Disclaimer: Siehe Kapitel 1
Kapitel 3: Der Sendeturm
Bogan sprang ins Freie. Er befand sich nun auf dem Dach der Kathedrale. Es war ein großes Flachdach und in der Mitte stand ein großer Sendeturm, umrundet von einem kleinen Bunker. Bogan sah seine Kameraden in den Bunker flüchten oder sich um ihn positionieren. Von unten hörte er das Näherkommen des grausamen Geschreis.
Bogan drehte sich kurz um und nahm eine seiner Fraggranaten vom Holster, zog den Stöpsel und warf sie in die dunkle Türöffnung. Er hörte das kurze Poltern auf der Treppe und das Verstummen des Geschreis. Dann ertönte – tief unter ihm – eine dumpfe Explosion und das Geschrei ging von Neuem los. Bogan warf seine letzte Granate und rannte weiter.
Riker empfing ihn. „Dem Imperator sei Dank. Ich dachte schon, dich hätts auch erwischt." Bogan grinste nur erleichtert. Plötzlich wurde ihm klar, dass Riker das Grinsen ja gar nicht sehen konnte, da Bogan noch immer seinen Helm trug. Er entschloss sich dafür, doch noch zu antworten. „Ja, danke, Riker. Mir geht's gut." Bogan sah sich in den Reihen seiner Kameraden um. „Meine Güte. Ziemlich hohe Verlustzahl, oder?" Riker nickte nur. „Ja, der Liktor hat sich fünf geschnappt..." Er wirkte beinahe etwas traurig, doch Bogan konnte vor allem den Zorn aus Rikers Stimme heraushören. Er verstand ihn nur zu gut. Bogan trat von einem Bein aufs andere. „Was macht der Sender? Kriegen wir den Kontakt?"
Riker nickte entschlossen. „Die sind schon auf dem Weg. Der Haken an der Sache ist nur, dass die das Peilsignal brauchen, um durch die Atmosphärenstürme zu kommen. Das bedeutet, dass wir diesen Ort auf keinen Fall aufgeben dürfen, sonst können unsere Truppen nicht mehr landen. Verstehst du? Ohne Landungstruppen verlieren wir diesen Planeten endgültig. Das darf einfach nicht passieren!" Bogan stimmte seinem Kameraden zu, war sich aber auch der aussichtslosen Lage bewusst, in der sie sich befanden. Die Tyraniden waren hier oben im Vorteil und es war wahrscheinlich, dass die wenigen Ordensbrüder, die verblieben waren, den Ansturm wohl kaum aufhalten würden können. „Wie lange müssen wir noch aushalten?", fragte Bogan. Riker hob beide Hände. „Nur 10 Minuten, Bogan. Nur zehn lange Minuten..."
Bogan wandte sich ab. Ihm war nicht nach einem langen Gespräch. Zudem wunderte es ihn, dass die Tyraniden noch nicht oben waren. Hatten seine Granaten etwa so großen Schaden angerichtet oder sammelten sich die verdammten Biester nur zu einem finalen Schlag? Die Frage konnte er nicht einmal zu Ende denken. Plötzlich sprangen sie hervor, aus der Dunkelheit und dem Schutz der Treppe heraus! Ein Feuersturm aus Bolterkugeln, Plasmageschossen und Flammen von Immolatorflammenwerfern schossen den Feinden des Imperators, den Kreaturen des Warp entgegen. Viele Tyraniden wurden beiseite geschleudert, getroffen oder zerrissen. Ihre Körper wurden durch die Luft geschleudert und warfen nachfolgende Kreaturen zu Boden. Doch der Ansturm wollte nicht abreißen. Plötzlich verstummte das Feuer und Bogan wurde der entscheidende Fehler bewusst, den er und seine Brüder begangen hatten: Sie hatten alle wie von Sinnen gleichzeitig ihre Magazine leer geschossen, ohne darauf zu achten, dass ein paar Schützen ihnen beim Nachladen Feuerschutz geben konnten. Diese Feuerpause nutzten die Tyraniden sofort. Sie drängten aus dem Eingang heraus, schossen auf die Space Marines zu. Ein Sturm aus Sensen und Klauen und Zähnen. Bogan konnte das Blut von den Klauen tropfen sehen und ihm wurde klar, dass selbst Space Marines im Nahkampf den Tyraniden unterlegen waren. Bogan warf seinen Bolter weg und zog Schwert und Boltpistole. Dies würde ihm einen Schnelligkeitsvorteil verschaffen. Kurz bevor die Tyraniden in die Verteidigungsformation der Ultramarines prallten, brüllte Bogan: „Für den Imperator!", und alle seine Ordensbrüder fielen mit ein. Dann waren sie da...
Endnotiz: Okay, ich geb zu, dass das ein extrem kurzes Kapitel war. Aber das spannende Finale wollte ich noch nicht verraten...
