Chapter 13
Legolas stand auf der Wiese außerhalb der Stadtmauern, wo Hasufel frei herum lief. Er rief ihn zu sich und streichelte ihn. Diese plötzliche Begegnung eben auf dem Gang war ihm in alle Knochen gefahren. Seit vier Monaten hatten sie sich wieder direkt in die Augen gesehen. Der ganze Schmerz der letzten Monate war wieder hoch gekommen und nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Sie hatte geweint und er hatte diesen riesigen Drang gehabt, sie einfach in den Arm zu nehmen, sie zu trösten und sie nie wieder los zu lassen. In diesem Moment ertönten die Hörner von den Stadtmauern und gaben bekannt, dass Gondor nun auch einen Thronfolger hatte. Legolas lehnte seinen Kopf gegen Hasufels Hals. Ob er jemals genau so aufgeregt und nervös vor dem Zimmer von Daevaltir sitzen würde und ungeduldig auf eine Nachricht warten? Würde er sich je so über einen Sohn oder eine Tochter freuen, wie es Aragorn tat? Plötzlich hielt ein Pferd neben ihm. Legolas hob verwundert den Kopf und sah direkt in das Gesicht seiner Mutter. "Sieh an, das ist ja mein Sohn, so ganz alleine hier draussen auf der Weide. Wieso bist du nicht im Palast und beglückwünschst Aragorn?", fragte sie halb amüsiert, halb ernst. "Guten Tag, Mutter! Was machst du denn hier?", fragte er erstaunt. Seine Mutter schwang sich von ihrem Pferd und liess es zusammen mit Hasufel frei herumlaufen. "Ich möchte mal wieder meinen Mann besuchen!", sagte sie verdutzt. Legolas konnte in ihren Gesichtszügen tiefe Furchen sehen. Die Sorgen um seinen Vater hatten sichtbare Spuren hinterlassen. "Sein Zustand ist nach wie vor unverändert!", sagte er, während sie zusammen in die Stadt gingen. "Er dämmert vor sich hin. Das Einzige, was er bewusst wahr nimmt, sind Dinge, die sich auf meine Hochzeit mit Daevaltir beziehen!" Seine Mutter runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht, was das soll. Normalerweise sind seine Entscheidungen immer gut begründet und er erklärt mir seine Argumente. Aber diesmal wurde er wütend, als ich ihn nach den Gründen fragte!", sagte sie. Legolas zog eine Augenbraue hoch. "So wie bei mir!", sagte er. Seine Mutter sah ihn prüfend an. "Du siehst nicht gut aus!", sagte sie ernst. "Und es liegt mit Sicherheit nicht nur daran, dass du dir Sorgen um deinen Vater machst!" Legolas wich ihrem Blick aus. "Und selbst die Sache mit Daevaltir kann dir nicht so sehr an die Nerven gehen, selbst wenn du sie nicht liebst!" Sie hielt kurz inne. "Ein anderes Mädchen?", fragte sie. Legolas sah in den Himmel. "Mutter, du...", begann er, doch seine Mutter unterbrach ihn. "Ist schon in Ordnung, du musst es mir nicht erzählen. Du scheinst ohnehin schon genug mit den Gedanken an sie zu haben. Aber denk' dran, manchmal hilft es, wenn man alles aus sich herausredet. Ich bin immer für dich da!" Legolas nickte und lächelte dankbar.
Zwei Tage später kamen Elrond, Elladan und Elrohír zusammen mit ein paar anderen Elben aus Bruchtal. Elrond sah Celegalad, die ihn begrüßte, kritisch an. "Du siehst erschöpft aus! Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er. Celegalad lächelte müde und nickte. "Ja, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig überarbeitet. Ich gebe vielen Kämpfern des Heeres und einigen gewillten Fauen Waffenunterricht und lehre die Pflegerinnen und Pfleger in den Häusern der Heilung ein paar Heilkünste der Elben.", sagte sie hastig. Elrond nickte und sah sie ernst an. Dann folgte er Celegalad in den Palast um seinen Enkel zu bewundern. Celegalad blieb eine kurze Zeit dabei, als ihr Vater und ihre Brüder den kleinen Thronfolger bestaunten. Dann ging sie in ihre Gemächer und beschloss, ein Bad zu nehmen. Sie stieg in die in den Boden eingelassene Wanne und schloss die Augen. Das Wasser duftete nach Rosenblüten und war angenehm warm. Ihre Kette schimmerte unter dem Wasser und warf bunte Prismen an die Wände, als ein paar Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen. Plötzlich vernahm Celegalad durch das geöffnete Fenster laute Schreie und Rufe und das metallene Klirren von Waffen. Sie tauchte unter Wasser. Als sie wieder auftauchte, konnte sie hören, dass der Lärm mittlerweile im Palast war und die Gänge erfüllte. Er näherte sich ihren Gemächern. Celegalad seufzte. Was war denn nun schon wieder los? Genervt stieg sie aus der Wanne und schlang sich das Handtuch um den Körper. In diesem Moment wurde die Tür aufgestossen und ein blutender Ork rannte zu dem Fenster. Er bemerkte sie zuerst nicht. Dann sah er sich nach einem andern Fluchtweg als das Fenster um und sein Blick fiel auf Celegalad, die nur in einem Handtuch vor ihm stand. Celegalad schielte zu ihrem Schwert, dass neben dem Fenster bei ihren Kleidern lag.
Legolas stand gerade mit Gimli und Durein im Palasthof, als sich plötzlich ängstliche Schreie erhoben und aus den Ställen zwei Orks herausrannten. Legolas hatte sofort seinen Bogen in der Hand und jagte einem der beiden zwei Pfeile in die Brust. Der Ork stauchelte und fiel tot zu Boden. Der andere jedoch hatte ein Kettenhemd aus Mithril an, deshalb konnten ihm Legolas' Pfeile nichts anhaben. Legolas schulterte seinen Bogen und zog sein Schwert. Auch Durein hatte sein Schwert in der Hand und stürzte sich jetzt mir einem Schrei auf den Ork, der in den Palast flüchtete. Legolas fluchte. Genau das hatte er verhindern wollen! Er jagte Durein und dem Ork hinter her durch die langen Korridore des Palastes. Die Diener schrien panisch und rannten in alle Richtungen auseinander. Der Ork schnappte sich ein Schwert, dass an der Wand hing und schlug damit wild auf Legolas und Durein ein, die seine Schläge nur schwer parieren konnten. Der Ork griff nach einem kleinen Tisch und schleuderte ihn gegen Legolas und Durein. Dann drehte er sich um und lief weiter den Flur entlang. Legolas befreite sich rasch und folgte dem Ork, der in einem Zimmer verschwand.
Legolas sprang mit einem Satz in das Zimmer hinein und sah den Ork am Fenster stehen. Er griff in sofort an und versuchte, dessen ungeschützte Arme und Beine zu treffen. Der Ork war jedoch so stark, dass Legolas nur mit Mühe und Not seine Schläge abwehren konnte. Da ertönte von der Tür her wieder das Gebrüll von Durein. Er stürzte sich ebenfalls auf den Ork, doch diesem gelang es, ihn mit einem Schlag gegen die Wand zu donnern. Dann drehte sich der Ork plötzlich um und schlug Legolas das Schwert aus der Hand. Legolas fiel von der Wucht des Schlages zu Boden. Der Ork bleckte die Zähne und liess so etwas wie ein Lachen hören. Dann hob er das Schwert, um es auf Legolas niedersausen zu lassen. Legolas spürte plötzlich etwas kaltes an seiner Hand. Es war ein Schwert. Ohne zu überlegen griff er danach und rammte es dem Ork in die Rippen, der ihn ungläubig ansah, das Schwert fallen liess und tot umfiel. Legolas betrachtete erst den Ork, dann das Schwert. Es hatte das Mithril durchtrennt! Es gab nur ein ein Schwert hier im Palast, das so etwas konnte. Da ertönte ein Räuspern von der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Legolas sprang auf und sah dort Celegalad stehen, die nur mit einem Handtuch bekleidet war. "Wenn Ihr den Ork erledigt habt, kann ich mich dann anziehen?", fragte sie mit einem leichten Lächeln. Auch Durein war inzwischen wieder aufgestanden. Legolas drehte sich sofort um, doch Durein machte keinerlei Anstalten, es ihm gleich zu tun. Celegalad hob die Augenbrauen und sah Durein bedeutungsschwer an. Der jedoch grinste nur dreckig. Legolas fuhr wütend zu ihm herum und riss ihn grob herum. "Habt Ihr denn überhaupt keine Manieren?", fragte er aufgebracht. In diesem Moment kamen Aragorn, Elrond, Elladan und Elrohír hereingeplatzt. Gimli hatte ihnen Bescheid gesagt. Aragorn erfasste die Situation mit einem Blick. "Alle raus hier!", befahl er. "Den Ork können wir später noch entfernen!" Durein warf Celegalad noch einen widerwärtigen Blick zu, was ihm einen Schlag in den Rücken von Legolas einbrachte. Elrond sah Legolas nachdenklich an, als sie den Raum verliessen. Er schien Durein nicht sehr zu mögen.
Am Abend saß Durein mit ein paar anderen Soldaten des Heeres in einem Wirtshaus. Er war schon ziemlich betrunken. Plötzlich fragte ihn einer der anderen Soldaten: "Willst du uns jetzt mal sagen, was vor vier Monaten abends passiert ist, als du mit der Schwester der Königin alleine am See warst? Du willst uns doch nicht erzählen, ihr hättet Sterne gezählt!" Die anderen Soldaten hörten auf zu reden und wandten sich Durein zu. Der genoss es die ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. "Na ja, also wisst ihr, wir haben natürlich nicht die Sterne gezählt. Aber was wir genau gemacht haben, darüber kann ich nicht reden, das tut man nicht!", sagte er gespielt ehrenhaft. Doch die anderen bedrängten ihn immer weiter, bis er schließlich aufgab. "Gut, gut, ich erzähle es euch! Also, wie wir da so stehen, an dem Teich, wirft sich Celegalad plötzlich mir an den Hals und fängt an, mich gierig zu küssen. Ich hatte praktisch keine Chance, wisst ihr....." Durein lachte dröhnend und erfand immer weiter irgendwelche Geschichten, die sich an jenem Abend und später ereignet hatten. Die anderen Soldaten klebten an seinen Lippen und das bestärkte ihn dazu, immer mehr zu erzählen, während immer mehr Wein und Bier flossen.
Zur selben Zeit saßen Aragorn, Arwen, Elrond, Elladan, Elrohír, Gimli, Legolas, Merry, Sam, Pippin, Gandalf, Frodo und Celegalad zusammen und besprachen den Vorfall mit den Orks am Mittag zuvor. "Was die hier wohl wollten?", fragte Frodo. "Wahrscheinlich waren es Späher!", sagte Gandalf. "Die Orks sammeln sich wieder. Ich weiß jedoch nicht, wer oder was sie dazu veranlasst!" "Gab es irgendetwas Besonderes an den Orks?", fragte Aragorn. Legolas zuckte die Schultern. "Der eine trug ein Kettenhemd aus Mithril. Er war sehr stark. Aber sonst kann ich mich an nichts erinnern!", sagte er. "Er schien mich erkannt zu haben, zumindest kam es mir so vor!", sagte Celegalad. "Er sah mich seltsam an und zögerte, mich anzugreifen. Dann kamen die anderen!" "Das könnte heißen, es waren vielleicht welche aus Minas Morgul.", sagte Elrond. "Wir müssen uns beeilen und etwas unternehmen. Ich habe das Gefühl, all das hängt mit den anderen Vorfällen mit Dae-Aglar und Thranduil zusammen. Ich weiß nur nicht, wer diese Verbindung schafft. Wir müssen wachsam sein!"
Am nächsten Morgen gingen Frodo, Sam, Merry und Pippin zum Übungsplatz der Soldaten. Diese standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich angeregt. Als die Hobbits näher kamen, hörten sie plötzlich auf. "Guten Morgen!", grüßte Frodo sie. "Guten Morgen, mein Herr!", kam es von den Soldaten. Dann breitete sich Schweigen aus. Schließlich fragte Sam: "Wisst Ihr, wo wir Gon finden können?" Gon war ein Knappe und mit den Hobbits befreundet. "Er ist dort hinten!", erklärte einer der Soldaten. Die Hobbits bedankten sich und machten sich auf den Weg zu Gon. "Worüber die wohl geredet haben?", fragte Pippin. "Das werden wir jetzt herausfinden!", sagte Sam und rief: "Hallo, Gon!" Gon begrüßte sie freudig. "Hallo! Wie geht es Euch?",fragte er. "Gut, danke. Gon, sag' mal, worüber reden die Soldaten die ganze Zeit?", fragte Frodo vorsichtig. Gon wand sich ein wenig. "Och, über nichts wichtiges...", sagte er zögernd. Merry sah ihn ungeduldig an. "Dann erzähl' es uns doch!", sagte er herausfordernd. "Ich...ich weiß nicht, ob das so gut wäre!", erwiderte Gon nervös. "Komm' schon, Gon, wir werden es auch niemanden weiter sagen, wenn du das nicht möchtest oder so. Du kannst uns doch vertrauen!", drängte Frodo. Gon seufzte. "Also gut, nun ja, gestern in der Schenke, wo die Soldaten immer hin gehen, hat Durein von seiner Affäre mit Celegalad erzählt. Er ist dabei sehr ins Detail gegeangen!", sagte er und sah sich hektisch um. "Aber von mir wisst ihr es nicht!", sagte er beschwörend. "Aber es ist ja wohl klar, dass das einigen Gesprächsstoff für die Soldaten gibt, oder?" Frodo, Merry, Sam und Pippin sahen sich verblüfft an. Celegalad und Durein hatten eine Affäre? Das waren ja Neuigkeiten!
Als sie kurze Zeit später im Garten spazieren gingen, trafen sie auf einen wütenden Gimli. "Es ist ja wohl unglaublich, alle Dienerschaft redet von irgendetwas Geheimen und ist aber nicht bereit, mir ein Wort davon zu verraten!", schimpfte er, als er die Hobbits sah. Er kniff die Augen zusammen. "Ihr wisst es, nicht war? Heraus mit der Sprache! Worum geht es in dieser Sache?", fragte er. Die Hobbits sahen sich an. "Er wird es früher oder später doch erfahren!", sagte Pippin. "Also sagen wir es ihm besser!" Frodo nickte und wandte sich an Gimli. "Durein hat gestern Abend sehr detailliert von seiner Affäre mit Lady Celegalad berichtet!", sagte er. Gimli riss die Augen auf. "Durein hat ein Verhältnis mit Lady Celegalad? Das gibt es doch nicht!", sagte er ungläubig. "Wir konnten es uns erst auch nicht vorstellen, aber es ist angeblich so!", sagte Sam. Gimli schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nie im Leben!", erklärte er fest überzeugt. "Auf jeden Fall wird das für jede Menge Zündstoff bei Hofe sorgen. Und das Schlimmste ist: Heute ist die Namensgebungsfeier von dem kleinen Prinzen!", sagte Merry.
---------------------------------------------------------------------------- ---- ---------------------------------------------------------- Ich habe alle möglichen Bücher und sonstige Utensilien gewälzt um herauszufinden, wie Legplas' Mutter heißt. Da ich nix über sie gefunden habe- Frauen kommen bei Tolkien ja sowieso immer zu kurz- habe ich ihr einfach einen Namen gegeben. Die Szene mit dem Bad fand ich sehr amüsant, da sie einerseits lustig ist und andererseits Legolas' Kampfkünste voll rausbringt. Aber warum mag er Durein bloß nicht????*g* Verschmähte Liebe kann ziemliche Folgen haben, wie man sieht. Aber das macht die Sache nur noch um so lustiger. (Ich bin fies, ich weiß......)
Legolas stand auf der Wiese außerhalb der Stadtmauern, wo Hasufel frei herum lief. Er rief ihn zu sich und streichelte ihn. Diese plötzliche Begegnung eben auf dem Gang war ihm in alle Knochen gefahren. Seit vier Monaten hatten sie sich wieder direkt in die Augen gesehen. Der ganze Schmerz der letzten Monate war wieder hoch gekommen und nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Sie hatte geweint und er hatte diesen riesigen Drang gehabt, sie einfach in den Arm zu nehmen, sie zu trösten und sie nie wieder los zu lassen. In diesem Moment ertönten die Hörner von den Stadtmauern und gaben bekannt, dass Gondor nun auch einen Thronfolger hatte. Legolas lehnte seinen Kopf gegen Hasufels Hals. Ob er jemals genau so aufgeregt und nervös vor dem Zimmer von Daevaltir sitzen würde und ungeduldig auf eine Nachricht warten? Würde er sich je so über einen Sohn oder eine Tochter freuen, wie es Aragorn tat? Plötzlich hielt ein Pferd neben ihm. Legolas hob verwundert den Kopf und sah direkt in das Gesicht seiner Mutter. "Sieh an, das ist ja mein Sohn, so ganz alleine hier draussen auf der Weide. Wieso bist du nicht im Palast und beglückwünschst Aragorn?", fragte sie halb amüsiert, halb ernst. "Guten Tag, Mutter! Was machst du denn hier?", fragte er erstaunt. Seine Mutter schwang sich von ihrem Pferd und liess es zusammen mit Hasufel frei herumlaufen. "Ich möchte mal wieder meinen Mann besuchen!", sagte sie verdutzt. Legolas konnte in ihren Gesichtszügen tiefe Furchen sehen. Die Sorgen um seinen Vater hatten sichtbare Spuren hinterlassen. "Sein Zustand ist nach wie vor unverändert!", sagte er, während sie zusammen in die Stadt gingen. "Er dämmert vor sich hin. Das Einzige, was er bewusst wahr nimmt, sind Dinge, die sich auf meine Hochzeit mit Daevaltir beziehen!" Seine Mutter runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht, was das soll. Normalerweise sind seine Entscheidungen immer gut begründet und er erklärt mir seine Argumente. Aber diesmal wurde er wütend, als ich ihn nach den Gründen fragte!", sagte sie. Legolas zog eine Augenbraue hoch. "So wie bei mir!", sagte er. Seine Mutter sah ihn prüfend an. "Du siehst nicht gut aus!", sagte sie ernst. "Und es liegt mit Sicherheit nicht nur daran, dass du dir Sorgen um deinen Vater machst!" Legolas wich ihrem Blick aus. "Und selbst die Sache mit Daevaltir kann dir nicht so sehr an die Nerven gehen, selbst wenn du sie nicht liebst!" Sie hielt kurz inne. "Ein anderes Mädchen?", fragte sie. Legolas sah in den Himmel. "Mutter, du...", begann er, doch seine Mutter unterbrach ihn. "Ist schon in Ordnung, du musst es mir nicht erzählen. Du scheinst ohnehin schon genug mit den Gedanken an sie zu haben. Aber denk' dran, manchmal hilft es, wenn man alles aus sich herausredet. Ich bin immer für dich da!" Legolas nickte und lächelte dankbar.
Zwei Tage später kamen Elrond, Elladan und Elrohír zusammen mit ein paar anderen Elben aus Bruchtal. Elrond sah Celegalad, die ihn begrüßte, kritisch an. "Du siehst erschöpft aus! Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er. Celegalad lächelte müde und nickte. "Ja, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig überarbeitet. Ich gebe vielen Kämpfern des Heeres und einigen gewillten Fauen Waffenunterricht und lehre die Pflegerinnen und Pfleger in den Häusern der Heilung ein paar Heilkünste der Elben.", sagte sie hastig. Elrond nickte und sah sie ernst an. Dann folgte er Celegalad in den Palast um seinen Enkel zu bewundern. Celegalad blieb eine kurze Zeit dabei, als ihr Vater und ihre Brüder den kleinen Thronfolger bestaunten. Dann ging sie in ihre Gemächer und beschloss, ein Bad zu nehmen. Sie stieg in die in den Boden eingelassene Wanne und schloss die Augen. Das Wasser duftete nach Rosenblüten und war angenehm warm. Ihre Kette schimmerte unter dem Wasser und warf bunte Prismen an die Wände, als ein paar Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen. Plötzlich vernahm Celegalad durch das geöffnete Fenster laute Schreie und Rufe und das metallene Klirren von Waffen. Sie tauchte unter Wasser. Als sie wieder auftauchte, konnte sie hören, dass der Lärm mittlerweile im Palast war und die Gänge erfüllte. Er näherte sich ihren Gemächern. Celegalad seufzte. Was war denn nun schon wieder los? Genervt stieg sie aus der Wanne und schlang sich das Handtuch um den Körper. In diesem Moment wurde die Tür aufgestossen und ein blutender Ork rannte zu dem Fenster. Er bemerkte sie zuerst nicht. Dann sah er sich nach einem andern Fluchtweg als das Fenster um und sein Blick fiel auf Celegalad, die nur in einem Handtuch vor ihm stand. Celegalad schielte zu ihrem Schwert, dass neben dem Fenster bei ihren Kleidern lag.
Legolas stand gerade mit Gimli und Durein im Palasthof, als sich plötzlich ängstliche Schreie erhoben und aus den Ställen zwei Orks herausrannten. Legolas hatte sofort seinen Bogen in der Hand und jagte einem der beiden zwei Pfeile in die Brust. Der Ork stauchelte und fiel tot zu Boden. Der andere jedoch hatte ein Kettenhemd aus Mithril an, deshalb konnten ihm Legolas' Pfeile nichts anhaben. Legolas schulterte seinen Bogen und zog sein Schwert. Auch Durein hatte sein Schwert in der Hand und stürzte sich jetzt mir einem Schrei auf den Ork, der in den Palast flüchtete. Legolas fluchte. Genau das hatte er verhindern wollen! Er jagte Durein und dem Ork hinter her durch die langen Korridore des Palastes. Die Diener schrien panisch und rannten in alle Richtungen auseinander. Der Ork schnappte sich ein Schwert, dass an der Wand hing und schlug damit wild auf Legolas und Durein ein, die seine Schläge nur schwer parieren konnten. Der Ork griff nach einem kleinen Tisch und schleuderte ihn gegen Legolas und Durein. Dann drehte er sich um und lief weiter den Flur entlang. Legolas befreite sich rasch und folgte dem Ork, der in einem Zimmer verschwand.
Legolas sprang mit einem Satz in das Zimmer hinein und sah den Ork am Fenster stehen. Er griff in sofort an und versuchte, dessen ungeschützte Arme und Beine zu treffen. Der Ork war jedoch so stark, dass Legolas nur mit Mühe und Not seine Schläge abwehren konnte. Da ertönte von der Tür her wieder das Gebrüll von Durein. Er stürzte sich ebenfalls auf den Ork, doch diesem gelang es, ihn mit einem Schlag gegen die Wand zu donnern. Dann drehte sich der Ork plötzlich um und schlug Legolas das Schwert aus der Hand. Legolas fiel von der Wucht des Schlages zu Boden. Der Ork bleckte die Zähne und liess so etwas wie ein Lachen hören. Dann hob er das Schwert, um es auf Legolas niedersausen zu lassen. Legolas spürte plötzlich etwas kaltes an seiner Hand. Es war ein Schwert. Ohne zu überlegen griff er danach und rammte es dem Ork in die Rippen, der ihn ungläubig ansah, das Schwert fallen liess und tot umfiel. Legolas betrachtete erst den Ork, dann das Schwert. Es hatte das Mithril durchtrennt! Es gab nur ein ein Schwert hier im Palast, das so etwas konnte. Da ertönte ein Räuspern von der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Legolas sprang auf und sah dort Celegalad stehen, die nur mit einem Handtuch bekleidet war. "Wenn Ihr den Ork erledigt habt, kann ich mich dann anziehen?", fragte sie mit einem leichten Lächeln. Auch Durein war inzwischen wieder aufgestanden. Legolas drehte sich sofort um, doch Durein machte keinerlei Anstalten, es ihm gleich zu tun. Celegalad hob die Augenbrauen und sah Durein bedeutungsschwer an. Der jedoch grinste nur dreckig. Legolas fuhr wütend zu ihm herum und riss ihn grob herum. "Habt Ihr denn überhaupt keine Manieren?", fragte er aufgebracht. In diesem Moment kamen Aragorn, Elrond, Elladan und Elrohír hereingeplatzt. Gimli hatte ihnen Bescheid gesagt. Aragorn erfasste die Situation mit einem Blick. "Alle raus hier!", befahl er. "Den Ork können wir später noch entfernen!" Durein warf Celegalad noch einen widerwärtigen Blick zu, was ihm einen Schlag in den Rücken von Legolas einbrachte. Elrond sah Legolas nachdenklich an, als sie den Raum verliessen. Er schien Durein nicht sehr zu mögen.
Am Abend saß Durein mit ein paar anderen Soldaten des Heeres in einem Wirtshaus. Er war schon ziemlich betrunken. Plötzlich fragte ihn einer der anderen Soldaten: "Willst du uns jetzt mal sagen, was vor vier Monaten abends passiert ist, als du mit der Schwester der Königin alleine am See warst? Du willst uns doch nicht erzählen, ihr hättet Sterne gezählt!" Die anderen Soldaten hörten auf zu reden und wandten sich Durein zu. Der genoss es die ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. "Na ja, also wisst ihr, wir haben natürlich nicht die Sterne gezählt. Aber was wir genau gemacht haben, darüber kann ich nicht reden, das tut man nicht!", sagte er gespielt ehrenhaft. Doch die anderen bedrängten ihn immer weiter, bis er schließlich aufgab. "Gut, gut, ich erzähle es euch! Also, wie wir da so stehen, an dem Teich, wirft sich Celegalad plötzlich mir an den Hals und fängt an, mich gierig zu küssen. Ich hatte praktisch keine Chance, wisst ihr....." Durein lachte dröhnend und erfand immer weiter irgendwelche Geschichten, die sich an jenem Abend und später ereignet hatten. Die anderen Soldaten klebten an seinen Lippen und das bestärkte ihn dazu, immer mehr zu erzählen, während immer mehr Wein und Bier flossen.
Zur selben Zeit saßen Aragorn, Arwen, Elrond, Elladan, Elrohír, Gimli, Legolas, Merry, Sam, Pippin, Gandalf, Frodo und Celegalad zusammen und besprachen den Vorfall mit den Orks am Mittag zuvor. "Was die hier wohl wollten?", fragte Frodo. "Wahrscheinlich waren es Späher!", sagte Gandalf. "Die Orks sammeln sich wieder. Ich weiß jedoch nicht, wer oder was sie dazu veranlasst!" "Gab es irgendetwas Besonderes an den Orks?", fragte Aragorn. Legolas zuckte die Schultern. "Der eine trug ein Kettenhemd aus Mithril. Er war sehr stark. Aber sonst kann ich mich an nichts erinnern!", sagte er. "Er schien mich erkannt zu haben, zumindest kam es mir so vor!", sagte Celegalad. "Er sah mich seltsam an und zögerte, mich anzugreifen. Dann kamen die anderen!" "Das könnte heißen, es waren vielleicht welche aus Minas Morgul.", sagte Elrond. "Wir müssen uns beeilen und etwas unternehmen. Ich habe das Gefühl, all das hängt mit den anderen Vorfällen mit Dae-Aglar und Thranduil zusammen. Ich weiß nur nicht, wer diese Verbindung schafft. Wir müssen wachsam sein!"
Am nächsten Morgen gingen Frodo, Sam, Merry und Pippin zum Übungsplatz der Soldaten. Diese standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich angeregt. Als die Hobbits näher kamen, hörten sie plötzlich auf. "Guten Morgen!", grüßte Frodo sie. "Guten Morgen, mein Herr!", kam es von den Soldaten. Dann breitete sich Schweigen aus. Schließlich fragte Sam: "Wisst Ihr, wo wir Gon finden können?" Gon war ein Knappe und mit den Hobbits befreundet. "Er ist dort hinten!", erklärte einer der Soldaten. Die Hobbits bedankten sich und machten sich auf den Weg zu Gon. "Worüber die wohl geredet haben?", fragte Pippin. "Das werden wir jetzt herausfinden!", sagte Sam und rief: "Hallo, Gon!" Gon begrüßte sie freudig. "Hallo! Wie geht es Euch?",fragte er. "Gut, danke. Gon, sag' mal, worüber reden die Soldaten die ganze Zeit?", fragte Frodo vorsichtig. Gon wand sich ein wenig. "Och, über nichts wichtiges...", sagte er zögernd. Merry sah ihn ungeduldig an. "Dann erzähl' es uns doch!", sagte er herausfordernd. "Ich...ich weiß nicht, ob das so gut wäre!", erwiderte Gon nervös. "Komm' schon, Gon, wir werden es auch niemanden weiter sagen, wenn du das nicht möchtest oder so. Du kannst uns doch vertrauen!", drängte Frodo. Gon seufzte. "Also gut, nun ja, gestern in der Schenke, wo die Soldaten immer hin gehen, hat Durein von seiner Affäre mit Celegalad erzählt. Er ist dabei sehr ins Detail gegeangen!", sagte er und sah sich hektisch um. "Aber von mir wisst ihr es nicht!", sagte er beschwörend. "Aber es ist ja wohl klar, dass das einigen Gesprächsstoff für die Soldaten gibt, oder?" Frodo, Merry, Sam und Pippin sahen sich verblüfft an. Celegalad und Durein hatten eine Affäre? Das waren ja Neuigkeiten!
Als sie kurze Zeit später im Garten spazieren gingen, trafen sie auf einen wütenden Gimli. "Es ist ja wohl unglaublich, alle Dienerschaft redet von irgendetwas Geheimen und ist aber nicht bereit, mir ein Wort davon zu verraten!", schimpfte er, als er die Hobbits sah. Er kniff die Augen zusammen. "Ihr wisst es, nicht war? Heraus mit der Sprache! Worum geht es in dieser Sache?", fragte er. Die Hobbits sahen sich an. "Er wird es früher oder später doch erfahren!", sagte Pippin. "Also sagen wir es ihm besser!" Frodo nickte und wandte sich an Gimli. "Durein hat gestern Abend sehr detailliert von seiner Affäre mit Lady Celegalad berichtet!", sagte er. Gimli riss die Augen auf. "Durein hat ein Verhältnis mit Lady Celegalad? Das gibt es doch nicht!", sagte er ungläubig. "Wir konnten es uns erst auch nicht vorstellen, aber es ist angeblich so!", sagte Sam. Gimli schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nie im Leben!", erklärte er fest überzeugt. "Auf jeden Fall wird das für jede Menge Zündstoff bei Hofe sorgen. Und das Schlimmste ist: Heute ist die Namensgebungsfeier von dem kleinen Prinzen!", sagte Merry.
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