Hi!
Ich hab lange nichts mehr von mir hören lassen, deshalb dachte ich, wäre es jetzt wieder an der Zeit für ein neues Kapitel.
Viel Spaß,
Juliana
Kapitel 6
Sekt, Feuerwhiskey und mächtige Kopfschmerzen
Einige anstrengende Stunden später und es wären bestimmt noch mehr geworden, hätte ich Melanie in ihrem Kaufrausch nicht stoppen können lag ich ausgestreckt auf meinem Bett im Tropfenden Kessel.
Die Zimmer wurden dem Namen des Gasthauses weitgehend gerecht und es gab einigen Luxus im geräumigen Badezimmer. Wir hatten die Möglichkeit zu jeder Zeit in eine bereits gefüllte Badewanne zu steigen, denn glücklicherweise tropfte es unentwegt von der Zimmerdecke in die Wanne hinein. Was will man mehr?
Ich hing gerade meinen Gedanken nach und schloss müde die Augen, als Mel auch schon wieder begann auf mich einzureden.
,Jetzt schlaf bloß nicht ein! Ich übernachte nur deinetwegen an diesem Ort, weil du darauf bestanden hast und ein Abenteuer wolltest. Wir werden uns jetzt in unsere Schlafanzüge werfen, lassen uns noch etwas ordentliches zu essen raufbringen, werden mit dem Sekt den ich mitgenommen habe auf unser letztes Schuljahr anstoßen und uns dann sinnlos betrinken, damit ich mich nicht mehr so sehr vor den unhygienischen Zuständen dieser Betten ekeln muss.'
Laut lachend antwortete ich,Eigentlich hatte ich mich gerade so nett an diese niedliche Kakerlake gekuschelt, aber wenn es unbedingt sein muss.'
Wenig später saßen Mel und ich auf einer Decke auf dem Boden, auf welcher wir eine Flasche Sekt, eine Flasche Feuerwhiskey und riesige Mengen an Obst, Käse und Baguette verteilt hatten.
,Auf uns und dass wir ganz viele Ohnegleichen in unseren Abschlussprüfungen erreichen.' prostete Mel mir zu. Ich verdrehte nur kurz meine Augen, hob ihr dann aber auch meinen Becher entgegen.
Nachdem wir die Sektflasche relativ zügig geleert hatten, schenkte ich uns nun vom Feuerwhiskey nach, den Mel aus dem Bestand ihrer Eltern geklaut hatte. Nein, ich sollte 'entwendet hatte' sagen. Wir begannen über alles Mögliche zu reden und gelangten bald an die Grenze, an der man bereit ist Alles was man selbst oder ein anderer sagt, lustig zu finden und wie wild darüber zu lachen. Das war schon immer so. Wir vertrugen halt nicht viel, jedenfalls nicht viel Hochprozentiges.
Ich erinnere mich nur noch daran, dass Mel, schwach wie sie nun mal ist, irgendwann kapitulierte und ich den Rest des Feuerwhiskeys alleine runterkippte, was ich am nächsten Morgen allerdings bitter bereute.
Ich wurde durch einen Schlag gegen meinen Arm geweckt und schon als sich schwer meine Augenlider öffneten, durchfuhr ein höllischer Schmerz meinen Kopf, was mich dazu veranlasste meine Augen wieder zu schließen und zu keuchen. Mutig, wie ich nun mal war, öffnete ich meine Augen wieder und blinzelte gegen die Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht fielen. Vorsichtig setzte ich mich auf und sah mich im Raum um.
Bei Merlin!
Es sah aus, als wäre eine Horde Hippogreife durch das Zimmer gerannt. Essenreste vom letzten Abend lagen verstreut auf dem ganzen Boden, leere Flaschen gesellten sich dazu und ich saß mittendrin. Wir schienen es gestern Abend nicht mehr in die Betten geschafft zu haben und waren tatsächlich auf dem Boden eingeschlafen.
,Mel, aufwachen!', brachte ich krächzend gerade noch hervor, als ich das schlafende Mädchen unsanft rüttelte.
,Was? Was ist passiert?', fragte sie daraufhin, setzte sich auf und legte ihre Stirn nachdenklich in Falten, als sie verwirrt durch das Zimmer blickte und versuchte sich zu erinnern.
,Sekt... Feuerwhiskey...', waren die einzigen Worte die ich herrauswürgte, bevor ich vor lauter Kopfschmerzen mein Gesicht verzog.
Durch halb geschlossene Augenlider bekam ich mit, wie meine beste Freundin seufzend aufstand und sich streckte.
,So, ich werde mich jetzt erst mal duschen, obwohl ich bezweifle, dass ich in diesem Badezimmer überhaupt sauber werden kann.', gab sie daraufhin lachend von sich, worauf ich nur sagen konnte,Mel... weniger Worte... und bitte... hör auf zu lachen.'
Augenblicklich brach dieses Biest wieder in Lachen aus und flötete heiter,Oh! Hat sich da etwa jemand übernommen! Du verträgst einfach nichts, Kleines!"
Ein ,Grrr!' war das Einzige, was ich ihr darauf erwiderte.
,Na ja, was soll's. Unter diesen Umständen denke ich, dass du als Erste ins Bad gehen solltest. Gönn dir eine Dusche und dann gehen wir ordentlich frühstücken.', meinte sie plötzlich in fürsorglichem Ton.
Seufzend und keuchend erhob ich mich und schlurfte in das Badezimmer. Irgendwie schaffte ich es dann das Wasser aufzudrehen und als ich mich darunter stellte und die warmen Tropfen über meinen Kopf meinen Körper hinunterliefen, atmete ich erleichtert auf. Gerade hatte ich mich an dieses angenehme Gefühl gewöhnt, als das Wasser mit einem Mal eiskalt wurde. Ganz untypisch für mich, schrie ich vor Überraschung kurz auf und riss die Augen weit auf. Während ich versuchte mich vor dem kalten Wasser in Sicherheit zu bringen, hörte ich Mels Lachen.
,Das hilft gegen die Kopfschmerzen.', sagte sie, als ich aus der Dusche heraustrat und mit einem diabolischen Grinsen und ihrem Zauberstab in der Hand verließ sie das Badezimmer.
Ich wusste doch immer, dass sie eine sadistische Ader hat.
Als auch ich wenig später aus dem Bad kam, erwartete mich Melanie bereits wartend und mit weniger heftig pochendem Kopf gingen wir gemeinsam Frühstücken. Nach meinem zweiten Kaffee, welcher sonst immer Wunder wirkte, waren meine Kopfschmerzen immer noch nicht verschwunden und so apparierte ich bald mürrisch nach Hause. Mel verabschiedete sich hier von mir und ich schritt gerade in die Küche, um nach dem Anti- Kater- Trank meiner Eltern zu suchen, als meine Mutter auch schon wild gestikulierend auf mich zustürmte. Aus irgendeinem, mir unerfindlichem, Grund, flüsterte sie, als sie mir eindringlich und mit einem leicht verärgerten Ausdruck im Gesicht mitteilte,Victoria, Victoria? Kein Gutes Zeichen! Sonst bin ich immer ihr Schatz oder Engel! was fällt dir ein erst um diese Uhrzeit hier aufzutauchen? Seit guten zwei Stunden sitze ich hier mit einer Dame, die nur wegen dir hierher gekommen ist. Sie sagte mir, man habe dir in deinem Hogwartsbrief mitgeteilt, dass sie heute Mittag um zwölf hier sein würde, um dich auf Hogwarts vorzubereiten. Du wirst jetzt sofort zu dieser Frau gehen und dich höflich entschuldigen. Was wird sie bloß von uns denken? Und ich wollte doch, dass du einen möglichst guten Start in der neuen Schule hast.'
In meinem Kopf schwirrte es und es dauerte eine Weile bis ich den Inhalt der Worte erfasste. Verdammt, ich hatte diesen Termin doch tatsächlich vergessen, dann sagte ich schnell:
,Mach dir keine Sorgen, Mum.' und verschwand. Vor der Tür zum Arbeitszimmer von meinem Dad, wo die Hogwarts- Dame auf mich wartete, blieb ich kurz stehen und atmete tief ein, bevor ich die Zähne zusammenbiss und zögerlich den Raum betrat.
Und...? Was haltet ihr davon?
Übrigens: Vielen, lieben Dank an naschkätzchen und Lilkins für die lieben Reviews, die waren Motivation für mich, sodass ich mich endlich wieder hingesetzt hab und mal weitergeschrieben habe.
