Chapter 11
Celegalad stand vor dem Spiegel in ihrem Zimmer und starrte sich im letzten Tageslicht an. Sie sah selten in den Spiegel. Sie hatte irgendwie....Angst davor. Angst davor, zu sehen, wer sie wirklich war oder wer sie nicht war. Angst davor, von ihrem Gegenüber erbarmungslos gemustert und angestarrt zu werden. Auch jetzt sah dieses Mädchen im Spiegel sie eisern an und schien ihr die Fragen zu stellen, vor denen sich Celegalad so fürchtete: "Wer bist du? Wer bin ich? Sind wir diesselbe Person? Wovor hast du Angst? Was willst du? Wovon träumst du?" Doch jetzt war eine neue Frage dazu gekommen. "Was ist mit Legolas?", fragte das Mädchen im Spiegel. "Was soll mit ihm sein? Er hat mich belogen und betrogen!", antwortete Celegalad. "Aber er liebt dich!", erwiderte das Mädchen im Spiegel unbeirrt. "Nein, das tut er nicht! Er hat mich angelogen! Er hat mich betrogen! Er kann mich nicht lieben!" Celegalad schluckte. "Und wenn es so ist, wie er sagt, sein Vater ist derjenige, der will, dass die beiden heiraten?", hakte das Mädchen im Spiegel nach. "Es kann nicht so sein! Wieso wehrt er sich nicht dagegen? Er ist ein Königsohn, ein Kämpfer!", erwiderte Celegalad stur. "Ja, er ist ein Königsohn. Und er liebt seinen Vater. Er ist aber auch ein Kämpfer. Ein Kämpfer, der seinem König treu ergeben ist!", wandte das Mädchen ein. "Nimm dein Tuch ab!" Celegalad griff langsam nach dem Tuch und löste den Knoten. Das Tuch glitt leise zu Boden. Das Mädchen im Spiegel und Celegalad fuhren mit dem Finger über den Fleck, der jetzt schon ein wenig heller geworden war. "Du musst ihm helfen! Du musst ihm glauben! Er liebt dich!", sagte das Mädchen im Spiegel eindringlich. Celegalad schüttelte heftig den Kopf. "Nein! Das tut er nicht! Wer bist du überhaupt, dass du meinst, du könntest so mit mir reden? Wer bist du? Sag' schon!", schrie sie. "Ich bin du! Das weißt du! Ich weiß alles über dich. Ich weiß, dass du ihn liebst. Du willst es nur nicht zugeben, du hast Angst, verletzbar zu sein und verletzt zu werden. Du hast Angst! Seit deine Mutter weg ist, hast du Angst! Sie liebte deinen Vater und wurde verletzt. Sie wurde verletzt und konnte das Leben hier nicht mehr ertragen. Deshalb ist sie nach Valinor gegangen. Und als dein Vater wollte, dass auch Arwen nach Valinor geht und Aragorn verlässt, warst du diejenige, die sie bestärkt hat nicht zu gehen. Aber nicht deiner Schwester und Aragorn wegen. Vor allem wegen dir selbst. DU wolltest nicht schon wieder jemanden verlieren, den du liebst! Du hast Angst davor, verletzt zu werden oder allein gelassen!" Das Mädchen im Spiegel wies anklagend auf Celegalad, während sie tief Luft holte. "Das ist doch gar nicht wahr! Meine Kette! Ich habe sie von Mutter bekommen, um sie demjenigen zu schenken, den ich liebe!", verteidigte sich Celegalad. "Und wann verschenkst du sie? Ich glaube nicht, dass du das jemals tun wirst!", erklärte das Mädchen im Spiegel herablassend. Celegalad richtete sich auf. "Ich werde sie verschenken, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das verspreche ich!", sagte sie wild entschlossen. Das Gesicht des Mädchens im Spiegel nahm plötzlich einen weichen Ausdruck an. "Und jetzt geh zu ihm! Er braucht Unterstützung!" Legolas saß an dem Teich, in dem er und Celegalad gestern die Sterne beobachtet hatten. Jetzt spiegelte sich die untergehende Sonne darin. Legolas nahm einen Stein und warf ihn ins Wasser. Alles lief schief. Alle spielten verrückt. Sein Vater wollte ihn unbedingt verheiraten, irgend jemand hatte anscheinend ohne Motiv Dae-Aglar niedergeschlagen, Gimli hatte heute plötzlich mit vollem ernst gemeint, dass es vielleicht doch besser sei, Daevaltir zu heiraten. Und das Schlimmste war, dass Celegalad ihm den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war, mit Durein geflirtet hatte und ihm nicht glaubte, was die Sache mit der Verlobung betraf. Er warf noch einen Stein ins Wasser. Plötzlich spürte er, dass jemand hinter ihm stand. Er drehte sich um und sah Celegalad dort stehen. Sie hatte eine Hand an einen Baum gelegt und sah ihn still an. Dann kam sie auf ihn zu. "Darf ich mich setzen?", fragte sie. Legolas nickte. "Natürlich!", sagte er verschnupft. Celegalad liess sich neben ihm nieder und begann, Grasbüschel auszurupfen. "Legolas, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich dir nicht geglaubt habe, was die Verlobung mit Daevaltir angeht. Wenn du sagst, du wärst nicht mit ihr verlobt und würdest dich auch nicht mit ihr verloben, dann sollte ich dir das glauben und nicht einem Dienstmädchen, das ohnehin als Klatschbase vom Dienst bekannt ist." Sie sah ihn ein wenig schüchtern an. "Wie gesagt, es tut mir leid!" Legolas seufzte und warf noch einen Stein ins Wasser. "Das ist schon in Ordnung!", sagte er als wäre es nicht weiter schlimm. Dabei war ihm gerade bei Celegalads Worten ein riesiger Felsbrocken vom Herzen gefallen. "Ich meine, es ist wirklich nicht sehr leicht durchschaubar, was jetzt los ist. Tatsache ist, dass mein Vater will, dass ich mit Daevaltir den Bund schliesse. Allerdings gegen meinen Willen." Wieder warf er einen Stein ins Wasser. "Und, was hast du jetzt vor?", fragte Celegalad vorsichtig. "Ich werde mich weigern, mit ihr den Bund einzugehen. Wenn es sein muss, auf der Feier in aller Öffentlichkeit oder mit Verzicht auf den Thron!", sagte Legolas wütend und war noch einen Stein ins Wasser. "Sag' das nicht so leicht! Deine Weigerung ist gerechtfertigt. Aber die Elben im "Wald der grünen Blätter" brauchen ihren König! Ihren neuen König!", fügte Celegalad hinzu. Legolas sah sie an. Celegalad lächelte aufmunternd. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn. Legolas legte seine Arme um Celegalad und zog sie an sich heran. Er drückte sie ins Gras ohne seine Lippen auch nur eine Sekunde von ihren zu lösen. "Legolas? Legolas! Wo bist du?", eine tiefe Stimme ertönte plötzlich ganz in ihrer Nähe. Celegalad und Legolas setzten sich hastig auf, als auch schon Gimli zwischen den Bäumen hervor auf sie zu gestolpert kam. "Legolas, hier bist du ja! Komm' schnell mit, dein Vater, er ist....nun ja...krank!", sagte er aufgeregt Legolas runzelte die Stirn. "Mein Vater kann nicht krank sein! Er ist ein Elb!", sagte er. "Ja, schon, aber er ist es trotzdem. Es sieht aus, als habe er hohes Fieber und er ist ganz schwach!", erwiderte Gimli. "Selbst Meister Elrond und Gandalf wissen keinen Rat!" Legolas sprang auf, genauso wie Celegalad. Die beiden stürmten mit Gimli in den Palast. Auf dem Gang vor Thranduils Zimmer trafen sie auf Gandalf und Elrond. "Was ist mit meinem Vater?", fragte Legolas verängstigt. Celegalad griff unauffällig nach seiner Hand und drückte sie. Niemand der anderen bemerkte es. "Er hat hohes Fieber und Husten, er kann kaum etwas essen und er ist sehr schwach!", erklärte Elrond. "Wir wissen nicht, was ihn krank gemacht hat oder wie er überhaupt krank werden konnte!" Legolas schluckte schwer. "Darf ich zu ihm?", fragte er. Elrond nickte. "Natürlich! Gandalf und ich werden währenddessen Aragorn informieren!" Gandalf und er gingen an den beiden vorbei. Gimli lief zu einer Bank im Flur und kletterte darauf. "Ich warte hier!", erklärte er. Legolas liess Celegalads Hand los und betrat das Zimmer seines Vaters, das im Halbdunklen lag. Celegalad blieb in der Tür stehen. Legolas ging langsam um das Bett seines Vaters herum und setzte sich auf einen Hocker daneben. Er griff nach der Hand seines Vaters, die auf der Decke lag und nahm sie in beide Hände. "Legolas?", flüsterte Thranduil leise. "Ja, ich bin da, Vater!", erwiderte Legolas und drückte die Hand seines Vaters. "Legolas...es tut mir so leid...ich glaube, meine Zeit ist gekommen.....Du musst unser Volk weiterführen..." Die Stimme seines Vaters war so kraftlos! "Nein, sag' so etwas doch nicht! Du wirst sehen, du wirst ganz schnell wieder ganz gesund werden!", sagte Legolas erschrocken. Er sah auf und konnte Celegalad immer noch regungslos in der Tür stehen sehen, die mitfühlend die Szenerie verfolgte. "Legolas!" Thranduils Stimme war auf einmal laut und kraftvoll. "Du musst sie heiraten, bitte, es ist mein letzter Wunsch! Erfülle mir diesen einen Wunsch! Heirate Daevaltir!" Legolas schüttelte den Kopf. "Nein, das kannst du ich von mir verlangen!", flüsterte er. "Legolas, ich bitte dich. Wenn du Daevaltir heiratest, dann ist unser Königreich gesichert! Bitte!" Legolas sah, wie Celegalad in der Tür konzentriert die Wende der Ereignisse verfolgte. "Vater, es gibt noch andere Wege den weiteren Bestand des "Waldes der grünen Blätter" zu sichern!", wandte er ein. Thranduil schüttelte energisch den Kopf. "Nein, glaub' mir, Legolas! Bitte, tu es für mich!" Legolas sah zu Celegalad im Türrahmen und dann zu seinem Vater. Er schloss die Augen. "Nun gut, ich werde es tun!" Celegalad wandte sich im Türrahmen um und ging hinaus. In ihr war plötzlich alles tot. Mit steifen Schritten ging sie hinaus auf eine der Terrassen. Legolas sah ihr traurig nach. "Danke, mein Sohn!", sagte Thranduil. Er lächelte schwach und schlief dann ein. Legolas sah seinen schlafenden Vater an und beobachtete, wie sich dessen Brust im Schlaf hob und senkte. Wieso? Wieso war das Königreich die einzige Sorge seines Vaters? Wieso wollte er unbedingt, dass er Daevaltir heiratete? Legolas quälte sich mit diesen Fragen, bis Gandalf kam. "Er schläft? Gut, dann kannst du ruhig hinausgehen! Mach' schon! Dein Vater wir nicht so schnell sterben. Sein Schlaf ist ein gutes Anzeichen!", sagte Gandalf und warf Legolas hinaus. Gimli war nicht mehr da, und das war Legolas sehr recht. Er machte sich sofort auf die Suche nach Celegalad.
Er fand sie auf einer der hinteren Terrassen. Das Mondlicht schimmerte wie immer auf ihrer Haut. Sie weinte stumm. "Mithwen...", begann Legolas, doch Celegalad unterbrach ihn. "Hör auf! Du bist jetzt verlobt, ganz offiziell. Ich nehme es dir auch gar nicht übel oder so. Das Volk braucht dich. Dich und Daevaltir. Aber wir müssen jetzt endgültig Schluss machen, weil es sonst ein Wortbruch gegenüber deinem Vater wäre und unfair gegenüber Daevaltir!" Legolas wurde wütend. "Glaubst du, das alles fällt mir leicht? Verdammt, Celegalad, ich liebe dich!" "Natürlich glaube ich nicht, dass es dir leicht fällt, weil ich sehe wie du leidest. Aber es wäre besser wenn wir uns erst einmal nicht sehen. Besser für uns beide!" Legolas erwiderte nichts. Celegalad lief zu ihm hin und drückte ihm noch einen letzten Kuss auf den Mund und verschwand. Sie rannte durch die Gänge bis zu ihrem Zimmer. Dort warf sie sich quer über das Bett und liess ihren Tränen freien Lauf. Dann stand sie auf und ging zum Spiegel. Im fahlen Licht des Mondes sah ihr ein tränenverschmiertes Gesicht entgegen. Das Mädchen im Spiegel fühlte genauso wie sie. Sie legte ihre Fingerspitzen auf den Spiegel, so dass sie die kalten des Mädchens spüren konnten. Dann sanken beide von Schluchzern geschüttelt zu Boden.
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Überhaupt nicht psycho oder so mit der Sache mit dem Spiegelbild! Aber irgendwie ist die ganze Story doch durchgeknallt. Und jetzt fragt mich NICHT wieso Thranduil krank ist oder wie er es überhaupt werden konnte! Ich weiß es nämlich selber nicht!
Celegalad stand vor dem Spiegel in ihrem Zimmer und starrte sich im letzten Tageslicht an. Sie sah selten in den Spiegel. Sie hatte irgendwie....Angst davor. Angst davor, zu sehen, wer sie wirklich war oder wer sie nicht war. Angst davor, von ihrem Gegenüber erbarmungslos gemustert und angestarrt zu werden. Auch jetzt sah dieses Mädchen im Spiegel sie eisern an und schien ihr die Fragen zu stellen, vor denen sich Celegalad so fürchtete: "Wer bist du? Wer bin ich? Sind wir diesselbe Person? Wovor hast du Angst? Was willst du? Wovon träumst du?" Doch jetzt war eine neue Frage dazu gekommen. "Was ist mit Legolas?", fragte das Mädchen im Spiegel. "Was soll mit ihm sein? Er hat mich belogen und betrogen!", antwortete Celegalad. "Aber er liebt dich!", erwiderte das Mädchen im Spiegel unbeirrt. "Nein, das tut er nicht! Er hat mich angelogen! Er hat mich betrogen! Er kann mich nicht lieben!" Celegalad schluckte. "Und wenn es so ist, wie er sagt, sein Vater ist derjenige, der will, dass die beiden heiraten?", hakte das Mädchen im Spiegel nach. "Es kann nicht so sein! Wieso wehrt er sich nicht dagegen? Er ist ein Königsohn, ein Kämpfer!", erwiderte Celegalad stur. "Ja, er ist ein Königsohn. Und er liebt seinen Vater. Er ist aber auch ein Kämpfer. Ein Kämpfer, der seinem König treu ergeben ist!", wandte das Mädchen ein. "Nimm dein Tuch ab!" Celegalad griff langsam nach dem Tuch und löste den Knoten. Das Tuch glitt leise zu Boden. Das Mädchen im Spiegel und Celegalad fuhren mit dem Finger über den Fleck, der jetzt schon ein wenig heller geworden war. "Du musst ihm helfen! Du musst ihm glauben! Er liebt dich!", sagte das Mädchen im Spiegel eindringlich. Celegalad schüttelte heftig den Kopf. "Nein! Das tut er nicht! Wer bist du überhaupt, dass du meinst, du könntest so mit mir reden? Wer bist du? Sag' schon!", schrie sie. "Ich bin du! Das weißt du! Ich weiß alles über dich. Ich weiß, dass du ihn liebst. Du willst es nur nicht zugeben, du hast Angst, verletzbar zu sein und verletzt zu werden. Du hast Angst! Seit deine Mutter weg ist, hast du Angst! Sie liebte deinen Vater und wurde verletzt. Sie wurde verletzt und konnte das Leben hier nicht mehr ertragen. Deshalb ist sie nach Valinor gegangen. Und als dein Vater wollte, dass auch Arwen nach Valinor geht und Aragorn verlässt, warst du diejenige, die sie bestärkt hat nicht zu gehen. Aber nicht deiner Schwester und Aragorn wegen. Vor allem wegen dir selbst. DU wolltest nicht schon wieder jemanden verlieren, den du liebst! Du hast Angst davor, verletzt zu werden oder allein gelassen!" Das Mädchen im Spiegel wies anklagend auf Celegalad, während sie tief Luft holte. "Das ist doch gar nicht wahr! Meine Kette! Ich habe sie von Mutter bekommen, um sie demjenigen zu schenken, den ich liebe!", verteidigte sich Celegalad. "Und wann verschenkst du sie? Ich glaube nicht, dass du das jemals tun wirst!", erklärte das Mädchen im Spiegel herablassend. Celegalad richtete sich auf. "Ich werde sie verschenken, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das verspreche ich!", sagte sie wild entschlossen. Das Gesicht des Mädchens im Spiegel nahm plötzlich einen weichen Ausdruck an. "Und jetzt geh zu ihm! Er braucht Unterstützung!" Legolas saß an dem Teich, in dem er und Celegalad gestern die Sterne beobachtet hatten. Jetzt spiegelte sich die untergehende Sonne darin. Legolas nahm einen Stein und warf ihn ins Wasser. Alles lief schief. Alle spielten verrückt. Sein Vater wollte ihn unbedingt verheiraten, irgend jemand hatte anscheinend ohne Motiv Dae-Aglar niedergeschlagen, Gimli hatte heute plötzlich mit vollem ernst gemeint, dass es vielleicht doch besser sei, Daevaltir zu heiraten. Und das Schlimmste war, dass Celegalad ihm den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war, mit Durein geflirtet hatte und ihm nicht glaubte, was die Sache mit der Verlobung betraf. Er warf noch einen Stein ins Wasser. Plötzlich spürte er, dass jemand hinter ihm stand. Er drehte sich um und sah Celegalad dort stehen. Sie hatte eine Hand an einen Baum gelegt und sah ihn still an. Dann kam sie auf ihn zu. "Darf ich mich setzen?", fragte sie. Legolas nickte. "Natürlich!", sagte er verschnupft. Celegalad liess sich neben ihm nieder und begann, Grasbüschel auszurupfen. "Legolas, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich dir nicht geglaubt habe, was die Verlobung mit Daevaltir angeht. Wenn du sagst, du wärst nicht mit ihr verlobt und würdest dich auch nicht mit ihr verloben, dann sollte ich dir das glauben und nicht einem Dienstmädchen, das ohnehin als Klatschbase vom Dienst bekannt ist." Sie sah ihn ein wenig schüchtern an. "Wie gesagt, es tut mir leid!" Legolas seufzte und warf noch einen Stein ins Wasser. "Das ist schon in Ordnung!", sagte er als wäre es nicht weiter schlimm. Dabei war ihm gerade bei Celegalads Worten ein riesiger Felsbrocken vom Herzen gefallen. "Ich meine, es ist wirklich nicht sehr leicht durchschaubar, was jetzt los ist. Tatsache ist, dass mein Vater will, dass ich mit Daevaltir den Bund schliesse. Allerdings gegen meinen Willen." Wieder warf er einen Stein ins Wasser. "Und, was hast du jetzt vor?", fragte Celegalad vorsichtig. "Ich werde mich weigern, mit ihr den Bund einzugehen. Wenn es sein muss, auf der Feier in aller Öffentlichkeit oder mit Verzicht auf den Thron!", sagte Legolas wütend und war noch einen Stein ins Wasser. "Sag' das nicht so leicht! Deine Weigerung ist gerechtfertigt. Aber die Elben im "Wald der grünen Blätter" brauchen ihren König! Ihren neuen König!", fügte Celegalad hinzu. Legolas sah sie an. Celegalad lächelte aufmunternd. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn. Legolas legte seine Arme um Celegalad und zog sie an sich heran. Er drückte sie ins Gras ohne seine Lippen auch nur eine Sekunde von ihren zu lösen. "Legolas? Legolas! Wo bist du?", eine tiefe Stimme ertönte plötzlich ganz in ihrer Nähe. Celegalad und Legolas setzten sich hastig auf, als auch schon Gimli zwischen den Bäumen hervor auf sie zu gestolpert kam. "Legolas, hier bist du ja! Komm' schnell mit, dein Vater, er ist....nun ja...krank!", sagte er aufgeregt Legolas runzelte die Stirn. "Mein Vater kann nicht krank sein! Er ist ein Elb!", sagte er. "Ja, schon, aber er ist es trotzdem. Es sieht aus, als habe er hohes Fieber und er ist ganz schwach!", erwiderte Gimli. "Selbst Meister Elrond und Gandalf wissen keinen Rat!" Legolas sprang auf, genauso wie Celegalad. Die beiden stürmten mit Gimli in den Palast. Auf dem Gang vor Thranduils Zimmer trafen sie auf Gandalf und Elrond. "Was ist mit meinem Vater?", fragte Legolas verängstigt. Celegalad griff unauffällig nach seiner Hand und drückte sie. Niemand der anderen bemerkte es. "Er hat hohes Fieber und Husten, er kann kaum etwas essen und er ist sehr schwach!", erklärte Elrond. "Wir wissen nicht, was ihn krank gemacht hat oder wie er überhaupt krank werden konnte!" Legolas schluckte schwer. "Darf ich zu ihm?", fragte er. Elrond nickte. "Natürlich! Gandalf und ich werden währenddessen Aragorn informieren!" Gandalf und er gingen an den beiden vorbei. Gimli lief zu einer Bank im Flur und kletterte darauf. "Ich warte hier!", erklärte er. Legolas liess Celegalads Hand los und betrat das Zimmer seines Vaters, das im Halbdunklen lag. Celegalad blieb in der Tür stehen. Legolas ging langsam um das Bett seines Vaters herum und setzte sich auf einen Hocker daneben. Er griff nach der Hand seines Vaters, die auf der Decke lag und nahm sie in beide Hände. "Legolas?", flüsterte Thranduil leise. "Ja, ich bin da, Vater!", erwiderte Legolas und drückte die Hand seines Vaters. "Legolas...es tut mir so leid...ich glaube, meine Zeit ist gekommen.....Du musst unser Volk weiterführen..." Die Stimme seines Vaters war so kraftlos! "Nein, sag' so etwas doch nicht! Du wirst sehen, du wirst ganz schnell wieder ganz gesund werden!", sagte Legolas erschrocken. Er sah auf und konnte Celegalad immer noch regungslos in der Tür stehen sehen, die mitfühlend die Szenerie verfolgte. "Legolas!" Thranduils Stimme war auf einmal laut und kraftvoll. "Du musst sie heiraten, bitte, es ist mein letzter Wunsch! Erfülle mir diesen einen Wunsch! Heirate Daevaltir!" Legolas schüttelte den Kopf. "Nein, das kannst du ich von mir verlangen!", flüsterte er. "Legolas, ich bitte dich. Wenn du Daevaltir heiratest, dann ist unser Königreich gesichert! Bitte!" Legolas sah, wie Celegalad in der Tür konzentriert die Wende der Ereignisse verfolgte. "Vater, es gibt noch andere Wege den weiteren Bestand des "Waldes der grünen Blätter" zu sichern!", wandte er ein. Thranduil schüttelte energisch den Kopf. "Nein, glaub' mir, Legolas! Bitte, tu es für mich!" Legolas sah zu Celegalad im Türrahmen und dann zu seinem Vater. Er schloss die Augen. "Nun gut, ich werde es tun!" Celegalad wandte sich im Türrahmen um und ging hinaus. In ihr war plötzlich alles tot. Mit steifen Schritten ging sie hinaus auf eine der Terrassen. Legolas sah ihr traurig nach. "Danke, mein Sohn!", sagte Thranduil. Er lächelte schwach und schlief dann ein. Legolas sah seinen schlafenden Vater an und beobachtete, wie sich dessen Brust im Schlaf hob und senkte. Wieso? Wieso war das Königreich die einzige Sorge seines Vaters? Wieso wollte er unbedingt, dass er Daevaltir heiratete? Legolas quälte sich mit diesen Fragen, bis Gandalf kam. "Er schläft? Gut, dann kannst du ruhig hinausgehen! Mach' schon! Dein Vater wir nicht so schnell sterben. Sein Schlaf ist ein gutes Anzeichen!", sagte Gandalf und warf Legolas hinaus. Gimli war nicht mehr da, und das war Legolas sehr recht. Er machte sich sofort auf die Suche nach Celegalad.
Er fand sie auf einer der hinteren Terrassen. Das Mondlicht schimmerte wie immer auf ihrer Haut. Sie weinte stumm. "Mithwen...", begann Legolas, doch Celegalad unterbrach ihn. "Hör auf! Du bist jetzt verlobt, ganz offiziell. Ich nehme es dir auch gar nicht übel oder so. Das Volk braucht dich. Dich und Daevaltir. Aber wir müssen jetzt endgültig Schluss machen, weil es sonst ein Wortbruch gegenüber deinem Vater wäre und unfair gegenüber Daevaltir!" Legolas wurde wütend. "Glaubst du, das alles fällt mir leicht? Verdammt, Celegalad, ich liebe dich!" "Natürlich glaube ich nicht, dass es dir leicht fällt, weil ich sehe wie du leidest. Aber es wäre besser wenn wir uns erst einmal nicht sehen. Besser für uns beide!" Legolas erwiderte nichts. Celegalad lief zu ihm hin und drückte ihm noch einen letzten Kuss auf den Mund und verschwand. Sie rannte durch die Gänge bis zu ihrem Zimmer. Dort warf sie sich quer über das Bett und liess ihren Tränen freien Lauf. Dann stand sie auf und ging zum Spiegel. Im fahlen Licht des Mondes sah ihr ein tränenverschmiertes Gesicht entgegen. Das Mädchen im Spiegel fühlte genauso wie sie. Sie legte ihre Fingerspitzen auf den Spiegel, so dass sie die kalten des Mädchens spüren konnten. Dann sanken beide von Schluchzern geschüttelt zu Boden.
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Überhaupt nicht psycho oder so mit der Sache mit dem Spiegelbild! Aber irgendwie ist die ganze Story doch durchgeknallt. Und jetzt fragt mich NICHT wieso Thranduil krank ist oder wie er es überhaupt werden konnte! Ich weiß es nämlich selber nicht!
