Weiter geht's, mit dem „unmöglichen" Pairing! ;-)

Viel Spaß beim Lesen!

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Kapitel 10

Nachdenklich blickte Snape auf die Wolke aus dunklen Locken, die sich breit gefächert auf seiner Brust verteilte. Behutsam strich er ein paar der Strähnen zurück, die das Gesicht der dazugehörigen Frau verdeckten. Sie seufzte schläfrig und kuschelte sich noch etwas enger an ihn.

Diese junge Ausgabe von Minerva war ihm immer noch ein Rätsel.

Was sie da vorhin, nach seiner Anspielung auf ihre Scharfzüngigkeit, mit ihm angestellt hatte, hatte er ihr nie und nimmer zugetraut. Diese unbekümmerte Sinnlichkeit, diese aufreizende Frivolität – waren das Fragmente ihres Wesens, oder waren die ausschweifenden Gelüste seiner Kollegin lediglich auf den Zaubertrank zurückzuführen?

Vermutlich beides! Sie würden verdammt aufpassen müssen, wenn sie Dumbledore diesen Trank verabreichten.

Dieser Gedanke zauberte unwillkürlich ein Grinsen auf sein Gesicht.

Minerva würde es sich sicher nicht nehmen lassen, ihrem alten Freund Albus beizustehen, wenn es so weit war – ob sie die Auswirkung des Trankes dann immer noch so aufregend finden würde, wie heute Nacht, blieb allerdings abzuwarten.

Doch auch wenn die enorme Steigerung der Libido auf die verabreichte Mischung zurückzuführen war – die Art, wie Minerva damit umging war bemerkenswert. Und, er musste zugeben, dass er mittlerweile ebenfalls Gefallen fand, an der Situation – viel zu sehr, um genau zu sein. Er hätte genaugenommen auch nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn dieser Zustand noch ein paar Tage angehalten hätte – ob er allerdings die geballte Power dieser Frau auf die Dauer ertragen würde, stand auf einem anderen Blatt.

Es war ohnehin unsinnig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn innerhalb der nächsten Stunden würde die Wirkung des Trankes nachlassen und sie würde sich zurückverwandeln in die alte Frau, die sie vorher gewesen war. Snape hoffte stark, die Contenance bewahren zu können, sollte dies geschehen, noch während sie hier in seinen Armen lag.

Wie würde es sein – nachher – wenn sie wieder die alte war? Unangenehm? Peinlich? Wie würden sie miteinander umgehen im ganz normalen Schulalltag? Oder noch schwieriger – wie würden sie sich verhalten, wenn sie alleine aufeinander trafen? Die Gedanken, die sich ihm schon von Anfang an in den Weg gestellt hatten, holten ihn schlagartig wieder ein.

Gedankenverloren strich er ihr übers Haar, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass sie ihn ansah.

„An was denkst du?", fragte sie leise. „Ich weiß schon", fügte sie lächelnd hinzu, als er das Gesicht verzog, „die böse Frauen-Frage!"

„An nichts Bestimmtes!", sagte Snape und schloss für einen Moment die Augen, als hätte er Sorge, sie könnte seine Gedanken darin lesen.

„Lügner!", sagte McGonagall sanft. „Du musst es mir natürlich nicht sagen – aber es wäre doch ...angebracht, wenn es mit mir, beziehungsweise mit der Situation hier zu tun hat."

Snape seufzte vernehmlich.

„Ich habe darüber nachgedacht, was dieses Experiment für Folgen haben wird", sagte er schließlich unwillig.

„Ich denke die Wirkung gibt uns doch allen Grund zur Hoffnung, das dieser Trank Albus helfen wird", sagte McGonagall euphorisch und sah ihn erwartungsvoll an.

„Ja, das ist richtig!", sagte er leise, gerührt von ihrer Begeisterung.

Er stellte erstaunt und mit erheblich schlechtem Gewissen fest, dass er seit einiger Zeit keinen Gedanken mehr an den eigentlichen und äußerst ernsten Grund dieses Experiments verschwendet hatte.

„Ich meinte eigentlich nicht diese Folgen", sagte er etwas betreten.

„Du meinst, wegen dem, was zwischen uns beiden hier passiert ist?", fragte McGonagall.

Snape nickte. „Ja, ich denke mir, dass das ein wenig ...schwierig werden könnte", sagte er zögernd.

„Das soll wohl heißen, dass du nicht vorhast, mir einen Heiratsantrag zu machen?", fragte McGonagall streng mit kritisch zusammengekniffenen Augen. „War nur ein Scherz!", fügte sie lächelnd hinzu, als sie bemerkte wie er sich versteifte während leises Entsetzen sich in seine Züge schlich.

Nach einem letzten misstrauischen Blick auf die immer noch an ihn geschmiegte Frau entspannte Snape sich wieder.

„Das hier...", sagte McGonagall ruhig, mit einem Hauch von Melancholie in der Stimme, „wird morgen schon Vergangenheit sein, eine wunderschöne Erinnerung – ich hoffe für dich ebenso wie für mich – und ob sich in unserem zukünftigen Verhältnis zueinander, ich meine im Vergleich zu vor dem Experiment, etwas ändert, das wird sich zeigen. Ich würde allerdings gerne beim Du bleiben – sozusagen als einziges Zugeständnis an diese ganz besondere Nacht – nur wenn es dir recht ist, natürlich."

„Ich denke, es spricht nichts dagegen", sagte Snape seltsam tonlos.

McGonagall sah ihn mit einem zärtlichen Blick an, was Snape wiederum fast den Schweiß auf die Stirn trieb.

„Das heißt also, diese Nacht war eine einmalige Angelegenheit?", fragte er zögerlich. „Du hast nicht vor, dem etwas folgen zu lassen, wenn du dich morgen wieder in deiner ...vorherigen Form befindest?"

„Nein! So etwas gehört sich nicht, Severus!", sagte McGonagall streng und musste sich das Lächeln heftigst verkneifen, angesichts seiner überdeutlichen Erleichterung. „Davon abgesehen wirst du sicher auch keinerlei Ambitionen haben, mit einer alten Frau die Laken zu zerwühlen."

Er schüttelte wortlos und dankbar den Kopf.

„Ich könnte mir allerdings vorstellen...", sagte McGonagall nachdenklich – und nun musste sie doch lächeln, aufgrund seines nun wieder alarmierten Gesichtsausdrucks, „dass sich auf rein platonischer Ebene durchaus eine Freundschaft zwischen uns entwickeln könnte – du weißt schon – Tee trinken und über das ein oder andere plaudern. Allerdings nur, wenn du dir aufgrund der Tatsache, dass du mich duzen darfst, keine übermäßigen Frechheiten herausnimmst", fügte sie hinzu und fixierte ihn mit einem scharfen Blick, bevor sie ihm fröhlich zuzwinkerte.

„Ja - das wäre vielleicht möglich...", sagte Snape zögernd.

„Dass du dir Frechheiten herausnimmst?", fragte McGonagall und riss erstaunt die Augen auf.

„Das mit dem Tee!", knurrte Snape.

„Ach so!", sagte McGonagall schmunzelnd. „Das liegt ganz bei dir", fügte sie dann ernst hinzu. „Wenn du dich mit einer deutlicheren Distanz wohler fühlst, werde ich das natürlich auch akzeptieren, obwohl ich es sehr schade fände."

„Warum?", fragte Snape spontan und die Frage kam selbst für ihn überraschend.

„Weil ich dich sehr gerne mag!", sagte McGonagall frei heraus. „Auch wenn ich mir noch vor ein paar Stunden nie hätte träumen lassen, dass ich das einmal sagen würde."

Snape sah sie skeptisch an.

„Respektiert habe ich dich immer", fuhr McGonagall fort. „Manchmal hast du mir auch imponiert mit deiner krassen Art, Schüler wie Kollegen gleichermaßen niederzumachen. Für deinen selbstlosen Einsatz als Spion habe ich dich grenzenlos bewundert und manchmal warst du mir regelrecht unheimlich."

Snape ließ mit erstauntem Blick diesen warmen Regen aus Komplimenten über sich ergehen, und begann gerade eben sich geschmeichelt zu fühlen, als McGonagall ihn wieder von der Wolke herunterholte.

„Die meiste Zeit jedoch bist du mir ziemlich auf die Nerven gegangen", beendete sie ihre Ausführungen.

„So?", sagte Snape eingeschnappt. „Und was lässt dich vermuten, dass es nicht auch in Zukunft so sein wird?"

„Nichts!", sagte McGonagall gelassen. „Du wirst mir sicher weiter auf die Nerven gehen, und es werden sicher weiterhin völlig aufgelöste Schüler zu mir kommen und sich bitterlich über deine Ungerechtigkeiten beschweren."

Snapes Augenbrauen fuhren fragend in die Höhe.

„Aber ich mag dich trotzdem", fuhr McGonagall fort, „vielleicht, weil ich nun mehr von dir erfahren habe und weiß, dass ein sehr liebenswerter Mensch unter dieser furchteinflößend rauen Schale steckt."

„Übertreib mal nicht so!", murmelte Snape leicht verlegen.

„Und wenn ich wieder mal ein Problem mit dir haben sollte – was sich mit Sicherheit kaum vermeiden lässt – können wir das künftig bei einem Tässchen Tee aus der Welt schaffen", sagte McGonagall fröhlich.

„Ich wusste doch, dass die Sache mit dem Tee einen Haken hat!", knurrte Snape.

„Ach komm schon! Gib doch zu, das du dich darauf freust", sagte McGonagall schmunzelnd.

„Ich gebe gar nichts zu!", brummte Snape. „Schon aus Prinzip nicht!"

„Gib es zu!", bedrängte ihn McGonagall weiter und gab ihm einen spielerischen Schubser.

„Nein!", sagte Snape stur.

Es folgte ein vehementerer Schubser.

„Hilfe!", sagte Snape betont unbeeindruckt. „Wirst du jetzt handgreiflich?"

„Würde dir das denn gefallen?", fragte McGonagall grinsend.

„Nein!", sagte Snape. „Mit Sicherheit nicht!"

„Hast du das denn schon mal ausprobiert?", fragte McGonagall lauernd.

„WAS? Nein! Natürlich nicht!", schnaubte Snape. „Manche Sachen muss man nicht ausprobieren, um zu wissen, dass man sie nicht mag."

„Was denn? Nicht mal eine klitzekleine masochistische Ader?", fragte McGonagall mit boshafter Stimme und drehte ihre Finger, um die sie zuvor unauffällig ein Büschel seiner Brusthaare gewickelt hatte.

„Ich zeig dir gleich, was für eine Ader ich habe", knurrte Snape und umspannte ihr Handgelenk mit einem eisernen Griff.

„Ja, bitte! Zeig's mir!", hauchte McGonagall und wäre nicht der leichte glucksende Unterton in ihrer Stimme gewesen, hätte man ihr den demütigen Ton glatt abnehmen können.

„Du provokantes Miststück!", sagte Snape amüsiert.

„Ja! Mehr! Gib mir schlimme Namen!", prustete McGonagall.

„Minerva!", sagte Snape mit gespielter Entrüstung. „Da tun sich ja Abgründe auf!"

„Und? Hat du keine Lust, diese Abgründe zu erforschen?", schnurrte McGonagall.

„Schon wieder?", fragte Snape belustigt.

„Hmhm!", machte McGonagall wohlig.

„Jetzt gleich?", fragte Snape mit übertriebener Überraschung.

„Nein! Nächste Woche, du Idiot!", schnarrte McGonagall.

„Werden wir etwa schon wieder frech, Madame?", fragte er mit einer Stimme, die McGonagall eine wohlige Gänsehaut am ganzen Körper bescherte.

„Nein! Wo denken sie hin, Monsieur?", raunte sie. „Das gehört zum Vorspiel!"

„Vorspiel? Welches Vorspiel?", fragte Snape und legte die Stirn in Falten.

„Das, welches du jetzt auslässt und gleich zur Sache kommst?", schlug McGonagall vor.

„Ach das!", sagte Snape, und legte die Hände auf ihre Hüften um sie gleich darauf auf sich zu ziehen. „Ich wette, du bist eine von den Frauen, die gerne oben sitzt", sagte er während, seine Augen über ihren Körper wanderten, der sich nun so einladend vor ihm präsentierte.

„Und ich wette, du bist einer von den Männern, die absolut kein Problem haben, der Frau beim Sex die Initiative zu überlassen", gurrte McGonagall wobei ihr ironischer Ton die Aussage Lügen strafte.

„Damit habe ich tatsächlich kein Problem", sagte Snape und drückte ihre Hüften ein wenig nach unten, um sie in die richtige Position zu bringen. „Wenn mir die Initiative nicht passt, beende ich sie einfach und starte meine eigene."

„Wusste ich's doch, dass du ein äußerst einfühlsamer Liebhaber bist", sagte McGonagall ironisch und spreizte bereitwillig ihre Schenkel um ihm das Eindringen zu erleichtern.

Als sie sich auf ihm niederließ und den Rücken durchdrückte um den Widerstand noch etwas zu erhöhen, blieb er ihr eine Antwort schuldig und gab nur ein tiefes, genüssliches Brummen von sich.

Auch McGonagall verharrte zunächst in dieser Position, um das unglaubliche Gefühl des Ausgefülltseins einen Moment lang auszukosten.

„Was ist nun mit der Frauen-Initiative?", kam prompt die Frage von unten.

„Hast du es eilig?", fragte sie spitz und bewegte sich mit äußerster Langsamkeit ein wenig auf und ab.

„Ich dachte, du hättest es eilig", konterte Snape.

„Eilig anzufangen, aber nicht eilig fertig zu werden", belehrte ihn McGonagall. „Was starrst du mich so angestrengt an?", fügte sie leicht irritiert hinzu.

„Ich suche nach verdächtigen Indizien, dass die Wirkung des Tranks allmählich nachlässt", sagte Snape süffisant, „in dem Fall würde ich mich nämlich doch lieber beeilen."

„Sehr charmant!", sagte McGonagall spitz, erhöhte aber etwas das Tempo.

„Aber wirkungsvoll!", sagte Snape zufrieden grinsend.

„Was würdest du denn tun, wenn es plötzlich ‚Plopp' macht und ich wieder ganz die alte bin, während ich noch hier auf deinem besten Stück sitze?", fragte McGonagall boshaft.

„Du sadistisches Weib!", fauchte Snape und verzog das Gesicht.

„Augen zu und durch?", schlug McGonagall spöttisch vor.

„Ein kleiner Illusionszauber wäre vermutlich wirkungsvoller", knurrte Snape, „ansonsten wäre vermutlich nicht mehr viel übrig, worauf du sitzen könntest."

„Im Moment fühlt es sich noch ganz nett an", schnurrte McGonagall.

„NETT?", fauchte Snape.

„Sehr nett sogar!", versicherte ihm McGonagall amüsiert.

„Ich denke, das wäre der richtige Zeitpunkt, um diese Initiative zu beenden", sagte Snape und legte die Hände auf ihre Hinterbacken.

„Was hast du vor?", fragte McGonagall mit gespieltem Entsetzen. „Du wirst mich doch nicht einfach runterschubsen wollen?"

„Nein, du darfst noch ein bisschen bleiben", sagte Snape gönnerhaft, hob sie etwas an und begann sich nun unter ihr zu bewegen, wobei das Tempo und die Intensität erheblich über ihrer Vorgabe lagen.

„Hmmm – das ist allerdings auch nett", seufzte McGonagall und ihre Augen funkelten wie die eines kleinen boshaften Kobolds.

„Böses Mädchen!", sagte Snape in seinem allerbesten Samt-und-Seide-einschüchterungs-Ton.

„Hui – das hört sich schwer nach Strafarbeit an", kicherte McGonagall.

„Du hast es so gewollt!", raunte Snape und schob sie von sich wobei sie neben ihm auf dem Bauch zu liegen kam. Er rollte sich über sie und zog ihre Hände über ihren Kopf, die er dort mit einer Hand an den Gelenken festhielt, während er die andere fordernd zwischen ihre Beine drängte.

„Zeigst du mir jetzt deine absolut nicht masochistische Ader?", hauchte McGonagall.

„Genau die!", antwortete Snape.

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Fortsetzung folgt...

Heute versuche ich es mal mit einem alten Macho-Spruch: „Und? Wie war ich?" ;-)