Die junge Hexe stand wieder vor dem Tor und schob es nach Innen. Sie konnte jetzt das weiße Schloss betreten, wobei sie bemerkte, dass sie dasselbe Kleid wie beim letzten Mal trug.

Unbeirrt ging sie weiter, und ihr stand der Mund vor Staunen offen.

Die Halle war so groß wir ein Fußballfeld. Alles glich Kristall: Die Wände, die Treppen, die Türen, die Fenster, die Decke, und, ja, sogar der Boden glich Kristall, weißem Kristall.

Die Treppen führten nach rechts und links in eine weitere Etage oben. Im, wie es Hermione schien, riesigem Erdgeschoss waren bloß zwei Türen.

Die Gryffindor ging auf die rechte Tür zu.

Sie öffnete es und trat ein.

Im Zimmer stellte sie fest, dass es nicht leer war und es war kein Kristall, sondern eher... so etwas wie...wie...

Hermione fand nichts passendes, wie sie das Zimmer beschreiben konnte.

'Wie brauner Kandis' schoss es dann doch in ihren Kopf. Aber so war es auch wirklich.

Im Raum stand ein riesiges Bett, Schränke, ein Schreibtisch, ein brauner Kronleuchter und so weiter.

Ein einfacher Raum.

Sie ging auf einen Schrank zu und öffnete eine Schublade. In der Schublade fand sie Bilder.

Bilder welches sie wütend machten...

Bilder welches sie so verdammt zornig machten...

Bilder von Adam und ihrer Mum!

Auf diesen Bildern waren die Beiden so glücklich, und wirkten ganz locker.

Hermione schloss sofort die Schublade. Sie wollte nun wirklich nicht an diese Personen denken.

Das Mädchen ging an eine andere Schublade und öffnete jetzt diese. Dort fand sie nun ein Buch. Sie schlug es auf und stellte fest, dass es sich um ein Tagebuch handelte, doch von wem es war stand nicht drinnen.

Aus purer Neugierde las sie ein paar Einträge aus dem Buch.

"Heute hat uns die Tochter meiner Geliebten erwischt. Sie wirkte verletzt, aber sie war noch lange nicht so verletzt, wie meine Geliebte. Denn sie gibt sich die Schuld, weil ihr Ex-Mann sich getötet hat. Meine Geliebte hatte das, damals ihrer Tochter verschwiegen, weil sie nicht wusste wie sie reagieren würde. Außerdem hat sie vor Gericht gewollt, dass der Ex-Mann meiner Geliebten, seine Tochter nie wieder sehen kann. Wie sie das geschafft hat ist sogar für mich ein Rätsel. Ihre Tochter verstand bis jetzt noch gar nichts...und meine Geliebte sagte mir mal, dass ihre Tochter sehr klug sei..."

Der jungen Frau kam diese Situation bekannt vor. Hatte sie schon mal so etwas gelesen? Ihr fiel es nicht ein. Hermione blätterte weiter und las den letzten Eintrag im Buch.

„Heute ist meine Geliebte Cathrin gestorben. Ich weiß nicht ob ich ohne sie weiter leben kann. Sie war für mich wie Luft zum Atmen. Sie war meine Lebensquelle. Ich hoffe, sie wird auf einer besseren Welt weiterleben. Meine Geliebte, wenn du mich jetzt hören könntest, würde ich dir sagen wie sehr ich dich liebe und wie sehr du mir fehlst. Am liebsten würde ich dir folgen, doch ich weiß, dass du das nicht gewollt hättest, aber verstehe mich bitte, Geliebte….

Meine große Liebe, wir werden uns in einer glücklicheren Welt wieder sehen, vertraue mir, wir werden uns in einer schöneren Welt weiterlieben. Nicht einmal deine Tochter gönnte uns, unser Glück, doch ich weiß, du wirst mich nie vergessen, genauso wie ich dich nie vergessen werde, weißt du nicht mehr, das hatten wir uns damals versprochen Cathrin. Wir werden uns lieben, auch wenn alle gegen uns sind, wir haben ja noch uns…"

Hermione wollte diesen ganzen Kitsch nicht mehr Weiterlesen. Sie konnte schwer die Tränen unterdrücken. Sein Vater, war… gestorben? Und er war das schon seit einer Weile? Das würde auch die Gründe erklären warum er sich nicht mehr gemeldet hatte… Sie war jetzt Vollwaise?

Die junge Frau schien wie gelähmt dazustehen. Sie hatte sich unter Kontrolle, auch wenn es ein Traum war.

Sie wusste sogar, dass es ein Traum war.

Nach einiger Zeit drehte sie sich immer noch abwesend um.

Doch auf einmal erschienen vor ihrem Auge Bilder, überall.

Sie war sozusagen im ganzen Geschehen dabei.

Alles drehte sich um ihre Mutter und Adam.

Die Beiden küssten sich, sie waren nett, freundlich, höflich, hilfsbereit zueinander. Ihre Liebe war so stark, dass es unheimlich wurde und sogar schmerzte. Man sah aus den Bildern wie viel Leidenschaft, Sehnsucht, Zärtlichkeit und Lust in ihren Blicken lagen. Aber nicht nur das! Die Beide waren glücklich und… ja, die Beiden waren verliebt! Sie wirkten genau wie damals in diesem Café, als Hermione sie erwischt hatte… wie Teenager… vergaßen alles um die Welt herum, wenn sie nur sich hatten. Nur, hatte Hermione es damals nicht bemerkt…

Es kamen immer mehr Bilder.

‚Verdammt, was soll das? Ich will nicht mehr, lasst mich doch in Ruhe.'

„Nein" Schrie Hermione verzweifelt, die Tränen konnte sie schon lange nicht mehr halten.

„Verschwindet aus meinem Kopf! Schert euch in die Hölle! Ich will aufwachen! Hermione, wach auf! Los! Mach schon!"

Das Mädchen konnte nicht mehr richtig denken, viele Schluchzer entkamen ihrer Kehle.

Sie fiel auf ihre Knie, presste die Flache Innenseite ihrer Hände auf ihre Ohren, und kniff die Augen zusammen.

Alles was sie fühlte war nur noch Schmerz, unheimlich großer Schmerz, und ihr tat alles leid.

Was ihr Leid tat wusste sie nicht, doch sie wusste, dass auch sie irgendwo Schuld hatte.

Schuld, weil sie so ein schönes Leben kaputt gemacht hatte.

Sie wollte alles rückgängig machen, doch selbst sie hatte nicht genügend Macht dazu.

„Alles ist meine Schuld, ich habe alles kaputt gemacht. Ich allein bin Schuld. An Allem bin nur ich Schuld…"

Hermione konnte nicht mehr denken, die ganzen Schmerzen kamen nun hoch, alles was sie in ihr Herz verschlossen hatte, in das hinterste Eck ihres Verstandes verbannt hatte, alles was sie in sich verdrängt hatte…

Sie wartete, und wartete. Die Bilder kamen nicht mehr, alles wurde wieder ruhig. Hermione konnte nur noch ihre eigenen Schluchzer hören. In ihrer Position wippte sie sich hin und zurück in der Hoffnung, dass es so aufhören würde.

Langsam wagte sie ihre Tränen verschmierten Augen zu öffnen.

Sie stand immer noch auf den Knien in diesem Raum. Mit den Händen stützte sie sich ab und stand nun auf.

Gott, sie wollte nur noch weg von hier!

Hastig, drehte sie sich um und rannte auf die Tür zu, doch vor der Tür stand…

Adam?

Was wollte der denn hier in ihrem Traum? Er war nun wirklich der Letzte den Hermione jetzt sehen wollte.

Doch Dieser lächelte sie an, und ging auf sie zu.

Aber Hermione wollte nicht, dass er näher kam.

„Stopp, komm ja nicht näher! Ich habe Stopp gesagt, verdammt bleib stehen!"

Hermione wurde immer lauter und hysterischer. Sie schrie schon fast.

Als Adam immer noch nicht stehen blieb, sondern genau das Gegenteil tat, nämlich noch näher an Hermione kam, wich sie zurück.

Sie spürte schon die kalte Wand an ihrem Rücken. Verdammt, sie konnte nicht mehr weiter, doch er kam ihr immer näher!

Hermione war verzweifelt wie noch nie. Ängstlich blickte sie dem Mann in die Augen, doch seine Augen sprühten nur so vor Wärme, er lächelte sie erneut an, und blieb genau vor ihr stehen.

„Hallo Hermione, schon lange nicht gesehen, hm? Wie geht es dir? Anscheinend nicht so gut. Doch Hermione, ich bin hier um dir zu helfen alles zu verstehen. Eben hast du gesehen wie sehr Cathrin und ich uns liebten. Aber ich war damals wirklich enttäuscht von dir Hermione. Du hast alles in dich verdrängt. Nach diesem Verfahren vor dem Gericht, als deine Mutter nicht mehr wollte, dass du dein Vater siehst, da wolltest du deine Mutter nur noch für dich allein stimmt's?

Deine Mutter hatte mir immer gesagt, und vor all ihren Freundinnen gestrahlt wie klug du wärst. Ich habe von dir mehr Verständnis erwartet Hermione, doch du warst stur und dickköpfig, und hast über uns nicht ein einziges mal nachgedacht. Trotzdem will ich nicht, dass du dir Schuld gibt's, denn genau aus diesem Grund ist auch Cathrin gestorben. Sie musste ihre eigenen Schulden büßen, wie sie mir immer gesagt hatte."

Adam legte seine Hände auf Hermiones Schultern, und sah ihr tief in die Augen.

Hermione war jetzt wie erstarrt. Sie fühlte schon wieder alles hoch kommen.

Er hatte sie gebrochen. Das Schloss zu ihrem Herzen war gebrochen.

„Es tut mir leid, es tut mir so leid, es tut mir leid…" wimmerte Hermione immer wieder.

„Das sollte es, weil du zu stolz warst. Das sollte es, weil du stur und dickköpfig warst. Mach nie wieder solche Fehler Hermione. Doch aus Fehlern lernt man, und ich glaube du hast nun Verständnis, egal was es ist, und Einsicht. Denk über alles nach Hermione und sei nicht so stolz. Aber verlerne nicht das nun gelernte, vernichte es nicht mit deinem Stolz, verlier es bloß nicht. Los versprich es mir Hermione."

„Ich verspreche es dir, ich werde nie wieder solch ein Fehler machen, ich verspreche es dir."

Hermione blinzelte einmal durch ihre Tränen, und plötzlich befand sie sich wieder in der großen Halle.

Die Tür rechts war verschwunden, dort gab es keine Tür mehr, doch stattdessen stand da etwas, so groß bis es über die ganze Wand reichte.

Ja, Hermione hatte wirklich gelernt. Sie hatte alles verstanden, alles was Adam ihr erzählt hatte, alles was sie gehört und gesehen hatte.

Sie würde sich ab jetzt Tatsachen stellen, und sie bekämpfen. Nie wieder würde sie einen solch großen Fehler begehen und zu stolz sein. Das hatte sie versprochen und dieses Versprechen würde sie auf keinen Fall brechen.

Sie schaute ein letztes Mal, bevor sie aus ihrem Traum gerissen wurde auf die nun beschriftete Wand.

Verständnis'


Hallo Leute,

hat doch nicht so lange gedauert, oder? Hab mir auch ganz doll Mühe gegeben…

Ich hoffe es hat euch diesmal gefallen. Im nächsten Kapitel werden Draco und Hermione sehr, sehr, sehr viel zu besprechen haben, und ich hoffe dass ihr mitkommen werdet, denn die Handlung wird weiter gehen, und Harry und Ron sind auch bald da, aber noch nicht im nächsten Kapitel, denn das Nächste widme ich allein Hermione und Draco…

Würde mich riesig auf eure Reviews freuen, bitte reviewt doch, denn es motiviert mich richtig, das ist meine aller erste FF, ich hab so was nötig, ehrlich:)

Und natürlich ein tolles Dankeschön an meine Beta-Leserin.

Eure Leah