Disclaimer: Siehe Kapitel 1


Letztes Kapitel: Finaler Kampf

Bogans Klinge ries einen heranspringenden Symbionten entzwei und warf ihn über die Dachkante der Kathedrale in die Tiefe. Bogan achtete nicht weiter darauf, wie der geteilte Körper durch die Luft segelte, sondern hob seine Boltpistole und schoss zwei Kugeln auf einen weiteren Feind, der sich gerade im Kampf mit einem Ordensbruder befand. Der Symbiont wurde von der Wucht des Feuerstoßes herumgewirbelt und zu Boden geschlagen. Sein Zucken wurde durch die Klinge des Ordensbruders beendet. Bogan schlug einen dritten Symbionten nieder und sah sich dann auf dem Schlachtfeld um, verzweifelt versucht, sich einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen...

Es stand schlecht um die Kämpfer des Imperators vom Adeptus Astartes, dem Hauptorden aller Space Marines, bestellt: Drei weitere Kameraden waren von den immer wieder aufs Neue anstürmenden Tyraniden getötet worden und ihre Servorüstungen zeigten deutlich die Spuren von Klauen. Um den Bunker selbst war inwischen ein harter Kampf entbrannt und Bogan sah, wie zwei weitere Kameraden tapfer fünf Symbionten in Schach hielten, die sich langsam im Kreis um die Eingekesselten schlichen. Plötzlich schoss einer von ihnen nach Vorne und versuchte, mit seinen Klauen den Frontpanzer einer Servorüstung aufzureißen. Der Angegriffene wich dem Angriff seitlich springend aus und hackte mit seinem Schwert in die Richtung der Kreatur, verfehlte jedoch. Schnell schossen die anderen Kreaturen vor und versuchten, die momentane Lücke in der Deckung auszunutzen. Sie bezahlten die Leichtsinnigkeit mit ihrem Leben: Die Space Marines waren zusammengerückt und hatten mit ihren Boltern einen tödlichen Schild aus Kugeln geschaffen, die die fünf Symbionten noch in der Luft herunter holte. Bogan sah, wie in der Nähe der Tür zwei Kameraden versuchten, sich zum Eingang durchzukämpfen und die Türöffnung zu blockieren. Bogan sprintete hinüber, um ihnen zu helfen. Auf dem Weg stellte sich ein Tyranid in den Weg. Bogan sah im Vorbeihuschen den Kopf des Symbionten und das kalte Auge, dass ihm hinterher stierte. Er stach im Rennen zu, ohne großartig zu zielen und traf den Tyraniden am Auge. Die Kreatur schrie rasend vor Schmerz auf und lief hektisch um Kreis, nicht auf ihre Schritte achtend. Bogan achtete nicht weiter auf sie und setzte seinen Weg fort. Ein Poltern und ein folgender Aufschrei hinter ihm verriet ihm das Schicksal des soeben geblendeten Symbionten: Wahrscheinlich war er über die Dachkante gerutscht.. Es zählte nicht. Was jetzt noch zählte, war, den Bunker solange zu halten wie irgendwie möglich. Bogan schnitt sich den Weg zu seinen Kameraden an der Tür zur Treppe durch und gab ihnen mit seiner Boltpistole Feuerschutz, bis sie eine Duralstahlplatte vor die Tür geschoben hatten. Hinter der Platte hörten sie das Scharren von Klauen. Doch durch die Panzerplatte, die selbst einem „Land Raider"-Panzer alle Ehre gemacht hätte, kamen die Klauen nicht. Bogan und seine Kameraden drehten sich um, erleichtert, dass die Gefahr von unten vorerst gebannt war. Bogan grinste innerlich.

Sein Grinsen erstarb, als er seinen Blick auf den Bunker mit dem Sendeturm gerichtet hatte: Von den fünf übrig gebliebenen Kameraden, die sich noch auf dem Dach und nahe dem Bunker befunden hatten, war nur noch einer am Leben. Die anderen lagen zerfetzt oder zerschmettert zwischen Symbionten. Der letzte Überlebende kämpfte gerade um sein nacktes Überleben – und zwar gegen Bogans alten Bekannten, den Liktor von unten. Anscheinend hatte er es mit seiner Chamäleonfähigkeit unentdeckt nach oben geschafft und hatte sich an den Bunker angeschlichen. Der letzte Space Marine, dessen blaue Rüstung von grünen Spritzern übersät war, versuchte vor den riesigen Klauen im Bunker Schutz zu suchen. Bogan und seine zwei Ordensbrüder, mit denen er die Tür verriegelt hatte, heulten auf und stürzten sich verzweifelt in den Kampf, um dem Kameraden zu Hilfe zu eilen und vor allem den Sendeturm zu halten. Sie stürmten unter lautem Gebrüll nach vorne und rasten auf den Liktor zu. Noch im Rennen sahen sie, wie sich eine der großen Sensenklauen mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit auf den Bunker niedersenkte und wie sie glatt durch den Beton hindurchschnitt. Als der Liktor sie wieder hervorzog, troff das Blut herab. Der Liktor wandte seinen kleinen Kopf und erkannte die herannahenden Krieger. Er trat ein paar Schritte zurück und ließ die Kämpfer herankommen.

Bogan und seine Kameraden drängten den Liktor näher und näher an die Kante, bedrängten ihn mit ihren Schwertern und Pistolen. Bogan sah, wie der Liktor aus mehreren großen Wunden blutete. Trotz seiner Schwächung war er jedoch immer noch ein ernstzunehmender Gegner. Auf Angriff folgte Verteidigung und nur allzu oft duckten sich die Space Marines gerade um Haaresbreite unter den Klauen hinweg, um dann ihrerseits einen Schlag zu führen. Der Liktor knurrte. Es war ein tiefer, kehliger und bedrohlicher Laut, doch die Space Marines wussten, was er bedeutete: Der Liktor wurde schwächer und die Ultramarines verdoppelten noch einmal ihre Bemühungen, den übermächtigen Gegner über die Dachkante zu stoßen. Der Liktor strauchelte und näherte sich unaufhörlich der Dachkante. Endlich fand einer der Space Marines eine Lücke in der Deckung des Monsters und trieb seine Klinge so tief wie möglich ins Fleisch des Liktors, sodass sie auf der anderen Seite wieder herauskam. Der Liktor schrie auf und bäumte sich auf. Der zweite Kamerad Bogans erkannte seine Chance und trieb die Klinge in die Magengrube des Ungetüms. Bogan wollte ebenfalls angreifen, blieb jedoch instinktiv stehen, als der Liktor herumfuhr und seine Klauen um sich selbst wirbeln ließ. Er drehte sich immer schneller und schneller und Bogan sah, wie seine zwei Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes zerstückelt wurden. Bogan brüllte auf, als der Liktor seine Drehung beendete und sich nun dem Sendemast zuwenden wollte. Bogan schien keine Bedrohung mehr für ihn darzustellen und er schien ihn gar nicht zu beachten. Der Liktor wankte nun nicht mehr, wirkte kräftig und ausgeruht. Die Erkenntnis war für Bogan wie ein Schlag ins Gesicht: Der Liktor hatte geblufft und hatte nur so getan, als ob er schwächelte. Bogan brüllte auf und warf sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen den Liktor. Er durfte einfach nicht versagen, schoss es Bogan immer wieder durch den Kopf. Für das Andenken seiner Kameraden durfte er nicht versagen.

Der Aufprall war hart und Bogan spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor. Ganz langsam, wie in Zeitlupe, sah Bogan unter sich – in knapp 80 Metern tiefe, den Boden und die zerbombten Häuserschluchten von Macragge. Dann sah er den Liktor neben sich. Seine Augen blitzten böse. Dann wurde es schwarz um Bogan...

Weit über ihm, in zehntausend Metern Höhe, brüllten die Turbinen der Landungsschiffe auf...


Endnotiz: Ich hoffe, euch hats gefallen. Ist etwas länger geworden, als gedacht. Natürlich sind für Nicht-Warhammer-Spieler die Kampfschilderungen uninteressant gewesen. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Doch glaube ich, dass ich die Atmosphäre des Tabletop gut eingefangen habe. Wer anderer Meinung ist, kann sie mir ja schreiben...