Hey ihr da draußen am Rechner!

Hier ist es – Kapitel 3 der FF, die alle zu kurz finden… Ihr werdet ja sehen, dass ich auch anders kann… Nein, es tut mir wirklich leid, dass das letzte chap so kurz geraten ist, aber ich wollte halt unbedingt, dass ihr wisst wies weitergeht!

So, genug gelabert, Vorhang auf für den Friedhof von Godric's Hollow:

R.A.B.

Die Sonne ging auf. Sanft trafen ihre ersten Strahlen die Grabsteine auf dem Platz, an dem die Toten ruhen. Es war still. Zu still, fand Ravna.

Doch die Stille wurde von Stimmen durchbrochen. Sie klangen aufgeregt und schienen zu jungen Erwachsenen zu gehören. Einer von ihnen sagte gerade: „Genau, Harry. Lass sie uns mitnehmen. Je eher wir sie finden, desto eher könnt ihr beide wieder ungestört zusammen sein." Harry? War er etwa schon hier? Das würde ihren ganzen schönen Plan über den Haufen werfen! Wie lang würde es dauern, bis sie sie sähen? Die Stimmen klangen schon sehr nah. Schnell versteckte sie sich hinter einem großen Grabstein.

Vier Teenager kamen um die Ecke. Zwei Mädchen und zwei Jungen. Das eine Mädchen hatte langes buschiges braunes Haar, die andere schien etwas jünger und hatte rotes Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Beide waren sehr hübsch.

Einer der beiden Jungs war sehr groß und schlaksig. Er hatte ebenfalls rotes Haar. Offenbar hatte sie es mit Weasleys zu tun. Der letzte der Vier war ebenfalls groß und dünn, hatte aber wildes, schwarzes Haar und eine blitzförmige Narbe auf der Stirn. Das war unverkennbar Harry Potter, der Auserwählte, der Junge der überlebte, ihr Bruder.

Sie musste gegen den Drang ankämpfen aufzuspringen und ihm um den Hals zu fallen, ihm zu sagen, wie stolz sie auf ihn war und wie Leid es ihr tat, dass sie sich sechzehn Jahre lang nicht zu erkennen gegeben hatte. Sie war in der Halloweennacht, in der ihre beiden Eltern umgekommen waren, vom Zaubererehepaar Breston mitgenommen worden und hatte von da an bei ihnen gelebt. Irgendwann war ihr dann die ganze Wahrheit erzählt worden. Um genau zu sein dann, als sie nach Beauxbaton geschickt wurde. Sie hatte erfahren, dass sie eigentlich Potter hieß. Doch sie hatte sich weiterhin Breston genannt. Genauer: Ravna Alicia Breston. R.A.B.

Die Stimmen waren jetzt ganz nah. Harry stand vor dem Grab seiner Eltern. Sie konnte ihn ganz genau betrachten. Er sah gut aus, angesichts dessen, was er in seinem Leben schon alles durchlebt hatte. Wieder spürte sie den Drang, aufzuspringen und ihm um den Hals zu fallen, aber sie hielt sich zurück. Er musste sie selber finden, selber herausfinden, wer sie war. Das hatte Dumbledore ihr eingeschärft. Die letzten Jahre waren sie permanent in Kontakt gewesen. Nur an dem Tag, an dem auch Dumbledore endlich die Höhle entdeckt hatte, in der sich der dritte Horkrux befand, da war sie nicht zur Stelle gewesen, hatte verschwiegen, was sie bereits wusste. Es war ihre Schuld, dass Albus Dumbledore, er größte Zauberer aller Zeiten, nun tot war. Sie spürte, wie ihr eine Träne die Wange hinunterrollte.

Ein jäher Schrei riss sie aus ihren Gedanken. Der Weasley-Junge hatte sie entdeckt. Benommen hörte sie, was er sagte, oder besser fragte: "Wer ist das denn? Harry, seh ich Gespenster? Hinter dem Grab ist ein Geist!"

Seine Schwester antwortete: "Ron, das ist kein Geist. Das Mädchen ist echt, ich seh es auch. Sie hat sich hinter dem Grabstein versteckt."

"Wer bist du?", fragte Harry Ravna, "und was suchst du hinter dem Grab meiner Eltern?"

Unserer Eltern, wollte Ravna erwidern, tat es aber natürlich nicht. Stattdessen antwortete sie wahrheitsgemäß: "Ich heiße Ravna. Und was ich hier suche, geht niemanden etwas an."

"Musst ja nicht gleich zickig werden.", meinte Harry, "Wir sind halt neugierig. Das sind übrigens Ron, Hermione und Ginny. Und ich bin Harry Potter, aber das hast du wahrscheinlich gleich erkannt. Ist ja nicht zu übersehen." Er griff sich an die Stirn, dort, wo das Zeichen des unverzeihlichen Fluches ihn gebranntmarkt hatte. Jähes Mitgefühl und Schuld flammten in Ravna auf. "Du hast recht. Dich hab ich gleich erkannt." Sie merkte, wie sie rot wurde. Warum musste ihr Gesicht sie auch immer verraten! (A/N reflexartige Reaktion des Körpers auf unangenehme Situationen - passiert jedem mal...)

Schnell schaute sie weg. Das fehlte noch, dass sie sich vor ihrem Bruder schämte. Sie hatte schließlich den dritten Horkrux zerstört - nicht er.

Um von sich abzulenken, fragte sie daher: "Und ihr? Was habt ihr hier verloren?"

"Ich wollte mich endlich von meinen Eltern verabschieden. Du kennst ja sicher die Geschichte. Und dann werde ich gehen, um Voldemort ein für alle mal zu vernichten.

Verwundert stellte Harry fest, dass das Mädchen vor ihm, Ravna hatte sie sich genannt, beim Klang von Voldemorts Namen nicht zusammenzuckte, was normaler Weise die natürliche Reaktion eines jeden Zauberers und jeder Hexe war. Entweder war sie also sehr mutig oder aber wusste nichts von dessen Grausamkeit. Letzteres konnte nicht sein, schließlich hatte sie ihn auch erkannt und schien seine Geschichte zu kennen.

Was ihn aber noch mehr erstaunte, ja geradezu schockte, war die Reaktion auf den eigentlichen Inhalt dessen, was er gesagt hatte. Sie sah ihn ganz unverwandt an und antwortete: "Der berühmte Harry Potter will also den Tod seiner Eltern rächen. Hat er denn auch einen Plan, wie das von statten gehen soll? Voldemort ist nun, nach Dumbledores Tod, der absolut mächtigste und stärkste Zauberer der Welt. Wie willst du ihn stoppen?"

Harry stutzte. Er wollte diesem fremden Mädchen eigentluch nicht erzählen, was es mit den Horkruxen auf sich hatte, aber etwas in ihren smaragdgrünen Augen, die den seinen übrigens verblüffend ähnlich sahen, trieb ihn doch dazu.

"Voldenmort bezieht seine Kraft aus Gegenständen, die er verflucht hat, aus Horkruxen. Wenn ich die zerstöre, habe ich vielleicht eine Chance." Nun war es raus. Sie würde ihn auslachen, ihn für verrückt erklären - aber halt. Sie war eine Hexe, und sollche Dinge gewöhnt. Und sie hatte keine Regung gezeigt bei der Nennung von Voldemorts Namen oder den Horkruxen.

"Voldemort hat also Horkruxe geschaffen? Weißt du denn, wo du sie findest? Und wie willst du sie zerstören? Sie sind doch sicher gut geschützt!"

"Das ist ja gerade das Problem.", mischte sich nun Hermione ein, "wir haben keine Ahnung, wo wir mit der Suche beginnen sollen!"

"Dann lasst mich euch helfen. Ich weiß um die Schwachstelle in Voldemorts Plan. Seht her." Ravna Alicia Breston zog zögernd das Amulet, das sie immer um den Hals trug, hervor. Es zeigte einen saphirblauen Adler, und am Rand des kreisrunden Stückes war in silbernen Buchstaben ein einziges Wort zu lesen: Ravenclaw.

"DDDas ist das Amulet von Rowina Ravenclaw - der dritte Horkrux! Wo hast du den her?", stotterte Harry verwirrt.

"Kannst du es dir nicht denken?", fragte Ravna mit verschmitztem Lächeln, "Ich habe euchvorhin nicht meinen ganzen Namen gesagt. Ich bin Ravna Alicia Breston, kurz R.A.B. Ich war es, die vor dir und Dumbledore in der Höhle war und den Horkrux zerstörte. Alles, was ich dafür brauchte, war in der Höhle vorhanden. Ich habe eine der Leichen dazu gebracht, das Zeug in dem Kessel zu trinken. Zugegeben, ich hätte den Imperius - Fluch nicht verwenden dürfen, aber du bist nicht der einzige, dessen Eltern von Voldemort umgebraucht wurden!" Die letzten Worte hatte sie fast geschrieen, und nun hatte sie die Konsequenz zu tragen: Alle Augen waren ungläubig auf sie gerichtet.

"Du, du kannst den Imperius - Fluch benutzen? Wo lernt man das?", Ginny war die erste, die die Fassung zurückgewann.

"das ist meine Sache. Was zählt ist, dass ich es in dem Moment konnte, und, dass der Horkrux durch seine Zerstörung nun die Fähigkeit hat, uns zu jedem anderen Horkrux zu führen, der von dem gleichen Zauberer erschaffen wurde wie er selbst.