Titel: Wege durch Meere
Kapitel: Böses Erwachen
Autor: dedlit
Genre: Dark, Romance;
Pairing: James/Jack
Disclaimer: Das übliche, gehört alles Disney (Figuren etc.), nur die Story ist von mir etc. etc. etc.
Warning: Dark, Gewalt; (Ich versuche die Charas nicht OutOfCharacter zu machen, es kann allerdings sein, dass es trotzdem hin und wieder vorkommt.)
Ex-Commodore Norrington öffnete langsam die Augen. Er fühlte sich ausgeruht und fit. Beinahe glaubte er, dass er in seinem Bett aufgewacht war, doch als er den Kopf vorsichtig zur Seite neigte, bemerkte er, dass er sich in einem ihm völlig unbekannten Zimmer befand. Es musste wohl schon Morgen sein, denn einige Sonnenstrahlen stahlen sich durch den Vorhang.
Darauf bedacht sich nicht allzu schnell zu bewegen, stand Norrington auf. Er sah sie aufmerksam um. Das Zimmer war eigentlich ziemlich klein, sodass nur zwei Schränke, ein riesiges Bett und ein kleiner Tisch, mit Stühlen, sich in dem Raum befanden.
Er überlegte gerade, wie er am schnellsten hier wegkommen konnte, als die Tür krachend gegen die Wand flog und ein junger Mann eintrat.
„Einen schönen guten Morgen!", er lächelte ihm freundlich zu und stellte ein Tablett, welches mit Essen überladen war auf den Tisch. „Madame Garde, wünscht, dass du wieder zu Kräften kommst. Ich heiße im übrigen Richard, sehr erfreut."
Der junge Mann hielt ihm die Hand hin, welche der Ex-Commodore eher zögerlich ergriff. „James Nor…. Turner." Richard ging wieder aus dem Zimmer und beunruhigt stellte Norrington fest, dass ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Er huschte zum Fenster, aber vor diesem waren Gitter angebracht, außerdem befand er sich im dritten Stock und hätte sich höchstwahrscheinlich nur alle Knochen gebrochen. Der Junge von vorhin, war rein und wieder rausgestürmt, doch James verfluchte sich innerlich, dass er nicht sofort geflohen war, als die Tür aufging.
Sein Magen meldete sich nun lautstark und so ungern Norrington es zugab, er musste nun etwas essen, sonst würde er bald nicht mehr klar denken können. Skeptisch betrachtete er das Tablett, setzte sich dann aber an den Tisch und aß einfach alles so schnell als möglich auf.
Einige Zeit, die Norrington wie eine Ewigkeit vorkam, hörte er erneut den Schlüssel im Schloss. Er richtete sich auf, bereit seinen ‚Gegner' zu überfallen. Doch ehe er reagieren konnte, stand er einem Hünen von Mann gegenüber, der ihm ohne Vorwarnung eine knallte, sodass er zusammenbrach.
Er hörte eine glockenhelle Stimme, die der Frau von gestern gehören musste. „Also wirklich Tawl, du kannst doch nicht einfach meine ‚Ware' beschädigen." Sie schüttelte tadelnd den Kopf, dann schritt sie auf Norrington zu. „Und nun zu dir, wenn ich mich nicht irre ist dein Name James?" Sie wartete nicht auf eine Antwort. „Nun denn, ich denke ich sollte dich erst einmal mit den Regeln in meinem Haus bekannt machen." Sie legte eine bedeutungsschwere Pause ein.
„Hier wird gemacht was ich sage. Solltest du versuchen zu fliehen, dann bricht dir Tawl alle Knochen. Du wirst mich mit Madam Garde ansprechen. Alles bis hierhin in deinen Schädel gegangen?... Also gut. Zuerst wird dir Richard beim ankleiden helfen, dann sehen wir weiter."
Norrington wollte schon beginnen zu protestieren, doch er merkte missmutig, dass er auf keinen Fall eine Chance gegen den Hünen an der Seite von Madam Garde hatte.
Während sie selbst den Raum verließ, blieb der Hüne Tawl zurück. Norrington hatte sich wieder auf seine Beine gestellt und fühlte sich leicht unbehaglich in der Nähe des Mannes.
Nach einigen Minuten betrat Richard wieder den Raum, er bedeutete Norrington ihm zu folgen. Dieser kam der Aufforderung erst nach einer unmissverständlichen Geste seitens des Hünen nach.
Richard führte ihn in das Erdgeschoß und danach in einen kleinen Raum, in dessen Mitte ein großer Trog stand.
Tawl blieb draußen vor der Tür stehen und Richard schloss die Tür von innen ab. Der junge Mann schien sich nun, da ihr Bewacher nicht mehr im selben Raum war, um einiges zu entspannen.
„Du musst wohl ziemlich widerspenstig sein, Madam war schon lange nicht mehr so sauer." Norrington zuckte desinteressiert mit den Schultern, er sah sich gründlich in dem Raum um, stellte aber missmutig fest, dass er von hier unmöglich fliehen konnte. Richard war an ihn herangetreten.
„Madame Garde möchte, dass du ein Bad nimmst." Norrington glaubte sich verhört zu haben. „Sie möchte….." Weiter kam er nicht, denn Richard unterbrach ihn barsch. „Nein, eigentlich ist es so, dass sie es verlangt." Der junge Mann sah ihn nun wieder sanfter an. „Soll ich dir beim entkleiden helfen?" Der Ex-Commodore schüttelte den Kopf. Langsam streifte er sein Hemd ab, er fühlte sich unwohl, denn er spürte, wie Richard ihn unverhohlen anstarrte, mit einem, für seinen Geschmack zu großem Interesse.
„Ähm….Könntet ihr euch vielleicht……?"
Den Kopf verständnislos schüttelnd, drehte sich Richard um. Obwohl Norrington den Personen hier wie eh und je misstraute, war er doch ganz froh darüber sich endlich den Dreck, der an seinem Leib klebte, abwaschen zu können.
Seufzend ließ er sich einfach in den Trog fallen und konnte einen Schrei gerade so verhindern, denn das Wasser war nicht vorgeheizt. James wollte sofort wieder aus dieser eisigen Kälte, doch Er spürte, wie Richard ihn unmissverständlich in die Wanne drückte. Dennoch schlug er die Hand des Jüngeren weg und ließ erst nach einigem hin und her zu, dass dieser ihm den Rücken wusch.
Mit vor Kälte blauen Lippen, durfte er dann endlich aus der Wanne steigen. Richard hatte ihn teilweise mit einer duftenden Masse eingerieben. Als er ein Handtuch um die Hüften gewickelt hatte, erlaubte er es Richard sich wieder umzudrehen.
James wollte gerade nach seiner Kleidung greifen, als er von Richard aufgehalten wurde. „Vergiss es, Madam würde nie zulassen, dass du in diesen Dingern wieder herumläufst." Langsam wurde Norrington dieser Laden unheimlich, er hoffte nur, dass sein Gefühl ihn trog.
Doch Minuten später, war er sich nicht mehr so sicher, ‚was' in diesem Laden hier betrieben wurde. Er betrachtete sich kritisch in einem verdreckten, mannshohen Spiegel.
Er trug nun eine hautenge, schwarze Hose, er vermutete, dass es ein Lederimitat war, ein paar Stiefel, die ihm bis zu den Knien reichte und mit Schnallen am Unterschenkel befestigt waren und dazu ein blütenweißes Hemd. Richard reichte ihm noch einen Mantel, welcher ihm bis zu den Knöcheln ging.
Norrington fand, dass er aussah, wie eine Mischung aus Latino und Pirat. Als letztes Detail, band ihm Richard noch seine Haare im Nacken mit einem Samtband zusammen.
Mit missmutiger Miene trat er aus dem Raum. Tawl, der bisher nicht eine Miene verzogen hatte, hob überrascht die Augenbrauen. In diesem Moment kam Madam Garde aus einem der Nebenräume und blieb abrupt stehen, als sie James erblickte.
Freudestrahlend ging sie einmal um ihn herum. Norrington fühlte sich wie ein Ausstellungsstück. Ein Händeklatsch von ihr, ließ ihn zusammenfahren. Er wusste nicht, wann er so schreckhaft geworden war, doch die Stimme von Madam Garde riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ich wusste es doch!", mit siegessicherer Miene wandte sie sich zu Tawl. „Hatte ich nicht Recht, der Junge ist ein Prachtexemplar." Der Hüne nickte nur, während Norrington verständnislos in die Runde sah.
Madam Garde wandte sich mit einer dramatischen Geste zu ihm um, als sie seine Blicke bemerkte. „Herrgott, mein Lieber, hast du denn keine Ahnung, wie hübsch du bist. Ich kenne Leute die würden sich eine Hand abhacken lassen, damit sie so aussehen."
Langsam wurde Norrington, das Theater hier wirklich zu bunt. „Was erlauben sie sich eigentlich? Ich….." Weiter kam er nicht, Madam Garde verpasste ihm eine schallende Ohrfeige und zischte nun keineswegs mehr liebenswürdig. „Hör zu Freundchen, ich kann mit dir machen was ich will! Das heißt, dass du nur sprichst, wenn man dich auffordert."
Doch jetzt, nachdem James sich endlich körperlich wieder besser fühlte, kam sein Stolz wieder zum Vorschein. Seine Wange schmerzte zwar noch, aber seine Ehre war durch diese Ohrfeige mehr als nur angeschlagen.
„Vergessen sie es, ich bin kein lebloses Objekt, also kann ich tun und lassen was ICH will!" Er hatte sich zu der kleineren Frau hinuntergebeugt und ihr die Worte förmlich in ihr, mit zu viel Rouge bedecktem, Gesicht gezischt.
Eine böse Idee, denn wenige Sekunden später spürte er einen schmerzhaften Schlag in seinem Nacken und er sank zu Boden……
tbc
