Epilog
„Ich hab noch ein paar Erledigungen zu machen, bevor ich den Zeitkurier zurückgeben kann", erklärte John, „Aber sag Sharpie, dass sie sich keine Sorgen machen muss, ich stell nur sicher, dass die Dinge so ablaufen wie sie ablaufen sollen, und hab nicht vor sie durcheinander zu bringen."
Zari nickte und starrte in die Ferne. Johns Haus hinter ihnen wirkte trügerisch friedlich. „Das hier wirst du dafür brauchen, schätze ich." Sie reichte ihm den Schlüssel zu seinem Haus.
John nahm diesen kommentarlos entgegen. „Was soll ich dir sagen, wenn ich ihn dir gebe?", wollte er dann von ihr wissen.
„Du wirst schon die richtigen Worte finden", erwiderte Zari darauf nur, „Irgendwie schaffst du es doch immer dich herauszureden…" Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich denke, das war's dann", stellte sie fest, „Ich glaube ein Teil von mir hat immer gehofft, dass … ich weiß auch nicht … du trotz allem zu mir zurückkommen würdest, und ich mich dann auf magische Weise weniger unvollständig fühlen würde. Aber jetzt weiß ich, dass das auch nichts lösen würde…."
John seufzte. „Du weißt, dass es an mir liegt, und nicht an dir, oder? Ich habe dich enttäuscht. Und alle anderen auch. Es ist besser für euch, wenn ich mich fern halte. Wer weiß schon was mir als Nächstes bevorsteht? Aber du …. du brauchst mich nicht, Zari Tarazi", erklärte er dann ernst, „Du hast mich niemals gebraucht. Ja, wir haben einander für kurze Zeit besser gemacht, mehr als wir zuvor waren, aber du bist ohne mich in keinerlei Hinsicht unvollständig. Du brauchst keinen Mann, keine Marke, keine Follower oder Fans um perfekt zu sein - das bist du auch so. Und irgendwann wirst du das hoffentlich selbst erkennen. In Wahrheit warst du einfach immer zu gut für mich. Aber die kurze Zeit über, in der ich dich hatte, in der war ich sehr sehr glücklich. Es war nie, dass du mir nicht genug warst, es war, dass ich mir selbst nicht genug war. Und bis sich das ändert, nun solange muss ich alleine sein. Aber du, du bist nicht alleine, du hast die Legends, und zusammen werdet ihr noch Großes vollbringen, das hab ich im Gefühl."
Zari blinzelte eine Träne davon. „Leb wohl, John", erwiderte sie.
„Leb wohl, Zari. Und hab ein Auge auf den verrückten Onkel Gwyn. Ich glaube, er braucht jemanden, der auf ihn Acht gibt, und ich denke, dafür bist du genau die Richtige", meinte John Constantine. Und dann war er auch schon verschwunden.
Zari drehte sich zu Johns Haus um und betrat dieses dann. Die anderen hatten sich darin versammelt.
Nate umarmte sie, kaum, dass sie herein gekommen war, und die andere Zari tat das ebenfalls. „Versucht euch dieses Mal nicht sofort wieder verhaften zu lassen oder in andere Schwierigkeiten zu geraten", bat Zari Tomaz die Gruppe, „Nate und ich können euch nicht ständig den Hintern retten."
„Aber falls ihr uns braucht, sind wir da", fügte Nate hinzu, „Totem hin oder her, einmal ein Mitglied der Legends, immer ein Mitglied der Legends."
„Wir werden unser Bestes tun euch frühesten in einem halben Jahr zu brauchen", versprach Sara großmütig.
Nate und Zari 1.0 nickten ihr zu, fasste einander an den Händen, und verschwanden dann zusammen in das Totem.
„Ich bin nicht der Einzige, der es schrägt findet, dass sie in einem Totem leben, mit einem Haufen lange toter Leute, oder?", fragte Gary nach einem Moment der angespannten Stille laut.
„Nein", versicherte ihm Sara, „Aber es war Nates Entscheidung, und so seltsam wir sie finden, wir müssen sie akzeptieren. Er hat Amaya verloren, und er hatte Zari verloren, jetzt hat er sie wiederbekommen, und wenn es sein Wunsch ist mit ihr zusammen zu sein, egal was er dafür opfern muss, nun dann müssen wir das genauso akzeptieren wie Micks oder Rays Entscheidung ihren Familien Priorität einzuräumen."
Alle nickten ernst. „Und außerdem geb ich ihnen kein Jahr", warf Ava ein.
„Oh, ja, definitiv keine neun Monate", nahm Gary den Faden auf, „Ich meine, sie waren nie richtig auf lange Zeit zusammen, und jetzt wollen sie die Ewigkeit auf kleinstem Raum zusammen verbringen? Das hält nie."
„Hey, ihr sprecht hier von meinem besten Bro und meiner Schwester aus einer anderen Zeitlinie!", rief Behrad sie zurecht, „Zeigt ein wenig Respekt. Sie wollen wirklich, dass es funktioniert."
„Sechs Monate Top", gab Astra zurück und drückte Behrads Hand entschuldigend, „Vermutlich sind wir beide verheiratet, bevor die beiden auf die Idee kommen aufzugeben, aber sie werden aufgeben. Nate hat schwere Bindungsängste, deswegen sucht er sich ja immer unerreichbare Frauen aus, das merkt jeder sofort."
Behrad seufzte. „Wir können doch nicht einfach auf das Scheitern ihrer Beziehung wetten…", wandte er ein, „… Moment, heißt das, dass du heiraten willst und das innerhalb der nächsten sechs Monate? Oder war das ein Witz?"
„Vier Monate, Nate und Zari, genau wie ihr beide, das ist meine Wette", warf Spooner ein, „Und dann jammert ihr beide wochenlang herum und kommt wieder zusammen, und nervt die ganze Crew mit eurem Hin und Her."
„Hey, das ist … Fünf Monate. Wenn ihr alle wettet, dann muss ich das ebenfalls tun", meinte Behrad, „Und wieso hab ich auf einmal nur noch die Wahl zwischen Heirat und Trennung? Was ist das hier, eine Fernsehserie?"
„Hört auf den armen B. zu ärgern", mischte sich Zari 2.0 ein, „Er denkt noch ihr meint es ernst."
Und damit ging die Streiterei erst so richtig los. Jetzt riefen alle durcheinander.
„Captains, ich habe berechnet, dass Dr. Davies und Mr. Thomas mit einer 100% Wahrscheinlichkeit von der Zeitpolizei gefangen genommen werden würden, wenn wir sie einfach irgendwo absetzen. Egal ob wir von der Gegenwart oder der Vergangenheit sprechen", wandte sich Gideon unterdessen an Sara und Ava.
„Allerdings glaube ich, dass ich sie in der Zukunft verstecken kann", warf Bishop ein, „Gideon, die übrigens sehr faszinierend ist, hat mir geholfen eine Lösung zu errechnen, die zumindest vorübergehend funktionieren sollte."
„Immerhin wissen die ja nicht, dass Bishops Zeitlinie schon wieder verändert wurde", fuhr Gideon fort, „Ich kann einen weiteren Androiden bauen, der seine letzte Zeitlinie weiterführt, während der Echte unterdessen unbemerkt Teile seines alten Lebens weiterführen kann."
„Ich weiß nicht, ob mir das gefällt", meinte Sara, „Vielleicht sind das nur die Hormone, aber ich will niemanden wie auf dem Präsentierteller alleine zurücklassen. Ich meine, John kann auf sich selbst aufpassen, aber es war trotzdem schwer genug ihn gehen zu lassen, doch der Rest von uns … Ich fürchte, wir werden uns mit dieser Zeitpolizei einigen müssen, wenn wir in Ruhe gelassen werden wollen."
Sie blickte und Gwyn und Alun hinüber, die verschüchtert Händchen haltend ein paar Meter entfernt nebeneinander saßen und sich leise miteinander unterhielten. „Und ich werde nicht zulassen, dass wir ihrer Leben als Preis für Frieden zahlen müssen", fügte sie hinzu, „Es muss eine andere Lösung geben."
„Ich, ehm, hätte da vielleicht einen Vorschlag. Wenn wir es richtig anstellen, dann würden wir das Doppelgänger-Problem umgehen, denn es gibt sicherlich genug Erden dort draußen im Multiversum, auf denen es Platz für einen Gwyn Davies und einen Alun Thomas gäbe", meldete sich Mike an dieser Stelle zu Wort, „Ich bin gerne bereit dabei aufzuhelfen eine auszusuchen."
„Also gibt es doch mehr als ein Universum", versicherte sich Sara.
„Ja, klar, ihr habt damals das ganze Multiversum gerebootet. Navigieren funktioniert seit dem anders, und die einzelnen Universen sind jetzt sozusagen an anderen Stellen als vorher, aber es ist immer noch da. Oder wieder? Auch egal, auf jeden Fall kann ich euch sagen wie ihr in Paralleluniversen wechseln könnt, bevor ich gehe", erklärte Mike.
„Was meinst du mit Bevor du gehst?", wollte Sara wissen, „Was hast du vor? Dich alleine vor der Zeitpolizei zu verstecken? Und außerdem, was ist mit deinem Freund, dieser K.I. … Skeets? Brauchst du nicht Hilfe um den zu retten?"
Mike blinzelte. „Na ja, eigentlich schon", gab er zu, „Deswegen habe ich ja den Deal geschlossen euch auszuliefern, aber ich kann nicht verlangen, dass ihr nach allem, was ich getan habe…."
Sara und Ava wechselten einen vielsagenden Blick. „Natürlich kannst du das nicht", meinte Ava, „Aber wir können anbieten dir zu helfen. Spooner und Gideon haben uns erzählt, dass wir es vor allem dir zu verdanken haben, dass wir fliehen konnten."
„Du hast unsere Familie gerettet", erklärte ihm Sara und nickte in Richtung der streitenden Legends, „Deswegen wäre es nur richtig, wenn wir dir dabei helfen deine zu retten."
„Also … verzeiht ihr mir? Einfach so?", vergewisserte sich Mike.
„Nun, sagen wir einmal so: Du wärst nicht die erste Person, deren zweite Chance die Legends of Tomorrow darstellen", erwiderte Sara, „Also, was sagst du? Bereit eine Legende zu werden, Booster Gold?"
„Aber auf jeden!", platzte es aus Mike heraus, „Ich meine, wenn ihr das wirklich wollt. … Oh, und wenn wir schon dabei sind meine Familie retten zu wollen, und ihr kein Problem damit habt die Zeitpolizei noch ein wenig mehr zu ärgern … ich hab da noch einen guten Freund, dem in ein paar Jahren was wirklich Schlimmes zustoßen wird, und ich dachte, dass wir da vielleicht…."
„Immer langsam mit den jungen Pferden, ja!", befahl Sara und deutete ihm mit einer Geste sich zu beruhigen, „Zuerst bauen wir den Bishop-Androiden und schleusen ihn zum richtigen Zeitpunkt ein, dann suchen wir ein sicheres Universum für Gwyn und Alun, dann retten wir Skeets… Und dann haben wir Zeit uns zu überlegen wie es danach weitergehen soll."
„Ich bin mir sicher, dass ihr versteht, was ich meine, wenn ihr Ted kennenlernt. Er ist auch so eine Art Superheld, zumindest manchmal. Auch wenn ihr ihn nie auf eure alljährlichen Crossovers oder eure Liga-Treffen einladet, so ist Blue Beetle doch jemand, auf den man sich verlassen kann", plapperte Mike drauf los, „Er ist es wert gerettet zu werden, ihr werdet schon sehen. Es ist ja nicht so, dass sein Tod ein Fixpunkt wäre oder dergleichen und …."
„Ted? Etwa Ted Kord?", wunderte sich Sara, „Woher kennst du …. Nein, ich will es gar nicht wissen." Sie schüttelte den Kopf, räusperte sich, und verkündete dann mit lauter Stimme: „Okay, Legends, genug gequatscht. Wir haben viel zu tun. Vergesst nichts hier im Haus, immerhin ist das hier unser letztes Mal hier, Zeitlinie sei Dank. Vergesst nicht, dass wir uns auf die eine neugebaute Waverider ohne interne K.I. begeben, wer Sonderwünsche hat, sollte also jetzt sprechen oder für immer schweigen, denn wir haben nur diesen einen Zeitkurier dabei und sind wieder einmal Flüchtlinge. Sagt euren alten Leben leb wohl, ein neues Abenteuer beginnt!"
Gary, Zari, Behrad, Spooner und Astra hielten einen Moment lang inne und applaudierten dann auf einmal lautstark. Gideon und Bishop nickten diensteifrig, Gwyn und Alun sahen auf und blickten zu ihr herüber. Ava drückte ihre Hand. „Zeit für eines deiner legendären Send Offs, Babe", flüsterte die ihrer Frau ins Ohr.
Nun, das erwartete man inzwischen wohl wirklich immer von ihr, nicht wahr?
„Nun dann, Legends … let's rock on, in diesem und in jedem anderen Universum dort draußen!"
„Aye, aye, Captain!", verkündete Booster Gold und salutierte. Das würde Sara ihm noch austreiben müssen, und zwar nach Möglichkeit bevor Ava zu viel Gefallen daran finden würde.
Und dann öffnete sie das Zeitportal zu ihrer neuen Waverider. Und die Legends und ihre Freunde machten sich auf um gemeinsam neue Abenteuer zu bestehen.
So wie sie es immer getan hatten, und so wie sie es auch weiterhin immer tun würden.
#LegendsNeverDie
Fin.
A/N: That's all, Folk.
Diese Fic war mein Versuch Frieden mit der Absetzung von „Legends" nach diesem Cliffhangar zu schließen, und auch wenn ich im Moment das Gefühl habe das erreicht zu haben, bin ich sicher, dass der damit verbundene Ärger und die damit einhergehende Trauer schon bald wieder kommen werden, sobald ich das nächste Mal an dieses Thema denke, denn letztlich kann eine Fanfiction kein tatsächliches Ende ersetzen.
Ich bedanke mich bei der handvoll Leute, die mich auf die eine oder andere Art haben wissen lassen, dass sie das hier lesen und es ihnen gefällt. Abschließende Reviews sind natürlich ebenfalls immer willkommen.
Was bleibt noch zu sagen, außer, dass ich wünschte, dass die Dinge anders gelaufen wären. Aber leider hat nun mal wirklich niemand mit der Macht dazu Interesse daran den „Legends" ein ordentliches Ende zu verpassen, weil es offenbar wichtiger ist ein neuer verbundenes DC Universum für Film, Fernsehen und Animation zu erschaffen anstatt dem alten Universum, das die letzten zehn Jahre für mehr neue DC-Fans gesorgt hat als irgendein Comic oder Film, ein ordentliches Ende zu gönnen. Als Alt-Fan ist man halt immer der letzte Depp. Offenbar lohnt es sich heutzutage wirklich nichts irgendetwas länger als einer Hand voll Jahre die Treue zu halten (außer wenn es sich ums MCU handelt, schätze ich).
