A/N: Viel Spaß :)


KAPITEL VII

Ihr müsst so heiss sein wie Höllenfeuer,
geheimnissvoll zugleich so wie der Mond - Sei ein Mann, Mulan


Mit vagem Interesse beobachtete Korra die Maderkatze, die gerade die Wand des Nachbarhauses emporkletterte. Es war eine Plage in Republica. Angezogen von den Mülltonnen und den unzähligen Schlupflöchern wimmelte die Stadt nur so von ihnen. Im Gegensatz zu den gutmütigen Feuerfrettchen waren es böse kleine Kreaturen. Korra war am Morgen aufgewacht, als eine von ihnen wildfauchend versuchte hatte ihr ihre Essensreste streitig zu machen. Abwesend rieb sie sich die Wange, wo drei schmale identische Kratzspuren verliefen. Dann glitt ihr Blick über den Hinterhof, zu der dunklen kalten Asche der Feuerstelle und blieb schließlich auf ihren Händen hängen. Eine kreisrunde Brandblase zierte die Daumenkuppe. Es genügte zu sagen, dass sie nicht die geborene Bedienung war. Welches Wort hatte Yuma benutzt um sie zu beschreiben? Grobmotorikerin. Wiederholt hatte sie es geschafft sich mit heißem Tee zu verbrühen. Ehrlich gesagt wunderte sie es, warum Yuma sie nicht postwendend gefeuert hatte. Die Bilanz am Ende des Tages waren drei zerbrochene Teetassen und mehr als nur ein erzürnter Kunde.

Immerhin hatte sie es diesen Abend geschafft pünktlich zu sein. Es schien jedoch, dass sie es zu eilig gehabt hatte. Däumchen drehend wartete sie nun darauf, dass die Sonne unterging und die restlichen Rekruten endlich eintreffen würden. Ihre Beine wurden langsam taub vom Sitzen und sie verlagerte das Gewicht.

Ein Tropfen landete auf ihrer Nasenspitze. Mit zusammengekniffenen Augen spähte sie gen Himmel. Dunkle Wolken hatten sich über Republica zusammengezogen. Am südlichen Wasserstamm hatte sie nie einen großen Unterschied zwischen den Jahreszeiten erlebt und dies war ihr erster richtiger Herbst. Sie mochte die Blätter, die sich inzwischen zu allen Schattierungen von Gelb, Orange und Rot verfärbt hatten. Allerdings gab es in Republica nicht annähernd so viele Bäume, wie sie sich gewünscht hätte. Nein, der Herbst in der Stadt war vor allem eines: Nass und kalt.

Der Regen nahm zu, die Tropfen bildeten allmählich ein Muster aus dunklen Flecken auf ihrer Kleidung. Korra richtete sich auf und streckte ihre eingeschlafenen Glieder. Bevor sie bis zu den Knochen durchnässte, sollte sie sich wohl lieber schonmal in den Keller begeben.

Als sie die Tür zu dem Trainingsraum aufzog begrüßten sie zwei Stimmen die anscheinend gerade in ein hitziges Gespräch verwickelt waren. Korra hatte nicht erwartet, dass schon jemand da war, und sie wollte nicht, dass die zwei Personen mitbekamen, dass sie ihren Streit gehört hatte. Sie wollte die Kellertür gerade wieder schließen, als plötzlich ihr Name fiel.

"...seit der Avatar verschwunden ist..."

Korra hielt auf dem obersten Absatz der Kellertreppe inne.

Es waren die beiden Equalisten Tomo und Jinx, die sich unterhielten und allem Anschein nach hatten sie Korras Anwesenheit noch nicht bemerkt.

"...sage dir, er führt etwas im Schilde!"

"Natürlich führt er etwas im Schilde! Das tut er immer, aber das ist noch lange kein Grund jetzt so paranoid zu werden!", baffte Jinx Tomo an, die Hände aufgebracht gegen ihre Hüfte gestemmt.

"Hiroshi, Ling Zhu ... nicht einmal Amon nehmen es ernst genug!", fluchte Tomo leise und Korra musste die Ohren spitzen um seine nächsten Worte zu hören.

"Nicht ein einziger Polizist hat am Agni Fest eingegriffen, nicht ein einziger. Tarrlok hat den Kampf um diese Stadt noch nicht aufgegeben, also was plant er?"

Jinx öffnete den Mund und Korra lehnte sich gespannt nach vorne um ja kein Wort zu verpassen - da knarzte die Holzdiele unter ihren Stiefeln.

Die beiden Equalisten drehten sich augenblicklich zu dem Geräusch um, als Tomo Korra erkannte verdüsterte seine Miene sich bedenklich.

Ertappt zuckte Korra zusammen, sie ließ die Tür mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen und tat, als hätte sie eben erst den Keller betreten. Fieberhaft suchte sie nach einer Ausrede, aber ihr Kopf war wie leergefegt. Warum hatte sie noch gleich den Keller betreten? Ach ja.

"Es tut mir leid, ich wollte nicht stören... es hat nur angefangen zu regnen da dachte ich, gehe ich besser ins Trockene..."

Die kleine Equalistin schenkte Korra ein Lächeln, aber Tomos Miene war versteinert. Mit steifen Schritten durchquerte er den Raum, brauste an Korra vorbei und verschwand durch die Tür nach draußen.

Für einen langen Moment war es unangenehm still in dem Raum. Korra schritt die kurze Kellertreppe hinunter und setzte sich auf die unterste Stufe. Sie seufzte laut und wandte sich besiegt an die Equalistin.

"Weshalb ... hasst er mich eigentlich so?"

Nun war es Jinx die seufzte. Sie fuhr sich durch ihre kurzen, dunklen Haare und biss sich nachdenklich auf die Lippe.

"Tomo hasst dich nicht."

Auf Korras ungläubigen Blick fügte sie hastig hinzu: "Es ist schwer zu erklären... er ist manchmal etwas feindselig gegenüber manchen Menschen."

In ihren dunklen Augen lag nun ein trauriger Glanz.

"Das war mal anders," sagte sie leise, "er war anders, aber manchmal passieren Dinge, die nicht spurlos an einem vorbeiziehen."

Korra runzelte die Stirn.

"Was ist den passiert?"

Jinx zögerte einen langen Moment, es war offensichtlich, dass sie nur ungern weitererzählen wolle, dann ließ sie sich langsam neben Korra auf die Treppenstufe sinken.

"Vor einigen Wochen gab es eine Reihe von Vorfällen... immer mehr Informationen sind in die Hände der Polizei gefallen, es wurden mehrere unserer Trainingsorte entdeckt... meistens konnten wir noch verschwinden, bevor sie uns in die Finger bekommen konnten aber... es gab auch leider einen Vorfall bei dem das nicht der Fall war. Fünf Rekruten und ihr Ausbilder sind an dem Tag ins Gefängnis gewandert. Sie erhielten nicht einmal eine Gerichtsverhandlung, die haben sie einfach weggesperrt und wir waren bisher nicht in der Lage sie zu finden."

Eine Erkenntnis traf Korra. Sie erinnerte sich an jenen Tag. Neben Tarrlok war sie es gewesen, die die Mission geleitet hatte. Es war ein leichtes gewesen die Equalisten zu überrumpeln, es waren schließlich fast nur Rekruten gewesen. Danach war auch die Presse erschienen und sie hatte neben den gefesselten Equalisten gestanden, die Arme stolz vor der Brust verschränkt, geblendet von den Lichtblitzen der Kameras. Korra mied entschieden Jinxs Blick und starrte stattdessen auf die Brandblase auf ihrem Finger.

"Aber was hat das mit Tomo zu tun?" fragte sie vorsichtig.

"Naja, dass ist die Stelle an der es besonders hässlich wird. Als klar wurde, dass es einen Maulwurf in unseren Reihen gibt - da wurde es richtig unschön - wenn man sich plötzlich Gedanken machen muss ob dein Gegenüber ein Spion ist." Jinx seufzte erneut.

"Am Ende stellte sich jedoch heraus, wer es gewesen war. Der Verräter war kein Rekrut, kein Neuzugang und ich glaube das hat einen wohl am meisten geschockt. Am schlimmsten hat es aber Tomo getroffen ... der Spion war sein bester Freund."

Jinx schwieg für eine Weile, bevor sie fortsetzte:"Man kann wohl von Glück reden, dass der Verräter kein hohes Tier war und somit keine extrem bedrohlichen Informationen besaß. Wir haben ihn unschädlich gemacht, bevor er noch mehr anrichten konnte."

Korras Augen weiteten sich. Als Jinx einen Blick auf ihr entsetztes Gesicht geworfen hatte schüttelte sie energisch den Kopf.

"Wir haben ihn nicht umgebracht. Er ist in eine Zelle gewandert ... da kann er verrotten, wenn du mich fragst," fügte sie düster hinzu.

Korra und Jinx fielen in ein nachdenkliches Schweigen, dann räusperte sich Jinx.

"Naja, seitdem ist Tomo ein wenig paranoid. Hinter jeder Ecke vermutet er Betrug und Verrat. Wenn er dir nicht vertraut, dann nimm das bitte nicht persönlich. Ich bin mir sicher, es wird sich mit der Zeit legen."

Die Kellertür schwang auf. Gefolgt von einem kalten Windstoß betrat der Rekrut Azok, dicht gefolgt von Chan den Raum und beendete somit Korras Gespräch. Jinx richtete sich auf und klopfte ihr zur Verabschiedung auf ihre gesunde Schulter.

Korra sah ihr nach bis sie durch die Tür verschwand. Für einen kurzen Moment spürte sie Reue. Ab dem was sie tat, ab dem was sie tun würde. Aber sie erstickte das Gefühl im Keim, schloss es in eine Schublade und vergrub diese tief in ihrem Innern. Sie war überzeugt, dass sie richtig handelte. Für Republica, für ihre Lieben und für alle Bändiger der Welt. Die Equalisten waren Monster, dass sie nun einige ihrer Gesichter und Namen kannte machte sie zwar ein Stück weit menschlicher, aber das änderte nichts daran, dass ihre Ziele und Ideale falsch waren.

Nach und nach füllte sich nun der Raum mit den Rekruten. Auch Tomo kehrte kurz darauf in den Keller zurück, einen kleinen Karton in den Armen tragend. Korra beobachtete ihn nachdenklich. Die vertraute Abneigung die sie zuvor bei seinem Anblick verspürt hatte blieb aus. Konnte sie es Tomo vorwerfen, dass er ihr misstraute? Er hatte schließlich nicht Unrecht damit. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Korra entweder erwischt wurde oder mit ihrem Plan Erfolg hatte. Es spielte keine Rolle, am Ende stand fest, dass jeder Einzelne in diesem Raum sie auf den Tod hassen würde. Vermutlich war es das Beste, Freundlichkeiten auf das Minimum zu beschränken.

Ihr seid meine Feinde, dachte sie entschieden.

Jeder von euch.

Bevor sie mit der Übung anfingen, teilte Tomo jedem Rekruten ein schwarzes Halstuch aus. Korra drehte den weichen Stoff in ihren Händen. Die Rückseite war mit einem roten Kreis bemalt. Dann band sie es an ihrem Hinterkopf fest und zog das Tuch bis über ihre Nase hoch, so dass es die untere Hälfte ihres Gesichts bedeckte.

"Es ist eine Sicherheitsmaßnahme," hatte Tomo ihnen erklärt. Für den Fall, dass die Polizei eine Razzia in dem Haus durchführen sollte.

Dieses Mal konzentrierte Korra sich voll und ganz auf das Training. Sie ignorierte Tomos Provokationen und sie ignorierte das Lächeln, dass Benjiro ihr zur Begrüßung schenkte.

Die Tage verstrichen wie im Flug. Nach ihrer ersten Woche schlüpfte sie zufrieden aus dem Keller nach draußen. Tomo hatte an dem Abend angefangen ihnen zu zeigen, wie man die Angriffe von Feuerbändigern kontern sollte. Es war ihr leicht gefallen seinen Anweisungen zu folgen, immerhin war sie selbst eine Meisterin dieser Bändigungsform und die Attacken waren ihr allesamt bereits bekannt. Die Grundidee des Konterns war eigentlich auch relativ simpel. Am verletzlichsten war ein Bändiger in dem kurzen Moment, den er brauchte um sein Element mit Arm und Beinarbeit zu lenken. Das Schwierige war dabei, dass man in Bruchteilen von Sekunden wissen musste, welchen Angriff sein Gegner als nächstes ausführen würde. Dann galt es schnell zu sein, den Tritt mit einem eigenen Tritt zu kontern, den Arm zu blockieren.

Und auch wenn ihre Arme und Beine nach der kurzen Zeit bereits mehr blaue Flecken aufwiesen als sie an zwei Händen zählen konnte, musste sie sich eingestehen, dass sie das Training genoss. Sie genoss das Gefühl ihrer müden Muskeln nach dem Kämpfen. Sie genoss, dass sie sich nicht länger hilflos fühlte, wenn sie nachts durch die dunklen Straßen von Republica lief. Sie genoss, dass allmählich ihre dauernde Rastlosigkeit von ihr abfiel.

Das Training vermittelte ihr ein Gefühl der Vertrautheit, dass sie schon seit Wochen nicht mehr gespürt hatte und tagsüber, wenn sie in dem heruntergekommenen Laden Tee servierte waren ihre Gedanken stets beim Abend.

Sie war jedoch nicht die einzige, die Fortschritte erzielte. Der bullige Chan war einer der Stärksten, Korra hatte jedoch gelernt seinen etwas langsamen Attacken auszuweichen. Gegen Azok verlor sie jedoch mindestens so viele Kämpfe wie sie gewann. Sie wusste nicht, was seine Geschichte war, aber die weißen Narben an seinen Armen erzählten eine Blutige.

Benjiro hatte seine ganz eigene Technik. Er vermied es zum größten Teil offensiv zu kämpfen und tanzte stattdessen um seine Gegner herum bis ihnen der Schweiß auf der Stirn stand und ihre Schläge an Kraft verloren. Er erinnerte sie stark an einen Luftbändiger, sie bezweifelte jedoch, dass er den Vergleich als Kompliment aufnehmen würde.

Die bändigerfeindliche Gesinnung der angehenden Rekruten war so allgegenwärtig wie beiläufig. Keiner verfiel während des Trainings in leidenschaftliche Hetztiraden gegen Bändiger. Es waren die kleinen Gesten die Korra auffielen.

Wie Azoks Hände sich zu Fäusten ballten bei der Erwähnung von Feuerbändigen. Wie Sona, das Mädchen mit den braunen Zöpfen anfing zu zittern sobald Tomo ihnen eine neue Attacke vorstellte. Und dann waren da noch die Witze. Die abfälligen Bemerkungen über die Bändiger der Polizei, die Politiker im Stadtrat, den neueingezogenen Nachbar, der ein Erdbändger war und somit wohl sicher ein grausamer Sadist.

Zum Teil fiel es Korra schwer den Mund zu halten, die Logik hinter den Gedankengängen nicht laut herauszufordern. Sie hatte also lernen müssen sich stattdessen auf die Zunge zu beißen.

Einige aus der Gruppe waren in den Räumen unter dem Dach des Buchladens eingezogen. Nach jedem Training versammelten sie sich an der Feuerstelle und aßen gemeinsam zu Abend. Der Besitzer des Ladens spendierte nicht selten ein paar Grillspieße oder etwas Gemüse. Korra hatte es stets vorgezogen, direkt zu ihrem Schlafplatz zu gehen um so wenig Zeit wie möglich mit ihren neuen Kameraden zu verbringen.

Als sie an diesem Abend den Kellerraum jedoch als letzte verließ prasselte draußen bereits ein munteres Feuer und das Aroma von bratendem Fleisch wehte ihr entgegen. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen.

"Du kannst dich ruhig dazusetzten."

Chan winkte ihr mit einem Grillspieß.

"Ich habe keinen Hunger," log Korra. Wie zur Antwort knurrte ihr Magen laut auf.

"Ach so," lachte Azok.

"Wir beissen nicht," fügte Chan hinzu.

Für einen Moment stand Korra unentschlossen da, die Wärme des Feuers zog sie in der kühlen Nacht an wie ein Magnet. Nach kurzem Zögern gab sie dem Verlangen nach und setzte sich auf einen der Satomobilreifen, der neben der Feuerstelle lag.

Ihr Blick huschte einmal über die versammelte Runde. Es waren etwa die Hälfte von den Rekruten der Gruppe da. Chan lümmelte in einem weiteren Reifen, Azok lag auf der Erde, die Arme entspannt hinter seinem Kopf verschränkt. Benjiro saß im Schneidersitz vor dem Feuer und wärmte sich die Hände. Etwas abseits saß Sona, die Hände im Schoß gefaltet blickte sie still in die tanzenden Flammen.

Sie alle waren in etwa im gleichen Alter. Nicht zum ersten Mal fragte Korra sich was ihre Kameraden wohl veranlasst hatte sich einer solch hasserfüllten Gruppierung wie den Equalisten anzuschließen. Nach außen hin schienen so normal und doch wusste Korra, dass jeder in der Gruppe sie verabscheuen würde, wenn sie wüssten das sie bis vor kurzem eine Bändigerin gewesen war. Der Gedanke erfüllte sie unerwartet mit Traurigkeit.

Wären wir in einer anderen Welt Freunde geworden?

Es war ein sinnloser Gedanke. Die Welt war schließlich so wie sie eben war.

"Wo hast du es eigentlich gelernt?"

Es dauerte eine Sekunde bevor sie sich angesprochen fühlte.

Azok musterte sie aus unergründlichen, dunkelblauen Augen.

"Ich?", fragte sie nur um sicherzugehen, dass auch sie gemeint war.

"Was denn gelernt?"

"Das Kämpfen, natürlich. Komm mir nicht, dass du das auf der Straße gelernt hast."

Korra zögerte und suchte nach den richtigen Worten. Es hatte wohl keinen großen Sinn seine richtige Aussage zu bestreiten. Die besten Lügen besaßen ja ohnehin immer eine Prise Wahrheit.

"Nein," räumte sie ein.

"Als ich noch sehr klein war, und noch nicht in Republica wohnte, da wurde mein ... Bruder verletzt von einem Bändiger ... Seitdem setzten meine Eltern alles daran, dass ich lernte mich zu verteidigen. Ich hatte auch richtige Lehrer."

"Du hattest Privatlehrer?", fragte Chan erstaunt. Sein Blick huschte über ihre zerschlissenen Kleider.

"Wie bist du dann in diesem Drecksloch hier gelandet?"

Benjiro rettete Korra, bevor sie antworten musste. Die Grillspieße waren fertig gebraten und er reichte sie einmal in die Runde. Damit war jegliches Gespräch für die nächsten Minuten unterbrochen.

Das Fleisch schmeckte sogar noch besser als es duftete. Zart und saftig. Korra war sich sicher, dass sie noch nie etwas so Leckeres in ihrem Leben gegessen hatte.

Zu ihrer Erleichterung wanderte das Gespräch nach dem Essen zu lockereren Themen und sie spürte wie sie sich langsam entspannte, eingelullt von der Wärme des prasselnden Feuers und dem wohligen Gefühl eines vollen Magens. Als Chan dann die ernste Stimme von Tomo perfekt imitierte stimmte Korra inbrünstig in das Lachen der Anderen mit ein.

Und erstarrte.

Was mache ich hier.

Wie vom Blitz getroffen rappelte sie sich abrupt auf, woraufhin vier Augenpaare überrascht zu ihr aufsahen.

"Ich muss früh aufstehen... bis morgen."

Ohne auf eine Antwort zu warten floh sie aus dem Hof. Weg von der Feuerstelle. Weg von den Rekruten. Sie berührte ihre Lippen und spürte immer noch das Echo des Lachens.