalad verstellte ihre Stimme. "Mein Name ist Cun. Ich weiß einige Dinge über König Aragorn, die dir sicherlich nützen würden!", sagte sie furchtlos. Der Ork kniff die Augen zusammen. "Ist dir bewusst, dass ich dich gefangennehmen könnte und dein Wissen aus dir herausfoltern lassen?", fragte er selbstgefällig, während sich ein Raunen unter den anderen Orks erhob. "Wieso sollte ich dich laufen lassen, nachdem du mir dein Wissen mitgeteilt hast und dich womöglich noch entlohnen?" Celegalad hatte mit einer Bewegung den Bogen auf ihn angelegt. "Weil ich euch sonst töten würde!", erwiderte sie seelenruhig. Es herrschte wieder vollkommene Stille im Raum. Alle Orks sahen verwundert auf die Szenerie, die sich ihnen bot. Auf einmal fing der große Ork an zu lachen. "Du gefällst mir, Cun! Komm setz' dich zu mir! Willst du nicht die Kapuze absetzen?", fragte er. Celegalad schüttelte den Kopf. "Nein, denn dann müsste ich euch ebenfalls umbringen!", sagte sie regungslos. Der Ork schlug sich auf die Schenkel vor Lachen. "Du gefällst mir immer besser!", brüllte er. "Los, noch mehr Wein für unseren Gast!"
Sam machte mit Hilfe von Merry ein Feuer an und begann, den Hasen, den Aragorn vorhin erlegt hatte, zu braten. Legolas saß mit Elrohír ein wenig abseits. Die beiden unterhielten sich leise auf elbisch. Aragorn saß mit dem Rücken zu ihnen und sah gedankenverloren in Richtung Mordor und dachte mal wieder an Arwen und die Mission, auf der sie sich befanden. Sam kannte diesen Blick zur Genüge. Frodo redete mit Gandalf, und Pippin und Gimli lagen im Gras und schliefen. Sam betrachtete wieder Aragorn. Seine Schultern waren eingesunken und er sah schwach und zerbrechlich aus. Um den Hals trug er Arwens Kette und er spielte damit herum. Der Aufschrei Elronds, den sie vor vier Tagen vernommen hatten, beunruhigte den König doch mehr, als er zugeben wollte. Plötzlich sprangen Legolas und Elrohír auf und sahen in Richtung Westen. "Ein sehr schneller Reiter kommt direkt auf uns zu!", meldete Elrohír. "Ja, er trägt ein jägergrünes Wams und ist anscheinend ein Elb. Allerdings reitet er unter dem Wappen Gondors!", fügte Legolas hinzu. Die anderen sprangen auf und sahen dem Reiter entgegen. Als dieser sie erblickte, hielt er sein Pferd abrupt an und sprang aus dem Sattel. Er war vollkommen außer Atem und kniete sich vor Aragorn hin. "Seid gegrüßt, Euer Hoheit!", sagte er und stellte sich wieder aufrecht hin. "Mein Name ist Almur. Ich bringe Euch eine Nachricht von König Elrond! Vor sieben Tagen wurde Ihre königliche Hoheit, Lady Arwen, zusammen mit ihren Dienerinnen auf der Reise nach Bruchtal von einer Horde Orks überfallen. Alle ihre Dienerinnen kamen um, und Lady Arwen wurde nach Minas Morgul verschleppt. Dies alles wurde von ihrer Schwester Celegalad in Erfahrung gebracht, die sich ohne Umschweife auf den Weg dorthin gemacht hat und ihrem Vater eine Nachricht zukommen ließ!" Aragorn schwankte und ihm wurde schwarz vor Augen. Elrohír stieß einen Schreckenslaut aus. Gimli stampfte mit dem Fuß auf und die Hobbits sahen sich erschrocken an. "Meine beiden Schwestern sind in einer solch großen Gefahr? Oh nein! Wir müssen schnellstens nach Minas Morgul reiten!", rief Elrohír verzweifelt. Die Hobbits redeten leise mit einander. Frodo öffnete gerade den Mund, als ihm Legolas auch schon zuvor kam. "Ihr habt noch eine Schwester? Das wussten wir ja gar nicht! War sie denn auch auf der Hochzeit?", fragte er überrascht. "Sie war kurz da, um zu gratulieren, musste dann aber wieder auf eine Mission. Elrond übergibt alle wichtigen Missionen ihr, da er weiß, dass sie dann perfekt durchgeführt werden.", antwortete Gandalf. Aragorn sank in die Knie und drückte sich seine Hand auf die Augen. "Ich hätte sie nicht alleine reiten lassen sollen. Ich hätte ihr eine Eskorte mitgeben sollen, auch wenn sie es nicht wollte!", sagte er heiser. Gandalf legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen!", sagte er. "Es ist nicht deine Schuld." Er richtete sich auf. "Los, sattelt die Pferde! Wir reiten sofort los!", befahl er. Die Hobbits und Gimli stürzten zu den Pferden. Elrohír wandte sich an Legolas. "Das sind schreckliche Nachrichten. Auch wenn meine Schwester Celegalad es mit jedem Krieger in Mittelerde aufnehmen könnte und ihr Schwert Heru-dagor, das sogar Mithril zerschneiden kann, überall in Mittelerde besungen wird, habe ich Angst, dass sie vor Wut den Überblick verliert!", sagte er leise.
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So, jetzt ist es also raus, wer Celegalad ist! Ich habe sie einfach in die Finwe-Family integriert. Sorry an alle Fundamental- HdR- Fans, aber die lesen solche Stories wahrscheinlich eh nicht! Ehrlich, ich habe keineswegs die Absicht, einen gewaltverherrlichenden Text oder sowas zu schreiben, aber ich glaube auch, dass es früher nicht immer so sanft zuging mit Menschenrechten und so weiter.
