Chapter 6
Als Celegalad am nächsten Tag Minas Tirith erreichte, sah sie schon von weitem die schwarzen Fahnen der Trauer im Winde flackern. Sie war beunruhigt. Wer war denn bloß gestorben? Hoffentlich nicht Arwen oder ein anderer der Gefährten. Arwen war zwar schwer verletzt gewesen, aber für Aragorn, ihren Vater und Gandalf muss es doch leicht gewesen sein, Arwen zu heilen! Mit solchen und ähnlichen Gedanken und Überlegungen erreichte sie die Stadttore. Die Wachen hielten sie nicht auf, obwohl sie in einem schwarzen Mantel mit der Kapuze über dem Kopf ankam. Celegalad lief durch die leergefegten Straßen. Niemand war zu sehen. Stirnrunzelnd sah sie sich um. Was war denn los? Ein paar vereinzelte Hunde streunten durch die Gassen und balgten sich um ein paar Essensreste. Celegalad bog um eine Ecke und kam auf der großen Straße aus, die zum Schloß führte. Die Schloßtore standen weit offen, und ein paar Leute hasteten eilig hinein. Celegalad folgte ihnen unauffällig durch die Korridore zum Thronsaal. Ab und zu begegnete ihnen ein Diener oder eine Dienerin, alle mit Trauerminen. Ungefähr zehn Meter vor der riesigen Tür zum Thronsaal standen die letzten Gäste und Schaulustigen. "Ähm, Entschuldigen Sie bitte, um wen wird denn hier getrauert?", fragte sie eine nebenstehenden junge Frau. Die sah sie jedoch nur abschätzig an und erwiderte nichts. Auch die umstehenden anderen Leute beantworteten ihr ihre Frage nicht. Celegalad zuckte die Schultern und schlüpfte durch die Menge hindurch in den geräumigen Thronsaal. Sie lächelte zufrieden. Das war wieder mal eine Eigenschaft, die sie am Elbendasein so schätzte. Im Thronsaal war sie von lauter Elben umgeben. Da sie aber im Gegensatz zu den anderen Elben eher klein war, konnte sie immer noch nichts sehen. In dem Moment sah sie, dass in ihrer Nähe Tinmîr stand, eine Elbin aus Bruchtal, die sie schon öfters dort getroffen hatte. Sie stellte sich neben sie. "Guten Morgen, Tinmîr! Ich bin gerade erst von einer Reise hier angekommen. Kannst du mir vielleicht sagen, um wen getrauert wird?", fragte sie flüsternd und schlug die Kapuze zurück. Tinmîr drehte sich unwillig zu ihr um. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie stieß einen kurzen Schrei aus. Celegalad war verwirrt. Tinmîr wich vor ihr zurück. Ihr Atem raste. Jetzt drehten sich auch die anderen Elben um. Celegalad kannte die meisten unter ihnen. Doch alle erschraken ebenfalls zutiefst und wichen vor ihr zurück, sodass Celegalad schließlich in der Mitte eines Kreises stand, um den sich die Elben drängten und sie anstarrten, als sei sie Sauron persönlich. Celegalad wagte es nicht, sich zu bewegen und bekam es mit der Angst zu tun. Was war hier nur los?
Aragorn stand gerade vor seinem und Arwens Thron und hielt eine Trauerrede. Elrond, Elladan, Elrohír und die anderen Gefährten saßen auf Stühlen daneben. Elrond sah aus, wie eine Puppe. Er bewegte sich nicht und starrte immer nur gerade aus auf das Kissen mit Heru- Dagor und der Kette Celegalads. Da ertönte auf einmal ein Schrei und es breitete sich Unruhe im Saal aus. Aragorn konnte nichts erkennen und hielt in seiner Rede inne. Arwen stand hastig auf und stellte sich neben ihn. Auch Elrond riss seinen Blick von dem Kissen los und sah zu der Stelle, von der der Schrei gekommen war und wo sich jetzt ein Kreis um eine einzelne Person bildete. Arwen keuchte entsetzt, als sie ihre Schwester erkannte und krallte ihre Hand in Aragorns Arm. Elrond fuhr auf, ebenso wie Elladan, Elrohír und die Gefährten. Unter den Trauergästen erhob sich ein leises Geflüster. Celegalad sah sich verstört um und erblickte ihre Schwester, Aragorn, den Rest ihrer Familie und die Gefährten, die alle vor dem Thron standen. Dann fiel ihr Blick auf ihr Schwert und die Kette. Entsetzen und Überraschung machten sich auf ihrem Gesicht breit. "Bei Earendil!", sagte sie tonlos. "Ihr glaubt doch nicht etwa, ich sei tot?" Sie ging langsam auf den Thron zu. Die Menge wich immer noch verschreckt zur Seite. Schließlich stand Celegalad vor Arwen und Aragorn. "Ich habe doch gesagt, ich käme wieder zu dir!", sagte sie leise. "Ja, aber, wir...wir dachten du seist tot! Wir fanden dein Schwert und deine Kette und...." Arwen war fassungslos. "Meine Kette hatte sich in meinen Haaren verfangen, also habe ich sie einfach mit meinem Schwert durchtrennt. Ich wollte sie später wieder anlegen!", sagte Celegalad. "Allerdings kam dann Durus und ließ mir keine Zeit dazu. Er kämpfte wie besessen und trieb mich zum Fenster. Dabei verlor ich mein Schwert. Als die Explosion war, bin ich aus dem Fenster in den Fluss gesprungen, der darunter vorbei fließt!", fuhr sie fort. "Und Durus?", fragte Arwen. Sie spuckte den Namen beinahe aus. Celegalad lächelte verschmitzt und zog einen Dolch aus der Tasche. "Erinnerst du dich?", fragte sie. Arwen nickte. "Und wieso bist du erst jetzt wieder hier?", fragte sie weiter. "Der Fluss war ziemlich reissend und hat mich ein paar Meilen nach Mordor hineingetragen. Als ich endlich wieder an Land war, habe ich mich auf dem Rückweg gemacht. Allerdings zu Fuß, deshalb hat es auch so lange gedauert. Dann war ich noch in Minas Morgul und wollte Heru- Dagor und die Kette wieder holen. Aber beide waren schon weg. Auf dem Fußboden waren in der Asche Spuren eines Menschen, vierer Hobbits, zweier Elben und eines Zwerges. Da habe ich mir schon gedacht, dass Aragorn und die anderen meine Sachen mitgenommen haben. Zur Sicherheit habe ich noch ein paar Orks ausgequetscht, die mir das bestätigten. Und dann habe ich mich wieder zurück nach Minas Tirith gemacht!", erklärte sie. Arwen nahm ihre Schwester wortlos in den Arm. Legolas stieß Gimli an. "Das ist sie!", flüsterte er. "Wer ist sie?", fragte Gimli. "Na, das Mädchen aus dem Gasthaus! Mithwen!", erwiderte Legolas ungeduldig. "Meinst du etwa, du hast Celegalad gestern in dem Gasthaus getroffen?", fragte Gimli laut. Alle drehten sich zu den beiden um. Celegalads Augen blitzten, als sie Legolas erkannte. "Ja, wir haben uns gestern zufällig in einem Gasthaus getroffen. Allerdings wusste er nicht, wer ich bin, und ich wusste nicht, wer er ist!", sagte sie lachend. "So sieht man sich wieder!" Legolas lächelte ebenfalls. Aragorn sah sich um. "Äh, ich glaube, wir sollten den anderen Trauergästen so einiges erklären!" Celegalad wandte sich den Gästen zu, die immer noch sprachlos auf die Szenerie starrten, die sich ihnen bot. "Es tut mir aufrichtig leid, aber das alles hier ist ein Missverständnis! Wie jeder von Ihnen sehen kann, bin ich keinesfalls tot. Es tut mir leid, dass Sie sich umsonst hierher bemüht haben!", sagte sie auf Sindarin, Quenya und Westron. Die Elben unter den Gästen begannen, amüsiert zu lächeln, während unter den Schaulustigen Menschen ein Tumult ausbrach. Aragorn bat alle geladenen Gäste in die Kaminhalle neben an und befahl den Wachen und Dienern, den Thronsaal zu räumen. In der Kaminhalle, wo nach der Trauerfeier ein Essen stattgefunden hätte, erzählte Celegalad noch einmal die ganze Geschichte. Aragorn wandelte den Leichenschmaus einfach in ein Festbankett zur Rettung von Arwen und Celegalad um, bei dem sich alle prächtig amüsierten. Celegalad musste die Geschichte immer wieder erzählen und langsam wurde es ihr lästig. Legolas setzte sich zu ihr, als sie gerade zum wohl hundertsten Mal die Geschichte erzählt hatte und endlich Zeit zum Essen fand. "Wenn Ihr mir gestern schon Euren Namen verraten hättet, könntet Ihr jetzt in Ruhe essen!", meinte Legolas amüsiert beim Anblick ihres genervten Gesichts. Celegalad musste lächeln. "Ja, das stimmt schon, aber wenn ich Euch gestern schon meinen Namen gesagt hätte, wäre es nur halb so lustig gewesen. Nehmt es mir nicht übel, aber in diese ganzen perplexen Gesichter zu schauen, war echt zum kaputt lachen!" Sie lachte kurz auf, als sie sich daran erinnerte. "Aber schon gestern hatte ich das Gefühl, Euch schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Ich konnte mich nur nicht erinnern.", fuhr sie fort. "Ich habe Euch damals nur kurz an der Hochzeit von Aragorn und Arwen gesehen!" Legolas wollte gerade etwas erwidern, als Gimli zwischen den beiden auftauchte. "Dies ist also Lady Mithwen bzw. Celegalad!", sagte er an Legolas gewandt und musterte sie dann eingehend. "Mithwen?", fragte Celegalad verwirrt. Legolas bedachte Gimli mit einem wütenden Blick, den dieser nur mit einem Grinsen quittierte. "So habe ich Euch getauft, nachdem Ihr mir sagtet, ich solle Euch nennen, wie ich wollte.", erklärte er. Celegalad lächelte. "Und wieso Mithwen?", fragte sie. "Weil Eure Augen so hell schimmern wie Mithril!", sagte Legolas. Celegalad sagte nichts weiter. "Gefällt Euch der Name nicht?", fragte Gimli. "Ich habe mir gleich gedacht, dass der Name nicht allzu...." "Doch, er gefällt mir!", unterbrach Celegalad den Zwerg. "Es ist nur so, dass die meisten mir einen Namen geben, der sich ausschließlich auf meine Kämpfe und Missionen beziehen. Mithwen wäre demnach der erste Name, der mich selbst bezeichnet und nicht meine Taten! "Celegalad" zählt nicht, denn der rührt von der Tatsache her, dass ich unter dem Schutz des Mondes stehe.", sagte sie und sah Legolas in die Augen. Er hätte sich in diesen Augen verlieren können.... "Legolas!" Die Stimme seines Vaters riss ihn aus seinen Gedanken. Unwillig hob er den Kopf. "König Dae-Aglar ist eben gekommen, zusammen mit seiner Tochter. Komm, du musst sie begrüßen!", sagte König Thranduil und sah ihn eindringlich an. Legolas hatte keine Lust, seinem Vater hier vor allen Gästen eine Szene zu machen, aber er hatte genauso wenig Lust, sich von Celegalad zu verabschieden. Celegalad lächelte. "Na dann, bis später!", sagte sie und nahm ihm damit die Entscheidung ab. Legolas zwang sich zu einem Lächeln. "Ja, bis später!" Er folgte seinem Vater durch die Tischreihen.
---------------------------------------------------------------------------- --- ------------------------------------------------------ Celegalad ist also doch nicht tot! (Was die meisten von euch ja sicher schon im vorherigen Chapter gemerkt haben! *g*) Und Legolas ist bis über beide Ohren verliebt...... Und Thranduil spinnt weiter 'rum.....
Als Celegalad am nächsten Tag Minas Tirith erreichte, sah sie schon von weitem die schwarzen Fahnen der Trauer im Winde flackern. Sie war beunruhigt. Wer war denn bloß gestorben? Hoffentlich nicht Arwen oder ein anderer der Gefährten. Arwen war zwar schwer verletzt gewesen, aber für Aragorn, ihren Vater und Gandalf muss es doch leicht gewesen sein, Arwen zu heilen! Mit solchen und ähnlichen Gedanken und Überlegungen erreichte sie die Stadttore. Die Wachen hielten sie nicht auf, obwohl sie in einem schwarzen Mantel mit der Kapuze über dem Kopf ankam. Celegalad lief durch die leergefegten Straßen. Niemand war zu sehen. Stirnrunzelnd sah sie sich um. Was war denn los? Ein paar vereinzelte Hunde streunten durch die Gassen und balgten sich um ein paar Essensreste. Celegalad bog um eine Ecke und kam auf der großen Straße aus, die zum Schloß führte. Die Schloßtore standen weit offen, und ein paar Leute hasteten eilig hinein. Celegalad folgte ihnen unauffällig durch die Korridore zum Thronsaal. Ab und zu begegnete ihnen ein Diener oder eine Dienerin, alle mit Trauerminen. Ungefähr zehn Meter vor der riesigen Tür zum Thronsaal standen die letzten Gäste und Schaulustigen. "Ähm, Entschuldigen Sie bitte, um wen wird denn hier getrauert?", fragte sie eine nebenstehenden junge Frau. Die sah sie jedoch nur abschätzig an und erwiderte nichts. Auch die umstehenden anderen Leute beantworteten ihr ihre Frage nicht. Celegalad zuckte die Schultern und schlüpfte durch die Menge hindurch in den geräumigen Thronsaal. Sie lächelte zufrieden. Das war wieder mal eine Eigenschaft, die sie am Elbendasein so schätzte. Im Thronsaal war sie von lauter Elben umgeben. Da sie aber im Gegensatz zu den anderen Elben eher klein war, konnte sie immer noch nichts sehen. In dem Moment sah sie, dass in ihrer Nähe Tinmîr stand, eine Elbin aus Bruchtal, die sie schon öfters dort getroffen hatte. Sie stellte sich neben sie. "Guten Morgen, Tinmîr! Ich bin gerade erst von einer Reise hier angekommen. Kannst du mir vielleicht sagen, um wen getrauert wird?", fragte sie flüsternd und schlug die Kapuze zurück. Tinmîr drehte sich unwillig zu ihr um. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie stieß einen kurzen Schrei aus. Celegalad war verwirrt. Tinmîr wich vor ihr zurück. Ihr Atem raste. Jetzt drehten sich auch die anderen Elben um. Celegalad kannte die meisten unter ihnen. Doch alle erschraken ebenfalls zutiefst und wichen vor ihr zurück, sodass Celegalad schließlich in der Mitte eines Kreises stand, um den sich die Elben drängten und sie anstarrten, als sei sie Sauron persönlich. Celegalad wagte es nicht, sich zu bewegen und bekam es mit der Angst zu tun. Was war hier nur los?
Aragorn stand gerade vor seinem und Arwens Thron und hielt eine Trauerrede. Elrond, Elladan, Elrohír und die anderen Gefährten saßen auf Stühlen daneben. Elrond sah aus, wie eine Puppe. Er bewegte sich nicht und starrte immer nur gerade aus auf das Kissen mit Heru- Dagor und der Kette Celegalads. Da ertönte auf einmal ein Schrei und es breitete sich Unruhe im Saal aus. Aragorn konnte nichts erkennen und hielt in seiner Rede inne. Arwen stand hastig auf und stellte sich neben ihn. Auch Elrond riss seinen Blick von dem Kissen los und sah zu der Stelle, von der der Schrei gekommen war und wo sich jetzt ein Kreis um eine einzelne Person bildete. Arwen keuchte entsetzt, als sie ihre Schwester erkannte und krallte ihre Hand in Aragorns Arm. Elrond fuhr auf, ebenso wie Elladan, Elrohír und die Gefährten. Unter den Trauergästen erhob sich ein leises Geflüster. Celegalad sah sich verstört um und erblickte ihre Schwester, Aragorn, den Rest ihrer Familie und die Gefährten, die alle vor dem Thron standen. Dann fiel ihr Blick auf ihr Schwert und die Kette. Entsetzen und Überraschung machten sich auf ihrem Gesicht breit. "Bei Earendil!", sagte sie tonlos. "Ihr glaubt doch nicht etwa, ich sei tot?" Sie ging langsam auf den Thron zu. Die Menge wich immer noch verschreckt zur Seite. Schließlich stand Celegalad vor Arwen und Aragorn. "Ich habe doch gesagt, ich käme wieder zu dir!", sagte sie leise. "Ja, aber, wir...wir dachten du seist tot! Wir fanden dein Schwert und deine Kette und...." Arwen war fassungslos. "Meine Kette hatte sich in meinen Haaren verfangen, also habe ich sie einfach mit meinem Schwert durchtrennt. Ich wollte sie später wieder anlegen!", sagte Celegalad. "Allerdings kam dann Durus und ließ mir keine Zeit dazu. Er kämpfte wie besessen und trieb mich zum Fenster. Dabei verlor ich mein Schwert. Als die Explosion war, bin ich aus dem Fenster in den Fluss gesprungen, der darunter vorbei fließt!", fuhr sie fort. "Und Durus?", fragte Arwen. Sie spuckte den Namen beinahe aus. Celegalad lächelte verschmitzt und zog einen Dolch aus der Tasche. "Erinnerst du dich?", fragte sie. Arwen nickte. "Und wieso bist du erst jetzt wieder hier?", fragte sie weiter. "Der Fluss war ziemlich reissend und hat mich ein paar Meilen nach Mordor hineingetragen. Als ich endlich wieder an Land war, habe ich mich auf dem Rückweg gemacht. Allerdings zu Fuß, deshalb hat es auch so lange gedauert. Dann war ich noch in Minas Morgul und wollte Heru- Dagor und die Kette wieder holen. Aber beide waren schon weg. Auf dem Fußboden waren in der Asche Spuren eines Menschen, vierer Hobbits, zweier Elben und eines Zwerges. Da habe ich mir schon gedacht, dass Aragorn und die anderen meine Sachen mitgenommen haben. Zur Sicherheit habe ich noch ein paar Orks ausgequetscht, die mir das bestätigten. Und dann habe ich mich wieder zurück nach Minas Tirith gemacht!", erklärte sie. Arwen nahm ihre Schwester wortlos in den Arm. Legolas stieß Gimli an. "Das ist sie!", flüsterte er. "Wer ist sie?", fragte Gimli. "Na, das Mädchen aus dem Gasthaus! Mithwen!", erwiderte Legolas ungeduldig. "Meinst du etwa, du hast Celegalad gestern in dem Gasthaus getroffen?", fragte Gimli laut. Alle drehten sich zu den beiden um. Celegalads Augen blitzten, als sie Legolas erkannte. "Ja, wir haben uns gestern zufällig in einem Gasthaus getroffen. Allerdings wusste er nicht, wer ich bin, und ich wusste nicht, wer er ist!", sagte sie lachend. "So sieht man sich wieder!" Legolas lächelte ebenfalls. Aragorn sah sich um. "Äh, ich glaube, wir sollten den anderen Trauergästen so einiges erklären!" Celegalad wandte sich den Gästen zu, die immer noch sprachlos auf die Szenerie starrten, die sich ihnen bot. "Es tut mir aufrichtig leid, aber das alles hier ist ein Missverständnis! Wie jeder von Ihnen sehen kann, bin ich keinesfalls tot. Es tut mir leid, dass Sie sich umsonst hierher bemüht haben!", sagte sie auf Sindarin, Quenya und Westron. Die Elben unter den Gästen begannen, amüsiert zu lächeln, während unter den Schaulustigen Menschen ein Tumult ausbrach. Aragorn bat alle geladenen Gäste in die Kaminhalle neben an und befahl den Wachen und Dienern, den Thronsaal zu räumen. In der Kaminhalle, wo nach der Trauerfeier ein Essen stattgefunden hätte, erzählte Celegalad noch einmal die ganze Geschichte. Aragorn wandelte den Leichenschmaus einfach in ein Festbankett zur Rettung von Arwen und Celegalad um, bei dem sich alle prächtig amüsierten. Celegalad musste die Geschichte immer wieder erzählen und langsam wurde es ihr lästig. Legolas setzte sich zu ihr, als sie gerade zum wohl hundertsten Mal die Geschichte erzählt hatte und endlich Zeit zum Essen fand. "Wenn Ihr mir gestern schon Euren Namen verraten hättet, könntet Ihr jetzt in Ruhe essen!", meinte Legolas amüsiert beim Anblick ihres genervten Gesichts. Celegalad musste lächeln. "Ja, das stimmt schon, aber wenn ich Euch gestern schon meinen Namen gesagt hätte, wäre es nur halb so lustig gewesen. Nehmt es mir nicht übel, aber in diese ganzen perplexen Gesichter zu schauen, war echt zum kaputt lachen!" Sie lachte kurz auf, als sie sich daran erinnerte. "Aber schon gestern hatte ich das Gefühl, Euch schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Ich konnte mich nur nicht erinnern.", fuhr sie fort. "Ich habe Euch damals nur kurz an der Hochzeit von Aragorn und Arwen gesehen!" Legolas wollte gerade etwas erwidern, als Gimli zwischen den beiden auftauchte. "Dies ist also Lady Mithwen bzw. Celegalad!", sagte er an Legolas gewandt und musterte sie dann eingehend. "Mithwen?", fragte Celegalad verwirrt. Legolas bedachte Gimli mit einem wütenden Blick, den dieser nur mit einem Grinsen quittierte. "So habe ich Euch getauft, nachdem Ihr mir sagtet, ich solle Euch nennen, wie ich wollte.", erklärte er. Celegalad lächelte. "Und wieso Mithwen?", fragte sie. "Weil Eure Augen so hell schimmern wie Mithril!", sagte Legolas. Celegalad sagte nichts weiter. "Gefällt Euch der Name nicht?", fragte Gimli. "Ich habe mir gleich gedacht, dass der Name nicht allzu...." "Doch, er gefällt mir!", unterbrach Celegalad den Zwerg. "Es ist nur so, dass die meisten mir einen Namen geben, der sich ausschließlich auf meine Kämpfe und Missionen beziehen. Mithwen wäre demnach der erste Name, der mich selbst bezeichnet und nicht meine Taten! "Celegalad" zählt nicht, denn der rührt von der Tatsache her, dass ich unter dem Schutz des Mondes stehe.", sagte sie und sah Legolas in die Augen. Er hätte sich in diesen Augen verlieren können.... "Legolas!" Die Stimme seines Vaters riss ihn aus seinen Gedanken. Unwillig hob er den Kopf. "König Dae-Aglar ist eben gekommen, zusammen mit seiner Tochter. Komm, du musst sie begrüßen!", sagte König Thranduil und sah ihn eindringlich an. Legolas hatte keine Lust, seinem Vater hier vor allen Gästen eine Szene zu machen, aber er hatte genauso wenig Lust, sich von Celegalad zu verabschieden. Celegalad lächelte. "Na dann, bis später!", sagte sie und nahm ihm damit die Entscheidung ab. Legolas zwang sich zu einem Lächeln. "Ja, bis später!" Er folgte seinem Vater durch die Tischreihen.
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