Hallo Leute, hätte nicht gedacht das überhaupt jemand sich immer noch für die Geschichte interessiert, danke dafür.

In Kapitel 12 habe ich die 100 Hektar (1 km2) Wald in 50 km2 verwandelt da km2 besser verstanden wird und ich das Land noch grösser darstellen wollte.

Kleine Begriffserklärung da es manchmal nicht ganz so einfach ist den Überblick zu behalten.

Mana: Die magischer Kraft im Körper eines jeden Lebewesens und magischen Substanzen.

Zauber: Der Gedanke, die Schicht, was aus dem Mana werden soll, sobald es aus dem Körper verlässt.

Magie: Das was dabei rauskommt wen man Mana durch einen Zauber durchlässt.

Weiter gehts.

Lodriks Projekt

Harry trat in die Küche hinaus. An einem Tisch darin, unterhielten sich zwei Personen: Lodrik und die Frau, die er schon bei seiner Operation gesehen hatte. Als sie bemerkten, dass er im Zimmer war standen die Beiden auf und kamen auf ihn zu.

„Ah Harry, hat es mit dem anziehen einigermassen geklappt?", fragte ihn Lodrik und beäugte sein aussehen. „Es war recht schwierig, aber es geht schon." „Sehr gut, daran gewöhnst du dich sicher noch. Darf Ich dir meine bezaubernde Frau Norina vorstellen?", sagte er mit einem breiten Grinsen und deutete auf die Rothaarige Frau neben ihm. Harry streckte ihr seine verbliebende Hand entgegen. „Harry James Potter. Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Bardric.", sagte Harry und schüttelte ihr die Hand. „Gleichfalls, Mister Potter. Nenn mich Norina." „Nur wenn Sie mich Harry nennen.", sagte er und beide grinsten. Harry musste zugeben, dass Lodrik nicht Unrecht hatte als er sie bezaubernd genannt hatte. Sie war eine wirklich schöne Frau. Sie hatte rote Haare, einen tollen Wuchs und eine kleine Narbe über ihrem Auge, die sie verwegen aussehen liess. Trotzdem hatte sie ein Funkeln in ihren Augen, das zeigte, dass sie eine herzensgute Person war. „Kommt setzten wir uns.", unterbrach Lodrik seine Gedanken und die Drei setzten sich. Harry gegenüber von Lodrik und Norina. „Lasst uns zuerst über deinen Arm reden.", fing Lodrik an und zog einen Stapel Papier von einer Tasche unter dem Tisch.

„Also, der Arm wurde mithilfe von Zähnen eingeschnitten und dann mit Gewalt abgerissen, soweit ist klar.", Lodrik schaute auf die Blätter in seiner Hand. „Durch Bakterien die an die Wunde kamen, gab es eine Infektion die für kurze Zeit anfing, das Muskelgewebe und den Knochen abzufressen. Wir glauben, dass die Infektion durch die Bakterien der Zähne herrührt, da die Infektion an den Rändern der Einschnittstellen angefangen haben. Diese wurden aber durch eine antibakterielle Gift Art einer Asklepiosischen Hornnatter gestört, die einerseits einen Grossteil der Infektion zerstörte, und andererseits als eine Barriere, zwischen dem infizierten Bereich und dem Rest deines Körpers, fungierte. Sie hielt lange genug, um nur einen kleinen Teil des restlichen Gewebes absterben zu lassen. Diesen haben wir entfernt und den restlichen Stumpf an die Makriprothese angeschlossen." Er schaute jetzt auf und deutete auf die Prothese. „Wie du sehen kannst hat sich die Prothese sehr gut an deinen Arm angepasst. Deine eigene Magie hat erkannt, dass sie mit dem Kristall deine verletzten Muskeln, Knochen und Haut heilen kann. Momentan sollte sie die Reste deines Armes mit Makri verstärken und etwas gegen deine ausgeleierten Muskeln tun. Ausserdem sollte sie deinen Arm regenerieren lassen."

Er zog zwei Blätter aus seinem Stapel und zeigte sie ihm. Das eine zeigte einen Körper mit nur einem Arm, an den Resten des anderen Armes aber eine Prothese angemacht war. Das Andere einen ganzen Körper, in dem der rechte Arm aber einen farblichen Unterschied zum Rest des Körpers hatte. „Dies hier", sagte er und deutete auf das Bild mit nur einem Arm, „ist deine momentane Verfassung. Der Körper hat die Makriprothese akzeptiert und heilt jetzt deine Wunden. Das hier, " ,sagte er und deutete auf das andere Bild, „ist dein Körper nach Beendigung der Heilung. Wie du sehen kannst, wird dein Arm nachwachsen, aber für immer ein wenig anders sein. Er sollte wie dein anderer Arm funktionieren, wird aber komplett aus Makri bestehen. Das erlaubt dir einerseits, höhere und stärkere Magie zu benutzen, andererseits wird er aber mehr Gewicht und weniger Tastgefühl haben. Ausserdem wird er immer wieder Nachwachsen können, solange du deine Magie hast. Zusätzlich dazu wird dein Körper sich daran gewöhnen mit Makri verbunden zu sein was dazu führen wird, dass er besser damit arbeiten kann. So, hast du jetzt irgendwelche Fragen?"

Harry schaute sprachlos auf die beiden Bilder hinunter. Es war einiges, dass er zu verarbeiten hatte. Doch kamen ihm trotzdem einige Fragen in den Sinn. Er schaute wieder auf. „Wie lange wird es dauern, bis Ich meinen Arm wieder einsetzten kann?" „Das kommt darauf an, was du unter Einsetzten verstehst.", antwortete ihm Norina. „Das Nachwachsen dauert bei deiner jetzigen Magiezirkulation etwa 12 – 18 Monate. Danach kannst du Greifen und deinen Arm bewegen. Wenn du schwieriger Dinge, wie zum Beispiel das spielen eines Klaviers oder so was in der Art meinst, dann denke Ich, musst du mit zwei bis drei Jahre ab der Fertigstellung deines Armes aus rechnen. Natürlich kann es auch schneller gehen sofern dein Körper die nötigen Verbindungen schneller herstellt."

Harry nickte, so etwas war zu erwarten gewesen. „Was meinst du mit Magiezirkulation?" Norina deutete auf das Blatt des Einarmigen. „Jeder Mensch, ob magisch oder nicht, hat eine Magiezirkulation." Sie fing an, langsam über das Bild zu streichen. Harry sah, wie sich auf dem Körper blaue Adern ausbreiteten. „Dieser folgt dem normalen Blutkreislauf, ist jedoch normalerweise nicht sichtbar. Bei den nicht-magischen Menschen, ist dieser ein absolut geschlossenes System. Er ist in einer Art Schlauch, die der Magie nicht erlaubt, heraus zu fliessen." Sie strich noch einmal über das Bild und es veränderte sich. Der Blutkreislauf wurde sichtbar, jede einzelne Ader in sattem Rot, zusammen mit einem schlagenden Herzen. In den Hauptschlagadern zeigte sich jetzt ein stetiger, blauer Strom, der zusammen mit dem Blut durch den Körper floss, sich aber nicht auf die kleineren Adern verteilte. „In den Körpern von Zauberern und Hexen aber, hat sich dieser Strom dem Kreislauf angeschlossen, und verteilt daher die Magie im gesamten Körper." Sie strich noch einmal über das Bild, und dieses Mal passte sich der blaue Strom dem roten an. „Dadurch fangen die Zellen an, sich selbst mit Mana aufzuladen und Mana zu produzieren. Wenn wir zaubern, passiert eigentlich nichts anderes, als das wir auf die geladenen Zellen und den Strom der Magie zurückgreifen." Sie strich wieder über das Bild, dieses Mal über den Stumpf. Dieser fing an, blau zu glühen und wuchs, bis er einen ganzen Arm bildete. „Deine Magie versucht deinen Arm von sich aus zu heilen, das hat die Magie von Zauberern und Hexen so an sich. Durch den Makri an deinem Arm hat sie ein geschütztes Fundament dafür und muss nicht in einen Stumpf wachsen um sich vor äusseren Einflüssen zu schützen. Die Magiezirkulation lässt den Makrikristall permanent wachsen und die Magie in deinen Zellen formt ihn in die richtige Form. Damit sind auch die Muskelstränge und Knochen gemeint. Alles wird durch Magie neu erschaffen."

Harry lehnte sich zurück. Man konnte sehen, wie sich seine Rädchen drehten. Nach einer Weile wandte er sich wieder an die Beiden. „Gibt es eine Möglichkeit, die Wachstumsrate zu erhöhen?" Dieses Mal antwortete ihm Lodrik. „Dafür müsstest du mehr Mana haben." „Und wie bekomme Ich mehr?" „Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Erstens, du könntest aufhören, Magie zu benutzen. Dadurch staut sich das Mana. Das Kann Ich aber nicht wirklich empfehlen, da die magischen Adern sich bei Nichtbenutzung langsam aber sicher verschliessen, was die maximale Manakapatzität drastisch verringert. Eine weitere Methode wäre das Trainieren deiner Magie. Durch das Training erhöhst du die Anzahl an Zellen die Mana produzieren sowie ihre Effizienz. Man darf das aber auch nicht Übereilen da sich die Zellen sonst nicht mehr stabilisieren können und sich komplett in Mana verwandeln." Er hob einen Finger, damit die Nachricht deutlich rüberkam. Harry hob beschwichtigend seine gesunde Hand. „Danke für den Tipp, also, wie kann Ich die Magie trainieren? Irgendwelche Zauber durch die Gegend schmeissen funktioniert wohl nicht so gut, schätze Ich?" „Theoretisch schon", antwortet jetzt Norina, „aber auf lange Zeit wäre das nicht die beste Methode, jedenfalls nicht ohne einen Partner und einen geschützten Bereich. Die besten Langzeit Übungen bestehen darin, etwas zu erschaffen oder zu verändern. Es benötigt viel Mana, aber da es über eine Lange Zeit geht, werden die Zellen die es produzieren nicht zu sehr belastet." „Gibt es etwas spezielles, das am meisten bringt? Da es viel Mana oder Zeit benötigt." „Nicht unbedingt. Als Faustregel kann man eigentlich sagen, dass je grösser etwas ist, desto mehr Zeit und Mana wird benötigt, um es zu erschaffen. Die Dichte und Komplexität spielt dabei aber auch eine Rolle. Ein Würfel von 1 Kubikmeter Eisen, benötigt viel mehr Mana und Zeit, als sagen wir mal, ein Würfel derselben Grösse aus Sauerstoff, da Eisen viel dichter und damit schwerer ist. Möchtest du aber etwas aus Stahl erschaffen wird das aufwendiger, da Stahl eine Legierung und kein Element an sich ist. Bei kleinen Mengen mag der Unterschied unbedeutend sein, doch man darf ihn trotzdem nicht unterschätzen."

Harry lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verarbeitete die neuen Informationen. Währenddessen redeten Lodrik und Norina leise mit einander. Lodrik deutete auf die zwei Bilder, Norina zuckte nur mit den Schultern und nickte. Harry blickte die beiden wieder an. „Wenn ich Magie nur noch durch meine Prothese wirken würde, würde das die Regeneration erhöhen?" Lodrik tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Das ist eigentlich eine gute Idee, aber es wäre nur wirklich nützlich wenn du die Magie aus deinem ganzen Körper ziehen könntest. Sonst würden einige deiner Zellen verkümmern während andere sich zu fest Weiterentwickeln." Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte nachdenklich an die Decke. „Gleichzeitig würde die Mana-Generierung der Zellen, die weiter weg von der Prothese sind, erheblich schwinden, was zu einem starken Ungleichgewicht führen würde. Aber zuletzt kommt es auf deine Fähigkeit an, wie gut du dein Mana in deinem Körper benutzen kannst. Ein sehr fähiger Magier kann Mana aus seinem gesamten Körper gleichmässig ziehen und es ab jedem beliebigen Ort seines Körpers rauslassen. Bei ihm wäre es egal ob er seine Zauberei durch die Augen, den rechten Zeigefinger oder, was weiss ich, oberhalb des linken Knies durchführt. Was du brauchst ist absolute Beherrschung über dein Mana und die bekommst du nur durch Übung und Training."

Übung und Training, was? Harry überlegte was er überhaupt für Magie beherrschte… Er musste dringend lernen. Bisher hatte er nur gelernt wie man Wasser, mit und ohne Makri, herstellte und wie man Magie aus dem Kristall zog. Diese zwei Fertigkeiten waren ohne zu Zweifeln nützlich aber sie würden sein Leben nicht retten. Gleichzeitig wurde ihm bewusst dass es viel zu lange dauern würde, die Zauber mit seiner vorherigen Methode zu wirken. Den Zauber vorstellen, ihn als Schicht auf exakt den Bereich legen durch den er sein Mana in Magie verwandeln wollte, sein Mana rauslassen (nicht zu viel und nicht zu wenig), den Zauber genauso ausführen wie er es geplant hat, den Manaausfluss stoppen, die Schicht zerstören und das Ergebnis ansehen. In einem Kampf mit Voldemort wäre er Tod bevor er überhaupt den zweiten Schritt abgeschlossen hatte.

„Gibt es eine schnellere Methode zu zaubern als die aus dem Lehrbuch?" Lodrik und Norina sahen sich an. „Nicht wirklich, das ist ein bisschen wie mit dem Muskelgedächtnis. Je mehr du es gebrauchst desto einfacher kommt es von selber. Ausserdem wirst du besser darin, dein Mana zu spüren was dich noch ein bisschen schneller machen sollte. Zu guter Letzt kommt es wirklich nur darauf an wie viel du geübt hast Magie allgemein einzusetzen und wie viele male du die einzelnen Zauber selber benutzt hast. Manche Zauberer haben auch noch ihren eigenen Weg gefunden zu zaubern, aber das ist recht selten und wirkt wirklich nur bei Ihnen selber." „Dann sollte ich wohl so bald wie möglich anfangen, oder?" „Du hast dich von deiner Erschöpfung sehr gut erholt also sollte das eigentlich kein Problem sein. Hast du irgendeine Vorstellung was du tun willst?" „Ich könnte vielleicht dir auf deinem Hof helfen. Ich habe einige Erfahrung im Gärtnern und in der Botanik." „Ich hätte schon einige Aufgaben auf dem Hof für dich, aber ich habe nicht das Gefühl dass dir das gross in deiner Entwicklung als Magier helfen würde. Ich hätte aber auch eine andere Aufgaben die wie für dich geschaffen ist. Warte kurz.", sagte Lodrik, stand auf und ging in das Zimmer in dem Harry kurz zuvor noch geschlafen hatte. Man hörte ein rascheln und gleich darauf kam er wieder ins Zimmer, in der Hand ein Stück Pergament. Er breitete es auf dem Tisch aus. Es war eine Karte des Grundstücks.

„Hier", sagte er und zeigte auf einen Berg der an Felder angrenzte, „ist ein Berg durch den ich schon lange mal einen Stollen treiben wollte. Ich hab die Rechte an ihm vor einer ganzen Weile gekauft aber noch nicht nachgeschaut ob er tatsächlich etwas Wertvolles in sich hat. Falls du mir wirklich helfen willst kannst du diesen Stollen bauen und nachschauen was der Berg so in sich hat." Harry studierte die Karte genauer. Sie war sehr genau gezeichnet. Der Wald, die Felder und der See den Aeneas ihm geschildert hatten waren ganz deutlich zu erkennen. Wenn die Grösse die ihm die Schlange gesagt hatten zutrafen, dann musste der Berg riesig sein. Harry schaute sich um und blickte aus einem der Fenster. Tatsächlich war der Berg in der Ferne zu sehen und er war gigantisch. In so einen Berg einen Stollen zu treiben mochte Monate wenn nicht Jahre dauern und das MIT Magie. Trotzdem hatte er das Gefühl, es den beiden schuldig zu sein.

Bevor er antworten konnte meldete sich Norina. „Natürlich lassen wir dich das nicht Gratis machen. Du bekommst eine Hütte, einen Wöchentlichen Lohn und 10% der gefundenen Mineralien, Kristalle etc. gehen an dich. Ausserdem kannst du mit den Bäumen die in der Nähe des Stollens wachsen machen was du willst. Sobald der Stollen gross genug ist bist du von allen Verantwortungen und Schulden befreit und kannst tun und lassen was du willst." Da Harry bereits vorgehabt hatte den Beiden beim Stollen zu helfen war die Entscheidung nicht schwierig. „Ich mach es." „Grossartig!", Lodrik klatschte vor Freude die Hände zusammen. „Die Vorbereitungen werden aber noch ein bisschen dauern aber in einer Woche solltest du loslegen können. Vorher bringe ich dir aber noch ein bisschen nützliches bei was dir in und um den Stollen helfen sollte."

Die Drei standen auf und gingen gemeinsam zur Türe. Als sie draussen standen, konnte Harry die Felder überblicken. Überall arbeiteten Menschen mit Tieren und Maschinen. Lodrik winkte einen der Leute zu sich her und erklärte ihm kurz das Stollenprojekt. Dieser nickte, stieg auf ein Fahrrad das in einem Scheune in der Nähe stand und fuhr die Strasse auf die die Drei hinausgetreten waren entlang bis er hinter der nächsten Biegung verschwand. „Er geht ins Dorf und beauftragt die Leute da dir deine Hütte zu machen.", antwortete Lodrik auf seine Unausgesprochene Frage. Er ging zu der Scheune, aus der der Mann das Fahrrad geholt hatte und winkte Harry ihm zu folgen. In der Finsternis die sich um die beiden legten zog Lodrik ihn in die vermutliche Mitte des Gebäudes.

„Sag mir Harry, welche Sinne können dir in einem Stollen am meisten helfen, dich zu orientieren?" „Ich schätze mal sehen." „Das ist eine Möglichkeit aber nicht die einzige. Wenn du dich in einem Tunnel verirrst, kannst du durch Tasten den am frischsten gegrabenen Gang finden. Durch Riechen den Ort mit der frischesten Luft finden und durch einen Zauber dein Gehör spezialisieren so dass du ganze Karten von einem Ort zeichnen, selbst wenn du nichts siehst. Das will ich dir heute zeigen." Harry hörte wie er einige Schritte zurücktrat. Ein kurzes hohes Fiepen, das ihn leicht desorientierte, schallte durch die Luft.

Harry hörte wie Lodrik einige Schritte zurücktrat. „Hast du schon mal was von Echoortung gehört?" „Fledermäuse benutzen das oder?" „Genau, sie senden Schalwellen aus und interpretieren das was zurückkommt um zu „sehen", sehen mit Anführungszeichen, was um sie herum ist. Menschen können das auch, Zauberer sogar besser. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten wie man es machen kann. Entweder Aktiv oder Passiv. Aktive Echoortung braucht deine gesamte Konzentration ist aber einfacher zu lernen und im grossen und ganzen auch genauer. Dabei musst du aber auch die Geräusche machen und Magie wirken. Passive Echoortung ist schwieriger aber zuletzt sehr viel praktischer da du weder den Zauber benutzten musst und du von jedem Geräusch aus die Umgebung wahrnimmst.

Wieder das Fiepen, dieses Mal noch ein bisschen weiter Weg. Dann hörte er etwas vor sich aufschlagen. „Also Harry, stell dir zwei Zauber vor, einen vor deinem Mund, der deine Schallwellen in Fledermausfiepen verwandelt und ein Anderer vor deine Ohren der das Fiepen für dich Interpretierbar macht. Dann Summe und versuche die richtige Tonhöhe zu erwischen um das meiste zu sehen. Verstanden Harry?" „Ja!" „Gut dann werde ich jetzt still sein und dich machen lassen" Harry nickte und schloss die Augen, eine eigentlich unnütze Geste da er sowieso nichts sehen konnte, und konzentrierte sich.

Erstmal das Fiepen der Fledermaus. Er stellte sich vor wie eine Fledermaus durch die Luft flog und immer wieder, nach jedem Fiepen, Objekte in ihrer Umgebung „sah". Er stellte sich vor wie Wellen vom Mund zu der Umgebung schoss und wieder zur Fledermaus zurückprallte. Er konnte praktisch sehen wie die Wellen an den verschiedenen Formen reflektiert wurden und zu ihm zurückkamen. Er konzentrierte sich auf die Wellen die aus seinem Mund kamen und fing sie auf. Er presste sie mit unsichtbaren Händen zusammen und formte daraus ein Tuch das er über seinen echten Mund hielt und es fest an seine Lippen heftete, dass es die Öffnung seines Mundes komplett bedeckte. Jetzt die Ohren.

Lodrik sass schweigend am Boden der Scheune und beobachtete Harry durch seine Nachtsicht Magie. Es war sehr interessant zu sehen wie der Junge sich konzentrieren konnte. Die Stirn in Falten, die Augen fest geschlossen und seine verbleidende Hand vor sich ausgestreckt als würde er etwas greifen. Die Echoortung war eine schwierig zu meisternde Magie. Die meisten Magier begnügten sich mit der Nachtsicht, doch er selber glaubte dass die Echoortung viel nützlicher war. 90% der Magier waren hoffnungslos verloren sobald man sie blendete oder sie einen komplett lichtlosen Raum betraten. Ausserdem waren sie dafür bekannt dass man sich ohne Probleme an sie anschleichen und sie töten konnte. Es wäre eine Schande wenn der Junge ein solches Ende nehmen würde. Er strich sich übers Kinn. Seltsam wie fest er ihm und Norina ans Herz gewachsen war, obwohl er eigentlich nur im Bett gelegen und geschlafen hatte, mal von der halben Stunde Gespräch abgesehen. Es ist fast so als wären sie verzaubert…

Ein kurzer Scan seines Körpers und Geistes später verwirrte ihn nur noch mehr. Er war nicht verzaubert worden, in keinster Weise. Der Junge Harry, selbst wenn er recht Charismatisch war, sollte keinen solchen Effekt auf andere haben. War es seine Notsituation? Nein, er hatte schon viele Leute in ähnlichen Verfassung getroffen und keiner hatte so einen Eindruck hinterlassen. Seine grosse Menge an Mana. Nein Mana an sich macht nichts in dieser Hinsicht. Er strich sich nochmal übers Kinn. Das würde bedeuten, dass es entweder irgendetwas ausserhalb seines Denkens war, oder etwas das seine Scanfähigkeiten übersteigt. Trotzdem schien es nicht, als würde er zu sehr von dieser Fähigkeit in Anspruch nehmen. Er schien nicht einmal von ihr zu wissen. Vermutlich würde er seine Fähigkeiten auch nicht einsetzen um anderen Leuten zu Schaden. Vermutlich. Hoffentlich…

Komplett ungestört von Lodriks Gedankengängen hatte Harry seine beiden Zauber vollendet. Die Fledermauszauber waren sicher an seinem Mund und seinen Ohren befestigt. Damit konnte er anfangen. Er fing an zu Brummen. Nichts. Er fing an die Tonhöhen zu verändern. Immer noch nichts. Harry überlegte an was es liegen konnte. Hatte er die Zauber falsch eingesetzt? Möglich wäre das, schliesslich war er noch ein Anfänger in dieser neuen Kunst der Zauberei. Aber es hätte sich wenigstens etwas ändern müssen. Die Magie selber hatte also nicht geklappt. Was hatte er falsch gemacht. 1,2 Sekunden vergingen bis er sich mit voller Wucht auf die Stirn schlug, was ihm trotzdem keine Echoortung gab. Er hatte vergessen Mana zu benutzten, natürlich funktionierte es dann nicht. Er probierte es nochmal, diesmal vermischte er aber eine kleine Portion Mana mit der Luft in seinem Mund und fing wieder an zu Brummen. Das Ergebnis war nicht gerade Überwältigend, nur ein kleiner Einblick in seine Umgebung und das auch nur in höchstens zwei Metern umkreis, doch es war ein Anfang.

Zwei Stunden später war Harry immer noch daran die Geheimnisse der Echoortung zu entschlüsseln. Während dieser Zeit hatte er sich auf den Boden gesetzt und sich an einen, in der Scheune gelagerten, Heuballen gelehnt. Lodrik hatte ihm mehrere Liter zu Trinken gebracht und war dann nach draussen gegangen, um sich seinen Geschäften zu widmen. Er hatte Harry klar und deutlich gesagt dass, falls er sich unwohl fühlen sollte oder er wenig Energie hat, solle er sich wieder zurück ins Haus begeben. Da Harry sich immer noch ziemlich wohl fühlte glaubte er nicht dass dies in nächster Zeit nötig war. Trotzdem störte es ihn wie wenig Fortschritt er erzielt hatte. Er hatte zwar die, seiner Meinung nach beste Tonhöhe gefunden doch trotzdem konnte er nur maximal vier Meter weit sehen. Ein weiteres Problem war sein Mana Ausstoss. Er konnte meistens keine 5 Sekunden Brummen ohne das sein Mana verbraucht war und bisher war es ihm nicht gelungen, eine stabile, funktionierende Manaversorgung für sein Brummen zu erstellen. Gab es eine andere Möglichkeit?

Nach einer halbstündigen Ideensuche kam ihm etwas. Vielleicht konnte er den Zauber selber mit Mana aufladen. Nach einigem Herumprobieren hatte er es geschafft sein Mana in den Zauber selber zu laden. Es war etwa die gleiche Menge wie er sonst benutzt hätte und sie reichte wieder nur für 5 Sekunden. Doch jetzt hatte Harry einen Plan. Er öffnete ein Teil der Schicht die sein Mana daran hinderte seinen Körper zu verlassen und verband sie mit dem Zauber selber. Der Zauber füllte sich doch sobald er voll war hörte seine Mana auf aus ihm zu fliessen, genau wie er es geplant hatte. Er brummte wieder und dieses Mal konnte er den Ton lange genug anhalten bis er einen konkreten Plan der Scheune hatte. Er war natürlich nicht wirklich genau, aber mit genügend Übung sollte das schon funktionieren. Erst jetzt bemerkte er richtig, wie müder er wirklich war. Er schloss die Augen und schlief ein.

Harry öffnete langsam die Augen. Es schien nicht als wäre viel Zeit vergangen, was aber nicht einfach zu sagen war, da er ja in einer Scheune war, die komplett abgedunkelt war. Er stand langsam auf und Streckte sich. Seine Knochen knackten, nach der unbequemen Haltung, die er im Sitzen inne gehabt hatte, fühlte sich das richtig gut an. Harry seufzte und sah die Umgebung aufleuchten. Stimmt, er hatte den Zauber nicht gestoppt. Er versuchte es weiter und konnte wieder „sehen" wie die Scheune im inneren aussah. Er verschloss sein Mana wieder, doch stoppte er den Zauber nicht. Er verkleinerte ihn, um ihn später wieder zu benutzten. Harry grinste, er wurde tatsächlich besser. Harry blickte sich in der absoluten Finsternis der Scheune um, die nur Minuten zuvor von seiner Echoortung durchbrochen worden war. Selbst in dieser fremden Ebene, in dieser stockfinsteren Scheune fühlte er sich mehr Zuhause als er es je bei den Dursleys getan hatte.

Er grinste. Es hatte sich richtig gut angefühlt, Rache zu nehmen. Er würde es wieder tun wen er die Chance hätte. Harrys Grinsen nahm einen dunkleren Zug an. Nein, er würde es wieder tun, er würde zurück auf die Erde gehen, zusammen mit dem gesamten Wissen dieser Welt. Und er würde jeden Vernichten der es verdient hatte. Harry ging mit zügigen Schritten Richtung Ausgang. Doch dafür musste er lernen. Es gab vieles dass er noch nicht kannte. Er stiess die Tür auf, ein Lächeln auf dem Gesicht. Aber er hatte Zeit. Zeit, einen Lehrer und einen Ort um seine Fähigkeiten zu testen. Er schielte zu dem grossen Berg hinüber, der beinahe furchterregend seinen Schatten über die Felder legte. Dort würde Harry die nächsten Monate oder Jahre verbringen und seine Fähigkeiten verbessern. Sobald er die Aufgabe erledigt hatte, würde er in die Stadt der Zauberer gehen. Er würde einen Zauberstab finden. Er würde sich vorbereiten.

Er würde bereit sein.

Und er würde seine Rache bekommen. Um jeden Preis

Nur zur Info, ich werde nicht „Zwei Jahre später" schrieben und sagen was passiert ist. Das nächste Kapitel wird Harrys Einzug in sein neues Haus beinhalten.