Alle Figuren in dieser Story gehören J.K. Rowling. Ich verdiene keinen Cent damit und schreibe nur zu meinem eigenen Vergnügen.
Tränen rannen ihr über ihr Gesicht. Positiv. Es war eindeutig.
Sie hatte vier verschieden Zaubertränke zur Nachweisung einer Schwangerschaft zubereitet.
Alle hatten das gleiche Ergebnis hervorgebracht.
Ein Schluchzen ließ ihren Körper erzittern.
Warum, warum, warum.
Sie und James hatten doch immer so aufgepasst.
Ihr Verhütungsmittel hatte nur eine Fehlerquote von 0,09 Prozent.
Sie kroch in ihr Ehebett und zog sich die Decke über den Kopf.
Was sollte sie jetzt nur machen.
Sie war Heilerin im St. Mungo, James war Auror.
Außerdem waren sie beide Mitglieder des Orden des Phönix.
Ständig kämpften sie blutige Kämpfe gegen Todesser, mussten erleben, wie ihre Freunde und Verwandten von Voldemort oder seinen Anhängern getötet wurden.
Im St. Mungo starben täglich Dutzende von Patienten, an den Wunden dieses Krieges.
In der Nacht plagten sie oft fürchterliche Albträume, so dass sie schreiend und schweißgebadet aufwachte.
Und jetzt sollte sie ein Baby bekommen.
Es war eindeutig der falsche Zeitpunkt um ein Kind zu bekommen.
James und sie hatten zwar schon ein paar Zusammentreffen mit Voldemort überlebt, aber wie lange würden sie seinem Druck noch standhalten können, wenn sie selbst doch immer weniger wurden?
„Lily? Was ist denn los?"
James war von der Arbeit zurück. Jetzt war es an der Zeit auch ihn mit dieser Last und Verantwortung zu belasten.
Er kniete sich auf den Boden um auf einer Höhe mit ihrem Gesicht zu sein. Erschrocken sah er in ihr verweintes Gesicht.
Natürlich waren schlechte Nachrichten in dieser Zeit immer zu erwarten, aber es traf einen doch wie einen Schlag ins Gesicht, wenn sie eintrafen.
„Ich bin schwanger. Ungefähr seit einem Monat."
Betroffen ließ er sich auf dem Teppich sinken.
„Seit wann schleppst du das schon mit dir herum?"
„Ich habe gestern den ersten Test gemacht und heute weitere drei. Irrtum ausgeschlossen."
Er schloss kurz die Augen, dann stand er auf, ging um das Bett herum und ließ sich ebenfalls darauf fallen. Er kuschelte sich von hinten an sie und wischte ihr mit der Decke die Tränen vom Gesicht.
Dann schwiegen sie beide.
Lily kam es vor, als wären es Stunden.
Plötzlich setzte sich James auf.
„Es reicht!"
„Was denn?" Verwirrt sah sie ihn an.
„Dieses Arschloch hat unser ganzes Leben unter Kontrolle – das muss aufhören.
Wir bekommen ein Kind! Du wirst die beste Mutter überhaupt werden und ich werde mich bemühen ein guter Vater zu sein.
Wenn man erfährt, dass man ein Kind bekommt, dann muss man sich freuen! Man muss vor Stolz platzen, es all seinen Freunden erzählen, einen Namen und einen Taufpaten auswählen und die alle mit den ersten Bildern nerven!
Das alles werde ich mir auf keine Fall nehmen lassen. Er konnte uns in vielen Punkten die Freude nehmen und uns unterdrücken, aber damit ist jetzt Schluss!
Lily steh auf! Wir gehen aus!"
Langsam richtete sie sich auf.
„Wir können aber keine Taufpaten auswählen – Sirius würde Voldemorts Aufgabe übernehmen, wenn wir ihn nicht nehmen."
Langsam breitete sich ein strahlendes Lächeln auf James Gesicht aus und Sekunden später umarmten sie sich lachend.
Plötzlich hob James sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Dann zog er sie in eine feste, beruhigende Umarmung.
„Ich werde Vater!", murmelte er leise in Lilys dichte rote Locken.
„Ich werde ein echter Daddy!"
„Ja, das wirst du! Aber wir werden jetzt schon einen Kompromiss schließen."
„Welchen? Bei Geschäften mit dir muss man misstrauisch sein – AU"
„Unser Kind wird 1. nicht länger als 5 h pro Tag auf einem Besen verbringen und 2. es wird nicht für angestellte Streiche gelobt! Verstanden, Prongs?"
„Meinentwegen. Obwohl ich wollte schon immer mal einen kleinen Marauder ausbilden!"
„James Potter – untersteh dich! Du warst schon beinahe zuviel für die arme McGonnagal!"
„Ach komm schon – seine wir mal ehrlich, könntest du diesen Augen jemals widerstehen?"
„Nicht den Dackelblick – aufhören!
Na gut, dann schließe ich eben die Augen!"
Zärtlich knabberte er an ihren Lippen und zog sie auf´s Bett.
Nachdenklich sah sie ihn an.
„Ich hätte dich immer gewollt, selbst, wenn ich damit meinen Tod unterzeichnet hätte."
„Na zum Glück, hast du das ja nicht." An dieser Stelle grinste James dreckig. „Dafür hast du einen tollen Ehemann, der seine ehelichen Pflichten bestens erfüllt."
Lily grinste.
„Oder, anders ausgedrückt, einen Typen, der mich geschwängert hat und auch noch stolz drauf ist – typisch Mann."
„Immer wieder gerne, Süße."
