Vielen Dank für die lieben Reviews, deshalb gehts jetzt auch schnell weiter mit dem 2. Kapitel.
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Lessons and Lagalities
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Es war endlich ruhig im Tränkelabor und Snape hatte die Chance sich auf seine nächste Klasse vorzubereiten. Die Stunde zuvor war nicht zu unerträglich – die Zweitklässler von Hufflepuff und Ravenclaw waren einfach zu bändigen von ihrer Neugier und großen Blicken mit ein paar schroffen Worten, patentiertem Starren und vergebenem Nachsitzen – aber die nächsten würden nicht so leicht werden.
Siebtklässler aus allen Häusern… und das hieß zwei sehr große Probleme. Erstens, er war unsicher wie die Mitglieder seines eigenen Hauses auf seine Anwesenheit reagieren würden. Er hatte den Lord verraten, dem viele der Eltern gedient hatten und war nun in Sklaverei an jemanden gebunden, den sie verabscheuten. Er dachte Draco Malfoy würde am ehesten ablehnen, die Autorität eines Verräters und Sklaven zu respektieren.
Und das zweite Problem… sein Herr war in dieser Klasse.
Er richtete sich gerade auf als ein Geräusch ihn auf die Ankunft von Hermine Granger aufmerksam machte und verbeugte sich dann tief als sein Herr hinter ihr eintrat. Gut, Potter hatte sein Wort gehalten und war früher gekommen um somit Severus zu erlauben seinen unterwürfigen Akt ohne die spöttischen Blicke der Slytherins zu beenden. Natürlich hatten sie ihn schon zum gestrigen Abendessen und dem Frühstück heute Morgen gesehen, aber da war wenig, was er dagegen tun konnte. Er hoffte, dass Potter und Granger nicht ihre vorherigen Klassen frühzeitig vor deren Ende verlassen hatten um so schnell hier zu sein, doch auf der anderen Seite schienen sie immer den schnellsten Weg durchs Schloss zu kennen.
Granger murmelte eine leise Begrüßung als sie sich an den Tisch setzten und anfingen ihre Sachen aus den Taschen zu ziehen. Die Tür öffnete sich um ein paar plaudernde Ravenclaws einzulassen, welche bei seinem Blick sofort schwiegen. Offensichtlich minderte sein Sklavendasein nicht seine Fähigkeit Teenager und erwachsene Hexen und Zauberer einzuschüchtern, etwas, das ihn unheimlich befriedigte.
Als der Rest der UTZ-Level Klasse ankam, wurde ihm klar, dass sie sich ziemlich unterschiedlich zu den Kindern der vorherigen Stunde verhielten. Die Blicke mit denen sie ihn bedachten schienen im Ganzen eher respektvoll – und Respekt war etwas, das er vorher selten auf seine Person bezogen, gesehen hatte. Angst, ja. Respekt… eher nicht. Natürlich, diese waren so nah an der Reife, wie diese Idioten wahrscheinlich jemals kommen würden; einige von ihnen hatten im Krieg gekämpft, mit weit größerem Wissen von dem, was er getan hatte und viel besserem Verständnis für die Situation in der er sich jetzt befand, als die jüngeren, unerfahrenen Zeitklässler.
Die letzten Schüler, die ankamen, war eine Gruppe aus vier Slytherin, unter ihnen Draco Malfoy. Zu seiner Überraschung starrte Draco ihn nicht grimmig an… stattdessen schien er eher traurig als er seinen Hauslehrer ansah. War es möglich, dass er keine Freude dabei empfand, was mit seinem ehemaligen Mentor geschehen war.
Als alle saßen begann er mit den Anweisungen für den Trank, den sie heute brauen würden – aber er konnte nicht sein übliches Selbst sein, Befehle an die versammelten Schüler zischend. Nein, er konnte keine Art von Befehlen geben an eine Gruppe, die seinen Herrn beinhaltete, konnte nicht in einem respektlosen Ton reden. Stattdessen war er gezwungen seine Anweisungen und Fragen in Phrasen zu verpacken: „Würdet ihr…" „Wenn ihr dann… würdet" und sogar das verhasste „Bitte", zudem er sich jedes Mal zwingen musste. Es lag nicht in der Natur von Severus Snape bitte zu irgendjemandem zu sagen, schon gar nicht zu einer Gruppe nerviger Teenager.
Die Hälfte der Klasse begann die Tränkezutaten zu holen, und er gesellte sich kommentarlos zu ihnen, die verschiedenen Zutaten einsammelnd, die nicht zum persönlichen Vorrat der Schüler gehörten und platzierte sie vor seinem Herrn. Harry akzeptierte sie mit einem leisen „Danke", die Blicke seiner Mitschüler ignorierend.
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„Wie war dein Tag?" fragte Harry als seine Freundin sich auf das Sofa neben ihm fallen ließ. Der Gryffindorgemeinschaftsraum war noch ziemlich leer, erst einige Leute waren schon von ihren letzten Stunden für den Tag zurückgekommen.
„Ermüdend. Und… Zaubertränke war irgendwie seltsam."
„Seltsam?"
„Ja, Snape benahm sich ziemlich merkwürdig mir gegenüber. Er war genau wie immer, wenn er zur Klasse als Ganzem sprach, oder zu einem der anderen. Aber als ich etwas falsch machte und fast meinen Kessel in die Luft jagte, half er mir einfach es zu korrigieren. Hat mich nicht angeschrieen, keine Hauspunkte abgezogen oder ähnliches. Und du hast mir niemals erklärt, warum er sich gestern beim Abendessen vor mir verbeugt hat."
Harry seufzte. „Es ist Selbsterhaltung, Ginny. Er ist jetzt ein Sklave."
Das hat ihn nicht davon abgehalten mich anzuschnauzen als ich am Eingang fast in ihn rein gerannt bin heute Nachmittag", war Rons Einwand, der in einem Sessel in der Nähe saß. „Wenn er nur auf deine gute Seite kommen wollte, wäre er dann nicht auch gegenüber mir und Hermine vorsichtiger?"
„Ich bin es nicht, weswegen er sich Sorgen macht, Ron", erklärte Harry. „Er weiß, dass ich ihm nichts antue, wenn ich es vermeiden kann. Er ist vorsichtig bei Ginny, weil der Bund es ihm sagt. Weil sie meine Freundin ist, und zu der Zeit als der Spruch erfunden wurde, bedeutete mit einem Mädchen auszugehen, dass man es heiraten würde. Und das würde ihr auch Autorität über ihn geben.
Ginny blinzelte. „Also, wenn wir heiraten, würde ich, ähm…", sie runzelte die Stirn in Abneigung gegen die Wörter die sie sagte, „ihn mit besitzen. Als wäre er ein Haus oder so was?"
„Im Wesentlichen. Ich denke ich wäre immer noch der Hauptbesitzer, aber du könntest ihm jeden Befehl geben, der meinen nicht widerspricht. Und er könnte dir auch dienen müssen, ich bin nicht so sicher." Er machte eine genervte Geste in Richtung des Buches, das aus seiner Tasche ragte, eines von den vielen, die er benutzt hatte um den Sklavenbund zu untersuchen, und was es für ihn und Severus hieß.
Die jüngste Weasley schauderte heftig. „Ich hasse es darüber zu reden. Ich hasse es nur daran zu denken. Sklaverei… ich fühle mich dabei so…"
„Schmutzig", bot Hermine an als sie dazu kam und sich bei Ron auf die Lehne setzte, ihre Tasche auf dem Boden herum schiebend.
„Es ist verachtenswert, es ist… böse. Und mit all den Nachforschungen die ich gemacht habe, kann ich keinen Weg finden es zu brechen. Jedenfalls nicht innerhalb der nächsten dreißig Jahre."
„Warum dreißig?", fragte Ron mit einem Stirnrunzeln.
„Sklavengesetz", erklärte Harry, das Gesicht verziehend. „Jedenfalls damals als es noch legal war. Ein Sklave konnte nicht befreit werden bis er mindestens drei Dekaden seiner Sklaverei ertragen hatte und das war in die meisten Sprüche eingeschrieben. Und wir sind noch nicht einmal sicher, dass das hier der Fall ist. Voldemort würde viel eher einen Spruch benutzen, den man nicht brechen kann."
„Entzückend", brachte Ginny ihren Sarkasmus und die Gefühle der vier Freunde auf den Punkt.
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„Sie wollten mich sehen?"
Snape stand im Büro des Direktors, Dumbledore anstarrend, der ihn beim ruhigen lesen in der Einsamkeit seiner Räume unterbrochen hatte.
„Ja, es tut mir Leid, Severus aber es ist wichtig. So wie höchstgradig unerfreulich."
Er horchte auf, „Unerfreulich."
„Noch mal, ja. Offensichtlich ist deine… Situation… nicht wirklich legal heutzutage, und mit Recht. Wie auch immer, so sehr ich es mir auch wünsche, die Magie deines Bundes wird dir nicht erlauben ein vollständig unabhängiger Bürger zu sein."
Nur Snapes lange Übung im Verstecken seiner Gefühle erlaubte es ihm bei diesen Worten nicht zusammen zu zucken. „Und ich nehme an, sie haben einen Weg, das zu korrigieren und mich meiner Rechte als einer Person zu entheben."
Im Gegensatz zu Snape hatte Dumbledore keine Kontrolle über sein zucken bei diesen Worten. „Das Ministerium der Magie hat uns einige Dokumente für dich zum unterschreiben geschickt. Einige von ihnen sind ziemlich einfach, wie zum Beispiel die Überschreibung deines Besitzes und deiner Finanzen auf Harry; nur gesetzlich, ich bezweifle, dass Harry jemals etwas von dir wegnehmen würde."
Weil natürlich die Illusion Dinge zu besitzen genauso gut war, wie sie wirklich zu besitzen. Dumbledore dachte zweifellos, dass der Mangel an Besitztum die Illusion war, aber er hatte niemals erlebt, wie es war vollständig vom Sklavenbund kontrolliert zu werden. Snape würde nicht erlaubt sein von seinen Sachen als seinen eigenen zu denken, wie auch immer Harry und der Rest der Welt das sehen mochten.
„Und die weniger einfachen Dokumente?"
„Eines wird Harry legale Vormundschaft über dich geben", sprach er leise. „Genauso wie Erwachsene, die durch physische oder mentale Behinderung nicht in der Lage sind eigene Entscheidungen zu treffen, die Vormundschaft einem Verwandten zu..."
„Großartig", unterbrach Snape bitter. „Und das andere? Oder die anderen?"
„Ein weiteres. Entworfen um Harry zu schützen. Severus, du musst verstehen, wenn einige Leute von den Dingen erfahren, die er gezwungen ist dir anzutun, könnte er festgenommen und verurteilt werden und das wäre sowohl schlimm für dich als auch für ihn, weil das Band weiterhin von dir verlangen würde ihm zu dienen. Keine Jury würde ihn gerne für schuldig erklären, seine Handlungen wären lediglich um dich vor weiterem Schmerz zu schützen, es ist Voldemort, der an allem Schuld ist – aber wir würden es bevorzugen, wenn es gar nicht erst so weit bis zu einer Gerichtsverhandlung kommt."
„Ich vermute also, ich soll etwas unterschreiben, das aussagt, es steht ihm vollkommen frei mich zu foltern, wenn ihm danach ist?"
„Du weißt er würde das nicht tun, Severus. Aber grundsätzlich, ja. Der Minister hat schon ein Entschuldigungsschreiben für alles war Harry gezwungen sein wird dir anzutun, unterzeichnet. Aber deine Unterschrift würde ungeheuer helfen."
„Fein. Es ist ja nicht so als hätte ich eine andere Wahl. Aber der Bund wird mir nicht erlauben etwas ohne die Billigung meines Herrn zu unterzeichnen, wie du sehr wohl weißt."
„Er wird dir erlauben diese zu unterschreiben, da bin ich mir sicher. Er wird es wahrscheinlich verlangen. Und wenn nicht kann ich immer noch nach Harry schicken um nach seiner Erlaubnis zu fragen."
Snape knurrte, nahm die Feder, die Dumbledore ihm anbot und fing an sich durch den Stapel legaler Dokumente zu arbeiten. Glücklicherweise war die Anwesenheit seines Herrn nicht erforderlich.
