Anm: Vielen Dank an die Reviewer!
@Kiddo: das mit Minki auf die seaQuest nehmen überlege ich mir nochmal. Ich
bin noch immer der Meinung, dass es keine gute Idee wäre. Ich hoffe du bist
zufrieden: Lucas hat kein Bügeleisen in die Hand bekommen! ... Jedenfalls
nicht in diesem Chapter. °-^
@Samusa: Meine Verwandte vom anderen Stern. ^^ Minki macht dir hier hoffentlich wieder Spaß. Bist du sicher noch ein Fan von Lucas zu sein?
@Moonshine5: Wer macht denn sowas und sperrt Minki in die Waschmaschine? Nein, da hätte ich bestimmt Ärger mit den Tierschützern hier bekommen. Bridger und Kristin haben Lucas beim Zimmer aufräumen geholfen, weil der gute Junge es niemals getan hätte wenn sie nicht aufgepasst hätten und mitgemacht.
Nun noch eine schlechte Nachricht zum Schluß: Einige wissen bereits, dass ich für den 13.04. etwas besonderes machen wollte da ich an diesem Tag gleichzeitig seit einem Jahr bei ff.net dabei bin. Ich habe jetzt eine Entscheidung gefällt und es wird ziemlich knapp mit der Zeit. Ich hoffe alles zusammen zu bekommen was ich mir vorgenommen habe aus diesem Grund wird es vorerst kein Update bis zu diesem Tag geben. Hoffentlich versteht ihr das. Außerdem brauch es mich nur wieder packen und dann ist doch eins da. ^^ Ich kenne mich doch. Viel Spaß nun beim lesen!
********
Stolz besah sich Kristin das aufgeräumte und von allen Staubdschungeln befreite Zimmer. „So hat es auszusehen und nicht anders."
„Das hält nicht mal bis morgen früh.", prophezeite Lucas.
„Dann streng dich etwas an und es wird halten."
Der Teenager schüttelte den Kopf. „Wird es nicht. Ich kann ja mal Minki holen und die legt hier in fünf Minuten alles kurz und klein."
Nathan zog seinen Scheinsohn am Arm nach oben. Erschöpft war dieser zuvor an die Wand gelehnt zu Boden gesunken. „Komm mit runter. Wird Zeit, dass du dich an das Mittagessen machst."
„Sie wollen wirklich einen qualvollen Tod sterben?", hakte der Teenager mit hochgezogenen Augenbrauen nach.
„Nein, Kristin wird auf dich aufpassen."
„Und sie hauen sich auf das Sofa?"
„Bin ja auch der Captain!"
„Falsch!", half nun Kristin. Sie kam vom Fenster zu den beiden. „Hier bist du nur ein ganz gewöhnlicher Ehemann, der höllisch aufpassen muss, dass seine Frau den gemeinsamen Sohn nicht von seiner Pflicht entbindet. Unter diesen Umständen dürftest du den Kochlöffel schwingen."
Mit einem breiten Grinsen hängte Lucas sich bei seiner nun besten Mutter der Welt ein und ging mit ihr an dem verdutzt dreinblickenden Bridger vorbei. Kaum waren sie an der Küchentür ereilte sie der nächste Schock. Die Wäsche des Computergenies war über den gesamten Boden verteilt. Der Übelttäter war zugleich auch noch dabei ein T-Shirt über den Boden zu schleifen.
„Nachher bekommt das Kätzchen einen netten kleinen Käfig von mir.", presste die Ärztin zwischen den Zähnen heraus.
Nathan musste unwillkürlich lachen, als er zu ihnen kam. „Das ist die Strafe für deine bösen Worte zu mir."Er schob sich an Frau und Sohn vorbei zu der Katze. Jetzt bemerkte das Tier seine Besitzer. Es ließ den Kragen des Kleidungsstückes los und sah Bridger neugierig an. Es gab nur einmal ein einziges Miauen von sich, während der Captain sich zu ihm hinunter kniete und den Kopf kraulte.
„In fünf Minuten hast du das alles wieder eingesammelt! Vorher wird Lucas hier keinen Topf anrühren.", befahl Kristin.
Der Teenager drehte sich zu ihr um. „Gute Frage, wo sind die Töpfe?"
„Also, das glaube ich jetzt nicht. Wir wohnen hier schon einige Wochen zusammen und du weißt nicht wo die Töpfe sind?"
Lucas begann zu grinsen. „Naja, so eine ungefähre Vorstellung habe ich schon."
„Die muss er haben, sonst hätte er heute morgen nicht die Eier in einem anbrennen lassen.", sagte Nathan, während er die Kleidungsstücke zusammen sammelte und in die Waschmaschine stopfte. Minki beobachtete mit großen Augen die Aufräumaktion. Ihre schöne Neueinrichtung der Küche schien bei den menschlichen Besitzern nicht gut angekommen zu sein. „Fertig. Zufrieden, Kristin?"
Die Ärztin nickte.
„Schön, dann kannst du ja mit dem kochen loslegen."Bridger klopfte Lucas kameradschaftlich auf die Schulter und ging aus der Küche.
„Dieses Festessen muss ich jetzt aber nicht machen?", fragte er Westphalen und hielt den anderen Zettel mit dem Wunschmenü für das Mittagessen hoch.
„Bloß nicht. Wenn du schon Probleme mit Eiern hast, was wird dann mit einem Braten? Sieh lieber im Kühlschrank nach was du gerne hättest, ich helfe dir dabei. Ich komme gleich."Auch Kristin verschwand nun aus der Küche und Lucas stand nun ziemlich hilflos da.
„Von einem Abenteuer ins nächste."Vorsichtig ging er ein paar Schritte in die Küche. Minki blickte noch immer erwartungsvoll auf die Waschmaschine. Dies entging dem Computergenie nicht. Schnell machte er den Deckel des Gerätes zu. Er sah es schon kommen wie seine kleine Freundin mit einem Satz in der Trommel verschwand. „Du bleibst draußen und leidest mit mir!"
Auf der Unterlippe kauend stand er wenig später vor dem geöffneten Kühlschrank und überlegte, was er wohl zu essen kochen könnte. Die Frage war nur, was und wie. Er hatte keine Ahnung, was man so alles gebrauchen könnte. Aus dem Tiefkühlfach holte er etwas Fleisch heraus. Bereits geschnittenes, damit hoffte er nicht mehr so viel Arbeit zu haben. Er hätte sich von Ben damals zeigen lassen sollen wie man Hamburger machte, das wäre ihm jetzt zu gute gekommen. Bei dem Gedanken an Ben streiften seine Gedanken von der bevorstehenden Aufgabe ab. Wie mochte es ihm gehen? Ob er noch immer im Militärkrankenhaus der UEO lag? Sollte der Commander nicht auch noch dort sein? Lauter Fragen, die schmerzlich nach einer Antwort verlangten.
Das Klingeln des Vidphones holte ihn bevor seine Überlegungen auf seine Stimmung überschlagen konnte zurück.
„Gehst du bitte ran, Lucas? Ich habe es mir gerade gemütlich gemacht.", rief Bridger aus dem Wohnzimmer. Der Mann nutzte seinen Sieg wirklich aus, das musste man ihm lassen.
Es war Lenny, der anrief. „Hi, was ist mit heute Nachmittag, steht bei dir schon was fest?"
Lucas schlug die Hand vor die Stirn. „Mensch, das habe ich ganz vergessen. Jetzt habe ich mich dazu überreden lassen mit meinen lieben Eltern, wovon einer hier die Situation ganz schön ausnutzt, am Nachmittag zum einkaufen zu gehen."
Lenny's Gesicht nahm einen enttäuschten Ausdruck an.
„Keine Sorge, ich werde mir was einfallen lassen. Notfalls komme ich eben heute Abend einfach mal so rüber und dann machen wir da was."
„Dürfen wir Computerspiele spielen oder kommt dein Daddy als Wachhund mit?"
„Wenn du so direkt fragst wird der Ersatzdaddy auf alle Fälle dabei sein." Bridger hatte sich doch von der Couch erhoben.
„Ich habe nichts gesagt.", wehrte Lenny sofort ab.
Bridger hatte von dem Gespräch genug mitbekommen um die Pläne seine Sohnes auf Zeit durchschaut zu haben. „Ihr wolltet euch heute also treffen?"
„Das haben wir heute früh spontan auf dem Weg zum Bäcker beschlossen.", sagte Lucas.
„Ach, jetzt versteh ich wo meine Croissants gelandet sind. Das Geld hat doch für sie gereicht, du hast dir nur mit Lenny selber den Bauch vollgeschlagen!"
„Überhaupt nicht. Lenny war gar nicht bis zum Bäcker gekommen, der ist mit Charlie dann in den Wald."
Nathan sah Lucas musternd an.
„Schon was ausgesucht, das du kochen willst, Lucas?", kam Kristin von oben herunter. Den aktiven Vidlink bemerkte sie nicht.
Der Teenager wollte gerade antworten, als aus der Küche ein lautes Scheppern ertönte, das sie alle zusammenzucken lies. Nachdem wieder Ruhe einkehrte miaute Minki laut vor sich hin. Lucas sprang sofort an Bridger vorbei. „Er wird dich später zurück rufen, jetzt ist nicht so ganz der geeignete Moment.", sagte er zu Lenny und folgte anschließend gemeinsam mit der Ärztin dem Computergenie in die Küche. Dieser war dabei seine kleine Freundin zu schmusen und zu streicheln. Wie es aussah, hatte die Katze es geschafft das Geschirr vom Tisch zu werfen als sie darauf gesprungen war.
„Langsam glaube ich es nicht nur, sondern bin mir sicher mit der Katze keine gute Idee gehabt zu haben.", seufzte die blonde Frau auf und begann die Scherben einzusammeln.
„So ein Unsinn, Lucas hat das Tier angeheuert für ihn zu arbeiten. Auf diese Weise wollte er sich vor dem Aufräumen drücken."Lucas schenkte Bridger dafür einen bösen Blick und ging zum Schrank. Er hatte noch immer nur Fleisch für das Mittagessen herausgesucht. Vor ihm erstreckten sich nun mehrere Regale die mehr oder weniger mit Lebensmitteln in Konservendosen oder normalen Tüten verpackt waren. Minki setzte er auf die Anrichte, ihre blauen Augen folgten ihm. Es dauerte nicht lange, dann kam sie bis an den Rand des Schrankes und lugte von der Seite hinein.
„Hilfst du mir mich zu entscheiden?"Der blonde Teenager holte zwei Packungen mit verschiedenen Nudelsorten heraus. Er hielt sie der Katze hin, die verwundert von einem Packen zum anderen blickte.
Kristin drückte Nathan derweil einen kleinen Besen in die Hand, während sie das Schauspiel ihrer jüngsten Mitbewohner mit einem Lächeln beobachtete.
Das weiße Kätzchen hob eine seiner Pfoten nach oben und schien zu überlegen, doch dann tippte es auf die linke Packung.
„Ok, dann ist das unser Mittagessen."Lucas warf die andere achtlos in den Schrank zurück, traf einen Konservenstapel, der polternd hinausflog. Eine der Dosen knallte ihm auf den Fuß. Fluchend sprang der Teenager zur Seite.
„Mir kommen Zweifel auf, was unser Mittagesssen angeht."
„Was sollen da für Zweifel aufkommen, Captain? Ich habe gleich gesagt, mehr als sie vergiften kann ich nicht. Etwas werden sie auf alle Fälle auf ihrem Teller finden. Da machen sie sich mal keine Sorgen!"Das Computergenie war bereits eifrig damit beschäftigt die herausgefallenen Gegenstände wieder in den Schrank zu stellen.
„Ich halte es für besser, wenn du jetzt raus gehst, Nathan. Ich kann nicht auf euch beide aufpassen. Warum nimmst du das Kätzchen nicht auch noch mit?"Kristin schob den UEO Captain bereits aus der Küche.
Der Teenager schloss den Schrank. Minki sprang von der Anrichte und ging schmusend um seine Beine herum. „Du sollst doch mit dem Captain gehen."Sie sah ihn fragend mit großen Augen an. Seufzend hob er die Katze auf und brachte sie in das Wohnzimmer.
Zurück in der Küche suchte er sich einen Topf und lies Wasser hinein laufen. Kristin zog die Augenbrauen zusammen, als sie zu ihm ging. „Du kannst das wieder ausschütten, der Topf ist viel zu klein."
„Da war kein größerer."
„Doch, ganz sicher."
„Nein,"Der Teenager drehte den Wasserhahn zu, ging in die Knie, öffnete die Tür und zeigte auf das Arsenal an Töpfen. „sehen sie? Da ist gar nichts größeres."
Lächeln ging auch die Ärztin in die Hocke. „Der Schrank hat noch eine zweite Hälfte."Sie öffnete die andere Tür und siehe da; eine schöne Ansammlung von großen Edelstahltöpfen erstreckte sich vor ihnen.
„Oh!"Sofort kramte er nach einen größeren.
„Das ist zu groß.", kam nüchtern der Kommentar der Ärztin.
„Der hier?"
„Der ist okay."
Endlich war das Topfproblem geklärt, doch als Lucas fragend mit dem Fleisch in der Hand dastand machte Kristin ihn noch darauf aufmerksam, dass sie auch Pfannen hatten und er diese in eben jenem Schrank mit den großen Töpfen finden konnte.
Er war gerade damit beschäftigt das Fleisch aus seiner Verpackung zu schälen, als Kristin ihm über die Schulter sah. „Du solltest auch etwas Fett in die Pfanne zum anbraten machen. So wird dein Fleisch nichts. Am besten ist aber noch etwas Öl."Sie griff an ihn vorbei in ein Regal und wenig später war ein kleiner Schwapp Öl in der Pfanne. „Hast du auch Salz in das Wasser?"
„Wozu das?"
„Damit es besser schmeckt."
„Gleich."Er zog bereits mit aller Kraft an der Folie, die einfach nicht abgehen wollte. Doch dann schaffte er es und das Fleisch flog in alle Richtungen aus der Verpackung. Ein Teil landete in der Pfanne, im Nudelwasser ohne Salz, auf dem Boden oder hinterließ schmierig rote Flecken auf seinem weißen T-Shirt. „Also irgendwie ist heute nicht mein Tag."
„Und ich habe langsam den Verdacht du machst das mit Absicht.", sagte Kristin vorwurfsvoll mit einem finsteren Blick auf die Bescherung.
„Wenn ich das mit Absicht machen würde, würde ich nachher über ihre und des Captains Portion einen ordentlichen Schuss Tabasco hauen."Er fischte das Stück Fleisch aus dem bereits ziemlich heißen Wasser und warf es in die Pfanne wo es brutzelnd vor sich hin zischte.
„Sieh lieber nach, ob wir noch eine andere Packung im Kühlfach haben. Ich werde das hier weg machen und ich glaube es ist auch besser, wenn ich frisches Wasser für die Nudeln aufsetze. Du versalzt es uns letzten Endes noch."
Sofort ließ das Computergenie das Stück fallen, welches er gerade aufgehoben hatte. Kristin befürchtete schon, er würde es ebenfalls in die Pfanne werfen. Doch sein Weg führte ihn wie nach Anweisung zum Kühlschrank. Dieses Mal war er klüger. Mit einer Schere öffnete er die Folie und legte vorsichtig das Fleisch in die Pfanne.
„Wieso nicht gleich so?"
„Weil ich dafür mächtig Konzentration aufbringen muss und gerade erst aus einem meiner Fehler gelernt habe."
„Ich lasse dich nach dieser Sache hier auf keinen Fall aus den Augen."
„Danke. Ich glaube die Küche wäre schon explodiert, würden sie mir nicht helfen. Wie kommt man auch nur auf die Idee ein Kind mit so einer Aufgabe zu betrauen?"
„Kochen ist eine ganz normale Sache."
„Erzählen sie das mal meinen Eltern! Für mich ist das bis heute nach wie vor eine Aufgabe, die nur Bedienstete, die besonders dafür geschult worden sind machen. Ich habe nichts in der Küche zu suchen. Nach dem Kleinlegen der Mikrowelle hat mein Vater mir das nur zu deutlich zu verstehen geben."
„Was hast du angestellt?"Die Bordärztin würzte das Fleisch während Lucas mit einem Löffel vollkommen wirr darin herum rührte.
Er legte die Stirn in Falten. „Das ist das seltsame. Ich weiß es selber nicht mehr so genau. Zuerst knisterte das immer nur so komisch und mit einem Mal gab es einen riesigen Knall. Von der Mikrowelle hat es die vorderen Tür abgesprengt und gegen den Küchenschrank geknallt. Das Holz war hinüber. Ich denke das hat ordentlich Speed drauf gehabt."
„Du musst doch irgendwas in das Gerät rein getan haben, was es so gereizt hat."
„Ich weiß es wirklich nicht mehr."
„Rühr weiter, ich werde einen Salat zubereiten so ganz ohne ist es dann doch zu fad."Sie wandte sich ab und machte sich daran aus dem Kühlschrank einen saftigen Kopfsalat zu holen, den sie unter der Spüle kurz abwusch und dann am Tisch in eine Schüssel tat. Während hinter Lucas das Geräusch von schneidendem Gemüse zu hören war, sah er das drohende Unheil.
„Ähm, Doktor?"
„Hm?"
„Was muss man machen, wenn es aus einem Kochtopf beginnt heraus zu quellen?"
Bevor sie ihm erklärte, was man da zu tun hatte, drehte sich die Ärztin lieber um und entschärfte die Situation kurz vor dem Überkochen selbst.
********
„Es sieht gut aus, das muss man euch beiden lassen.", staunte Bridger über das Essen, das nun dampfend vor ihm stand. „Ich hatte eigentlich befürchtet den Notdienst holen zu müssen oder Eis für verbrannte Finger.
„Mach dir da mal keine Sorgen, bis auf schmutzige Wäsche und einen Fußboden, der nun geschrubbt werden muss ist nichts passiert. Man kann es sogar essen. Ich habe darauf geachtet, dass kein Tabasco untergemischt wird."Kristin sah Lucas aus den Augenwinkeln an, den ein Fleck an der Wand plötzlich ziemlich zu interessieren schien.
Nathan nahm die Gabel und probierte einen kleinen Klecks. Gespannt wartete der Teenager auf die Reaktion. Als der Captain nichts sagte fragte er ungeduldig: „Und?"
„Schmeckt sehr gut."
Lucas' Argwohn war noch immer nicht abgeklungen. „Warten wir lieber mal ab, was noch so alles passiert, wenn das erst aufgegessen ist. Meine Mutter hat das letzte Mal keinen Fuß mehr aus dem Bett getan und gemeint ich soll den Rest des Essens ja nicht wegwerfen, sonst könne ich den Sanitätern nicht sagen auf welche Art und Weise ich sie umgebracht hätte."
„Ich mache mir da keine Sorgen, so oft habe ich dich nicht aus den Augen gelassen, dass du etwas hättest anstellen können."Der Teller der Ärztin war schon fast leer und Lucas hatte noch nicht einmal angefangen.
„Willst du jetzt nicht mehr mit zum einkaufen gehen?", fragte Nathan als er mit dem Essen fertig war. „Lenny schien schon ungeduldig auf dich gewartet zu haben."
Das Computergenie fuhr sich nachdenklich durch das Haar. „Auf der einen Seite hätte ich schon Lust mitzukommen aber Lenny wird dann zwei Wochen ganz allein sein. Chris ist nicht da, ich bin nicht da."
„Wir können dir doch was mitbringen. Musst nur sagen was du willst.", schlug Dr. Westphalen vor.
„Würden sie das machen?"
Sie nickte. „Du musst dafür aber die Wäsche aufhängen sobald sie fertig ist und das mit voller Konzentration."
„Das ist ein Klacks gegen das, was ich sonst hier zu tun habe. Ich habe es geschafft zu kochen! Hoffentlich aber das letzte Mal in meinem Leben."Er schaufelte sich einen großen Batzen in den Mund.
Nathan lachte. „Mit der Einstellung wirst du es niemals schaffen dich allein durch zu schlagen."
„Wieso?"
„Weil du irgendwann einmal kochen musst. Es geht nicht ohne!"
„Doch, bestell den Pizzaservice."
„Das kostet doch alles Geld, Lucas.", meinte Kristin vorwurfsvoll.
„Dann werde ich eben Spitzenverdiener. Kein Problem soweit. Auf mich wartet ja noch ein großes Erbe.", meinte das Computergenie schulterzuckend.
Bridger legte die Gabel auf den Teller. „Ich glaube wenn du so weiter machst wird dein Vater dich enterben."
Mit großen Augen sah ihn der Junge an. „Meinen sie er macht das wirklich?"
„Das weiß ich nicht, ich kenne ihn überhaupt nicht, aber wärst du mein Sohn könnte ich es mir vorstellen es mir genauestens zu überlegen bevor du mein Vermögen bekommst. Lieber gebe ich dir ein dickes Sparbuch mit dem du auskommen musst und wenn das nicht geht, hast du Pech."
„Besonders freundlich.", kam es sarkastisch als Antwort.
Kristin strich im tröstend über die Schulter. „In diesem Fall kommst du zu mir, vielleicht habe ich bis dahin noch eine unverheiratete Tochter, die kannst du dann nehmen. Die können alle kochen und werden sich um dich kümmern."
„Das ist doch jetzt nicht ihr ernst!"
„Doch, ich kann mich dann damit brüsten ein Genie zum Schwiegersohn zu haben. Bei den Männern die eine meiner Töchter immer anbringt ist das eine glanzvolle Abwechslung. Los hilf mir mit abräumen."Sie stand auf und packte die Teller auf einen Stapel.
„Das Essen ist ihnen beiden wirklich nicht bekommen. Bei solchen Ideen." Kopfschüttelnd fügte sich der blonde Teenager seinem Schicksal. Zumindest würde er den Nachmittag für Lenny frei haben.
@Samusa: Meine Verwandte vom anderen Stern. ^^ Minki macht dir hier hoffentlich wieder Spaß. Bist du sicher noch ein Fan von Lucas zu sein?
@Moonshine5: Wer macht denn sowas und sperrt Minki in die Waschmaschine? Nein, da hätte ich bestimmt Ärger mit den Tierschützern hier bekommen. Bridger und Kristin haben Lucas beim Zimmer aufräumen geholfen, weil der gute Junge es niemals getan hätte wenn sie nicht aufgepasst hätten und mitgemacht.
Nun noch eine schlechte Nachricht zum Schluß: Einige wissen bereits, dass ich für den 13.04. etwas besonderes machen wollte da ich an diesem Tag gleichzeitig seit einem Jahr bei ff.net dabei bin. Ich habe jetzt eine Entscheidung gefällt und es wird ziemlich knapp mit der Zeit. Ich hoffe alles zusammen zu bekommen was ich mir vorgenommen habe aus diesem Grund wird es vorerst kein Update bis zu diesem Tag geben. Hoffentlich versteht ihr das. Außerdem brauch es mich nur wieder packen und dann ist doch eins da. ^^ Ich kenne mich doch. Viel Spaß nun beim lesen!
********
Stolz besah sich Kristin das aufgeräumte und von allen Staubdschungeln befreite Zimmer. „So hat es auszusehen und nicht anders."
„Das hält nicht mal bis morgen früh.", prophezeite Lucas.
„Dann streng dich etwas an und es wird halten."
Der Teenager schüttelte den Kopf. „Wird es nicht. Ich kann ja mal Minki holen und die legt hier in fünf Minuten alles kurz und klein."
Nathan zog seinen Scheinsohn am Arm nach oben. Erschöpft war dieser zuvor an die Wand gelehnt zu Boden gesunken. „Komm mit runter. Wird Zeit, dass du dich an das Mittagessen machst."
„Sie wollen wirklich einen qualvollen Tod sterben?", hakte der Teenager mit hochgezogenen Augenbrauen nach.
„Nein, Kristin wird auf dich aufpassen."
„Und sie hauen sich auf das Sofa?"
„Bin ja auch der Captain!"
„Falsch!", half nun Kristin. Sie kam vom Fenster zu den beiden. „Hier bist du nur ein ganz gewöhnlicher Ehemann, der höllisch aufpassen muss, dass seine Frau den gemeinsamen Sohn nicht von seiner Pflicht entbindet. Unter diesen Umständen dürftest du den Kochlöffel schwingen."
Mit einem breiten Grinsen hängte Lucas sich bei seiner nun besten Mutter der Welt ein und ging mit ihr an dem verdutzt dreinblickenden Bridger vorbei. Kaum waren sie an der Küchentür ereilte sie der nächste Schock. Die Wäsche des Computergenies war über den gesamten Boden verteilt. Der Übelttäter war zugleich auch noch dabei ein T-Shirt über den Boden zu schleifen.
„Nachher bekommt das Kätzchen einen netten kleinen Käfig von mir.", presste die Ärztin zwischen den Zähnen heraus.
Nathan musste unwillkürlich lachen, als er zu ihnen kam. „Das ist die Strafe für deine bösen Worte zu mir."Er schob sich an Frau und Sohn vorbei zu der Katze. Jetzt bemerkte das Tier seine Besitzer. Es ließ den Kragen des Kleidungsstückes los und sah Bridger neugierig an. Es gab nur einmal ein einziges Miauen von sich, während der Captain sich zu ihm hinunter kniete und den Kopf kraulte.
„In fünf Minuten hast du das alles wieder eingesammelt! Vorher wird Lucas hier keinen Topf anrühren.", befahl Kristin.
Der Teenager drehte sich zu ihr um. „Gute Frage, wo sind die Töpfe?"
„Also, das glaube ich jetzt nicht. Wir wohnen hier schon einige Wochen zusammen und du weißt nicht wo die Töpfe sind?"
Lucas begann zu grinsen. „Naja, so eine ungefähre Vorstellung habe ich schon."
„Die muss er haben, sonst hätte er heute morgen nicht die Eier in einem anbrennen lassen.", sagte Nathan, während er die Kleidungsstücke zusammen sammelte und in die Waschmaschine stopfte. Minki beobachtete mit großen Augen die Aufräumaktion. Ihre schöne Neueinrichtung der Küche schien bei den menschlichen Besitzern nicht gut angekommen zu sein. „Fertig. Zufrieden, Kristin?"
Die Ärztin nickte.
„Schön, dann kannst du ja mit dem kochen loslegen."Bridger klopfte Lucas kameradschaftlich auf die Schulter und ging aus der Küche.
„Dieses Festessen muss ich jetzt aber nicht machen?", fragte er Westphalen und hielt den anderen Zettel mit dem Wunschmenü für das Mittagessen hoch.
„Bloß nicht. Wenn du schon Probleme mit Eiern hast, was wird dann mit einem Braten? Sieh lieber im Kühlschrank nach was du gerne hättest, ich helfe dir dabei. Ich komme gleich."Auch Kristin verschwand nun aus der Küche und Lucas stand nun ziemlich hilflos da.
„Von einem Abenteuer ins nächste."Vorsichtig ging er ein paar Schritte in die Küche. Minki blickte noch immer erwartungsvoll auf die Waschmaschine. Dies entging dem Computergenie nicht. Schnell machte er den Deckel des Gerätes zu. Er sah es schon kommen wie seine kleine Freundin mit einem Satz in der Trommel verschwand. „Du bleibst draußen und leidest mit mir!"
Auf der Unterlippe kauend stand er wenig später vor dem geöffneten Kühlschrank und überlegte, was er wohl zu essen kochen könnte. Die Frage war nur, was und wie. Er hatte keine Ahnung, was man so alles gebrauchen könnte. Aus dem Tiefkühlfach holte er etwas Fleisch heraus. Bereits geschnittenes, damit hoffte er nicht mehr so viel Arbeit zu haben. Er hätte sich von Ben damals zeigen lassen sollen wie man Hamburger machte, das wäre ihm jetzt zu gute gekommen. Bei dem Gedanken an Ben streiften seine Gedanken von der bevorstehenden Aufgabe ab. Wie mochte es ihm gehen? Ob er noch immer im Militärkrankenhaus der UEO lag? Sollte der Commander nicht auch noch dort sein? Lauter Fragen, die schmerzlich nach einer Antwort verlangten.
Das Klingeln des Vidphones holte ihn bevor seine Überlegungen auf seine Stimmung überschlagen konnte zurück.
„Gehst du bitte ran, Lucas? Ich habe es mir gerade gemütlich gemacht.", rief Bridger aus dem Wohnzimmer. Der Mann nutzte seinen Sieg wirklich aus, das musste man ihm lassen.
Es war Lenny, der anrief. „Hi, was ist mit heute Nachmittag, steht bei dir schon was fest?"
Lucas schlug die Hand vor die Stirn. „Mensch, das habe ich ganz vergessen. Jetzt habe ich mich dazu überreden lassen mit meinen lieben Eltern, wovon einer hier die Situation ganz schön ausnutzt, am Nachmittag zum einkaufen zu gehen."
Lenny's Gesicht nahm einen enttäuschten Ausdruck an.
„Keine Sorge, ich werde mir was einfallen lassen. Notfalls komme ich eben heute Abend einfach mal so rüber und dann machen wir da was."
„Dürfen wir Computerspiele spielen oder kommt dein Daddy als Wachhund mit?"
„Wenn du so direkt fragst wird der Ersatzdaddy auf alle Fälle dabei sein." Bridger hatte sich doch von der Couch erhoben.
„Ich habe nichts gesagt.", wehrte Lenny sofort ab.
Bridger hatte von dem Gespräch genug mitbekommen um die Pläne seine Sohnes auf Zeit durchschaut zu haben. „Ihr wolltet euch heute also treffen?"
„Das haben wir heute früh spontan auf dem Weg zum Bäcker beschlossen.", sagte Lucas.
„Ach, jetzt versteh ich wo meine Croissants gelandet sind. Das Geld hat doch für sie gereicht, du hast dir nur mit Lenny selber den Bauch vollgeschlagen!"
„Überhaupt nicht. Lenny war gar nicht bis zum Bäcker gekommen, der ist mit Charlie dann in den Wald."
Nathan sah Lucas musternd an.
„Schon was ausgesucht, das du kochen willst, Lucas?", kam Kristin von oben herunter. Den aktiven Vidlink bemerkte sie nicht.
Der Teenager wollte gerade antworten, als aus der Küche ein lautes Scheppern ertönte, das sie alle zusammenzucken lies. Nachdem wieder Ruhe einkehrte miaute Minki laut vor sich hin. Lucas sprang sofort an Bridger vorbei. „Er wird dich später zurück rufen, jetzt ist nicht so ganz der geeignete Moment.", sagte er zu Lenny und folgte anschließend gemeinsam mit der Ärztin dem Computergenie in die Küche. Dieser war dabei seine kleine Freundin zu schmusen und zu streicheln. Wie es aussah, hatte die Katze es geschafft das Geschirr vom Tisch zu werfen als sie darauf gesprungen war.
„Langsam glaube ich es nicht nur, sondern bin mir sicher mit der Katze keine gute Idee gehabt zu haben.", seufzte die blonde Frau auf und begann die Scherben einzusammeln.
„So ein Unsinn, Lucas hat das Tier angeheuert für ihn zu arbeiten. Auf diese Weise wollte er sich vor dem Aufräumen drücken."Lucas schenkte Bridger dafür einen bösen Blick und ging zum Schrank. Er hatte noch immer nur Fleisch für das Mittagessen herausgesucht. Vor ihm erstreckten sich nun mehrere Regale die mehr oder weniger mit Lebensmitteln in Konservendosen oder normalen Tüten verpackt waren. Minki setzte er auf die Anrichte, ihre blauen Augen folgten ihm. Es dauerte nicht lange, dann kam sie bis an den Rand des Schrankes und lugte von der Seite hinein.
„Hilfst du mir mich zu entscheiden?"Der blonde Teenager holte zwei Packungen mit verschiedenen Nudelsorten heraus. Er hielt sie der Katze hin, die verwundert von einem Packen zum anderen blickte.
Kristin drückte Nathan derweil einen kleinen Besen in die Hand, während sie das Schauspiel ihrer jüngsten Mitbewohner mit einem Lächeln beobachtete.
Das weiße Kätzchen hob eine seiner Pfoten nach oben und schien zu überlegen, doch dann tippte es auf die linke Packung.
„Ok, dann ist das unser Mittagessen."Lucas warf die andere achtlos in den Schrank zurück, traf einen Konservenstapel, der polternd hinausflog. Eine der Dosen knallte ihm auf den Fuß. Fluchend sprang der Teenager zur Seite.
„Mir kommen Zweifel auf, was unser Mittagesssen angeht."
„Was sollen da für Zweifel aufkommen, Captain? Ich habe gleich gesagt, mehr als sie vergiften kann ich nicht. Etwas werden sie auf alle Fälle auf ihrem Teller finden. Da machen sie sich mal keine Sorgen!"Das Computergenie war bereits eifrig damit beschäftigt die herausgefallenen Gegenstände wieder in den Schrank zu stellen.
„Ich halte es für besser, wenn du jetzt raus gehst, Nathan. Ich kann nicht auf euch beide aufpassen. Warum nimmst du das Kätzchen nicht auch noch mit?"Kristin schob den UEO Captain bereits aus der Küche.
Der Teenager schloss den Schrank. Minki sprang von der Anrichte und ging schmusend um seine Beine herum. „Du sollst doch mit dem Captain gehen."Sie sah ihn fragend mit großen Augen an. Seufzend hob er die Katze auf und brachte sie in das Wohnzimmer.
Zurück in der Küche suchte er sich einen Topf und lies Wasser hinein laufen. Kristin zog die Augenbrauen zusammen, als sie zu ihm ging. „Du kannst das wieder ausschütten, der Topf ist viel zu klein."
„Da war kein größerer."
„Doch, ganz sicher."
„Nein,"Der Teenager drehte den Wasserhahn zu, ging in die Knie, öffnete die Tür und zeigte auf das Arsenal an Töpfen. „sehen sie? Da ist gar nichts größeres."
Lächeln ging auch die Ärztin in die Hocke. „Der Schrank hat noch eine zweite Hälfte."Sie öffnete die andere Tür und siehe da; eine schöne Ansammlung von großen Edelstahltöpfen erstreckte sich vor ihnen.
„Oh!"Sofort kramte er nach einen größeren.
„Das ist zu groß.", kam nüchtern der Kommentar der Ärztin.
„Der hier?"
„Der ist okay."
Endlich war das Topfproblem geklärt, doch als Lucas fragend mit dem Fleisch in der Hand dastand machte Kristin ihn noch darauf aufmerksam, dass sie auch Pfannen hatten und er diese in eben jenem Schrank mit den großen Töpfen finden konnte.
Er war gerade damit beschäftigt das Fleisch aus seiner Verpackung zu schälen, als Kristin ihm über die Schulter sah. „Du solltest auch etwas Fett in die Pfanne zum anbraten machen. So wird dein Fleisch nichts. Am besten ist aber noch etwas Öl."Sie griff an ihn vorbei in ein Regal und wenig später war ein kleiner Schwapp Öl in der Pfanne. „Hast du auch Salz in das Wasser?"
„Wozu das?"
„Damit es besser schmeckt."
„Gleich."Er zog bereits mit aller Kraft an der Folie, die einfach nicht abgehen wollte. Doch dann schaffte er es und das Fleisch flog in alle Richtungen aus der Verpackung. Ein Teil landete in der Pfanne, im Nudelwasser ohne Salz, auf dem Boden oder hinterließ schmierig rote Flecken auf seinem weißen T-Shirt. „Also irgendwie ist heute nicht mein Tag."
„Und ich habe langsam den Verdacht du machst das mit Absicht.", sagte Kristin vorwurfsvoll mit einem finsteren Blick auf die Bescherung.
„Wenn ich das mit Absicht machen würde, würde ich nachher über ihre und des Captains Portion einen ordentlichen Schuss Tabasco hauen."Er fischte das Stück Fleisch aus dem bereits ziemlich heißen Wasser und warf es in die Pfanne wo es brutzelnd vor sich hin zischte.
„Sieh lieber nach, ob wir noch eine andere Packung im Kühlfach haben. Ich werde das hier weg machen und ich glaube es ist auch besser, wenn ich frisches Wasser für die Nudeln aufsetze. Du versalzt es uns letzten Endes noch."
Sofort ließ das Computergenie das Stück fallen, welches er gerade aufgehoben hatte. Kristin befürchtete schon, er würde es ebenfalls in die Pfanne werfen. Doch sein Weg führte ihn wie nach Anweisung zum Kühlschrank. Dieses Mal war er klüger. Mit einer Schere öffnete er die Folie und legte vorsichtig das Fleisch in die Pfanne.
„Wieso nicht gleich so?"
„Weil ich dafür mächtig Konzentration aufbringen muss und gerade erst aus einem meiner Fehler gelernt habe."
„Ich lasse dich nach dieser Sache hier auf keinen Fall aus den Augen."
„Danke. Ich glaube die Küche wäre schon explodiert, würden sie mir nicht helfen. Wie kommt man auch nur auf die Idee ein Kind mit so einer Aufgabe zu betrauen?"
„Kochen ist eine ganz normale Sache."
„Erzählen sie das mal meinen Eltern! Für mich ist das bis heute nach wie vor eine Aufgabe, die nur Bedienstete, die besonders dafür geschult worden sind machen. Ich habe nichts in der Küche zu suchen. Nach dem Kleinlegen der Mikrowelle hat mein Vater mir das nur zu deutlich zu verstehen geben."
„Was hast du angestellt?"Die Bordärztin würzte das Fleisch während Lucas mit einem Löffel vollkommen wirr darin herum rührte.
Er legte die Stirn in Falten. „Das ist das seltsame. Ich weiß es selber nicht mehr so genau. Zuerst knisterte das immer nur so komisch und mit einem Mal gab es einen riesigen Knall. Von der Mikrowelle hat es die vorderen Tür abgesprengt und gegen den Küchenschrank geknallt. Das Holz war hinüber. Ich denke das hat ordentlich Speed drauf gehabt."
„Du musst doch irgendwas in das Gerät rein getan haben, was es so gereizt hat."
„Ich weiß es wirklich nicht mehr."
„Rühr weiter, ich werde einen Salat zubereiten so ganz ohne ist es dann doch zu fad."Sie wandte sich ab und machte sich daran aus dem Kühlschrank einen saftigen Kopfsalat zu holen, den sie unter der Spüle kurz abwusch und dann am Tisch in eine Schüssel tat. Während hinter Lucas das Geräusch von schneidendem Gemüse zu hören war, sah er das drohende Unheil.
„Ähm, Doktor?"
„Hm?"
„Was muss man machen, wenn es aus einem Kochtopf beginnt heraus zu quellen?"
Bevor sie ihm erklärte, was man da zu tun hatte, drehte sich die Ärztin lieber um und entschärfte die Situation kurz vor dem Überkochen selbst.
********
„Es sieht gut aus, das muss man euch beiden lassen.", staunte Bridger über das Essen, das nun dampfend vor ihm stand. „Ich hatte eigentlich befürchtet den Notdienst holen zu müssen oder Eis für verbrannte Finger.
„Mach dir da mal keine Sorgen, bis auf schmutzige Wäsche und einen Fußboden, der nun geschrubbt werden muss ist nichts passiert. Man kann es sogar essen. Ich habe darauf geachtet, dass kein Tabasco untergemischt wird."Kristin sah Lucas aus den Augenwinkeln an, den ein Fleck an der Wand plötzlich ziemlich zu interessieren schien.
Nathan nahm die Gabel und probierte einen kleinen Klecks. Gespannt wartete der Teenager auf die Reaktion. Als der Captain nichts sagte fragte er ungeduldig: „Und?"
„Schmeckt sehr gut."
Lucas' Argwohn war noch immer nicht abgeklungen. „Warten wir lieber mal ab, was noch so alles passiert, wenn das erst aufgegessen ist. Meine Mutter hat das letzte Mal keinen Fuß mehr aus dem Bett getan und gemeint ich soll den Rest des Essens ja nicht wegwerfen, sonst könne ich den Sanitätern nicht sagen auf welche Art und Weise ich sie umgebracht hätte."
„Ich mache mir da keine Sorgen, so oft habe ich dich nicht aus den Augen gelassen, dass du etwas hättest anstellen können."Der Teller der Ärztin war schon fast leer und Lucas hatte noch nicht einmal angefangen.
„Willst du jetzt nicht mehr mit zum einkaufen gehen?", fragte Nathan als er mit dem Essen fertig war. „Lenny schien schon ungeduldig auf dich gewartet zu haben."
Das Computergenie fuhr sich nachdenklich durch das Haar. „Auf der einen Seite hätte ich schon Lust mitzukommen aber Lenny wird dann zwei Wochen ganz allein sein. Chris ist nicht da, ich bin nicht da."
„Wir können dir doch was mitbringen. Musst nur sagen was du willst.", schlug Dr. Westphalen vor.
„Würden sie das machen?"
Sie nickte. „Du musst dafür aber die Wäsche aufhängen sobald sie fertig ist und das mit voller Konzentration."
„Das ist ein Klacks gegen das, was ich sonst hier zu tun habe. Ich habe es geschafft zu kochen! Hoffentlich aber das letzte Mal in meinem Leben."Er schaufelte sich einen großen Batzen in den Mund.
Nathan lachte. „Mit der Einstellung wirst du es niemals schaffen dich allein durch zu schlagen."
„Wieso?"
„Weil du irgendwann einmal kochen musst. Es geht nicht ohne!"
„Doch, bestell den Pizzaservice."
„Das kostet doch alles Geld, Lucas.", meinte Kristin vorwurfsvoll.
„Dann werde ich eben Spitzenverdiener. Kein Problem soweit. Auf mich wartet ja noch ein großes Erbe.", meinte das Computergenie schulterzuckend.
Bridger legte die Gabel auf den Teller. „Ich glaube wenn du so weiter machst wird dein Vater dich enterben."
Mit großen Augen sah ihn der Junge an. „Meinen sie er macht das wirklich?"
„Das weiß ich nicht, ich kenne ihn überhaupt nicht, aber wärst du mein Sohn könnte ich es mir vorstellen es mir genauestens zu überlegen bevor du mein Vermögen bekommst. Lieber gebe ich dir ein dickes Sparbuch mit dem du auskommen musst und wenn das nicht geht, hast du Pech."
„Besonders freundlich.", kam es sarkastisch als Antwort.
Kristin strich im tröstend über die Schulter. „In diesem Fall kommst du zu mir, vielleicht habe ich bis dahin noch eine unverheiratete Tochter, die kannst du dann nehmen. Die können alle kochen und werden sich um dich kümmern."
„Das ist doch jetzt nicht ihr ernst!"
„Doch, ich kann mich dann damit brüsten ein Genie zum Schwiegersohn zu haben. Bei den Männern die eine meiner Töchter immer anbringt ist das eine glanzvolle Abwechslung. Los hilf mir mit abräumen."Sie stand auf und packte die Teller auf einen Stapel.
„Das Essen ist ihnen beiden wirklich nicht bekommen. Bei solchen Ideen." Kopfschüttelnd fügte sich der blonde Teenager seinem Schicksal. Zumindest würde er den Nachmittag für Lenny frei haben.
