Chapter 3
Die Tür zu ihrer Zelle öffnete sich quietschend und knarrend. Der Schatten zweier Orkwachen fiel auf sie. Arwen atmete tief ein. Einer der Wachen riss sie wie immer auf die Füße. Er löste ihre Fesseln und stieß sie auf den Gang hinaus. Der andere zerrte sie brutal hoch und warf sie sich über die Schulter. Er brachte sie die Folterkammer und drückte sie auf einen Stuhl. Dann ging er hinaus und verriegelte die Tür von außen. Arwen sah sich um. In der Nähe auf einem Tisch lag ein Dolch. Sie nahm ihre Kräfte zusammen und streckte ihre Hand nach ihm aus. Sie schaffte es, den Dolch an sich zu nehmen. Jetzt konnte sie ihn jedoch nicht benutzen. Arwen schob ihren Rock ein Stück hoch und befestigte ihn in ihrem Unterrock, oder eher, in dem Stofffetzen, der noch davon übrig war. Kaum war sie fertig, ertönten auch schon Schritte auf dem Gang.
Durus kippte einen Becher Wein nach dem anderen in sich hinein. Er schenkte auch seinem Gast immer wieder nach, allerdings beförderte Celegalad diesen Wein immer wieder in den Becher ihres Gastgebers. Nach einer Weile meinte Durus: "Wenn es dir nichts ausmacht, Cun, mein Freund, dann lass' uns erst einmal eine Nacht schlafen, dann können wir morgen alles in Ruhe besprechen. Du bekommst selbstverständlich eines der besten Gästezimmer!" Celegalad wurde von einem Ork, der anscheinend ziemliche Angst vor ihr hatte, denn er hatte es sehr eilig, von ihr wegzukommen, in ihr Gästezimmer geführt. Es war ein Raum mit einem Fenster und einem Kamin, in dem ein Feuer brannte. Sonst stand nur noch ein Bett in dem Raum, das so hart wie Stein war. Celegalad seufzte und machte sich daran, die Bettdecke so zu drapieren, dass es den Anschein hatte, als schliefe sie darin. Dann schlüpfte sie aus dem Zimmer und machte sich auf Erkundungstour. Dabei interessierten sie besonders die Keller und Kerker. Allerdings war in keinem einzigen Arwen zu finden. Da sah sie, wie Durus mit schweren Schritten auf eine Tür zu ging, vor der eine Wache stand. Sofort waren drei weitere, massige Orks an seiner Seite. Durus gab der Wache einen Wink und diese entriegelte die Tür. Durus trat ein, und die drei massigen Orks und die Wache folgten ihm. Sie schlossen die Tür hinter sich. Celegalad lief zu der Tür und legte ein Ohr auf das Holz. Sie hörte Stimmen; die von Durus, die von den anderen Orks und die von....Arwen. "Willst du uns immer noch nichts erzählen?", hörte sie Durus fragen. "Nein! Von mir aus könnt ihr mit mir machen was ihr wollt, von mir erfahrt ihr nichts!", antwortete Arwen ohne zu zögern heftig. Durus wurde wütend. "Nein? Na warte, du Miststück! Peitsche!", befahl er. Celegalad zuckte zusammen, als die Peitsche knallte. Sie hörte jedoch keinen Laut von den Lippen ihrer Schwester. Immer wieder knallte die Peitsche, gnadenlos. Celegalad umspannte den Schaft ihres Schwertes und schluckte hart. Sie versuchte, sich zu beherrschen. Sie musste sich jetzt einen Plan ausdenken, sonst kämen sie hier nie raus. Plötzlich hörte das Knallen auf. Celegalad hatte ihre Hand immer noch an ihr Schwert geklammert. "Sie ist schon wieder ohnmächtig geworden!", brüllte Durus wütend. "Los, schafft sie mir aus den Augen!!!" Celegalad versteckte sich schnell in einer Nische, als zwei der Orks aus der Tür kamen und Arwen durch die Gewölbe schliffen. Sie folgte ihnen und fand heraus, wo Arwen untergebracht war. Dann hastete sie zurück in ihr Zimmer.
"Wir werden ungefähr noch acht Stunden brauchen, wenn wir jetzt durchreiten!", erklärte Aragorn. Er sah in die Runde der Gefährten. "Schafft ihr das?" Alle nickten heftig, niemand sagte ein Wort. Aragorn lächelte leicht. "Danke!", sagt er einfach. Dann schwangen sich alle auf ihre Pferde. Sie erreichten nach knapp acht Stunden die Hügelkette, auf der am Tag noch Celegalad Nimsûl weggeschickt hatte. Es war ungefähr drei Uhr morgens. Sie stiegen ab und führten ihre Pferde am Zügel weiter. Legolas blieb stehen. "Was ist denn das?", fragte er und zeigte auf die Burg von Minas Morgul. "Es sieht aus, als würde es dort brennen!" Die anderen sahen ebenfalls dort hin. Jedoch konnte keiner mit Ausnahme von Elrohír etwas erkennen. Aragorn beschleunigte seine Schritte. Er wurde immer unruhiger. Ein Feuer konnte sonst etwas bedeuten, aber egal weshalb es eines gab, seine Arwen war so oder so in größter Gefahr.
Celegalad wartete bis spät in die Nacht. Dann öffnete sie leise die Tür zu ihrem Zimmer und huschte durch die endlosen Korridore in den Südflügel der Burg. Die Kerker befanden sich im Nordflügel, also hatte sie großen Spielraum. In einer großen Halle im Südflügel nahm sie die Tische und Stühle und trug sie hinaus auf den Balkon, unter dem sich das Pulver- und Waffenlager der Orks befand. Celegalad türmte die Tische, Stühle und wenige andere Möbel so nah wie möglich an dem Balkongeländer auf. Zum Schluss warf sie über alles die riesigen, langen Vorhänge, die an der Tür zum Balkon gehangen hatten und legte mit den Vorhängen der anderen Fenster eine Spur in die Halle. Sie nahm alle Fackeln von der Wand und zündete das Ende der Stoffspur in der Halle an. Dann jagte sie schnell durch die Gänge zu den Kerkern im Nordflügel.
Es war ein Leichtes für Celegalad, die beiden Wachen zu beseitigen, die vor der Zelle von ihrer Schwester standen. Sie nahm ihnen den Schlüssel ab und öffnete die Tür. Im schwachen Licht der Fackeln konnte sie ihre Schwester auf dem Boden kauernd sehen. Arwen sah zu ihr hoch, und ihre Augen weiteten sich ungläubig. "Cele?! Was machst du denn hier?", fragte sie undeutlich. Celegalad kniete sich neben sie und öffnete die Fesseln ihrer Schwester. "Na, ich hole dich hier heraus. Ich lasse nicht zu, dass dir das selbe Schicksal widerfährt wie Mutter!" Sie zog Arwen hoch, doch deren Beine knickten ein. "Ich kann nicht!", sagte Arwen. Sie sank wieder zu Boden. Dabei fiel ihr der Dolch aus der Unterrock. Celegalad sah sie fragend an. "Ich wollte Durus damit umbringen!", erklärte Arwen. Celegalad sagte nichts sondern steckte ihn einfach ein. "Gute Idee!", meinte sie. Dann legte sie Arwen ihren Arm um die Hüfte und zog sie noch einmal hoch. "Komm. Du musst dich zusammenreissen! Gleich sind wir draussen, und da wartet auch schon Nimsûl!" Arwen biss die Zähne zusammen und humpelte von Celegalad gestützt die Gänge entlang nach draussen auf den Burghof. Immer wieder mussten sie stehen bleiben. Im Burghof angekommen, wurden sie fast von tausenden Orks, die kopflos vor Angst wegen des Feuers waren, umgerannt. Celegalad versuchte, Arwen ungesehen zum Tor zu bringen. Sie schaffte es auch, und als sie im Tor standen, pfiff Celegalad schrill. Nimsûl tauchte augenblicklich aus dem Dunkeln auf und galoppierte auf sie zu. Die panischen Orks im Burghof wandten sich alle den beiden Flüchtlingen zu, als sie den Pfiff hörten. "Haltet sie!", ertönte ein Schrei von Durus. Die Orks sammelten sich und begannen, im Laufschritt auf die beiden Mädchen zu zu halten. Celegalad stieß ihre Schwester auf Nimsûl und sagte: "Er weiß, wo er dich hinbringen soll! Mach dir um mich keine Sorgen! Ich komme wieder zu dir!" Arwen war vor Anstrengung halb ohnmächtig. "Nein!", sagte sie schwach und hielt Celegalads Hand fest. "Nein!", wiederholte sie. Celegalad löste ruhig ihre Hand von der ihrer Schwester. "Sie würden uns verfolgen. Wir hätten keine Chance. Ich werde sie jedoch aufhalten!" Sie wandte sich an Nimsûl. "Egal was passiert, du lässt sie nicht allein! Bring' sie ohne Umschweife nach Minas Tirith! Los!" Sie schlug ihm auf die Flanke und er galoppierte los. Celegalad wandte sich wieder dem Burghof zu. Die Orks rannten als eine Wut schnaubende Wand auf sie zu. Celegalad kletterte das Burgtor hinauf und auf die Zinnen. Die Orks folgten ihr. Celegalad erschlug einige ihrer Verfolger, doch es waren zu viele. Also rannte sie in die Burg hinein, peinlich darauf bedacht, nicht zu nah an den Südflügel heranzukommen. Als sie über eine große Galerie lief, stellten sich ihr einige Orks in den Weg. Celegalad riss ihr Schwert aus der Scheide. Sollten sie doch ruhig kommen!
Die Gefährten führten ihre Pferde immer noch am Zügel. Plötzlich hörten sie aus der Finsternis einen raschen Hufschlag. Kurz darauf tauchte ein weißes Pferd aus dem schwarzen Nebel auf. "Das ist Nimsûl, das Pferd von Celegalad!", rief Elrohír aus. Legolas stellte sich dem Pferd in den Weg und hielt es an. Zu seinem Entsetzen war eine halb bewusstlose Arwen die Reiterin. Aragorn war sofort bei dem Hengst und hob seine schwer verletzte Frau herunter. Arwen war den Tränen nahe. "Cele..... sie.... sie ist noch dort! Helft ihr! Sie.. sie hat mich alleine los geschickt.... Die Orks........" Aragorn küsste sie auf die Stirn. "Wir helfen ihr! Keine Angst!" Gandalf kam zu ihnen. "Ich bleibe hier und versorge ihre Wunden. Reitet ihr nach Minas Morgul!" Aragorn nickte und drückte Arwen noch einmal an sich. Dann legte er sie vorsichtig unter einen Felsvorsprung. Er schwang sich wieder auf sein Pferd und preschte los und anderen folgten ihm. Als sie sich der Burg näherten, wurde diese von einer heftigen Explosion erschüttert. Teile der Burg fielen zusammen, und nur der Haupttrakt stand noch. "Was zum.....", fragte Gimli. "Das Feuer muss das Pulverlager erwischt haben. Ich habe gehört, Minas Morgul besitzt eines der größten. Na ja, jetzt wahrscheinlich nicht mehr!" Sie erreichten die Burg und saßen ab. Im Burghof lagen lauter Trümmer und tote Orks herum. Sie stiegen über sie hinweg und sahen sich um. Elrohírs scharfe Augen entdeckten im Licht des immer noch brennenden Feuers an der Burgmauer Blutspuren von Orks. Alle kletterten eine Treppe zu den Zinnen hinauf und sahen dort einige Orks tot auf dem Boden liegen. "Das muss Celegalad gewesen sein!", meinte Aragorn. Sie folgten der Spur der toten Orks und kamen schließlich auf eine vollkommen zerstörte Galerie, die von der Explosion unmittelbar betroffen worden war. Alles war voller toter Orks, die anscheinend jedoch nicht alle an der Explosion gestorben waren, denn vielen war der Kopf sauber abgetrennt worden oder sie hatten einen Pfeil in den Rippen stecken. Die Gefährten bewegten sich auf der Suche nach Celegalad vorsichtig über die Galerie. Legolas entdeckte etwas glitzerndes auf dem Boden. Er zog aus einem Aschehäufchen eine Kette hervor. Irgendwo hatte er die schon mal gesehen.....Er wandte sich zu den anderen um und hielt sie hoch. "Hier! Die lag hier auf dem Boden! Sie sieht genau so aus, wie die Kette, die Arwen Aragorn geschenkt hat!" Elrohír war mit wenigen Schritten bei ihm und nahm die Kette in die Hand. "Das ist Celegalads Kette! Sie und Arwen hatten diesselben. Sie wollten sie nur demjenigen schenken, mit dem sie die Ewigkeit verbringen wollten! Celegalad hätte sie nie freiwillig hergegeben, und sie ist aus Mithril. Man kann sie ihr nicht vom Hals reissen!" Er schluckte. "Das heißt dann wohl, sie ist nicht mehr am Leben!" Er wandte sich ab. "Und wo ist ihre Leiche?", fragte Aragorn. Legolas räusperte sich. "Es heißt, die Orks zerstückelten die Leichen ihrer Feinde, besonders wenn es Elben sind, um zu zeigen, wie stark sie sind.", sagte er leise. "Trotzdem! Wir müssen nochmal suchen!", sagte Frodo. Sie suchten zwei Stunden ohne Unterlass und fanden schließlich unter einigen verkohlten Balken auf der Galerie Celegalads Schwert Heru-dagor. Elrohír nahm es todtraurig an sich. Obwohl sie noch einige Zeit weiter suchten, entdeckten sie keine Spur von Celegalad oder ihre Leiche. Ab und zu hastete noch ein vereinzelter Ork durch die Räume der Burg, ansonsten war nichts zu sehen. Dann mussten sie die Burg räumen, da sich das Feuer bereits gefährlich weit ausgebreitet hatte. Elrohír steckte die Kette und das Schwert ein, und alle machten sich schweren Herzens wieder auf zu ihren Pferden.
-------------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------
Einige von euch werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, wieso diese Fanfiction auf der obl- Seite ist, wo es doch hauptsächlich um Arwen, Aragorn und diese Celegalad geht. Aber Legolas kommt auch noch, versprochen!!!!!! *handaufsherzleg* Er kommt sogar schon im nächsten Chapter! (ok, das klingt jetzt scheiße, immerhin ist es ja eine Fanfic, die sich hauptsächlich um Legolas drehen sollte..... *sorry* Aber tut sie ja auch, nur mit ein bisschen Verzögerung.....*verlegengrins*) Ach ja, und das mit Arwens Mutter ist echt passiert. Sie wurde von Orks geschändet. Sie ist zwar nicht gestorben, aber schon mit einem der früheren Schiffe in den Westen gefahren.
Die Tür zu ihrer Zelle öffnete sich quietschend und knarrend. Der Schatten zweier Orkwachen fiel auf sie. Arwen atmete tief ein. Einer der Wachen riss sie wie immer auf die Füße. Er löste ihre Fesseln und stieß sie auf den Gang hinaus. Der andere zerrte sie brutal hoch und warf sie sich über die Schulter. Er brachte sie die Folterkammer und drückte sie auf einen Stuhl. Dann ging er hinaus und verriegelte die Tür von außen. Arwen sah sich um. In der Nähe auf einem Tisch lag ein Dolch. Sie nahm ihre Kräfte zusammen und streckte ihre Hand nach ihm aus. Sie schaffte es, den Dolch an sich zu nehmen. Jetzt konnte sie ihn jedoch nicht benutzen. Arwen schob ihren Rock ein Stück hoch und befestigte ihn in ihrem Unterrock, oder eher, in dem Stofffetzen, der noch davon übrig war. Kaum war sie fertig, ertönten auch schon Schritte auf dem Gang.
Durus kippte einen Becher Wein nach dem anderen in sich hinein. Er schenkte auch seinem Gast immer wieder nach, allerdings beförderte Celegalad diesen Wein immer wieder in den Becher ihres Gastgebers. Nach einer Weile meinte Durus: "Wenn es dir nichts ausmacht, Cun, mein Freund, dann lass' uns erst einmal eine Nacht schlafen, dann können wir morgen alles in Ruhe besprechen. Du bekommst selbstverständlich eines der besten Gästezimmer!" Celegalad wurde von einem Ork, der anscheinend ziemliche Angst vor ihr hatte, denn er hatte es sehr eilig, von ihr wegzukommen, in ihr Gästezimmer geführt. Es war ein Raum mit einem Fenster und einem Kamin, in dem ein Feuer brannte. Sonst stand nur noch ein Bett in dem Raum, das so hart wie Stein war. Celegalad seufzte und machte sich daran, die Bettdecke so zu drapieren, dass es den Anschein hatte, als schliefe sie darin. Dann schlüpfte sie aus dem Zimmer und machte sich auf Erkundungstour. Dabei interessierten sie besonders die Keller und Kerker. Allerdings war in keinem einzigen Arwen zu finden. Da sah sie, wie Durus mit schweren Schritten auf eine Tür zu ging, vor der eine Wache stand. Sofort waren drei weitere, massige Orks an seiner Seite. Durus gab der Wache einen Wink und diese entriegelte die Tür. Durus trat ein, und die drei massigen Orks und die Wache folgten ihm. Sie schlossen die Tür hinter sich. Celegalad lief zu der Tür und legte ein Ohr auf das Holz. Sie hörte Stimmen; die von Durus, die von den anderen Orks und die von....Arwen. "Willst du uns immer noch nichts erzählen?", hörte sie Durus fragen. "Nein! Von mir aus könnt ihr mit mir machen was ihr wollt, von mir erfahrt ihr nichts!", antwortete Arwen ohne zu zögern heftig. Durus wurde wütend. "Nein? Na warte, du Miststück! Peitsche!", befahl er. Celegalad zuckte zusammen, als die Peitsche knallte. Sie hörte jedoch keinen Laut von den Lippen ihrer Schwester. Immer wieder knallte die Peitsche, gnadenlos. Celegalad umspannte den Schaft ihres Schwertes und schluckte hart. Sie versuchte, sich zu beherrschen. Sie musste sich jetzt einen Plan ausdenken, sonst kämen sie hier nie raus. Plötzlich hörte das Knallen auf. Celegalad hatte ihre Hand immer noch an ihr Schwert geklammert. "Sie ist schon wieder ohnmächtig geworden!", brüllte Durus wütend. "Los, schafft sie mir aus den Augen!!!" Celegalad versteckte sich schnell in einer Nische, als zwei der Orks aus der Tür kamen und Arwen durch die Gewölbe schliffen. Sie folgte ihnen und fand heraus, wo Arwen untergebracht war. Dann hastete sie zurück in ihr Zimmer.
"Wir werden ungefähr noch acht Stunden brauchen, wenn wir jetzt durchreiten!", erklärte Aragorn. Er sah in die Runde der Gefährten. "Schafft ihr das?" Alle nickten heftig, niemand sagte ein Wort. Aragorn lächelte leicht. "Danke!", sagt er einfach. Dann schwangen sich alle auf ihre Pferde. Sie erreichten nach knapp acht Stunden die Hügelkette, auf der am Tag noch Celegalad Nimsûl weggeschickt hatte. Es war ungefähr drei Uhr morgens. Sie stiegen ab und führten ihre Pferde am Zügel weiter. Legolas blieb stehen. "Was ist denn das?", fragte er und zeigte auf die Burg von Minas Morgul. "Es sieht aus, als würde es dort brennen!" Die anderen sahen ebenfalls dort hin. Jedoch konnte keiner mit Ausnahme von Elrohír etwas erkennen. Aragorn beschleunigte seine Schritte. Er wurde immer unruhiger. Ein Feuer konnte sonst etwas bedeuten, aber egal weshalb es eines gab, seine Arwen war so oder so in größter Gefahr.
Celegalad wartete bis spät in die Nacht. Dann öffnete sie leise die Tür zu ihrem Zimmer und huschte durch die endlosen Korridore in den Südflügel der Burg. Die Kerker befanden sich im Nordflügel, also hatte sie großen Spielraum. In einer großen Halle im Südflügel nahm sie die Tische und Stühle und trug sie hinaus auf den Balkon, unter dem sich das Pulver- und Waffenlager der Orks befand. Celegalad türmte die Tische, Stühle und wenige andere Möbel so nah wie möglich an dem Balkongeländer auf. Zum Schluss warf sie über alles die riesigen, langen Vorhänge, die an der Tür zum Balkon gehangen hatten und legte mit den Vorhängen der anderen Fenster eine Spur in die Halle. Sie nahm alle Fackeln von der Wand und zündete das Ende der Stoffspur in der Halle an. Dann jagte sie schnell durch die Gänge zu den Kerkern im Nordflügel.
Es war ein Leichtes für Celegalad, die beiden Wachen zu beseitigen, die vor der Zelle von ihrer Schwester standen. Sie nahm ihnen den Schlüssel ab und öffnete die Tür. Im schwachen Licht der Fackeln konnte sie ihre Schwester auf dem Boden kauernd sehen. Arwen sah zu ihr hoch, und ihre Augen weiteten sich ungläubig. "Cele?! Was machst du denn hier?", fragte sie undeutlich. Celegalad kniete sich neben sie und öffnete die Fesseln ihrer Schwester. "Na, ich hole dich hier heraus. Ich lasse nicht zu, dass dir das selbe Schicksal widerfährt wie Mutter!" Sie zog Arwen hoch, doch deren Beine knickten ein. "Ich kann nicht!", sagte Arwen. Sie sank wieder zu Boden. Dabei fiel ihr der Dolch aus der Unterrock. Celegalad sah sie fragend an. "Ich wollte Durus damit umbringen!", erklärte Arwen. Celegalad sagte nichts sondern steckte ihn einfach ein. "Gute Idee!", meinte sie. Dann legte sie Arwen ihren Arm um die Hüfte und zog sie noch einmal hoch. "Komm. Du musst dich zusammenreissen! Gleich sind wir draussen, und da wartet auch schon Nimsûl!" Arwen biss die Zähne zusammen und humpelte von Celegalad gestützt die Gänge entlang nach draussen auf den Burghof. Immer wieder mussten sie stehen bleiben. Im Burghof angekommen, wurden sie fast von tausenden Orks, die kopflos vor Angst wegen des Feuers waren, umgerannt. Celegalad versuchte, Arwen ungesehen zum Tor zu bringen. Sie schaffte es auch, und als sie im Tor standen, pfiff Celegalad schrill. Nimsûl tauchte augenblicklich aus dem Dunkeln auf und galoppierte auf sie zu. Die panischen Orks im Burghof wandten sich alle den beiden Flüchtlingen zu, als sie den Pfiff hörten. "Haltet sie!", ertönte ein Schrei von Durus. Die Orks sammelten sich und begannen, im Laufschritt auf die beiden Mädchen zu zu halten. Celegalad stieß ihre Schwester auf Nimsûl und sagte: "Er weiß, wo er dich hinbringen soll! Mach dir um mich keine Sorgen! Ich komme wieder zu dir!" Arwen war vor Anstrengung halb ohnmächtig. "Nein!", sagte sie schwach und hielt Celegalads Hand fest. "Nein!", wiederholte sie. Celegalad löste ruhig ihre Hand von der ihrer Schwester. "Sie würden uns verfolgen. Wir hätten keine Chance. Ich werde sie jedoch aufhalten!" Sie wandte sich an Nimsûl. "Egal was passiert, du lässt sie nicht allein! Bring' sie ohne Umschweife nach Minas Tirith! Los!" Sie schlug ihm auf die Flanke und er galoppierte los. Celegalad wandte sich wieder dem Burghof zu. Die Orks rannten als eine Wut schnaubende Wand auf sie zu. Celegalad kletterte das Burgtor hinauf und auf die Zinnen. Die Orks folgten ihr. Celegalad erschlug einige ihrer Verfolger, doch es waren zu viele. Also rannte sie in die Burg hinein, peinlich darauf bedacht, nicht zu nah an den Südflügel heranzukommen. Als sie über eine große Galerie lief, stellten sich ihr einige Orks in den Weg. Celegalad riss ihr Schwert aus der Scheide. Sollten sie doch ruhig kommen!
Die Gefährten führten ihre Pferde immer noch am Zügel. Plötzlich hörten sie aus der Finsternis einen raschen Hufschlag. Kurz darauf tauchte ein weißes Pferd aus dem schwarzen Nebel auf. "Das ist Nimsûl, das Pferd von Celegalad!", rief Elrohír aus. Legolas stellte sich dem Pferd in den Weg und hielt es an. Zu seinem Entsetzen war eine halb bewusstlose Arwen die Reiterin. Aragorn war sofort bei dem Hengst und hob seine schwer verletzte Frau herunter. Arwen war den Tränen nahe. "Cele..... sie.... sie ist noch dort! Helft ihr! Sie.. sie hat mich alleine los geschickt.... Die Orks........" Aragorn küsste sie auf die Stirn. "Wir helfen ihr! Keine Angst!" Gandalf kam zu ihnen. "Ich bleibe hier und versorge ihre Wunden. Reitet ihr nach Minas Morgul!" Aragorn nickte und drückte Arwen noch einmal an sich. Dann legte er sie vorsichtig unter einen Felsvorsprung. Er schwang sich wieder auf sein Pferd und preschte los und anderen folgten ihm. Als sie sich der Burg näherten, wurde diese von einer heftigen Explosion erschüttert. Teile der Burg fielen zusammen, und nur der Haupttrakt stand noch. "Was zum.....", fragte Gimli. "Das Feuer muss das Pulverlager erwischt haben. Ich habe gehört, Minas Morgul besitzt eines der größten. Na ja, jetzt wahrscheinlich nicht mehr!" Sie erreichten die Burg und saßen ab. Im Burghof lagen lauter Trümmer und tote Orks herum. Sie stiegen über sie hinweg und sahen sich um. Elrohírs scharfe Augen entdeckten im Licht des immer noch brennenden Feuers an der Burgmauer Blutspuren von Orks. Alle kletterten eine Treppe zu den Zinnen hinauf und sahen dort einige Orks tot auf dem Boden liegen. "Das muss Celegalad gewesen sein!", meinte Aragorn. Sie folgten der Spur der toten Orks und kamen schließlich auf eine vollkommen zerstörte Galerie, die von der Explosion unmittelbar betroffen worden war. Alles war voller toter Orks, die anscheinend jedoch nicht alle an der Explosion gestorben waren, denn vielen war der Kopf sauber abgetrennt worden oder sie hatten einen Pfeil in den Rippen stecken. Die Gefährten bewegten sich auf der Suche nach Celegalad vorsichtig über die Galerie. Legolas entdeckte etwas glitzerndes auf dem Boden. Er zog aus einem Aschehäufchen eine Kette hervor. Irgendwo hatte er die schon mal gesehen.....Er wandte sich zu den anderen um und hielt sie hoch. "Hier! Die lag hier auf dem Boden! Sie sieht genau so aus, wie die Kette, die Arwen Aragorn geschenkt hat!" Elrohír war mit wenigen Schritten bei ihm und nahm die Kette in die Hand. "Das ist Celegalads Kette! Sie und Arwen hatten diesselben. Sie wollten sie nur demjenigen schenken, mit dem sie die Ewigkeit verbringen wollten! Celegalad hätte sie nie freiwillig hergegeben, und sie ist aus Mithril. Man kann sie ihr nicht vom Hals reissen!" Er schluckte. "Das heißt dann wohl, sie ist nicht mehr am Leben!" Er wandte sich ab. "Und wo ist ihre Leiche?", fragte Aragorn. Legolas räusperte sich. "Es heißt, die Orks zerstückelten die Leichen ihrer Feinde, besonders wenn es Elben sind, um zu zeigen, wie stark sie sind.", sagte er leise. "Trotzdem! Wir müssen nochmal suchen!", sagte Frodo. Sie suchten zwei Stunden ohne Unterlass und fanden schließlich unter einigen verkohlten Balken auf der Galerie Celegalads Schwert Heru-dagor. Elrohír nahm es todtraurig an sich. Obwohl sie noch einige Zeit weiter suchten, entdeckten sie keine Spur von Celegalad oder ihre Leiche. Ab und zu hastete noch ein vereinzelter Ork durch die Räume der Burg, ansonsten war nichts zu sehen. Dann mussten sie die Burg räumen, da sich das Feuer bereits gefährlich weit ausgebreitet hatte. Elrohír steckte die Kette und das Schwert ein, und alle machten sich schweren Herzens wieder auf zu ihren Pferden.
-------------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------
Einige von euch werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, wieso diese Fanfiction auf der obl- Seite ist, wo es doch hauptsächlich um Arwen, Aragorn und diese Celegalad geht. Aber Legolas kommt auch noch, versprochen!!!!!! *handaufsherzleg* Er kommt sogar schon im nächsten Chapter! (ok, das klingt jetzt scheiße, immerhin ist es ja eine Fanfic, die sich hauptsächlich um Legolas drehen sollte..... *sorry* Aber tut sie ja auch, nur mit ein bisschen Verzögerung.....*verlegengrins*) Ach ja, und das mit Arwens Mutter ist echt passiert. Sie wurde von Orks geschändet. Sie ist zwar nicht gestorben, aber schon mit einem der früheren Schiffe in den Westen gefahren.
