A/ N: Mal sehen, ob schon jemand herauskriegt auf welchem Song meine Story basiert
Hermine saß an diesem Abend lange wach. Snape hatte ihr eine Frage noch immer nicht beantwortet: Warum? Es war eine einfache Frage und doch schien er sich vor der Antwort zu drücken. Dumbledore war alt, sie hatten eine Vereinbarung getroffen. Aber wozu war diese Vereinbarung gut, wenn sie ihn zum Mörder machte, wenn sie ihn aus seiner Welt verdrängte und in eine ihm völlig unbekannte Welt warf. Er hauste wie eine Kellerassel, konnte nicht zaubern, war auf die Hilfe einer Schülerin angewiesen. Und wofür das alles?
Hermine warf sich in die Kissen ihres Bettes zurück und starrte die Zimmerdecke an. Was hat er jetzt vor? Sie traute ihm nicht über den Weg und war doch nicht bereit ihn zu verraten. Als die ersten Regentropfen gegen ihre Fensterscheibe schlugen, glitt Hermine in einen unruhigen Schlaf hinüber.
- Er steht hinter ihr. Heißer Atem in ihrem Nacken, sein Arm um ihre Taille gelegt.
Der Duft von Rosen.
Ein Lächeln. - Seines oder ihres?
Regen. Doch sie wird nicht nass. Stattdessen feuchte Hitze.
Eine Stimme: „Es gibt Millionen Möglichkeiten die du leben kannst. Du weißt, dass es sie gibt."
Und dann schwarz.
Fallen, fallen, fallen. –
Hermine wachte schweißgebadet auf. Nur verschwommen konnte sie sich an ihren Traum erinnern. Fetzenweise tauchten Bilder vor ihr auf, wirbelten in ihrem Gedächtnis umher, um gleich wieder zu verschwinden. Das Bild von Snape blitzte wieder in ihren Gedanken auf und die Zuneigung, die sie im Traum für ihn empfunden hatte, wandelte sich in erschrockene Abscheu. Es war nur ein Traum, nur ein Traum. Und trotzdem, wie konnte sie so empfinden? Wenn sie die Augen schloss, konnte sie seine Hand an ihrer Hüfte spüren. Aber aus der brennenden Leidenschaft war brennende Wut geworden. Wut auf ihn, dass er hier war und sich einfach so in ihren Keller eingenistet hat. Noch mehr Wut empfand sie jedoch gegenüber sich selbst, weil sie etwas für ihn fühlte. Unterbewusst vielleicht, aber es bahnte sich stetig und unaufhaltsam seinen Weg an die Oberfläche.
Eine Weile lag sie so da. Lauschte auf den Regen und versuchte wieder einzuschlafen. Aber der Schlaf war zu weit weg und so schwang sie kurz entschlossen die Beine über die Bettkante und lief über den dunklen Treppenflur hinunter in den Keller. Sie würde ihm sagen, dass er bei ihr nicht zu suchen hatte. Dass er gehen sollte, wenn er nicht vom Ministerium abgeholt werden wollte. Und sie würde ihm sagen, dass sie ihm kein Wort glaubte. Dass er Dumbledore getötet hätte und nun mal ein Mörder sei. Ein Mörder, der es verdiene nach Askaban gebracht zu werden.
Vor der Kellertür angekommen überlegte Hermine einen Moment, ob sie Klopfen sollte. Aber das war ihr Haus und er hatte kein Recht diesen Raum für sich zu beanspruchen. Als sie nach der Klinke griff und die Tür aufschleuderte, legte sie all ihren Zorn in diese Bewegung.
