Die Charaktere gehören (bis auf Catherine und ihre Familie) nicht mir und ich verdiene kein Geld damit. Diese Geschichte ist einzig und alleine zum Vergnügen da. Alles, was euch irgendwie an Charakteren oder Ortschaften bekannt vorkommt, ist von mir nur ausgeliehen und ich habe keine Rechte daran.
Inhaltsangabe:
Catherine ist die neue Lehrerin in Waltons Mountain. Sie hat gerade ihr Studium abgeschlossen und vertritt die alte Lehrerin, während diese sich ihrem neuen Leben als Ehefrau und Mutter widmet. Wem wird Catherine als erstes begegnen und wessen Leben wird sie wohl am meisten durcheinander wirbeln? Hier könnt ihr es lesen. Pairings: Cathy? – Kein Slash! – Kapitel 2 ist on.
Anmerkung:
Es folgt eine erste Begegnung und ich bin schon gespannt auf eure Reviews… bettel Ihr reviewt doch?
2. Kapitel „Die neue Lehrerin" – Erste Begegnung
Sie war noch nicht weit gekommen, als sie hinter sich ein Rufen vernahm.
„Miss! Einen Augenblick bitte!"
Überrascht drehte sich Catherine um und blickte dem jungen Mann entgegen, der ihr hinterher gelaufen kam. Er war groß, bestimmt zwei Köpfe größer als sie, hatte blonde Haare und blaue Augen. Er trug eine blaue Latzhose und kein Oberteil, so dass sein schmaler Oberkörper etwas verloren in der Hose wirkte. Sein Gesicht und seine Arme waren mit Öl verschmiert. Die junge Lehrerin musste leicht lächeln, er schien ihr nicht älter als sie selbst zu sein, gerade mal Anfang zwanzig, vermutete Catherine.
„Guten Tag!"
Der junge Mann versuchte erst einmal zu Atem zu kommen, bevor er weiter sprach. Währenddessen wischte er sich seine Hände an einem grauen Lappen ab.
„Guten Tag, Miss! Ike hat mir gesagt, sie sind die neue Lehrerin?"
Catherine nickte.
„Ja, ich heiße Catherine. Und wer sind Sie?"
„Oh, äh, ja, Entschuldigung. Ich bin James Robert Walton. Ich arbeite da hinten in der Autowerkstatt."
Er streckte ihr zur Begrüßung seine Hand entgegen, die sie auch lächelnd ergriff. Kurz darauf deutete er auf die Werkstatt, der sie bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
„Nun, wie kann ich Ihnen helfen, Mister Walton?"
Neugierig, warum ihr der junge Mann wohl nachgeeilt war, sah sie ihn an und konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, als seine Wangen sich leicht röteten.
„Ike hat mir gesagt, Sie wollen zu den Baldwin-Schwestern. Und… na ja, ich mache gerade Pause, wenn Sie möchten, dann könnte ich sie hinbringen."
Catherine war überrascht, dass ihr der junge Mann einfach so seine Hilfe anbot. Irgendwie fand sie ihn sehr sympathisch. Er war gut erzogen, etwas, das man in New York nicht mehr so häufig fand.
„Das wäre sehr reizend von Ihnen, vielen Dank, Mister Walton."
Kaum hatte sie geantwortet, deutete er auch schon auf ihren Koffer.
„Miss, darf ich Ihnen den Koffer tragen? Es ist doch ein kleines Stück zu laufen."
Nun war es an Catherine zu erröten und verlegen gab sie ihm ihren Koffer und murmelte leise ein „Dankeschön."
James Robert lächelte nur leicht und sie ging eine Weile schweigend neben ihm her, ohne genau zu wissen, was sie sagen sollte.
Immer wieder blickte sie lächelnd zu den Bäumen hinauf, zwischen deren Wipfeln sie in einiger Entfernung die Blue Ridge Mountains in den Himmel ragten.
„Es ist wunderschön hier!"
Sie hielt kurz an und legte den Kopf in den Nacken, um besser in die Kronen der hohen Bäume blicken zu können. In den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass der junge Mann ebenfalls angehalten hatte.
Als sie nun jedoch den Kopf wieder senkte, fiel ihr auf, dass er nicht wie sie in die Kronen der Bäume gesehen hatte, sondern sie angestarrt hatte.
Sie konnte nicht an sich halten und lachte laut auf, woraufhin James Robert sie irritiert ansah.
„Entschuldigung…", lachte sie glockenhell, „Sie müssen mich wirklich für albern halten. Verzeihen Sie mir, aber ich komme aus New York und so viele Bäume auf einmal habe ich noch nie gesehen. Wir haben so viele Häuser so weit das Auge reicht, da bleibt außer im Central Park wenig Natur übrig."
Catherine sah, wie er nun ebenfalls schmunzelte.
„Ja, ich weiß, mein ältester Bruder lebt auch in New York und hat uns schon erzählt, dass man es mit Waltons Mountain nicht vergleichen kann."
Während sie weitergingen, begann sie eine kleine Plauderei mit ihm.
„Wie viele Brüder haben Sie denn?"
Der junge Mann lächelte.
„Drei. John-Boy, Jason und Ben. Außerdem habe ich noch drei Schwestern. Mary-Ellen, Erin und Elizabeth."
„Oh, eine große Familie."
Wie Catherine feststellte schwang reichlich Stolz in seiner Stimme mit.
„Ja, das ist wahr, aber ich mag es so. Manchmal ist es zwar störend, niemals wirklich alleine sein zu können, aber ich liebe meine Familie. Und Sie? Haben sie auch Geschwister?"
Die Gedanken der jungen Frau eilten in die Ferne.
„Ja, ich habe noch eine Schwester, Andrea, ich nenne sie immer Andy. Sie lebt in Europa. Ich habe sie schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Sie hat mit 16 die USA verlassen, um in Paris Schauspiel zu studieren."
Traurigkeit schwang in ihrer Stimme mit. Scheinbar war es dem jungen Walton aufgefallen, denn er strich ihr unbeholfen aber tröstend über den Rücken.
Catherine vermutete, dass die Sympathie, die sie für diesen jungen Burschen hegte, scheinbar auf Gegenseitigkeit beruhte.
„Danke für den Trost.", meinte sie deshalb, woraufhin er seine Hand sofort wieder zurücknahm.
Es traf sich, dass sie genau in diesem Moment das Anwesen der Baldwin-Schwestern erreichten, so dass sich keine Verlegenheit mehr zwischen ihnen ausbreiten konnte.
„Wir sind da, Miss."
Catherine blickte zu dem Haus, auf das er deutete und lächelte ihn wieder an.
„Sagen Sie bitte Cathy zu mir, Mr. Walton. Miss klingt so unpersönlich, nachdem sie mich gerade getröstet haben."
Ihr Blick war sanft auf ihn gerichtet. Sie mochte ihn, ganz eindeutig. Trotzdem war sie überrascht von sich, dass sie so schnell ihre beherrschte Fassade vor ihm aufgegeben hatte.
Er lächelte sie an und nickte.
„Aber nur, wenn sie mich Jim-Bob nennen."
„Jim-Bob?"
Er nickte mit einem jungenhaften Grinsen.
„Ja, Jim-Bob, den Spitznamen trag ich schon immer. James Robert klingt so brav und als Rennfahrer kann ich mich so nicht nennen lassen."
Catherine riss erschrocken die Augen auf. Ihr kompletter Eindruck, den sie von dem jungen Mann gerade erst erhalten hatte, wurde über den Haufen geworfen.
„Ich dachte, Sie arbeiten in der Autowerkstatt."
Jim-Bob lachte.
„Ja, aber nur, so lange keine Rennsaison ist. Dann fahre ich die Autos lieber."
Und sie dachte, er wäre ein bodenständiger, junger Mann.
„Ein sehr gefährlicher Beruf."
Irgendwie war sie enttäuscht und konnte sich doch nicht genau erklären, weshalb das so war. Schweigsam ging sie an seiner Seite hinauf zum Haus.
„Ich muss nun wieder zurück, Cathy. Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen."
Sie sah auf und blickte in diese wundervoll blau leuchtenden Augen, die ihre Stimmungsschwankung durchaus bemerkt hatten und nickte mit einem leichten, irgendwie halbherzigen Lächeln.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Jim-Bob."
Der junge Mann nickte noch einmal, drehte sich um und ging gelassenen Schrittes den Weg wieder zurück, den sie gemeinsam hergelaufen waren.
Sie sah ihm nach, während sie etwas abwesend an der Klingelschnur zog.
Wieder ist ein Kapitel zu Ende, ich hoffe es hat euch gefallen.
LG
Kala
