Hier also das dritte Kapitel. Hoffe es entwickelt sich langsam eine brauchbare Geschichte. Würde mich sehr über ein paar reviews freuen. Können auch klitzeklein sein. Da dies meine erste story ist, würde es mich echt interessieren was ihr davon haltet. Auch Verbesserungsvorschläge werden dankend angenommen!

3. Kapitel

„Albus!", rief Severus noch während er aus dem Kamin stieg und sich die Aschereste von der Robe fegte.

Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und sah überrascht auf. Anscheinend war er gerade dabei verschiedene Zeitungen durchzublättern.

„Severus, mein Junge, was kann ich für dich tun?" Das freundliche Lächeln des Direktors verwandelte sich nach einen Blick auf seinen Zaubertränkemeister schnell in eine besorgte Miene. „Ist etwas passiert?"

Severus hielt sich gar nicht damit auf sich zu setzen, sondern ging unruhig vor dem Schreibtisch seines Mentors auf und ab.

„Nein Albus, es ist nichts passiert, aber das wird es bald. Und nichts erfreuliches, wie ich fürchte."

„Setz dich doch bitte einen Moment hin und erkläre mir, was du meinst. Hast du gestern Nacht vergessen mir etwas zu erzählen, was bei dem Treffen besprochen wurde?" Dumbledore bedachte Severus mit seinem strengen Blick, als letzterer keine Anstalten machte sich zu setzen. Murrend gab Severus nach und ließ sich in einen Sessel fallen. Kurz rieb er sich die Schläfen und sah Dumbledore dann fest in die Augen. Der Direktor konnte Erschöpfung darin lesen und echte Besorgnis.

„Nein, ich habe dir wort-wörtlich alles widergegeben. Als ich aber gerade eben noch mal alles überdacht habe, ist mir etwas aufgefallen. Ich weiß nicht, ob es von Bedeutung ist, aber in der Situation in der wir uns befinden ist es besser nichts außer Acht zu lassen.

Lucius ist ganz offensichtlich daran interessiert mich beim dunklen Lord anzuschwärzen. Bisher dachte ich, dass sein einziges Interesse darin bestand, dadurch selber in Ansehen zu steigen. Er ist extrem ehrgeizig und so wie ich ihn kenne würde er ohne mit der Wimper zu zucken seinen eigenen Sohn opfern, sollte dieser sich ihm in den Weg stellen. Narzissa steht ohne Zweifel voll und ganz hinter ihm. Und ich fürchte, dass er auch Draco inzwischen endgültig auf die dunkle Seite gezogen hat.

Gestern Nacht war ich zu angespannt, um darauf zu achten, aber letztendlich ist mir vorhin eingefallen, was gestern Abend in Malfoy Mannor nicht gestimmt hat. Wie du weißt, verbringt Draco, als einziger unter den Schülern, die Sonntagabende meist bei seinen Eltern. Obwohl der Junge selbst schon des öfteren versucht hat diese Zwangsbesuche zu unterbinden, besteht Lucius weiterhin darauf. Als alt-adelige Magierfamilie lässt er alle seine Beziehungen spielen um zu Beweisen wie einflussreich er ist. Gestern war Draco nicht anwesend und es wäre daher äußerst wichtig herauszufinden, ob er hier war. Andernfalls..."

„... wissen wir beide, was es zu Bedeuten hätte!" Unterbrach Albus den Monolog des schwarzhaarigen Zauberers.

„Ich bin mir sicher, dass Lucius bereits seit geraumer Zeit den gestern besprochenen Angriff vorbereitet und ich fürchte daher, dass letzterer unmittelbar bevorsteht. Du darfst auf keinen Fall zulassen, dass die Schüler am nächsten Wochenende nach Hogsmeade gehen. Erneuere die Ausgangssperre, wenigstens für Potter, Granger und Weasley! Falls Lucius tatsächlich Draco in seinen Plan miteinbezogen hat, müssen wir selbst hier in Hogwarts noch größere Sicherheitsvorkehrungen treffen."

Nachdenklich lehnte sich Dumbledore in seinem Sessel zurück und betrachtete Severus. Dieser zog nach kurzer Zeit entnervt eine Augenbraue in die Höhe und schnaubte. „Also?"

„Du hast immer noch Kopfschmerzen?" war die Gegenfrage des alten Zauberers.

Severus schüttelte verwirrt den Kopf und wurde dafür sogleich mit einem stechen Schmerz in den Schläfen belohnt. Leise aufstöhnend schloss er die Augen und vergrub er das Gesicht in den Händen. Wie konnte Dumbledore jetzt nur das Thema wechseln? Es gab doch weitaus wichtigeres zu besprechen.

„Ich habe meistens Kopfschmerzen, aber dank meinem kleinen Rendezvous mit seiner Lordschaft, ist es heute stärker als üblich!" erwiderte er sarkastisch und blickte auf.

Dumbledore war aufgestanden und stand nun direkt vor Severus. Den fragenden Blick des jüngeren Zauberers ignorierend, rieb er kurz seine Hände aneinander, näherte diese den Schläfen Snapes, ohne sie aber zu berühren. Dann schloss er die Augen und atmete tief durch.

Schon bald darauf fühlte Severus eine angenehme Wärme, die von den Händen seines Mentors ausstrahlte und auf ihn überging. Langsam wurde das schmerzhafte Stechen zu einem dumpfen Pochen. Es war zwar immer noch unangenehm aber um vieles besser als der vorige Kopfschmerz und so erlaubte es sich Severus einen Moment entspannt die Augen zu schließen. Es war fast so als hätte der Direktor für eine temporäre Ruhe in seinem Geist gesorgt und so konnte Severus wieder etwas befreiter durchatmen.

Als er die Augen wieder öffnete, saß Dumbledore wieder freundlich lächelnd in seinem Sessel. Severus wusste, dass das, was auch immer Albus mit ihm gemacht hatte, sicher anstrengend gewesen sein musste, aber dem alten Zauberer war nichts anzusehen.

Severus murmelte einen schnellen Dank und setzte sich wieder straffer hin.

„Nachdem ich weiß, dass es unnötig ist dir anzubieten, deinen restlichen Unterricht für heute ausfallen zu lassen, musste ich doch zumindest dafür sorgen, dass dein körperlicher Zustand nicht zu einem Bersten der Punktegläser führt. Ich habe nicht vor herauszufinden, ob zu schnelles Abziehen von Punkten zu einem Unterdruck in den Gläsern führt.", hänselte ihn der Direktor mit einem belustigten Zwinkern in den Augen. Auf Severus Stirn entstand zwar eine steile Falte und er grummelte etwas verärgert vor sich hin, da er sich aber voll und ganz dessen Bewusst war, dass ihn sein Mentor nur ein wenig ärgern wollte, erwiderte er nichts.

Was unsere eigentliches Problem betrifft, werde ich mich sofort darüber informieren, ob Draco gestern im Schloss war und es dich dann auch sofort wissen lassen. Falls er es nicht war, werde ich versuchen herauszufinden wo er war und was er weiß. Das muss ich aber sehr vorsichtig anstellen, da Lucius auf keinen Fall etwas davon erfahren darf. Die Ausgangssperre werde ich aber nicht wieder verhängen!..." schnell hob Dumbledore seine Hand und erstickte damit Severus Versuch etwas einzuwenden im Keim. „ Ich bin der Meinung, dass eine Ausgangssperre mögliche Ereignisse höchstens ein wenig herauszögert. Du kennst mich und weißt daher genau, dass ich sicher nicht darauf aus bin meine Schutzbefohlenen unbedacht einer Gefahr auszusetzen. Wir werden aber dafür sorgen, dass auf diesem Hogsmeade Wochenende besondere Schutzvorkehrungen getroffen werden. Ich werden den Orden informieren und versuchen zusätzlich ein paar Auroren zur Hilfe zu holen. Es darf nicht zu auffällig sein, aber für Schutz muss gesorgt sein. Ich unterschätze Lucius keineswegs und hoffe nur, dass er sich, durch seine Machtgier abgelenkt, überrumpeln lässt. Was dich betrifft, so wirst du dich so weit es geht im Hintergrund aufhalten. Auf keinen Fall, darfst du deine Position bei Voldemort gefährden. Zu viel steht auf dem Spiel. Da es Lucius bereits auf dich abgesehen hat, ist es leicht möglich, dass er deine Doppelrolle durchschaut hat und jetzt nur auf eine Gelegenheit wartet, dich zu enttarnen und Riddle als Verräter auszuliefern."

Der selbe Gedanke war auch Severus schon durch den Kopf gegangen. Seine Rolle als Spion wurde immer gefährlicher und bei jedem Treffen fürchtete er bereits enttarnt worden zu sein. Er wusste, wie wichtig die Informationen waren, die er von den Treffen „mitbrachte", aber der Gedanke daran, dass er dadurch einige Leben gerettet hatte und vielleicht sogar in der Lage war zu helfen, die Welt von diesem Abschaum Riddle zu befreien, war das Einzige, das ihm half weiterzumachen. An das danach wollte er gar nicht denken. Einerseits war es so gut wie undenkbar, dass er den Krieg lebend überstehen würde und auf der anderen Seite war er sich auch gar nicht so sicher ob er das wollte. Was würde er auch schon danach machen? Sein Leben bestand nur aus seiner Arbeit als Spion.

Dumbledore, so als hätte die Gedanken seines Gegenübers gelesen, lächelte traurig.

„Ich denke es ist besser du kehrst jetzt in dein Klassenzimmer zurück! Wir sehen uns dann zum Mittagessen in der großen Halle und ich lasse dich dann wissen was ich in der Zwischenzeit herausgefunden habe!"

Severus nickte dem älteren Zauberer zu und verschwand stillschweigend wieder durch den Kamin.