Hallo Ihr Lieben! Ihr wolltet doch wissen, ob er wirklich... :) Hier kommt die Auflösung! Viel Spaß beim Lesen!

Meinen herzlichen Dank an dieser Stelle auch an die anonymen Reviewer, denen ich nicht direkt per mail antworten kann!

An TheVirginian: Ich habe es extra noch mal durchgelesen – ganz konzentriert – und wenn trotzdem noch mehr als drei Fehler drin sind, kriege ich hysterische Heulkrämpfe! :D

Liebe Grüße,

Chrissi

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Kapitel 5

„Mit einer Schülerin? Was geht in Ihrem kranken Gehirn vor, dass sie mir eine solche Frage stellen?", sagte Snape mit zornbebender Stimme.

„Habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?", fragte McGonagall boshaft.

„Das ist doch wirklich das Letzte!", zischte Snape.

„Und warum antworten Sie dann nicht einfach mit einem energischen ‚Nein' und lehnen sich entspannt zurück?", fragte McGonagall hinterhältig.

„Weil...", begann Snape, brach aber dann ab und schloss für einen kurzen Moment die Augen, bevor er wortlos den Kopf schüttelte.

„Weil es nicht die Wahrheit wäre?", fragte McGonagall vorsichtig weiter. „Und wie wäre es stattdessen mit einem reumütigen ‚Ja'?", bot sie an.

„NEIN!", donnerte Snape.

„War das jetzt ein ‚Nein' zu meiner ersten Frage oder ein ‚Nein' zum ‚Ja'?", fragte McGonagall amüsiert. „Sie verwirren mich etwas, Severus!"

„Sie gehen mir unsagbar auf den Geist, Minerva!", sagte Snape und sah sie an, als ob er liebend gern die Hände um ihren Hals gelegt und zugedrückt hätte.

„Dann war der Abend auf jeden Fall schon mal nicht ganz umsonst!", konterte McGonagall ungerührt. „Sie sind mir immer noch eine Antwort schuldig! Hatten Sie nun schon mal was mit einer Schülerin oder nicht?"

Snape atmete tief durch und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Nein!", sagte er schließlich mit erzwungener Ruhe. „Nicht ...wirklich!"

„Aber fast?", fragte McGonagall.

Snape nickte resigniert.

„Wie lange ist das her?", fragte McGonagall neugierig.

„Lange!", sagte Snape gequält, der scheinbar völlig vergessen hatte, dass er eigentlich nur mit ‚ja' und ‚nein' antworten wollte.

McGonagall sah ihn eine Weile prüfend an, und es war ihm anzumerken, dass er sich äußerst unwohl fühlte unter ihrem Blick.

„Als Zeichen meines guten Willens, und damit Sie endlich einsehen, dass ich Ihre Gefühle durchaus respektiere", sagte sie plötzlich unerwartet sanft, „werde ich Sie nichts weiter darüber fragen."

Überrascht fuhr Snapes Kopf zu ihr herum.

„Sie beenden tatsächlich die Inquisition?", fragte er ungläubig. Es klang schroff, aber in seinen Augen lag ein so dankbarer Ausdruck, dass ein gerührtes Lächeln über McGonagalls Gesicht huschte.

„In diesem einen Punkt, ja!", sagte sie. „Das heißt aber noch lange nicht, dass das Thema Sex bereits abgehandelt wäre."

Snape verdrehte die Augen und verschränkte mit einem mürrischen Grunzen die Arme vor der Brust.

„Wie alt waren Sie, als sie das erste Mal...", begann McGonagall.

„Ich muss mal nach der Ratte sehen", rief Snape und bevor McGonagall noch etwas einwenden konnte, war er aufgesprungen und hinausgeeilt.

„Bringen Sie mir was zu trinken mit!", schrie ihm McGonagall hinterher. „Am besten ein anständiges Glas Rotwein! Obwohl – Champagner wäre eigentlich besser geeignet für diesen romantischen Anlass!" ‚Vielleicht wirst du dann auch ein wenig lockerer', fügte sie in Gedanken hinzu.

Snape stand vor dem Rattenkäfig und versuchte seine Gedanken zu sortieren. Wo sollte das noch hinführen? McGonagall war absolut in Hochform und wer wusste schon, wie lange das noch anhalten würde. Und warum, zum Teufel, ließ er sich so in die Enge treiben von ihr? Warum war er nicht in der Lage, einen annähernd klaren Gedanken zu fassen?

Es war einfach der Umstand, dass es eindeutig seine alte bissige Kollegin Minerva war, die er da vor sich hatte, gleichzeitig aber eine durchaus äußerst attraktive und charismatische Frau, die vor Leben nur so strotzte. Und dass sie ständig über Sex reden wollte erleichterte ihm die Situation auch nicht gerade - ebenso wenig wie die Tatsache, das er tatsächlich schon länger mit keiner Frau mehr zusammengewesen war.

Seufzend musterte er die Ratte, die ihrem Käfig hockte und ihn mit ihren schwarzen Knopfaugen anstarrte, als würde sie seine Gedanken lesen.

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Was wollte der schwarze Mann von ihr? Ihr neue Äpfel bringen? Oder endlich etwas Rattigeres? Nein! Sah nicht so aus. Aber er öffnete die Käfigtür! Gleich würde er sie wieder packen! Vielleicht hatte sie diesmal eine Chance, ihre Zähne in seinen langen eleganten Finger zu schlagen. Volle Konzentration! Das Türchen war schon einen Spalt weit offen...

„Wir sollten ihr einen Namen geben!", sagte die Frau, die plötzlich wie aus dem Nichts hinter dem Mann aufgetaucht war.

Der Mann erschrak und war für den Bruchteil einer Sekunde unaufmerksam – das wiederum genügte ihr, der neuerdings schnellsten Ratte von Hogwarts, um blitzschnell ihre spitzen Zähne in seine Hand zu bohren.

Der Mann gab einen unterdrückten Schmerzenslaut von sich und schlug nach ihr. Ha! Keine Chance alter Mann! Sie hatte sich schon längst wieder ins hinterste Eck des Käfigs zurückgezogen.

„VERFLUCHTE SCH...", schrie der Mann die Frau an. „Müssen Sie sich denn so anschleichen, Minerva?"

„Verzeihung!", flötete die Frau. „Oh – hat es Sie gebissen, das böse Tierchen? Ach, sie Armer! Soll ich pusten, oder soll ich ein kleines Heilzauberchen sprechen?"

„Das mache ich selber!", bellte der Mann. „SIE zaubern nicht an mir herum!"

„Haben sie Angst, ich würde Ihnen was wegzaubern?", fragte die Frau und warf einen anzüglichen Blick auf seine Körpermitte. „Im Moment wäre ich wohl eher versucht, etwas dazu zu zaubern." Sie grinste ihn frech an.

Diese Frau war eindeutig rattig!

Der Mann zog seinen Zauberstab und heilte damit die Wunde an seiner Hand. Plötzlich zielte er mit dem Stab auf... OH NEIN! HILFE! HIIILFE!

„SEVERUS!", sagte die Frau scharf!

Der Mann senkte den Zauberstab.

PUH!

„Beiß mich noch einmal und du bist Katzenfutter!", knurrte der Mann.

So ein nachtragender Kerl! Hatte nicht mal die Größe, das sportlich zu sehen!

„Wie wollen wir sie nennen?", fragte die Frau vergnügt. „Soll's irgendein gefährlich klingender Name sein?"

„Ja! Wie wäre es mit Minerva?", sagte der Mann giftig.

Die Frau ließ ein glockenhelles Lachen hören.

„Aber nicht doch!", sagte sie amüsiert. „Sie können doch einer Ratte keinen Namen geben, den schon eine Katze trägt?"

KATZE? KATZE? Wo war eine Katze?

„Wie wäre es mit...", sagte die Frau versonnen.

Oh bitte einen angemessenen Namen! Katharina? Elisabeth? Viktoria?

"Narzissa?", sagte die Frau prustend.

Auch nicht schlecht.

„Sehr witzig!", sagte der Mann säuerlich.

„Oder wir nennen sie nach Ihrer ersten Geliebten!", sagte die Frau begeistert.

Der Mann schüttelte genervt den Kopf.

„Sie haben Recht!", sagte die Frau grinsend. „'Rechte Hand' ist kein so gelungener Name für eine Ratte."

„Ich wusste gar nicht, dass Sie so ein Faible für zotige Witze haben", sagte der Mann vorwurfsvoll, aber seine Mundwinkel zuckten verdächtig.

„Okay – wie wär's mit ...Paula?", fragte die Frau.

Wie bitte? Was sollte das denn?

„Wieso Paula?", fragte der Mann misstrauisch.

„Mein erster Liebhaber hieß Paul – soll ich Ihnen mehr über ihn erzählen?", sagte die Frau bereitwillig.

„Nein, nicht nötig!", rief der Mann eilig. „Paula ist perfekt."

NA TOLL! Kein rattenscharfes Rattenmännchen, kein neuer Apfel und nun auch noch ‚Paula'! Ein guter Grund, sich beleidigt unter den heimischen Strohhaufen zurückzuziehen!

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„Wo bleibt eigentlich mein Champagner?", fragte McGonagall.

„Aber sonst geht es Ihnen prächtig?", sagte Snape verdrießlich.

„Wenigstens ein Gläschen Rotwein?", fragte McGonagall hoffnungsvoll.

„Nichts da!", zerstörte Snape ihre Illusionen. „Alkohol würde womöglich das Ergebnis des Experiments verfälschen."

„Kaffee?", fragte McGonagall vorsichtig.

„Für Koffein gilt das selbe!", sagte Snape.

„Tee?", frage McGonagall wenig begeistert.

„Wasser!", sagte Snape.

„Okay, Wasser!", seufzte McGonagall.

Snape machte sich auf den Weg in die kleine, angrenzende Küche – McGonagall folgte ihm auf den Fuß.

„Dieser Raum ist ohnehin zu klein", sagte Snape als er die Küche betrat, und machte eine verscheuchende Handbewegung.

„Eben! Ich könnte mich sofort um Sie kümmern, wenn Sie Anzeichen von Klaustrophobie zeigen", sagte McGonagall eifrig.

„Ich leide nicht unter Klaustrophobie", knurrte Snape, „und jetzt machen Sie, dass Sie wieder ins Sch..."

„Dass ich wieder ins Schlafzimmer komme?", sagte McGonagall strahlend. „Aber gern!"

„Das wollte ich nicht sagen!", seufzte Snape. „Ich meinte den schsch...önen Sessel vor dem Kamin!"

„Sie meinten das Schlafzimmer!", sagte McGonagall und zwinkerte ihm vertraulich zu.

Snape verdrehte die Augen und machte sich daran, in der Küche herum zu hantieren, während er McGonagall, die im Türrahmen stehen blieb, den Rücken zudrehte und sie völlig ignorierte.

Erst als sie in Katzenform plötzlich auf die Arbeitsplatte sprang, und ihm damit beinahe einen Herzinfarkt bescherte, nahm er sie wieder gebührend zur Kenntnis.

„Raus, oder es gibt Katzengulasch!", fauchte er böse, und verjagte die Katze mit einem biestigen „Kschschscht!" aus der Küche.

Als Snape mit einem Krug Wasser und zwei Gläsern in der Hand das Wohnzimmer betrat, war natürlich in dem schönen Sessel vor dem Kamin keine Spur von McGonagall zu entdecken. Er ging weiter ins Schlafzimmer und blieb wie angewurzelt an der Schwelle stehen.

Die Minerva-Katze befand sich auf seinem Bett - vielmehr drehte sie sich in der Mitte des Bettes wie eine Irre um die eigene Achse und versuchte ihren Schwanz zu fangen.

Als sie nach einer Weile wahrnahm, das sie beobachtet wurde, stoppte sie ihr wildes Treiben, ließ sich auf die Matratze plumpsen und verwandelte sich zurück in Minerva McGonagall, in der circa knapp vierzigjährigen Ausführung.

„Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht!", rief McGonagall fröhlich. „Macht echt Spaß! Sie sollten das auch mal versuchen!"

„Ja! Unbedingt!", sagte Snape sarkastisch.

„Allerdings ist es manchmal leicht schmerzhaft, wenn man ihn fängt", sagte McGonagall vergnügt.

„Was...?", sagte Snape irritiert.

„Den Schwanz!", sagte McGonagall grinsend. „Man darf nicht zu fest reinbeißen, sonst schmerzt's!"

„Ich glaub es nicht!", sagte Snape kopfschüttelnd und starrte mit einem relativ verzweifelten Blick die Zimmerdecke an.

Er stellte das Wasser auf dem Nachttisch ab und blieb dann unentschlossen neben dem Bett stehen.

„Schon wieder Anlaufschwierigkeiten?", sagte McGonagall spöttisch. „Nun kommen Sie schon! Das Bett ist so breit, da haben Sie locker noch Platz ohne mir in unziemlicher Weise nahe zu kommen."

Seufzend ließ sich Snape wieder am Kopfende des Bettes nieder.

„Wo waren wir stehen geblieben, vorhin, bei unserem Gespräch?", sagte McGonagall versonnen.

„Ich glaube, Sie wollten mich fragen, wann wir Albus das Mittel geben sollen, falls wir sicher sind, dass es keine extrem schädigenden Nebenwirkungen hat", sagte Snape beflissen.

„Ich glaube aber, mich zu erinnern, dass ich Sie etwas ganz anderes fragen wollte", sagte McGonagall grinsend, „nämlich wann Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben mit einer Frau zusammen waren."

Na ja – knapp daneben!", sagte Snape, resigniert mit den Schultern zuckend.

„Und?", fragte McGonagall neugierig.

„Schon vergessen? Ich antworte nur mit ‚ja' oder ‚nein'", sagte Snape abweisend.

„Das ist doch albern!", sagte McGonagall.

„Das war die Bedingung!", sagte Snape streng.

„Okay!", seufzte McGonagall. „Fünfzehn?"

„NEIN! Wo denken Sie denn hin?", sagte Snape entsetzt.

„Es reicht, wenn Sie ‚nein' sagen", bemerkte McGonagall trocken. „Sechzehn?"

„Nein!"

„Siebzehn?"

„Nein! Übrigens - DAS finde ich albern!", schnaubte Snape.

„Ach? Hätte ich lieber von Ihrem jetzigen Alter aus rückwärts zählen sollen?", fragte McGonagall spitz. „Wäre ich dann schneller ans Ziel gekommen?"

„Sehr witzig!", sagte Snape giftig.

„Achtzehn?", fragte McGonagall

„Nein!"

„Neunzehn?" McGonagalls Stimme bekam einen belustigten Unterton.

„Nein!", sagte Snape, während seine Mine sich verfinsterte, angesichts ihres Amüsements.

„Zwanzig?", gluckste McGonagall

„Ja!", sagte Snape zähneknirschend.

„Wirklich? Erst mit zwanzig?", fragte McGonagall ungläubig.

„JA, VERDAMMT!", bellte Snape.

„Sehr interessant!", sagte McGonagall.

Snape wappnete sich gegen die Flut von Fragen und auch gegen die gehörige Portion Spott, die ob dieser unglaublichen Erkenntnis nun sicher gleich auf ihn hernieder prasseln würden. Doch sie überraschte ihn.

„Und wie alt waren Sie, als Sie Sich Voldemort angeschlossen haben?", fragte McGonagall ernst.

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Fortsetzung folgt...

Und Ihr wisst ja – ich freu' mich über Reviews! :D