Die Charaktere gehören (bis auf Catherine und ihre Familie) nicht mir und ich verdiene kein Geld damit. Diese Geschichte ist einzig und alleine zum Vergnügen da. Alles, was euch irgendwie an Charakteren oder Ortschaften bekannt vorkommt, ist von mir nur ausgeliehen und ich habe keine Rechte daran.
Inhaltsangabe:
Catherine ist die neue Lehrerin in Waltons Mountain. Sie hat gerade ihr Studium abgeschlossen und vertritt die alte Lehrerin Mrs. Fordwick, während diese sich ihrem neuen Leben als Ehefrau des Reverends und Mutter einer gemeinsamen Tochter widmet. Wem wird Catherine als erstes begegnen und wessen Leben wird sie wohl am meisten durcheinander wirbeln? Hier könnt ihr es lesen. Pairings: Cathy? – Kein Slash! - Kapitel 4 ist on!
Anmerkung:
Cathy entdeckt das Geheimnis um Vaters Rezept.
Oh… gar kein weiteres Review… schnief wie schade!
4. Kapitel „Die neue Lehrerin" – Vaters Rezept
Catherine erwachte von einem Hüsteln. Langsam schlug sie die Augen auf und sah sich um. Sie brauchte einige Augenblicke, bis ihr wieder einfiel wo sie sich befand. Sofort setzte sie sich auf. Vor ihrem Bett stand die Haushälterin.
„Miss, entschuldigen Sie bitte, aber Miss Emily und Miss Mamie baten mich, Sie zu wecken, damit Sie zum Abendessen kommen können."
Erstaunen breitete sich auf Catherines Gesicht aus und sie wandte das Gesicht zum Fenster. Tatsächlich stand die Sonne schon sehr tief.
„O weh, ich habe verschlafen, ich wollte doch schon zum Tee in den Salon kommen."
Die Haushälterin lächelte nun leicht.
„Machen Sie sich keine Gedanken, Miss Shoemaker, ich war hier um Sie zu wecken, aber Sie haben so schön geschlafen, dass ich es nicht über das Herz brachte Sie zu wecken, was ich auch Miss Mamie und Miss Emily gesagt habe."
„Oh…", Catherine lächelte die Haushälterin an, „… vielen Dank, Miss…"
„Nein, bitte, nennen Sie mich einfach Helen, die Damen tun das auch."
Catherine nickte einverstanden und strich sich dann ihr Kleid glatt.
„Ich danke Ihnen jedenfalls, dass Sie mich noch rechtzeitig zum Abendessen geweckt haben. Lassen Sie uns hinunter gehen, Helen, ich möchte Miss Emily und Miss Mamie nicht länger warten lassen."
Gemeinsam gingen die beiden Frauen zum Salon, in dem die Schwestern bereits warteten und Catherine erfreut entgegen lächelten.
Mit einem Blick erfasste die junge Frau, dass auf dem Tisch schon reichlich Essen hergerichtet war. Rasch nahm sie Platz.
„Es tut mir leid, dass ich nicht zum Kaffee gekommen bin, ich habe es doch tatsächlich verschlafen."
Ein verlegenes Lächeln umspielte Catherines Lippen.
„Aber ich bitte Sie, Miss Shoemaker, es war eine lange Reise und Sie waren erschöpft. Helen war so freundlich und hat uns informiert, so dass wir kurzerhand mit dem Kaffee nicht auf Sie gewartet haben."
Ein gütiges Lächeln von Miss Emily ließ Catherine ermutigt aufseufzen, doch auch Miss Mamie wollte von einer Entschuldigung nichts wissen.
„Wir dachten nur, dass Sie unbedingt noch etwas essen müssen, bevor Sie dann tatsächlich zur Ruhe kommen. Sicherlich haben Sie schon einige Zeit nichts mehr gegessen."
„Ja, die Reise war tatsächlich länger, als ich erwartet habe und aus Angst, einen Bus zu verpassen, habe ich mich mit den Schnitten begnügt, die ich mir noch für die Reise gerichtet hatte. Umso mehr freue ich mich jedoch jetzt auf diesen köstlichen Braten."
Die Augen der jungen Frau leuchteten fröhlich, was die Schwestern etwas schmunzeln ließ.
„Nun", sagte Miss Emily, „dann lasst uns dem Herrn danken und essen. Miss Shoemaker, würden Sie uns die Ehre erweisen und ein Tischgebet sprechen?"
Catherine sah die Dame einen Augenblick lang an, bevor sie nickte und jeder der Schwestern eine Hand reichte:
„Gütiger Gott, wir danken dir, dass wir an deinem Tisch sitzen dürfen, der so reichlich für uns gedeckt ist. Wir danken, dir, dass du deine segnende Hand über uns hältst und uns helfende Hände sendest, die uns beistehen. Herr wir danken dir, dass wir uns gemeinsam an deinem Mahl laben dürfen. Gesegnet seiest du Herr, in deiner Güte. Amen!" Miss Mamie löste mit einem „Amen!" ihre Hände von Catherine und bedeutete Helen, mit dem Auftragen zu beginnen.
Ein herrlich duftender Braten wartete darauf, verspeist zu werden. Und nach den Zeiten der Wirtschaftskrise war Catherine erfreut, auf dem Tisch auch frische Bohnen zu sehen. Gemüse war lange Jahre eine Seltenheit im Zuhause der jungen Frau gewesen.
In zufriedenem Schweigen saßen die drei Frauen beisammen und genossen das Abendessen.
Anschließend zwinkerte Miss Emily ihrer Schwester zu, die sich dann erhob.
„Miss Shoemaker, wir haben noch eine Kleinigkeit, deren Genuss wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Bitte folgen Sie uns."
Verwirrt, wovon Miss Mamie da gerade sprach erhob sich Catherine und folge den Schwestern aus dem Salon. Gleich darauf ging sie hinter den Baldwin-Schwestern eine steile Steintreppe hinab in ein kleines Kellergewölbe.
Ihr verschlug es die Sprache, als sie unten ankam uns sah, welche Apparatur dort auf einem großen Tisch aufgebaut war. Sie konnte es kaum glauben, die beiden herzensguten Baldwin-Schwestern brauten hier schwarzgebrannten Whiskey.
Mit großen Augen trat Catherine näher an den Tisch und betrachtete die Apparatur. Links stand ein Spiritusbrenner, über dem ein verschlossener Kupferkessel für etwa 4 oder 5 Liter Flüssigkeit aufgestellt war. Aus dem Deckel des Kessels führte ein Kupferrohr in eine Art Kupferfass, in dem ebenfalls im Deckel ein kupferner Trichter steckte. Im unteren Viertel dieses Kupferfässchens war ein Ablauf mit einem drehbaren Verschluss angebracht unter dem ein kupferner Becher stand. Zwei unterschiedlich große Kupferschalen standen ebenfalls bei der Destille.
Catherine machte große Augen, als Miss Emily den Hahn aufdrehte und etwas Whiskey in den Becher laufen lies. Noch größer jedoch wurde ihr Erstaunen, als die Dame ihr den Becher reichte.
„Es ist uns eine Freude ihnen etwas Whiskey von Vaters Rezept anbieten zu können. Es ist schon jahrhunderte lang in unserer Familie, doch unser Vater hat es erst so schmackhaft gemacht. Er war berühmt für seinen guten Whiskey und wir führen seine Tradition fort."
Strahlend blickten die beiden Schwestern die junge Lehrerin an. Catherine wurde von verschiedenen Gefühlen überschwemmt. Einerseits freute sie sich, dass die beiden ihr soweit ihr Vertrauen schenkten, um ihr von Vaters Rezept zu erzählen. Doch andererseits war Catherine nicht sehr bedarft in Bezug auf Alkohol. Sehr selten war sie bisher in den Genuss gekommen etwas Schwaches wie Bier zu trinken und jetzt standen die Baldwin-Schwestern mit strahlenden und glühenden Gesichtern vor ihr und warteten darauf, dass sie den Whiskey probierte und ihnen verkündete, wie gut er sei.
Einen Moment lang zögerte die junge Frau noch, doch sie wollte ihre Wohltäterinnen nicht kränken also trank sie den Whiskey aus. Wider Erwarten brannte er nur sehr wenig in ihrem Rachen, sondern rann beinahe geschmeidig ihre Kehle hinab. Eine wohlige Wärme breitete sich daraufhin von ihrem Magen durch ihren ganzen Körper aus. Catherines Wangen röteten sich durch die Hitze, die durch ihr Blut wallte. Sie fühlte sich plötzlich leicht und merkte, wie ihre Knie etwas weich wurden.
„Oh… meine Damen… das ist wirklich ein beeindruckendes Getränk. Ihr Vater hatte einen außerordentlichen Geschmack. Ich… danke ihnen sehr, dass ich dieses Rezept kennen lernen durfte, eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte."
Durch Catherines diplomatische Worte erfreut, strahlten die beiden alten Damen um die Wette.
„Miss Mamie, Miss Emily, so angenehm ich diesen Abend auch finde, doch ich glaube, die Erschöpfung der Reise macht mir immer noch zu schaffen. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich mich nun auf mein Zimmer zurück ziehe."
„Aber natürlich, liebes Kind, gönnen Sie sich noch ein wenig Schlaf."
Miss Emily lächelte die junge Frau mit Tränen der Rührung an. Catherine, die sich nun doch etwas unwohl fühlte, weil die Damen nun so glücklich waren, obwohl sie selbst für sich bereits erkannt hatte, dass Whiskey ihr absolut nicht schmeckte, reichte den beiden noch einmal die Hand, bevor sie vorsichtig die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf erklomm. Wie sie feststellte war das mit weichen Knien gar nicht so einfach. Doch nach einigen Minuten war sie in ihrem Zimmer angekommen und schloss die Tür hinter sich. Sie ging zu den Fenstern und sah einen Moment ins Dunkel hinaus. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass doch noch einige Zeit vergangen war. Sie öffnete die Fenster und zog die Holzläden zu.
Erschreckend langsam für ihr noch sehr junges Alter, entkleidete sie sich, wusch sich an der Waschschüssel und zog sich dann ihr langes Baumwollnachthemd über.
Catherine löschte das Licht und legte sich in das dicke Federbett. Sie grübelte noch eine Weile über Vaters Rezept und musste schmunzeln, als sie an Jennys Brief dachte. Jetzt wusste sie, wofür die beiden Schwestern in Walton's Mountain bekannt waren. Mit diesem Gedanken und einer wohligen Wärme im Bauch, die sie schläfrig machte, glitt die junge Frau in die Traumwelt hinüber.
Dieses Kapitel hat mir wirklich Spaß gemacht zu schreiben und ich hoffe, es kommt bei euch auch so gut an.
LG
Kala
