Prolog

Die Jahre waren in das Land gezogen, Monate in Freiheit hatte es nicht gegeben, nur Monate in denen man sich fast sicher war, das man von nun an Licht am Ende des Tunnels gesehen hatte, aber er musste sich der Gewissheit hingeben, dass das Illusionen gewesen waren, denn von nun an würde die Wahrheit nie ans Licht kommen, seine Geschichte würde nie gut ausgehen. Dafür hatte er oftmals selber gesorgt, aber vielmehr noch sein Versprechen, das einzige Versprechen, dass er gegeben hatte und ernst gemeint hatte.

So er war harte Wege gegangen und diese waren verschlungen und nicht nachvollziehbar für andere. Jetzt wartete er nur, darauf dass die Ministeriumsangehörigen ihn finden würde und nach Askaban bringen würden, damit er da bis zum Ende seines Lebens bleiben würde um dort zu sterben. Doch was für einen Unterschied machte es, wenn er hinter den Mauern des ewigen Schweigens und der Einsamkeit sterben würde, befand er sich nicht schon immer dort? Seit dem Tod seiner einzigen Liebe, die nie wahr geworden war. Die nie gelebt worden ist, in Freiheit und so in die Realität hatte gehen können. Er konnte sich nicht mehr im Spiegel ansehen, denn wenn er sich selbst erkannte, dann wusste er, dass Catherine ihn so auch gesehen hatte, sie hatte ihn gekannt, sie wusste, dass er es nie schaffen würde, dass sie beide frei sein würden. Und Dumbledore hatte dies auch gewusst, darum hatte er ihm darum gebeten, derjenige zu sein, der ihm das Leben nahm. Er wollte nicht durch die Hand der Feinde sterben, er wollte seinem Freund in die Augen sehen, wenn er starb. Das war sein Wunsch gewesen, der einzige, um den er ihn je gebeten hatte.

Aber zu welchem Preis war das geschehen, würde wirklich alles so eintreffen wie Dumbledore es vorrausgesagt hatte. Seiner Meinung nach konnte Harry nur an Macht gewinne, wenn er sich nicht mehr auf Dumbledore verlassen konnte. Dumbledore hatte ihm den Weg gewiesen, ihm erklärt, was er zu tun hatte, die Hintergründe erläutert. Er war es gewesen, der ganz genau wusste, das Harry erst dann ernsthaft an sich arbeiten würde, wenn er keine andere Wahl hatte. Seine Stärke bestand daran erst dann zu kämpfen, wenn es nicht mehr anders ging. Dann wenn seine Wut die großen Ausmaße angenommen hatte, die er jetzt hatte.

War es fair von ihm, dass er Harry so behandelt hatte? Er war nur der Sohn, nicht James, vielmehr noch, er war auch der Sohn von Lily. Und dann hatte er doch nur James in ihm gesehen. Nicht der Schmerz, den er erleiden musste. Die Liebe, die ihm gefehlt hatte, die er nie erleben durfte, da er sich immer dagegen gewehrt hatte. Den sobald er jemanden liebte, war ihm diese Person wieder entrissen worden.

Wieso musste das so sein, wenn die guten nicht lieben würden, dann müssten sie diesen ganzen Schmerz nicht erleiden? Nur weil sie lieben, müssen sie all das Schlechte dieser Welt ertragen. Warum konnte er nicht einfach so kalt sein, wie er es immer vorgab? Wieso hatte er die Liebe kennen lernen müssen, vorher war es sich gar nicht bewusst gewesen, was ihm all die Jahre gefehlt hatte, das war einfacher gewesen. Wieso konnte er nicht vergessen, wie es ist zu lieben und geliebt zu werden? Der Abschied von Catherine, warum konnte er sie nicht vergessen, wieso spürte er nach so vielen Jahren noch den Schmerz. Der nicht nachließ, sondern in ihm pochte, anstatt seines Herzens.

Er konnte nicht vergessen, wie er sie im Arm gehalten hatte. Mit ihr war er von diesem Ort des Grauens verschwunden, zum See auf dem Hogwarts Gelände. Dort hatte er gestanden, unfähig sie loszulassen. Nach Stunden, ihr Körper war schon eisig kalt gewesen, hatte Dumbledore ihn gefunden, er hatte sie mit ihm beerdigt. Sie war auf dem Gelände beerdigt worden, damit sie immer bei ihm sein konnte, den Hogwarts war sein wahres Zuhause gewesen. Aber jetzt hatte er es verloren, alles war abgerückt in die Dunkelheit, in der er sich jetzt befand.

Sein Blick ging über das Anwesen, der See, einsam und verlassen lag er da, die Ställe, in denen ihre Pferde bis heute standen, ohne das er es geschafft hätte sie zu besuchen. Noch während er aus dem Fenster sah, konnte er ihre Schritte hören, wie sie die Stille, die ihn in den letzten Monaten umgeben hatte, seitdem er sich hier zurückgezogen hatte, zerbrachen, um ihn zu fassen. Er hoffte, dass sie ihn töten würden, dass der Hass nicht zurückgehalten wurde, den tot, das war er eigentlich schon lange...