Danke für die lieben Reviews.

Miyao: Draco wird ganz am Ende noch einmal in einem Nebensatz erwähnt. Sonst kommt er in der Story nicht weiter vor.

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Kapitel 5

„Hey Ginny", grüßte Harry als er sich auf einen Stuhl fallen ließ, sich rüberlehnend um ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen zu geben, und leicht zu grinsen als Ron ihn anstarrte. Anscheinend hielt sein ‚Segen' für ihre Beziehung nur so lange, wie er nicht mit ansehen musste, dass sein bester Freund seine kleine Schwester knutschte.

„Wie ist es gelaufen?", fragte Hermine.

„Wie erwartet. Er mochte es nicht. Was es meiner Meinung nach zu einer guten Bestrafung macht. Und er vermutet nichts."

„Welche Bestrafung? Und wer vermutet nichts?" Das kam natürlich von dem Jungen mit der unstillbaren Neugierde und dem Verlangen alles zu wissen.

„Snape."

„Was ist passiert?", fragte Ginny.

„Er hat meine Feder zerbrochen", sagte Harry und verzog das Gesicht.

„Autsch."

„So, jedenfalls… fand Hermine einen Weg ihn zu bestrafen ohne auf körperliche Gewalt zurückgreifen zu müssen."

Ron blinzelte. „Was hast du gemacht, ihn in der Ecke auf einem Fuß stehen lassen?"

Harry schnaubte. „Das merk ich mir fürs nächste Mal. Nein, ich habe ihm seinen Zauberstab abgenommen." Er nahm ihn aus der Tasche und drehte ihn träge.

Ginny schluckte. „Ist das nicht gefährlich ihn ohne Verteidigung zu lassen?"

„Nein! Nicht so wie ich das geplant habe. Und überhaupt bezweifle ich, das irgendjemand Snape würde töten wollen. Alle übrigen Todesser und ihre Kinder wären viel zu glücklich mit Voldemorts Rache um ihre eigene zu versuchen."

„Sie könnten ihn verhexen ohne ihn zu töten! Er ist schutzlos!"

„Nicht für lange, Schatz." Harry lächelte irgendwie traurig. „Aber er denkt er ist es, was die Idee dahinter war. Ich sagte ihm, dass er beim Frühstück danach fragen muss."

„Vor der gesamten Schule?", Ron schluckte. „Er wird es hassen!"

„Nur, weil ich ihm das gesagt habe, heißt es nicht, dass es die Wahrheit ist."

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Das Abendessen war vorbei und Snape war froh die große Halle verlassen zu können und in die Einsamkeit seiner Räume zurückkehren zu können. Es war kein angenehmes Essen; es hatte nur dazu gedient ihn daran zu erinnern was der morgige Tag für ihn bereithielt.

Er musste öffentlich um seinen Zauberstab bitten. Severus Snape war Diener des dunklen Lords, ein Spion und hatte alle möglichen Arten der Folter ertragen, magisch und muggel. Und doch fürchtete er diese Demütigung mehr als alles andere zuvor. Lächerlich gemacht zu werden von Kindern… es fühlte sich zu sehr wie seine eigene Zeit als Schüler an.

Er stoppte abrupt als er eine familiäre Stimme seinen Namen rufen hörte. Er war in einer ruhigen Gegend des Schlosses und hatte nicht erwartet, dass noch jemand da sein würde.

Er drehte sich um und verbeugte sich tief als er den Sprecher erkannte. „Herr."

Harry gab ihm ein flüchtiges Lächeln und hielt ihm dann seine Hand entgegen. Auf seiner Handfläche lag Snapes eigener Stab.

„Herr?", fragte er unsicher.

„Nimm ihn." Harry hielt ihm den Stab näher hin und völlig verwirrt nahm ihn Snape.

Harry war gnädig zu ihm. „Ich hatte niemals die Absicht ihn die ganze Nacht zu behalten, Snape und ich wollte dich wirklich niemals am Morgen demütigen. Ich wollte nur, dass du dachtest ich würde. Das war die Strafe. Es tut mit Leid, wenn es eine harte war, aber ich dachte es wäre besser als dich zu schlagen."

Er starrte seinen Herrn ungläubig an. „Das war die ganze Bestrafung - Herr? Nichts anderes? Sie werden nicht verlangen, dass ich ihn zurück erbitte?"

„Nein. Das sollte genug sein. Der Sklavenbund verlangt nicht mehr, oder?"

Severus schüttelte verwirrt den Kopf.

„Gut." Harry hielt inne. „Snape… das wird kein zweites Mal funktionieren. Nun, da ich dich und den Sklavenbund einmal ausgetrickst habe, werde ich es wahrscheinlich nicht noch einmal machen können, jedenfalls nicht gleich noch mal. Wie müssen uns auf einer Art der Bestrafung einigen mit der wir beide leben können, weil, sosehr du dich auch bemühen magst, an einem Punkt wirst du die Regeln brechen."

Er seufzte. „Ich weiß, Herr. Und… danke."

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Hermine lag auf ihrem Bett, wieder vertieft in einen Text über die Geschichte des Sklavenhandels. Plötzlich weiteten sich ihre Augen und sie versuchte hoffnungslos ihre Lesegeschwindigkeit zu beschleunigen, bevor sie auf ihre Füße sprang und aus dem Schlafsaal rannte.