Die Guten, die Schlechten – und wir


"Er war ein genauer, akribischer Arbeiter. Am Anfang konzentrierte er sich auf Zaubertränke, was Severus beinahe in den Wahnsinn trieb. Er muss täglich Stunden gearbeitet haben, um die Fertigkeit zu erreichen, die er bald im Unterricht zeigte. Später kamen Runen hinzu, keine Ahnung, woher er das hatte. Sorgen begannen wir uns erst zu machen, als er den Aufstieg und Niedergang Voldemorts aus alten Zeitungen heraussuchte, weil, wie er sagte, die Geschichtebücher von den Gewinnern geschrieben werden. Hätten wir doch geahnt, wonach er wirklich suchte!"
Filius Flitwick, über Harry Potter, in einem Brief an seine Schwester, Juni 1998


"Aufstehn!"
"Jaja, Tante Petunia!"
"Petunia? Wir sind in Hogwarts, und es ist unser erster Tag!"
"Hogwarts?", fragte Harry verschlafen. Dann fiel ihm wieder ein, was passiert war. Zauberei. Slytherin. Hermione. Ron.
"Ja, Schätzchen, Hogwarts.", meinte Ron.
"Wer ist ein Schätzchen?", fragte Hermione, die schon fertig war.

"Aargh!", murmelte Harry.
"Interessantes Argument.", meinte Ron.
"Bääh!"
"Offensichtlich ist er frühmorgens noch nicht zur Kommunikation geeignet. Frage mich, ob eiskaltes Wasser hilft..."
"Ich komm ja schon... – eiskaltes Wasser... Sollten wir Malfoy einen Besuch abstatten?"
Hermione nickte. "Wenn wir fertig sind."

"Womit?"
"Anziehn, Waschen, den Stoff für die heutigen Stunden wiederholen, die Zeitungen durchgehen, einen Plan für weitere Aktionen schreiben, und ein paar Bücher bestellen."
"Zeitungen?"
"Ich habe mir die Freiheit genommen, und die gängigsten Zeitungen aus dieser Welt bestellt."
Hermione legte den Jungs einen Stapel Zeitungen vor.
"Das sind.. diplomatisch gesagt... ein bisschen viele?"
"Die Unabhängigkeit mancher Zeitungen ist fraglich. Da sind Vergleichswerte nützlich."
"Die sollen wir alle lesen?"
"Jeder ein Drittel. Und zwar jeder bestimmte Sektionen, also Ministerium, oder Geldwesen, oder so. Und dann schneidet jeder Artikel zu signifikanten Themen aus, klebt sie in ein Notizbuch, und schreibt noch eine kurze Zusammenfassung des Geschehenen und eventuell Gehörten dazu. Das Ganze wird dann noch mit Inhaltsverzeichnissen gegliedert. So haben wir immer Informationen zu wichtigen Personen und Ereignissen."
"Aber das ist so viel Arbeit.", jammerte Ron.
"Die halbe Stunde am Tag können wir opfern.", verteidigte Hermione ihre Idee. "Denkt nur an die Möglichkeiten, wenn wir Widersprüche entdecken."
"Erpressung. Bestechung.", grinste Harry. "Herrlich." Es war gut, dass Albus Dumbledore diesen Grinser nicht gesehen hatte.
"Schaut mal, ein Einbruch in Gringotts!"
"Wow, das müssen wir auch mal tun."
"Harry!... Ich dachte, Gringotts ist einbruchssicher.", überlegte Hermione.
Harry schüttelte den Kopf, "War einbruchssicher."
"Was haben sie gestohlen?", fragte Ron.
"Nichts. Woher kommst du auf die Idee, dass es mehrere waren?", fragte Harry.
Ron verdrehte die Augen. "Sorry, Formulierungsfehler."
"Ron hat sich übrigens freiwillig für diese Sparte interessiert.", erklärte Harry.
"Hat er das? Fein. Dann übernimmt er das das ganze Jahr."
"Hey!"

An diesem Morgen wurde Severus Snape unsanft aufgeweckt.
"AAAAAAAAAAAAAAH!"
Aus Richtung der Erstklasslerräume. Hatte er seinen Großen nicht gesagt, sie sollten sie wenigstens für ein paar Tage in Ruhe lassen? Seufzend stand er auf, und schaute, wo jemand sich rührte. Von der zweiten bis zur siebten lagen alle still da. Verständlich, die Täter wussten, dass er nachschauen würde. Bei Potter, Weasley, und Granger war etwas los. Nun, die würden zurechtkommen. Im blauen Raum war ebenfalls ein Tumult. Draco und seine Freunde.
"Alles okay bei euch? Was ist passiert?"
Draco heulte fast. Was für ein Anblick..
"Da waren Gestalten in dunklen Roben, und haben uns mit eiskaltem Wasser attackiert."
Das war unschwer zu übersehen.
"Wie viele waren es?"
Draco Malfoy überlegte. Eigentlich hatte er nur drei gesehen, aber sie waren auch zu dritt, und da sollten sie sich doch verteidigen können, oder?
"Vier oder fünf. Sie waren ziemlich groß."
"Ich zaubere eure Betten trocken, und dann mache ich mich mal auf die Suche nach den Jungs."
Severus Snape verließ den Raum.
Vier oder fünf... Das könnte die Gruppe um Flint sein.. Würde zu ihnen passen. Na warte, wenn die es auch noch wagten, sich schlafend zu stellen...

Harry, Hermione und Ron frühstückten sehr bald. Sie hatten keine Lust, mit Rons Brüdern konfrontiert zu werden. Und mit einem Heuler von Miss Weasley.
"Diese Zeitungen heute früh, schienen mir sehr unzuverlässig.", meinte Hermione.
"Was bedeutet, dass sie von den Besitzern gesteuert werden.", sagte Ron. "Man sieht zum Beispiel klar, dass der Nachtfalke viel stärker von Gringotts beeinflusst wird, als der Tagesprophet, der klar zum Ministerium gehört."
"Das könnte aber auch der Redakteur bestimmen.", widersprach Harry.
"Ja, und wer stellt den Redakteur?", fiel ihm Hermione ins Wort.
"Der Besitzer.", antwortete Harry. "Verstehe. Du willst also, dass wir die Zeitungen aufkaufen, um das ganze ein wenig fairer zu machen?"
"Dürfte nicht so leicht sein. Ich meine, wenn ich eine Zeitung hätte, wäre mir nicht recht, dass ein einziger sie bestimmt.", sagte Ron.
"Aber viele Leute wären dir egal?", fragte Hermione.
"Klar, weil die einigen sich soundso nicht.", antworte Ron.
"Das heißt, man müsste langsam und stetig unter verschiedenen Namen Aktien kaufen. Nie zu viel, nie zu wenig, und nicht nur Zeitungen, damit es nicht auffällt.", meinte Harry nachdenklich. "Aber wie bekommen wir so viele verschiedene Namen?"
Hermione grinste.
"Ich hab da so eine Idee. Sparbücher in der Muggelwelt können anonym eröffnet werden. Aber man kann einen Namen eintragen lassen. Und das transferieren wir dann nach Gringotts... In ein neues Konto."
"Das würde Jahre dauern!"
"Ja. Aber wir haben Jahre Zeit."
"Meinst du nicht, auch andere versuchen, die Medien zu übernehmen?"
"Sicher. Aber sie haben nicht die Idee mit den Muggelsparbüchern. Sie haben außerdem Zeitdruck. Auf ihnen lasten Erwartungen. Sie werden beobachtet. Und sie sitzen nicht neben dem reichsten Zauberer Englands."
"Nicht?"
"Nein."
"Also gut, ab ins Aktiengeschäft. Was sollen wir zur Tarnung unterstützen?"
"Je nach Identität etwas anderes. Aber ertragreich und nützlich. Waffen, Kleidung, Süßigkeiten, Bücher, Scherzartikel, würde ich sagen. Und vielleicht noch Zaubertrankzutaten. Wir müssten dafür sorgen, dass wir von jedem Teil, das neu verkauft wird, eines bekommen. Lässt sich sicher festschreiben, in einem Vertrag."
Hermione lächelte über Rons Enthusiasmus.
"Leute – wir sind elf! Wir sollten Puppen spielen, und nicht Aktien handeln!"
"Puppen? Neh! Aber du bringst mich auch eine nette Idee. So dass wir Geldgeschäfte immer beim Frühstück machen können. Wir spielen Weltmarkt. Eine Galleone entspricht in der Realität tausend Galleonen. Wenn du sagst, du setzt fünf Galleone auf sagen wir mal, Smaragde, schreibt Hermione das auf. Und sie setzt dann in Wirklichkeit fünftausend Galleonen auf Smaragde. Oder Hermione gibt dir drei Galleonen – dann hast du dreitausend in der Wirklichkeit gewonnen. Alle glauben, es ist ein Spiel. Aber es ist die Realität.", endete Ron.
"Brillant!", murmelte Hermione.
Ron fuhr fort. "Wir setzen heute die ersten zwei Verliese auf, zehn Galleonen in jedes." Er reichte Harry ein Säckchen. "Ich setze eine Galleone auf Flourish&Blotts.", er nahm eine Galleone, und gab sie Hermione. "Schreib das in dein Buch. Ich besitze nun neun Galleonen, und Aktien im Wert von einer Galleone auf Flourish&Blotts. Harry, willst du auch Aktien kaufen?"
"Ich muss den Markt noch beobachten. Aber es sieht so aus, als wärst du der neue Finanzexperte."
"Gehen wir in den Unterricht.", beschloss Hermione.
"Zaubertränke, oder?"
"Ja."
"Keine Sorge, wir sind vorbereitet."

Severus Snape stürmte in seine Klasse.
"Ihr seid hier, um die schwierige Wissenschaft und exakte Kunst der Zaubertrankbrauerei zu lernen"
Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie verstanden jedes Wort.
"Da es bei mir nur wenig albernes Zauberstabgefuchtel gibt, werden viele von euch kaum glauben, dass es sich wirklich um Zauberei handelt. Ich erwarte nicht, dass ihr wirklich die Schönheit eines leise brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen zu sehen lernt, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören.. Ich kann euch lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod verkorkt – sofern ihr kein großer Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe."
Die Klasse blieb stumm nach dieser kleinen Rede. Harry, Ron und Hermione grinsten sich an. Das war mal ein guter Auftritt!

"Potter!", sagte Snape plötzlich, "Was bekomme ich, wenn ich einem Wermutaufguss geriebene Affodillwurzel hinzufüge?"
"Den Trank der Lebenden Toten, Sir."
Wenn Severus Snape überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken.
"Soso, und wo finde ich einen Bezoar?"
"Im Magen einer Ziege, Sir."
"Und warum schreibt ihr das nicht auf?"
Harry, Ron und Hermione tauschten Blicke. Oh ja, dieser Unterricht würde eine Herausforderung werden. Eine willkommene Herausforderung.
Es war wie Kochen. Harrys Trank erreichte die gewünschte Farbe. Snape ließ sich noch immer nichts anmerken.
"Ich glaube, wenn er dich nicht kritisiert, kannst du das schon als Lob auffassen.", murmelte Ron kaum hörbar.
Harrys Mundwinkel zuckten.
"Potter, warum grinst du so?"
Harry schluckte, aber er hatte eine Idee. Ein Junge war noch nicht fertig. Und er war gerade dabei...
"Ich denke gerade daran, was passieren würde, wenn man die Stachelschweinpastillen dazugeben würde, bevor man den Kessel vom Feuer nimmt. Sir."
Er gab nicht zu, dass er keine Ahnung hatte.
Aus den Augenwinkeln sah Severus Snape, wie der junge Longbottom zusammenzuckte und seinen Fehler korrigierte. Aargh!
Wenn Snape sich so ärgerte, lohnte es sich wahrscheinlich, auszuprobieren, was passierte, dachte Harry, und notierte es sich in sein Notizbuch.

"Hermione?"
"Ja?"
"Kann das sein, dass mich Snape hasst?"
"Kann sein, Harry. Aber es sollte uns egal sein. Die ganze Welt hasst uns."
Ron mischte sich in das Gespräch ein. "Wir haben uns. Und wir werden es ihnen beweisen."
"Verdammt", murmelte Harry. "Diese Situation ist so unreal. Wir sind elf Jahre alt, handeln mit Aktien, versuchen, die Medien zu kontrollieren. Das ist abstrus!"
"Willst du lieber Lego spielen?", fragte Hermione.
"Nein. Lass uns in Verteidigung gegen die Dunklen Künste gehen."
"Ja. Lass uns gehen. Was ist Lego?"

Professor Quirrells Unterricht stellte sich als Witz heraus. Sein Klassenzimmer roch stark nach Knoblauch, alle sagten, das diene dazu, einen Vampir fernzuhalten, den er in Rumänien getroffen hatte, und der, wie Quirrell befürchtete, eines Tages kommen und ihn holen würde. Seinen Turban, erklärte er, habe ihm ein afrikanischer Prinz geschenkt, weil er dem Prinzen einen lästigen Zombie vom Hals geschafft habe. Als Seamus Finnigan, ein Gryffindor fragte, wie er dies bewerkstelligt habe, lief Quirrell rosa an, und begann über das Wetter zu reden. Harrys Narbe schmerzte.
Die drei jungen Slytherins jedoch betrachteten die Sache ein wenig anders. Hätte jemand Harrys Notizen in dieser Stunde gesehen, hätte er folgendes gelesen:
Nachschauen, auf welche Schule der Mann damals gegangen ist? Ein bisschen Kompetenz müsste er haben, wenn er durchgekommen ist! ; Zeitungsartikel oder bekannte Fakten über Quirrell (Rumänien, Afrika?)
Gibt es in Afrika Prinzentum? Welche symbolischen Bedeutungen hat ein Turban? Wozu kann er sonst dienen?
Merkwürdiges Stotterverhalten: P-p-p-otter vs Pot-t-t-t-er; spricht "triumphaler Erfolg" korrekt aus, aber schafft nicht "Wet-t-ter"
Herausfinden, was der Lehrplan ist, und Bücher zum Selbststudium besorgen
Es müssen auch schon andere den Mann kritisch betrachtet haben. Welche Spuren sind gelegt, um uns in die Irre zu führen?
Was könnte so stark riechen, dass man Knoblauch braucht, um davon abzulenken?
Was kann Schmerzen in Fluchnarben verursachen?
Sind wir paranoid?"Wir haben eine Menge zu tun.", meinte Hermione, als sie Harrys Liste gelesen hatte. "Das mit dem Stottern ist mir nicht aufgefallen. Ich hab versucht, es auszublenden."
"Ich hab versucht, den kompletten Mann auszublenden.", grinste Ron.
"Nun, er hat immer noch einen Nutzen.", meinte Harry. "Er wird unser erstes Observationsobjekt."

Severus Snape, der gerade Patrouille lief, wurde indes Zeuge einer interessanten Konversation.
"Objekt! Harry! Er ist – kein Ding!", rief Granger.
"Und jetzt sag bloß nicht, ein Wesen mit Gefühlen. Ehrlich Hermione, du hast zu viele kitschige Romane gelesen!", fauchte Potter.
"Ich meinte-"
"Er tut mir weh, Hermione. Du siehst, wie ich zusammenzucke, wenn er mich nur ansieht. Wie soll ich ihm trauen? Ich sage nicht, dass er böse ist. Aber ich beobachte ihn.", sprach Potter, er zwang sich offenbar, ruhig zu bleiben.
"Gut, Harry. Ich versteh dich. Sogar Snape ist vertrauenswürdiger. Und du hast Grund zur Paranoia. Du wirst nichts unsagbar Dummes tun, wenn du etwas herausgefunden hast?", fragte Granger.
"Ich habe bereits etwas unsagbar Dummes getan", meinte Potter.
"Bereust du es?"
"Nein. Ich bereue nichts."
"Harry! Hermione! Jetzt hört ihr euch an, wie ein Kitschroman!", unterbrach Weasley. "Übrigens, ich setze noch einmal eine Galleone auf Flourish&Blotts."
"Aber nicht, weil du eine Sammelbestellung machen willst, oder?", fragte Potter.
"Idiot! Nein, aber heute im Abendprophet war ein Bericht über eine Nundu-Attacke und es wurde ein Buch über Nundus von Flourish&Blotts empfohlen. Wenn morgen der Tagesprophet kommt, ist es zu spät, Aktien zu kaufen. Es wird interessant, wie stark sich eine einzige Referenz auf den Aktienkurs auswirkt."

Severus Snape würde noch einige Stunden über diesen Worten brüten, die er von den Dreien gehört hatten, als sie nach ihrem ersten Schultag in die Bücherei gingen. Er war hier der Böse, verdammt!
Es würde ein Jahr vergehen, bis Severus Snape sich erinnern würde, das Harry Potter davon gesprochen hatte, etwas unsagbar Dummes getan zu haben. Und er würde ihn fragen, ob er es bereue.

Irgendwo in einem wohnlichen Heim saß eine rothaarige Frau vor Wizards Wireless. Sie bekam nicht mit, was gesagt wurde. Sie starrte auf die Uhr, die darüber hing. 19:22:01, 19:22:02, 19:22:03, 19:22:04, 19:22:05,... Heute war ihr Kind wider Erwarten nach Slytherin einsortiert worden. Sie konnte nicht anders, als sich schuldig zu fühlen. Ron war immer der gewesen, der am wenigsten Aufmerksamkeit bekommen hatte. Arthur sagte ihr, sie solle aufhören, zu grübeln. Worin lag das Problem, wenn man ein paar Stunden des Tages opferte, weil man eine perfekte Mutter sein wollte?
19:22:39, 19:22:40, 19:22:41,...

Irgendwo tief unten in den Slytherinkerker saß ein blonder Junge vor dem Spiegel und bürstete sein Haar. Siebenhundertvierundachtzig, siebenhundertfünfundachtzig, siebenhundertsechsundachtzig,.. Mutter mochte sagen, er wäre eitler als sie selbst und hatte eine Obsession mit seinen Haaren. Worin lag das Problem, wenn man ein paar Stunden des Tages opferte, weil man perfekt aussehen wollte? Siebenhundertzweiundneunzig,...

Nur wenige Zimmer weiter stand ein schwarzhaariger Junge vor einem Tisch und übte, Zutaten zu schneiden. Ein kleiner Zauber zeigte an, wie genau er den gewünschten Grad traf. 29.8, 30.1, 30.1, 30.0, 29.9, 29.7, 30.0, 29.4 – verdammt-, 30.0, 30.0,... Hermione sagte, er wäre zwanghaft, und wolle sich unbedingt Snape beweisen. Worin lag das Problem, wenn man ein paar Stunden des Tages opferte, weil man grundlegende Fertigkeiten wie das genaue Schneiden von Zaubertrankzutaten perfektionieren wollte?
30.1, 30.0, 29.9, 30.0, 30.0,...

An jenem Abend entschieden sich kleine Dinge, die unausweichliche Konsequenzen für die Zukunft nach sich ziehen würden.

Zu diesem Zeitpunkt hätte Molly Weasley noch immer einen Heuler an ihren Sohn schicken können. Sie beschloss, es nicht zu tun. Sie beschloss, ihrem Sohn auf seinem schmalen Pfad nicht noch ein zusätzlicher Brocken zu sein.
Zu diesem Zeitpunkt hätte Draco Malfoy sich noch immer gegen seinen Vater stellen können, und keinen Bericht über Potter und Snape schicken können. Er beschloss, sich nicht zu wehren. Er akzeptierte die Rolle des Todesserkinds.
Auch Harry Potter hätte noch zurückgehen können. Er hätte mit Dumbledore sprechen können, ihn bitten können, von den Dursleys wegzukommen, ihn fragen können, warum passierte, was passierte. Er tat es nicht. Er beschloss, in die Bibliothek zu gehen, und zu lesen, was zu Voldemort geführt hatte.
Die Welt stand still. Und dann änderte sie ihren Kurs. Für die Guten. Für die Schlechten. Für Harry Potter.


A/N: Ich liebe diesen Titel einfach..
Anyway, ich muss jetzt Hausübung machen. Interpretiere Kafka's Die Verwandlung. Bäääh. Leite die Formel der Kugel her. Boooring. Schreibe Seite 74-78 von Buch ab! –Du spinnst ja wohl...
Irgendwelche Ideen, die ich noch einbauen könnte?
Love,
Claire