Grosse Jäger, grosse Sorgen, kleine Jäger...noch mehr Sorgen

Auf der Jagd nach van Helsing

03?


Doch irgendwie wirkte aus dieser Perspektive alles anders und van Helsing sah sich mit einem mal, mit zwei grossen Kerlen konfrontiert, die ihn zu fangen versuchten.

Doch bevor sie ihn kriegen konnte, wurde er in einen geheimen Gang gezogen und jemand hielt ihm den Mund zu.

Panisch begann der Kleine zu zappeln und um sich zu treten.

Carl ließ ihn schließlich los und hielt sich das schmerzende Bein. "Danke..."

"Oh...tschuldigung..." Gabriel sah den anderen aus grossen Augen zerknirscht an und ging unsicher einen Schritt zurück.

Carl seufzte und lächelte dann. "Geht es dir gut?"

Gabriel schüttelte den Kopf. "Was willst du?"

"Dir helfen? Aber wenn du schon so nett bist, kann ich die Tür auch öffnen und die Kerle reinlassen die dich einsperren wollen."

"Mir...helfen?"

"Ja, oder was hab ich gerade getan?"

"Aber...aber...", schniefte Gabriel. "Ich will dich doch nicht ins Unglück stürzen...du brauchst die Stelle und das Geld doch..."

"Vergiss das Geld, ich bin Ordensbruder, ich sollte eigentlich ohne Geld leben."

Van Helsing schniefte noch einmal. "Wirklich?"

"Ja... also komm, wir müssen hier weg."

Wieder schob van Helsing wie selbstverständlich seine Hand in Carls.

Dieser lächelte und führte Gabriel schließlich aus dem Gebäude, durch viele verschleierte Gänge.

"Hey! Moment mal!" Staunend sah van Helsing sich um. "Das kenn ich gar nicht!"

"Nein? Ist nur einer der vielen Geheimausgänge."

"Und wohin gehen wir?" Gabriel musste antraben, wollte er mit Carls Schritt mithalten.

"Ich weiß nicht..."

Gabriel schluckte und seine kleine Hand schloss sich fester um Carls. Was auch gut so war, denn der Kleine stolperte immer mal wieder und japste bald schon bei der Geschwindigkeit.

Aber nur so konnten sie sich vom Vatikan entfernen. Schließlich brachte Carl ihn in eine kleine Hütte, die recht verfallen aussah.

Langsam war van Helsing den Tränen wieder verdammt nah und liess sich zu Boden fallen.

"Hey, nicht aufgeben wir schaffen das schon."

"Mag nicht mehr...meine Füsse tun weh..."

"Müssen ja nicht mehr weiter, vorerst nicht mehr."

Müde stand van Helsing auf und tapste zu Carl, um sich an ihn zu schmiegen und fest zu halten.

"Na Kleiner...Hunger?", fragte dieser und hielt ihn einfach nur fest.

Doch dazu war van Helsing schon zu erschöpft und schmiegte sich nur noch an.

"Du machst mir Sorgen wenn du nichts isst."

"Müde...", gab Gabriel leise an.

"Okay...dann schlaf, hier hast du die Decke."

Van Helsing griff danach und sah Carl dann wieder aus diesen unendlich traurig scheinenden Augen an.

"Was ist denn noch?", fragte dieser sanft und lächelte.

"Will bei dir schlafen", quengelte der Kleine und machte unmissverständlich klar, dass er hochgehoben werden wollte.

Was Carl auch sofort tat, diesen rehbraunen Augen konnte man einfach nicht widerstehen.

Glücklich schnurrend schmiegte van Helsing sich an den Ordensbruder und gähnte wieder.

"Hab dich lieb...", nuschelte er, bevor ihm die Augen zufielen.

Carl seufzte und legte sich dann zusammen mit ihm hin. "Ich dich auch mein Kleiner."

Van Helsing schnuffelte leise zufrieden vor sich hin und war von diesem Moment an noch anhänglicher als zuvor. Das merkte Carl am nächsten Tag, als er ihn allein lassen wollte, um etwas zu besorgen, Gabriel sich aber an seine Hand klammerte und fast ihn Tränen ausbrach.

"Du musst aber hier bleiben, sie suchen dich überall. Ich falle nicht so auf."

"Nein! Du kannst mich nicht allein lassen! Sie werden mich sonst sicher finden und wegbringen!"

"Ach Gabe...komm schon."

"Bitte...", flehte der kleine Junge und hustete schon vor erstickten Tränen.

Carl zog ihn schließlich in den Arm und lächelte dann. "Wenn du jetzt allein bleibst, dann bring ich dir auch was ganz tolles mit."

Van Helsing zog das Näschen hoch. "Was denn?"

"Das wird eine Überraschung, aber etwas ganz Tolles."

"Und du kommst sicher wieder?"

"Natürlich komm ich wieder. Was denkst du denn?"

"Versprichst du's? Und sonst holt dich der Teufel, wenn du nicht kommst..."

"Ich komme, ich verspreche es hoch und heilig."

Trotzdem sah ihn Gabriel unsicher an und zitterte leicht, als er Carls Hand los liess.

Dieser reichte ihm jedoch bevor er ging einen alten, fast völlig zerfetzten Stoffbären. "Hier, der passt auf dich auf."

Van Helsing guckte das Stofftier verwirrt an, drückte es dann aber instinktiv an sich und kletterte zurück aufs Bett.

Carl lachte und verließ dann die Hütte um etwas zu Essen zu besorgen und einige Ausrüstung die sie brauchen konnten.

Gabriel war bald langweilig, aber er wagte es nicht die Hütte zu verlassen. Nur ans Fenster traute er sich gerade noch, um zu sehen, was draussen vor sich ging.

Schließlich jedoch kam Carl vollbeladen zurück und reichte ihm dafür, dass er solange gewartet hatte ein Hand voll Süßigkeiten.

Doch van Helsing schien nur Augen für ihn zu haben und strahlte ihn an, schien ihn gar nicht mehr los lassen zu wollen.

"Hey ist doch gut mein Kleiner, nun hab ich alles, damit können wir eine Weile überleben."

Glücklich nickte van Helsing und Carl meinte einen Moment, dass der Kleine grösser war, als noch bevor er ihn verlassen hatte.

"Bist du gewachsen?", fragte dieser mehr sich selbst als den Kleinen und schätzte ab.

"Huh?", machte Gabriel und kuschelte sich wieder an Carls Hüfte, während er an einer Zuckerstange knabberte.

"Schon gut, aber iss nicht all das Süßzeug auf einmal, sonst hast du nachher keinen Hunger mehr."

"Kochst du etwas?"

"Ja, ich hab Hunger."

"Gut..." Sofort wieselte Gabriel zur Kochnische.

"Und was willst du tun?"

"Dir helfen...", bot van Helsing freiwillig an.

"DU willst MIR beim kochen helfen?"

"Warum nicht?"

"Weil du...du zu klein bist."

Schmollend wurde eine Unterlippe vorgeschoben. "Ich KANN aber helfen.."

"Dann... schäl die Kartoffeln."

"Okay..." Gabriel griff nach dem grössten der vier Küchenmesser.

Carl begann die Suppe vorzubereiten und beobachtete ihn die ganze Zeit über skeptisch.

Van Helsing aber wirbelte mit dem Messer herum, als hätte er nie was anderes getan und hatte die Kartoffeln bald fertig geschält. Lobheimschend stellte er sich an Carls Seite und hielt die Schüssel hoch.

Dieser jedoch blickt noch immer ernst und mürrisch drein. "Gut, gut, nun kannst du schon mal anfangen das Gemüse zu putzen."

Unsicher stellte Gabriel die Schüssel auf die Anrichte und angelte nach dem restlichen Gemüse.

Während Carl begann alles zu kochen.

Schliesslich war auch das Gemüse geputzt und Gabriel wartete still ab.

Nicht lange dauerte es, da köchelte eine leckere Suppe vor sich her und Carl schwoll vor stolz fast über, war es doch das erste Mal, das er so was gekocht hatte.

Van Helsing schnupperte und lächelte Carl scheu an. "Riecht gut...", meinte er, was dann auch sein knurrender Magen bestätigte.

Carl reichte ihm schließlich eine kleine Schale der Suppe und dazu etwas Brot. "Dann iss."

Zufrieden zockelte Gabriel ab. Stellte die Schale auf den Boden vor dem Bett und setzte sich

dann, die Schale zwischen die staksigen Beine ziehend und begeistert Suppe löffelnd.

Auch Carl nahm sich eine Schale und so verging das Mittagessen eher schweigend. "Also, wir müssen bald weiter...", sagte Carl schließlich, als er aufgegessen hatte.

"Weiter?" Nun sahen ihn die Kinderaugen fragend an.

"Ja, wir können hier nicht bleiben, wir sind immer noch in der Nähe Roms, sie würden uns bald aufspüren."

Gabriel krabbelte zu ihm. "Du...du gibst alles auf...wegen...wegen mir?", schluckte er schwer und kletterte in Carls Schoss.

"Ich kann dich ja schlecht allein lassen, du bist noch so klein."

Sofort begann van Helsings Unterlippe zu ruckeln. So was hatte er doch gar nicht verdient.

"Ach Kleiner, wir schaffen das schon", murmelte Carl und wollte ihn in die Arme ziehen, doch da hörten sie Geräusche vor der Hütte.

Beide zuckten synchron zusammen und starrten zur Tür.

"Sieht so aus als hätten wir sie", vernahmen sie die Stimme von draußen und Carl sah sich panisch um.

Ängstlich klammerte sich van Helsing an ihn und versuchte tapfer nicht zu weinen.

"Es...es tut mir Leid...", murmelte dieser nur, hatte er ihn doch nicht beschützen können.

Plötzlich aber juckte Gabriel auf und sah Carl fest an. "Bin ich eigentlich blöd oder was? Ich lass mich doch nicht von irgendwelchen Typen verunsichern...und du auch nicht..." Ganz klar, nun sprach wieder der Vampirjäger, selbst noch aus dem Kind und schnell war van Helsing aufgesprungen und schlich sich an der Wand entlang zur Tür, winkte Carl hinter sich her.

Dieser folgte ihm langsam und sah ihn überrascht an.

Van Helsing wartete angespannt bis die Tür sich öffnete und er sich ein Bild davon machen konnte, mit wie vielen Gegnern er es zu tun hatte.

Während Carl noch immer hinter ihm stand und ebenfalls Ausschau hielt. "Helsing, wir wissen das Sie da drinnen sind, kommen sie raus..."

Gabriel gluckste lautlos und streckte dem noch unsichtbaren Feind die Zunge raus.

Carl hinter ihm seufzte. "Wie sollen wir das schaffen, wenn unser Held ein kleines Kind ist?"

"Ich bin schnell...", grinste Gabriel.

"Ja, aber ich nicht...", murrte Carl und sah sich um. "Du solltest allein gehen."

"Ich lass dich hier nicht allein...lauf du einfach, ich folge dir dann schon..."

"Nein, ich schaff das nicht, mich bekommen sie so oder so, geh Gabriel...verschwinde von hier, sie wollen dich nicht mich."

"Aber allein..." Gabriel blieb wo er war und nahm Carl bei der Hand, in der anderen sah dieser nun etwas aufblitzen, was sich als eins der Küchenmesser herausstellte.

"Sie werden mir nichts tun, aber ohne mich hast du bessere Chancen hier wegzukommen."

"Und was soll ich dann alleine da draussen?"

"Willst du das sie dich auf bekommen und einsperren?"

Gabriel schüttelte den Kopf. "Und wie finden wir uns wieder?"

"Wir werden uns wiedersehen, ich werd den Kardinal beruhigen und dann sehen wir weiter. Jetzt geh..."

Schnell schlüpfte van Helsing an den Männern vorbei, als die Tür offen war.

Carl ließ sich von ihnen nach drinnen drängen und gegen die Wand nageln.

Anscheinend war Gabriel unbemerkt geblieb, denn der Wachmann verlange zu wissen, wo das Balg war und drückte Carl schmerzhaft mit einer Hand gegen die Schulter gegen die Wand.

"Ich sagte doch, ihr bekommt ihn nicht", murrte Carl nur weiter und sah den Mann ernst an.

"Haha, er ist nur ein Knirps da draussen...wie soll er sich allein zurecht finden? Du kommst jetzt erst einmal mit. Ich glaub die Kardinäle haben was mit dir zu besprechen."

Carl sah sich um, konnte aber Gabriel nirgends entdecken, daraufhin seufzte er und folgte ihm schließlich.

Van Helsing war nicht weit gelaufen und beobachtete alles genau, wenn auch darauf bedacht, dass die suchenden Männer ihn nicht fanden.

Carl wurde schließlich von ihnen mitgenommen, seine Hände gefesselt und er durfte hinterherlaufen, während die anderen voranritten.

Schliesslich verschwanden sie und van Helsing blieb allein zurück. Unsicher, was er nun tun sollte. Am besten er blieb wohl bei der Hütte. Carl würde sicherlich irgendwie zu ihm zurückkehren.

Doch das tat er nicht, es vergingen Stunde um Stunde, ohne ein Zeichen des anderen.

Kein Wunder, denn Jinette hatte Carl rasend vor Wut einsperren lassen und den Wachen freie Hand gegeben, sollte der Bruder sich wehren.

Dieser saß jedoch nur reichlich verwirrt in der Ecke seiner Zelle und wartete still ab.

Und man lies ihn warten, stellte ihm lediglich am Abend eine dünne Suppe und etwas Brot in die Zelle.

Was Carl jedoch nicht einmal anrührte.

Derweilen hatte Jinette eine halbe Horde von Wachen und anderen Bediensteten losgeschickt, um van Helsing zu finden. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein verängstigtes Kind im Vatikan zu finden.

Das gesamte Umfeld wurde überprüft, jeder verfügbare Mann musste helfen, doch es gab keine Spur.

Den Gabriel mochte ein Kind sein, aber selbst für sein Alter ziemlich schlau und flink und schliesslich stand er vor der Entscheidung weiter im Vatikan zu bleiben und auf Carl zu hoffen, oder aber auszubüchsen und die Sicherheit Roms nutzen.

Carl hoffte für sich, das van Helsing sich richtig entscheiden würde und fliehen würde, wenn er nicht erschien.

Aber van Helsings kleines Herz wurde schwer, nachdem er die Grenze überschritten hatte, denn nun wusste er erst recht nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.

Carl wurde währenddessen von den Wächtern abgeholt und in einen dunklen Raum geführt.

Es war keiner der Kardinäle dem er gegenüberstand, denn für diese Arbeit waren sich die Herren zu fein. Ein Typ mit grimmigem Blick und schwarzer Kutte stand vor ihm.

"Was...was habt ihr vor?", fragte er mit zittriger Stimme und blickte sich ängstlich um.

"Wo ist der Junge?", war die knappe, eiskalte Frage.

"Nicht hier...", murrte Carl.

Dafür bekam er ohne Vorwarnung einen Schlag mit einem Stock, besser gesagt dem Ende einer Peitsche, ins Gesicht.

Carl taumelte und hielt sich die Wunde.

"Noch mal...wo ist der Junge? Wo hast du ihn versteckt?"

"Ich hab ihn nicht versteckt, er ist weg."

Wieder ein Schlag. Diesmal mit dem Ende in Carls Magen. "Verkauf uns nicht für dumm. Ein Kind kann da draussen nicht allein überleben. Willst du dass er umkommt?"

"Er ist kein Kind... er hat...hat Helsings Charakter behalten...", seufzte Carl nun und hielt sich den Magen.

"Wird ihm nicht viel nützen...wo hast du dich mit ihm verabredet? Wo willst du dich mit ihm treffen?"

"Gar nicht...", murrte Carl und blickte ihn an.

Der Mann nickte zwei Lakaien zu, die Carl von links und rechts fest hielten. Dass sie ihm nicht glaubten, war offensichtlich.

"Verdammt es gibt keinen Treffpunkt...", sagte er abermals und trat um sich.

Man schenkte ihm dennoch keinen Glauben und nach einer weiteren halben Stunde wurde Carl völlig fertig und grün und blau geschlagen zurück in die Zelle geworfen.

Dort blieb er regungslos liegen und tat keinen Schritt mehr, seine Augen waren zugeschwollen und sprechen konnte er auch nicht mehr.

Derweilen stand Gabriel mit knurrendem Magen, aber leeren Taschen vor einer Bäckerei und seufzte leise.

Der Bäcker sah ihn schon missmutig an und knurrte leise. "Ohne Geld gibt es nichts, verschwinde von hier."

Also trollte sich der Kleine und versuchte sein Glück bei der Piazza del Colosseo.

Doch auch dort, wurde er von den meisten Leuten nur verächtlich angesehen. Bis auf eine feine Dame, die freundlich lächelte. "Na Kleiner, hast du deine Mama verloren?"

Gabriel schüttelte den Kopf. "Meinen grossen Bruder...", meinte er ausweichend, ohne die Dame anzulügen.

"Oh und wo ist der hin?"

"Ich weiss nicht...da waren so komische Männer...und er musste mitgehen..."

"Das klingt aber nicht gut, komm mal mit, du hast sicher Hunger oder?"

"Ein...ein bisschen...ich will ihnen aber nicht zur Last fallen Signora...", meinte van Helsing leise.

"Tust du schon nicht, komm, da drüben gibt es gute Gerichte und du erzählst mir mehr über deinen Bruder."

"Kennt ihr den Vatikan?", wollte Gabriel treuherzig wissen und tapste hinter her.

"Natürlich...wer kennt den Vatikan nicht..."

"Da haben sie ihn wohl hin gebracht", gähnte van Helsing und trappelte schneller, um mithalten zu können.

Schließlich führte die Dame ihn in ein Restaurant. "Aber wieso? Seid ihr denn nicht gläubig? Du und dein Bruder?"

"Sicher...ich weiss nicht warum sie ihn weggeholt haben...und ich darf wirklich hier was essen?" Gespielt staunend sah Gabriel sich in dem piekfeinen Restaurant um.

"Natürlich, sollte ich dich sonst hierher führen? Du darfst dir etwas aussuchen."

Van Helsing nahm sich die Karte. Nachdenklich studierte er das Geschriebene und...verstand kein Wort. Was er vor sich sah waren Zeichen, doch ergaben sie keinen Sinn für ihn.

"Was hast du mein Sohn?", fragte die Frau schließlich.

"Ich...ich...ich kann das nicht lesen..."

"Aber... mein Junge, warst du denn nicht in der Schule?"

Van Helsing überlegte. "Bin doch erst..." Er überlegte angestrengt und wie um den Eindruck zu verstärken, guckte er dabei auf seine Finger. "...sechs..."

"Na komm, was möchtest du denn gern essen? Sie haben hier eigentlich alles..."

"Nudeln?"

"Sicherlich...:"

"Guuuut...", strahlte Gabriel die Dame an und das mit einem Blick, der Steine zum schmelzen hätte bringen können.

Schließlich bestellte die Frau eine große Portion und beobachtete ihn dann beim Essen.

Etwas umständlich war das schon, musste van Helsing sich eingestehen, wollte er doch wie ein Erwachsener essen und die Pasta nicht zerschneiden. Zu dumm, dass allein die Gabel schon so riesig wirkte.

Aber wieder kam ihm die Dame zu Hilfe, die anscheinend Erfahrung mit Kindern hatte und half ihm, die Pasta zu zerkleinern.

Was Gabriel ganz rote Bäckchen bescherte und er ein stotterndes "D-d-danke" von sich gab.

Die Dame lächelte und beobachtete ihn dann weiter. "Du sagtest du hast keine Eltern mehr?"

"Nein...Carl passt auf mich auf...", mümmelte Gabriel nun voll und ganz zufrieden.

"Und Carl ist, dein Bruder?"

"Bruder...ja...", knurpste Gabriel und schaffte tatsächlich den ganzen Pastateller zu leeren.

"Du hast auch sonst keine Verwandte?"

"Nicht das ich wüsste...vielen dank Signora...war wirklich lecker."

"Du solltest mit mir nach Hause kommen. Dort kannst du baden und dich ausschlafen."

"Ich hab aber hier keine Kleider zum wechseln...", versuchte Gabriel Ausflüchte zu finden.

"Wir kaufen dir schnell ein paar neue."

"Sch-schnell...?" Van Helsing blinzelte unsicher. "Und wenn Carl zurück kommt?"

"Wir werden jemanden ausschicken, der bei Vatikan nach ihm fragt."

"O-okay...", gab sich Gabriel geschlagen, weil er einfach schon zu müde zum Widersprechen war.