Disclaimer: siehe Kapitel 1


Kapitel 2: Der Kampf um die Kathedrale


„Feuer!" Noch bevor der Befehl des Captains verstummte und sich zwischen den Säulen brach, war die Luft mit Geschossen gefüllt. Bogan kniete vor seinem Fenster und sandte den Angreifern, die aus der Dunkelheit vorstürmten, eine Kugel nach der nächsten zu. Er konnte das Kreischen der Tyranidenkreaturen hören. Vermutlich waren dies jedoch keine Todesschreie, sondern Schlachtrufe: Aber unterscheiden konnte er es nicht.

Wieder feuerte er und sah, wie seine Kugeln einer nahen Kreatur das Bein wegriss und diese auf den Boden prallte. Vom Feuer erhellt, sah er ihre Umrisse nun deutlicher: Es war ein Symbiont! Er erinnerte sich an seine Ausbildung und an Erzählungen von älteren Kriegern: Symbionten waren die Standardkrieger der Tyraniden: Schnelle, starke und wiederstandsfähige Tötungsmaschinen, die mit ihren vier mit Krallen bewaffneten Armen alles in Kürze zerhacken konnten. Ihr Kopf mit den großen, scharfen Schneidezähnen war ebenfalls gefährlich.

Bogan besah sich die Kreatur am Boden: Obwohl sie schwer verletzt war und die Wunde stark blutete, versuchte die Kreatur unter wütendem Zischen immer noch, die Kathedrale zu erreichen. Bogan sandte ihr eine weitere Kugel nach und traf ihren Kopf, der mit einem fürchterlichen Reißen zerplatzte. Blut verteilte sich über den Boden und rann zwischen den Körpern zerschossener Tyranidensymbionten hindurch. Es folgten keine weiteren. Bogan drehte sich und erblickte seine Kameraden. Diese luden gerade nach. Der Captain trat in die Mitte des Raumes, seine Servorüstung blitzte noch, als wäre sie frisch geputzt.

„Männer", sprach er, „ihr habt tapfer gekämpft! Doch bleibt die Nacht hindurch wachsam. Das war sicher nur die erste Welle. Weitere werden kommen." Er sah sich im Raum um. Dann fragte er: „Irgendwelche Verluste?"

Riker meldete sich. „Ja, Sir! Grom hat es erwischt. Die Biester haben ihn mit den Krallen gepackt. Durch die Fenster durch! Sie haben ihn rausgezogen und bevor ich sie zersieben konnte, haben sie ihn in Stücke gerissen..."

Der Captain nickte nur. Bogan konnte sich vorstellen, was in den Köpfen seiner Kameraden vorging. Jeder von ihnen hatte Angst, irgendwann mal das selbe Schicksal zu teilen. Doch sie waren Space Marines, Elitekrieger. Sie unterdrückten die Angst. Nur so überlebte man im Kampf gegen die Tyraniden.

Der Captain gab noch ein paar Befehle, unter anderem sollten Nachtwachen aufgestellt werden. Die anderen sollten sich schlafen legen. Bogan war unter den Glücklichen, die schlafen durften.

Für Bogan war es schwer, die Augen zu schließen. Seine Instinkte waren hellwach. Er spürte die leichten Veränderungen in der Luft, die der Wind mit sich brachte und hörte auch die Schreie von Sterbenden irgendwo in der Stadt. Nach einer halben Stunde übermannte ihn der Schlaf...

Geschrei weckte Bogan. Hastig sprang er auf und – wurde zu Boden geworfen. Für einen kurzen Moment dachte er, nun sei es vorbei. Doch schnell verebbte der Schmerz und er spürte, dass man ihn nur mit ungeheurer Wucht gegen eine der Säulen geschleudert hatte. Er sah vor sich auf und sah einen Liktor vor sich aufragen. Die Kreatur hatte ihn wohl mit einem ihrer Arme zu Seite geschleudert und hatte ihn nicht mit den großen Klauen aufgerissen. Die Kreatur war hochgewachsen, gute drei oder vier Meter hoch. Die zwei kräftigen Beine stützten einen im Verhältnis kleinen Torso, aus dem zwei kleiner Arme ragten, die mit rasiermesserscharfen Klauen bewaffnet waren. Aus den Schultern des monströsen Kreatur ragten zwei riesige Sensenklauen, ungefähr zwei Meter lang. Bogan konnte die Widerhaken sehen und plötzlich war er sich bewusst, dass er gegen diesen Gegner wohl kaum eine Chance haben durfte. Die Wenigen, die das Glück hatten, zu den Überlebenden eines Liktorenangriffs zu zählen, berichteten immer wieder, wie schnell diese Kreaturen agieren konnten und das sie meist gezielt aus dem Hinterhalt angriffen. Manche behaupteten sogar, dass Liktoren Boltergeschossen ausweichen konnten. Bogan ergriff Ehrfurcht. Nicht Furcht, aber Respekt vor diesem erfahrenen „Krieger". Er hob seinen Bolter und gab zwei ungezielte Schüsse ab. Als ob die Kreatur den Angriff hatte sehen kommen, warf sie sich zur Seite und nur eine der beiden Kugeln traf das Ziel und riss eine kleine Fleischwunde. Den Streifschuss schien die Kreatur nicht einmal zu spüren. Schnell war sie heran und Bogan konnte sich gerade noch wegrollen, als eine gewaltige Sensenklaue die Steinplatte, auf der er einen Moment zuvor gekauert hatte, zerspaltete. Bogan sah die Augen der Kreatur, sie blitzten bösartig. Bogan sprang auf und rannte davon, zwischen den Säulen hindurch. Er hoffte, durch seinen Zick-Zack-Lauf die Kreatur ablenken zu können. Doch diese ließ sich nicht beirren und blieb im dicht auf den Fersen, ja kam sogar näher. Bogan sprang über eine umgerissene Säule und blies einen Symbionten weg, der gerade im Weg stand und einen Kameraden bedrohte. Dieser drehte sich in die Richtung, aus der Bogan kam und wollte danken, als er die neue Gefahr erkannte. Bogan achtete nicht weiter auf seinen Kameraden und raste an ihm vorbei. Nur Bruchteile einer Sekunde später konnte er einen unterdrückten Aufschrei hören und das Zerreißen von Knochen und Fleisch. Er rannte weiter, ohne darauf zu achten. Er rannte den Mittelgang der Kathedrale entlang und sah aus den Augenwinkeln, wie Tyranidenkreaturen von den Seitenschiffen ins Mittelschiff sprangen und ihn verfolgten. Vor sich sah er ein paar überlebende Kameraden die Stufen zum Turm und zum Sendemast hochjagen. Er folgte ihnen. Am Eingang zum schmalen Gang drehte er sich kurz und entleerte sein Magazin in die Wand aus Tyraniden. Er sah sieben Symbionten zusammenbrechen. Doch es verblieben noch etwa fünfzehn Weitere und er erkannte zudem, dass sich der Liktor ebenfalls in Richtung der Treppe in Bewegung gesetzt hatte. Anscheinend hatte er sein grausames Mahl beendet.. Bogan drehte sich und jagte die Treppe hinauf, lud dabei nach. Unten konnte er die Tyraniden kreischen hören, die die Treppe hinauf zu drängen versuchten...


Endnotiz: Ein oder zwei Kapitel brauch ich noch. R&R!