Hey – vielen Dank für's Daumen halten! :D Dann lest mal schön nach, ob's geklappt hat! ;)
Kapitel 4Wie von der Tarantel gestochen sprang Snape auf und verfolgte McGonagall. Er erreichte sie als sie die Tür zu seinem Schlafzimmer gerade geöffnet hatte.
„Das geht zu weit!", fauchte er und trat ihr in den Weg.
„Aber, aber!", gurrte McGonagall. „Das ist doch kein Grund, sich so aufzuregen!"
Er erstarrte, als sie ihm – begleitend zu diesen Worten – mit dem Fingerspitzen leicht über die Wange fuhr, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, ihn einfach so zu berühren. Nachdem er nicht wusste, wie er sich dagegen in geeigneter Weise zur Wehr setzen sollte, beschränkte er sich darauf, sie möglichst bedrohlich anzusehen.
„Und sie sollten nicht so böse schauen", sagte McGonagall sanft, während sie zu seinem Entsetzten nun die Linie seiner Augenbrauen nachfuhr, „das gibt nämlich Falten – und damit habe ich einige unliebsame Erfahrung, glauben sie mir."
Als sie ihre Hand schließlich wegnahm, und er eigentlich erleichtert hätte sein müssen, nahm er erstaunt war, dass es sich eher wie ein Verlust anfühlte. Doch noch während er sich selber einen sentimentalen Idioten schalt - was für seine Verhältnisse ein sehr übler Titel war - holte McGonagall zum zweiten Schlag aus.
Sie schob sich an ihm vorbei in das Schlafzimmer hinein und legte dabei auch noch die Hand lässig auf seine Hüfte, sodass er keine andere Wahl hatte, als sie entweder schon wieder an sich kleben zu haben, oder ebenfalls einen Schritt zur Seite zu machen und sie damit in das Zimmer hinein zu lassen. Im Hinblick auf ihr offenherzig aufgeknöpftes Kleid entschied er sich vorsichtshalber für die letztere Option.
McGonagall sah sich neugierig und seinem Schlafzimmer um.
„Schön hier!", sagte sie lächelnd. „Und kuschelig!", fügte sie mit einem anzüglichen Zwinkern hinzu.
Snape ließ ein genervtes Schnauben hören.
„Wissen Sie, worauf ich jetzt total Lust hätte?", sagte McGonagall plötzlich begeistert mit einem erfreuten Blick auf das große Himmelbett.
Snape warf ihr einen gehetzten Blick zu und wurde wiederholt eine Spur blasser.
„Ich glaube nicht, dass ich das wissen will!", sagte er gepresst.
Bevor er etwas dagegen unternehmen konnte, trat sie rückwärts an das Bett und ließ sich ungeniert hineinfallen.
„Gut gefedert!", sagte sie kichernd, zog sich die Schuhe von den Füßen, drehte sich und krabbelte in die Mitte der Matratze um sich dort aufzurichten. Snape beobachtete gebannt und ungläubig ihr Tun.
Als sie schließlich etwas wackelig auf beiden Beinen stand, fing sie an leicht zu federn. Wenige Momente später hüpfte sie lachend und völlig losgelöst herum – so hoch, dass ihr Haar, dass sich bei dieser Aktion gänzlich aus dem Knoten löste, an den Baldachin des Bettes peitschte. Welches Bild ihr Dekollete dabei bot, schien sie nicht zu bedenken - und wenn, dann schien es sie nicht zu stören.
„Los Severus! Machen Sie mit! Das ist lustig!", rief sie fröhlich.
„Sie sind verrückt!", sagte Snape tonlos.
„Und sie sind ein alter Spielverderber!", rief McGonagall und missbrauchte sein Bett weiter als Trampolin.
Irgendwann ging ihr dann doch die Puste aus und sie ließ sich mit einem vergnügten Quieken rücklings auf den Allerwertesten fallen, indem sie einfach die Füße bei der Landung anzog.
Snape stand immer noch fassungslos an der selben Stelle, die Augen unbeweglich auf das befremdliche Bild dieser scheinbar völlig durchgeknallten Frau auf seinem Bett geheftet.
„Na, Severus? Alles klar bei Ihnen?", gluckste sie vergnügt.
„Ich bin nicht sicher, ob man diesen Trank tatsächlich Albus geben kann", murmelte Snape starren Blickes. „Nicht auszudenken, was er anstellt, wenn schon Sie so extrem darauf reagieren."
„Kommen Sie her, dann zeige ich Ihnen etwas wirklich extremes!", sagte McGonagall forsch und lächelte ihn mit blitzenden Augen an.
Sie drehte sich auf den Bauch, während sie sich auf die Ellenbogen stützte – eine Stellung, die ihren Busen fast aus dem Ausschnitt fallen ließ. Ihre dunklen Haare umwogten ihr Gesicht nun als wilde, zerzauste Mähne und verlieh ihr eine geheimnisvolle und verführerische Aura.
...? VERFÜHRERISCH? MCGONAGALL? Das konnte doch nicht war sein!
Snape trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
McGonagall lachte gurrend.
„Angst?", fragte sie provozierend.
„Natürlich nicht!", sagte Snape verächtlich, doch es klang eher so, als wolle er sich selbst beruhigen.
„Warum kommen Sie dann nicht her und leisten mir ein bisschen Gesellschaft", fragte McGonagall und klopfte einladend neben sich auf die Matratze. „Es ist viel bequemer hier, als da wo sie rumstehen."
Snape atmete einmal tief durch.
„Das wäre ...nicht ...angemessen..", sagte er stockend.
„Mache ich sie so nervös, Severus?", fragte McGonagall mitleidig.
Ihr Tonfall ließ seine Augen wütend funkeln.
„Na kommen Sie schon! Seien Sie kein Hasenfuß!", sagte McGonagall und warf einen auffordernden Blick neben sich.
Langsam, fast wie eine Marionette, deren Fäden eine unbekannte Macht führte, bewegte sich Snape auf das Bett zu.
„So ist's brav!", sagte McGonagall spöttisch.
Ihr Spott brachte wieder etwas Leben in den Meister der Zaubertränke. Er schob sich mit überraschend geschmeidigen Bewegungen auf das Bett – ans Kopfende und möglichst weit entfernt von McGonagall – wo er sich steif gegen das hölzerne Kopfteil lehnte und mit eisigem Blick demonstrativ an seiner Kollegin vorbei schaute.
„Sie haben doch nicht etwa Ihren Zauberstab verschluckt!", sagte McGonagall belustigt und rollte sich seitlich in eine bequeme Position, die ihr ermöglichte, ihn direkt anzusehen. Sie schien es tatsächlich mit allen Mitteln darauf anzulegen, ihn aus der Reserve zu locken.
„Was soll das werden, Minerva?", fragte er, die Gegenoffensive startend. „Was bezwecken Sie damit, mit mir hier auf dem Bett zu liegen. Sie wollen mich doch wohl nicht tatsächlich verführen?" er bemühte sich, den letzten Satz so abwegig und verächtlich wie möglich klingen zu lassen.
„Doch! Genau das will ich!", sagte McGonagall lässig. Das nannte man dann wohl eine völlig misslungene Gegenoffensive.
„Wann sind sie denn das letzte Mal von einer Frau verführt worden", fragte McGonagall lächelnd, „ich meine, ohne dafür bezahlt zu haben", fügte sie boshaft hinzu.
„Sie sind wirklich ein Ausbund an Unverschämtheit!", sagte Snape kalt.
„Oh – was würde ich darum geben, Ihnen ein wenig Veritaserum einflößen zu können", flötete McGonagall.
Snape schüttelte fassungslos den Kopf.
„Jetzt mal im Ernst, Severus", sagte McGonagall ungerührt, „ihr Lebenswandel dürfte nicht gerade die ideale Voraussetzung gewesen sein, auf ‚normale' Art Frauen kennen zu lernen – was liegt da näher, als Sexualkontakte bei professionellen Damen zu suchen – schließlich sind sie ein Mann im besten Alter, mit entsprechenden Bedürfnissen – das nehme ich zumindest an."
„Das steht hier absolut nicht zur Debatte!", zischte Snape.
„Ist aber nun mal ein interessantes Thema", sagte McGonagall entschuldigend. „Mögen Sie Sex?"
„Wie bitte?", sagte Snape ungläubig.
„Ich habe Sie gefragt, ob Sie Sex mögen!", wiederholte McGonagall laut und deutlich.
„Wie kommen Sie dazu, mir eine solche Frage zu stellen?", sagte Snape gepresst.
„Diese Nacht ist eine einmalige Gelegenheit, mehr über Sie zu erfahren", sagte McGonagall ruhig, „und meine Themenauswahl ist wohl sehr von meinem derzeitigen Zustand geprägt. Bringe ich sie damit wirklich so in Verlegenheit?" Sie sah ihn aufmerksam an. „Sie sind doch ein erwachsener Mann. Es mag schon sein, dass es ungewöhnlich ist so etwas mit einer alten Kollegin zu besprechen, aber andererseits ist es auch eine Chance für Sie, einmal etwas aus sich heraus zu gehen – schließlich habe ich Ihnen ja versprochen, dass nichts, was wir hier besprechen diese Räume verlassen wird."
Snape schüttelte stur den Kopf.
McGonagall setzte sich auf und begann zu seinem Unbehagen auf allen Vieren auf ihn zuzukriechen.
„Hören Sie mir zu, Severus!", sagte Sie, während sie ihm bedrohlich nahe kam. „Ich will Sie nicht verletzen – aber mir ist furchtbar langweilig, und ich bin immer noch erheblich scharf auf sie – also machen Sie es mir und auch sich selbst nicht so schwer, und lenken sie mich mit einer interessanten Unterhaltung ab. Und was interessant ist, bestimme in diesem Fall ich!", fügte sie energisch hinzu.
„Wie wär's, wenn Sie sich mit der Ratte unterhalten – vielleicht ist der genauso langweilig?", gab Snape gereizt zurück.
„Wie wäre es, wenn ich jetzt doch lieber gehe und mir jemanden zum Unterhalten suche, der etwas entgegenkommender ist?", sagte McGonagall, während sie bereits zum Rand der Matratze rutschte.
„Das ist Erpressung!", zischte Snape.
„Richtig!", sagte McGonagall anerkennend, während ihr Blick auf der Suche nach ihren Schuhen herumschweifte.
Snape kämpfte mit sich, bis sie bereits am Durchgang zum Wohnzimmer stand.
„Schwören Sie mir, dass Sie nichts von dem was wir reden weitererzählen - niemandem!", sagte er zähneknirschend.
McGonagall drehte sich um und legte den Kopf schief.
„Das könnte ich vielleicht tun", sagte sie nachdenklich, „wenn Sie mir als Gegenleistung versprechen, dass ich alles fragen darf, was ich will und Sie mir ehrlich darauf antworten."
„Was soll denn das nun wieder?", brauste Snape auf. „Davon war nie die Rede!"
„Aber jetzt ist die Rede davon!", sagte McGonagall gelassen. „Konditionen ändern sich heutzutage oft rasend schnell."
Man sah Snape förmlich an, wie er mit sich kämpfte.
„Schön! Sie dürfen fragen, was immer sie wollen, aber nur Fragen, die man mit ‚Ja' oder ‚Nein' beantworten kann", knurrte er dann widerwillig, „ich habe nicht die geringste Lust, irgendwelche langen Erklärungen abgeben zu müssen."
„Einverstanden!", sagte McGonagall nach kurzem Zögern.
„Und sie versprechen im Gegenzug, dass Sie nicht mehr versuchen, meine Wohnung zu verlassen, ehe die Wirkung des Trankes nachlässt", sagte Snape düsteren Blickes.
„Sie sind eine harter Verhandlungspartner, Severus!", seufzte McGonagall. „Abgemacht – ich nehme die Bedingungen an."
Snape griff in seinen Umhang um den Zauberstab herauszuholen.
„Sie haben ihn ja doch nicht verschluckt!", sagte McGonagall belustigt. „Es ist sicher nicht nötig, unsere Abmachung mit einem Zauber zu besiegeln", fuhr sie fort, als ihr klar wurde, was er vorhatte. „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort – und sie geben mir Ihres. Das reicht vollauf! Ich vertraue Ihnen, Severus und ich hoffe, Sie mir auch."
Snape sah sie eine Weile zweifelnd an und steckte den Zauberstab dann mit der Andeutung eines Nickens wieder weg.
Langsam schlenderte McGonagall wieder auf ihn zu. Snape verfluchte sich selber für den Umstand, dass er die Gelegenheit nicht genutzt hatte, sich wieder aus dem Bett zu entfernen. Nun aber hätte es zu sehr nach Flucht ausgesehen, daher blieb er sitzen.
McGonagall schlüpfte wieder aus ihren Schuhen, kletterte zu Snapes Bestürzung ungeniert direkt über ihn drüber – wobei ihr Busen seiner Nase gefährlich nahe kam – und ließ sich schließlich neben ihn sinken, den Rücken ebenfalls an das Kopfteil des Bettes gelehnt.
„Mal sehen!", sagte sie gedehnt. „Sie haben mir schon einige Fragen, die ich an diesem Abend gestellt habe, nicht beantwortet, zum Beispiel die Frage, was Sie an meiner Stelle tun würden – aber bei Ihrer Ja/Nein-Einschränkung komme ich damit nicht weit. Dann habe ich Ihnen das Gefühl beschrieben, das mich im Badezimmer überkommen hat, und sie gefragt, ob sie wissen, wovon ich rede – sie haben mir nicht darauf geantwortet."
McGonagall sah ihn auffordernd an, doch Snape starrte stur geradeaus und machte keine Anstalten, auf ihre Worte einzugehen.
„Schön – frag' ich Sie halt noch mal!", sagte McGonagall etwas ungehalten. „Das intensive Begehren, das ich Ihnen beschrieben habe - kennen Sie dieses Gefühl nun aus eigener Erfahrung oder nicht?"
„Ja!", sagte Snape kühl ohne sie anzusehen.
„Das ist gut!", sagte McGonagall zufrieden.
„Ich würde Ihnen raten, keine voreiligen Schlüsse aus meinen Antworten zu ziehen!", knurrte Snape.
„Sie können es getrost mir überlassen, ob und welche Schlüsse ich ziehe, Severus", sagte McGonagall spitz, „denn SIE haben ja keine Lust lange Erklärungen abzugeben."
Snape zog es vor, diese Bemerkung nicht zu kommentieren.
„Okay! Dann komme ich zur nächsten Frage", sagte McGonagall aufgeräumt. „Wenn Sie in meiner Situation wären – und sie wissen, wie ich mich fühle - würden Sie nicht dasselbe versuchen wie ich?"
„Was versuchen sie denn?", fragte Snape mit schmalen Augen.
„Sie weich zu klopfen!", sagte McGonagall ungeniert.
„Doch, das würde ich", gab Snape nach einer halben Schweigeminute wiederstrebend zu.
„Na sehen sie?", sagte McGonagall strahlend.
„Und was haben Sie davon, wenn Sie sich in meinem Verständnis suhlen?", fragte Snape boshaft. „Meinen Sie vielleicht, das ändert irgend etwas?"
„Verständnis ändert eine Menge!", sagte McGonagall und schenkte ihm ein weises Lächeln.
„Das ist purer Idealismus!", sagte Snape verächtlich und schüttelte den Kopf.
„Schade, dass Sie das so empfinden", sagte McGonagall achselzuckend. „Nun zu der nächsten Frage", fuhr sie fort. „Ich wollte wissen, wann Sie das letzte Mal von einer Frau verführt worden sind – aber so darf ich das ja nicht formulieren. Also frage ich mich einfach durch: Ist es länger als zwei Wochen her, das Sie zum letzten Mal Sex hatten?"
„Ja, verdammt!", schnaubte Snape und verdreht genervt die Augen.
„Länger als zwei Monate?", fragte McGonagall.
„Ja!", sagte Snape gereizt.
„Länger als zwei Jahre?", fragte McGonagall mit großen Augen.
„Nein!", sagte Snape gepresst.
„Na Gott sei Dank!", entfuhr es McGonagall.
Snape warf ihr einen kurzen bitterbösen Blick zu, den sie amüsiert zur Kenntnis nahm.
„So – und nun zur Kernfrage", sagte McGonagall mit blitzenden Augen. „Mögen sie Sex?"
„Ja!", sagte Snape zähneknirschend.
„Sind sie sicher?", fragte McGonagall mit ungläubigem Staunen.
„Könnten Sie sich vielleicht mit Ihren idiotischen Bemerkungen zurückhalten?", schnauzte Snape sie an.
„Sie haben meine Frage nicht beantwortet!", sagte McGonagall streng.
„Ja, ich bin sicher!", fauchte Snape.
„Und hat sie nun schon mal eine Frau verführt?", fragte McGonagall.
„Ja!", sagte Snape.
„Oh – und wie hat sie das gemacht? Sie unter Drogen gesetzt?", fragte McGonagall grinsend.
Sein ‚Nein' klang so verächtlich, wie ein einzelnes Wort nur klingen konnte.
McGonagall überlegte eine Weile.
„Stehen sie eher auf sehr junge Frauen, fast noch Mädchen?", fragte sie dann, und betrachtete dabei unauffällig ihre Fingernägel.
„Nein!", sagte Snape entrüstet.
„Auf etwas reifere Damen?", fragte McGonagall.
„Nein!", sagte Snape.
McGonagalls Kopf ruckte herum und ihre Augen wurden kugelrund.
„Auf ...Männer?", fragte Sie atemlos.
„NEIN!", bellte Snape. „AUF FRAUEN! Aber weder explizit auf junge noch ausschließlich auf ältere – das ist abhängig von der einzelnen Person."
„Das beruhigt mich!", sagte McGonagall erleichtert.
„Wie schön für Sie!", sagte Snape sarkastisch.
„Hatten Sie schon mal was mit einer Ihrer Schülerinnen?", fragte McGonagall, als wäre das so selbstverständlich, wie nach der Uhrzeit zu fragen.
Zum wiederholten mal an diesem Abend entgleisten Snapes Gesichtszüge.
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Tja – was meint Ihr? Hat er, oder hat er nicht? :D
Fortsetzung folgt...
