Es hat diesmal etwas länger gedauert. Liegt daran, dass ich den gesamten Plot umgeschmissen hab und alle fertigen Kapitel nochmals überarbeitet habe. An den ersten beiden Chaps hat sich aber nichts geändert.

In Moment passiert ja eh noch nichts wirklich Spannendes, aber das kommt noch. Das versprech ich euch.

Diesmal vielen lieben Dank für die Reviews an angellike und zissy!

Und jetzt viel Spaß beim nächsten Chap!

Kapitel 3: Die Kugeln beginnen zu rollen

Er hatte nicht wirklich herausgefunden, was er eigentlich hatte wissen wollen. Malfoys Worte hatten ihn dennoch zum nachdenken gebracht.

Es gab wohl von allen Dingen, auch wenn sie noch so klar schienen verschiedene Ansichtweisen.

Harry versuchte sich noch mal auf seine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: die Horcruxe. Vergeblich.

Er ging zum Fenster blickte auf den Garten hinab.

Es brachte nichts, auch wenn ihn das gestern einiges an Überwindung gekostet hatte, würde er wohl noch mal mit Malfoy sprechen müssen.

Wenn er sich die ganze Sache genauer überlegte, war es auch gar nicht so schlimm gewesen.

Er hoffte nur, dass er nicht seine Zeit verplemperte.

Wie sollte er das ganze nur wieder anstellen, ohne dass es auffällig war? Wahrscheinlich war es schon zuvor auffällig gewesen. Schließlich wäre er nicht im Leben auf die Idee gekommen mit Malfoy eine Partie Schach zu spielen, wenn es dafür nicht einen triftigen Grund gegeben hätte.

Vielleicht sollte er einfach auf eine passende Gelegenheit warten?

Harry verließ sein Zimmer. Schließlich brachte es ihm noch weniger im Zimmer zu hocken und Däumchen zu drehen. Vielleicht würde er einen der Ordensmitglieder treffen und herausfinden, was diese mittlerweile so erfahren hatten.

Der Konferenzraum war es gähnend leer und auch der Gemeinschaftsraum sah nicht vielversprechender aus.

Wahrscheinlich waren alle bei der Arbeit, schließlich war es früher Nachmittag.

Harry wollte die Tür schließen, als er eine Silberblonde Person aus den Augenwinkel entdeckte. Einige Sekunden sah er in die Richtung von Malfoy der mit dem Rücken zu ihm stand und den Billardtisch ansah.

Harry runzelte die Stirn, er hatte ja eine Gelegenheit haben wollen. So schnell hatte er aber nicht damit gerechnet.

„Hast du noch nie einen Billiardtisch gesehen, Malfoy oder was ist so äußerst besonderes an ihm, dass du ihn die ganze Zeit anstarrst?"

Der Angesprochene drehte den Kopf in Harrys Richtung „Nein; wozu ist der gut?"

Hatte Malfoy gerade zugegeben, dass er wirklich noch nie einen Billardtisch gesehen hatte?

Harry durchquerte den Raum bis er neben Malfoy stand. „Man spielt Billard, was sonst?"

„Danke für die Aufklärung, du Genie, darauf wär ich nie gekommen!" Malfoy verdrehte die Augen.

Harry war immer noch perplex, scheinbar war Billard kein Spiel, was man unter Zauberern spielte. Warum stand der Tisch aber dennoch hier im Gemeinschaftsraum?

„Ich wusste nicht, dass es nur ein reines Muggelspiel ist, schließlich gibt es auch Schach in beiden Varianten." Sagte er deswegen achselzuckend.

Malfoy hob eine Augenbraue „Muggel spielen Schach? Wie denn ohne Magie?"

Harry lächelte, manchmal kam es ihm vor, als wären Zauberer völlig aufgeschmissen ohne ihren Zauberstab. „Man setzt die Figuren manuell und nimmt sie vom Spielbrett statt sie zerstören zu lassen."

Malfoy schien nicht sonderlich begeistert von der Idee. „Wenn du willst erklär ich dir, wie Billard funktioniert." Bot Harry ihm an.

Auch von dieser Idee schien der Slytherin nicht wirklich begeistert zu sein, zu Harrys Überraschung willigte er aber dennoch ein.

Wahrscheinlich war ihm langweilig, schließlich durfte er keinen Schritt aus dem Haus tun.

Harry sammelte die Kugeln ein und bildete das typische Dreieck mit ihnen in der Mitte des Tisches.

„Ziel des Spieles ist es die Kugeln in die Löcher am Rand des Tisches zu spielen." Die Kugeln flogen auseinander und schossen in die Taschen.

„So in etwa? Nicht besonders schwer!" Harry hatte gar nicht gesehen, dass Malfoy seinen Zauberstab gezogen hatte und wusste, dass er es nur getan hatte um Harry eins auszuwischen.

Er beließ es bei einem bösen Blick und legte die Kugeln alle erneut auf den Tisch. „Das nächste mal nehmen wir einen etwas anderen Zauberstab." Harry deutete auf die Queue, die an der Wand hingen. Malfoy begutachtete sie.

Nachdem der Gryffindor die Kugeln neu geordnet hatte, nahm er sich selbst einen der Queue und begann das Spiel zu erklären während er es demonstrierte.

Das erste Spiel hatte Harry ohne Probleme gewonnen, jedoch hatte er mit ansehen müssen, wie Malfoy mit jedem Spielzug besser geworden war.

Der Slytherin hatte natürlich sofort eine Revanche gefordert. So waren sie nun beim zweiten Spiel, Harry beugte sich über den Tisch und visierte die weiße Kugel an.

„Wieviele Mädchen hast du schon geküsst?"

Harry hatte sich nicht aus der Ruhr bringen lassen wollen, jetzt zögerte er den Stoß dennoch hinaus. Wie kam Malfoy denn jetzt auf diese dämliche Frage?

„Was soll diese Frage?" ärgerlich sah er kurz zu dem Angesprochenem hoch.

„Ich dachte nur, wir führen das Frage-Antwort-Spiel von gestern fort und heute bin ich wohl an der Reihe das Thema auszuwählen." Harry versenkte eine der Kugeln und war weiterhin an der Reihe.

„Also?" hakte der Blonde noch mal nach.

Harry verdrehte die Augen, also darüber wollte er nun schon gar nicht reden „2" sagte er lahm und sah den Slytherin grinsen, was zur Folge hatte, dass ihm, zu seinem eigenen missfallen, Röte ins Gesicht stieg.

„Was, der große Held Hogwarts hat gerade mal 2 Mädchen herumgekriegt?" sagte Malfoy immer noch überheblich grinsend.

Harry fiel es schwerer sich weiterhin auf das Spiel zu konzentrieren, das überhebliche Getue seines Gegenübers machte ihn wütend. „Ich hatte andere Dinge zu tun, den Stein der Weisen finden, einen Basilisken umbringen, das trimagische Turnier überstehen..."

„Schon verstanden, also wer wars?"

Diskutierte er gerade wirklich mit Malfoy sein zugegebenermaßen spärliches Liebesleben? „In der 5 Cho Chang."

„Chang aus Ravenclaw? Nicht schlecht!"

Harry erinnerte sich an den Tag im Raum der Wünsche und verzog das Gesicht „Es war eine Katastrophe, sie hat geheult."

Malfoy lachte auf „Bist du ein so schlechter Küsser, Potter?"

Harry fragte sich, ob es so gut gewesen war, den Deal eingegangen zu sein, er gab Malfoy nur Futter mit dem er ihn aufziehen konnte. „Das musst du schon sie fragen, sie müsste allerdings eine sehr gut Hellseherin gewesen sein, sie heulte schon vor unserem Kuss." Und warum zum Teufel, hatte er das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen?

Malfoy runzelte die Stirn „Sie hat nur jemanden gesucht bei dem sie sich ausheulen konnte, erdenklich schlecht, dass sie ausgerechnet bei dir gelandet ist. Jemand weniger Involviertes wäre wohl besser gewesen."

Harry sah etwas überrascht auf, hatte Malfoy gerade quasi Chos Verhalten gerechtfertigt und dabei Harrys Partei ergriffen? Er wusste allerdings nicht, wie er Malfoy einschätzen sollte, also überging er die Bemerkung.

„Das zweite Mädchen war Ginny letztes Jahr."

„Stimmt, die kleine Weasley, das war ja unmöglich nicht mitzubekommen, war ja Thema in der ganzen Schule."

War es das? Harry hatte davon nicht viel mitbekommen, vielleicht war er es einfach schon zu sehr gewohnt, dass andere über ihn redeten.

„Sie scheint an einem kleinen Helferkomplex zu leiden. Sicherlich noch Nachwirkungen der Rettungsaktion unseres großen Helden in der 2." Malfoy hob abwertend die Augenbrauen „Allerdings ist sie für eine Weasley durchaus süß, ich hätte so ein Angebot auch nicht ausgeschlagen."

Harry wurde ärgerlich, das hörte sich an, als wäre sie nur fürs Bett gut „Hör auf so über sie zu reden!"

In Malfoys Augen glitzerte es belustigt „Bist du noch mit ihr zusammen?"

Der Gedanke an Ginny verwirrte Harry, es war schön mit ihr gewesen, doch jetzt wo sie nicht mehr da war, vermisste er sie auch nicht. Er fühlte sich fast wie ein Verräter.

„Nein, ...ich hielt es für besser Schluß zu machen." Sagte er nachdenklich.

„Und ich dachte schon sie hätte dich sitzen lassen, nachdem sie gemerkt hat, was für ein miserabler Küsser du bist."

Harry warf ihm einen vernichtenden Blick zu. So langsam reichte es ihm.

Aber der Slytherin wäre wohl kein Slytherin, wenn er nicht noch einen drauf setzen würde. „Wenn es schon am Küssen gescheitert ist brauche ich wohl nicht nach Sex zu fragen."

Harry versemmelte augenblicklich seinen nächsten Stoß und ärgerte sich über seine eigene Reaktion. Er konnte Genugtuung in Malfoys Augen lesen. „Warum zum Teufel willst du das alles wissen?"

Der Blonde verdrehte die Augen „Keine Ahnung, Neugier, vielleicht. Redet ihr bei euch im Haus der Mutigen und Helden nicht über solche Dinge?"

Harry setzte sich auf einen der Stühle während Malfoy seinen Queue nahm.

Er hatte wirklich selten mit Ron und Hermine über solche Dinge geredet, allerdings wäre es ihm auch seltsam vorgekommen, falls er und Ginny zu mehr Zeit gehabt hätten, mit Ron darüber zu reden, schließlich war er ihr größerer Bruder.

Er sah zu wie Malfoy sich über den Tisch beugte. Es war erstaunlich, wie elegant der Blonde selbst bei so ein Spiel wie Billard aussah. Seine Haare fielen wie ein Vorhang sein Gesicht hinab.

„Ihr seid schon irgendwie ein Klüngelverein dort in Gryffindor, du und die kleine Weasley. Der andere Weasley mit Granger... ihr solltet öfter in fremden Gewässern fischen, kann äußerst interessant sein."

Harry sah den Blonden überrascht an „Ron und Hermine sind nicht zusammen."

„Haben die es immer noch nicht geschafft?" Malfoy versenkte gerade seine erste Kugel.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es sogar Außenstehenden auffällt." Sagte Harry, der selbst manchmal zuviel hatte vom ständigen hin und her seiner Freunde, zudem war er froh, dass das Gespräch jetzt von ihm selbst abgelenkt wurde, auch wenn nun seine besten Freunde im Mittelpunkt standen.

„So wie die sich gegenseitig angiften merkt das auch ein Blinder mit nem Krückstock."

Harry grinste „Wenn man davon ausginge könnte man auch meinen, wir hätten was zusammen."

Malfoy lächelte anzüglich zu ihm hoch. „War das ein Angebot, Potter?"

Harry lachte auf „Nein, danke, ich steh normalerweise nicht auf Jungs.

Aber von wegen Klüngelverein," Harry dachte an die Sache, die er am Anfang des 6. Schuljahres im Zug gesehen hatte „Du hast doch sicher auch was mit Pansy?"

Malfoy machte einen nächsten Stoß und versenkte die ausgewählte Kugel. „Ja, wir hatten was zusammen in der 4" sagte er währende er die nächste Kugel aussuchte. „Aber es ist besser so wie es jetzt ist."

„Und was ist es jetzt?."

„Freundschaft" sagte der Blonde mit einem Ton der Selbstverständlichkeit.

Harry sah seinen Gegenüber forschend an, seiner Meinung nach waren Slytherins wohl kaum in der Lage Freundschaften auszubilden „Es kam mir nie so vor, als wenn sie wirklich deine Freunde seien."

Malfoys Augen blitzten ärgerlich als er zu Harry sah „Nur weil man etwas nicht öffentlich zur Schau stellt, ist noch lange nicht gesagt, dass es nicht vorhanden ist!"

„Du willst mir aber jetzt nicht erzählen, dass Crabbe und Goyle auch deine Freunde sind?"

„Sie tun was ich sage, sie sind praktisch!"

„Das ist keine Freundschaft!" Malfoy hatte wohl eine etwas verdrehte Vorstellung von Freundschaft, stellte Harry zufrieden fest.

„In gewisser Weise sind wir Freunde. Ich kenne beide schon ewig." Er zögerte „Sagen wir ich war kein besonders beliebtes Kind, ich hab die anderen wohl zu viel schikaniert."

"Oh, kaum zu glauben, der heute so nette und zuvorkommende Draco Malfoy hat andere Kinder gehänselt!"

Malfoy ließ sich nicht von Harrys Einwurf irritieren. „Crabbe und Goyle waren Außenseiter, aber mir war das egal, ich hab sie behandelt wie all die anderen auch. Seitdem werd ich sie nicht mehr los. Gerade weil ich sie nicht gesondert behandelt habe. Ich habe sie akzeptiert und sie mich. Natürlich zieht jeder seinen Vorteil aus der Sache. Aber das ist normal, bei euch würde man es wohl ein Geben und Nehmen nennen."

„Deinen Vorteil sehe ich, sie spielen für dich die Handlanger, aber was haben sie davon?"

„Was meinst du, wie sie die ganzen Jahre durch die Prüfungen gekommen sind?" Malfoy stieß die nächste Kugel in eines der Löcher.

Harry schaute seinem Gegenüber dabei zu, wie er immer besser wurde. Das war wohl die Art Freundschaft, die zu einem Slytherin passte, aber letztendlich beruhte jede Freundschaft wohl wirklich darauf, dass man etwas gab und etwas zurückbekam

tbc

Und wie immer, je mehr Reviews es gibt, desto schneller kommt das nächste Pitel. Nyahahahaha - Spaß am erpressen hat.