Allein gelassen
Sie fuhr sich mit ihrem Handrücken über die Lippen. Einige Male hatte sie sich übergeben, aus Ekel, aus Angst. Sie stand jetzt in Mitten dieser großen Halle und lies sich von seinem geistigen Auge ausziehen. Die Tränen auf ihren Wangen waren schon lange getrocknet. Draußen wurde es wahrscheinlich schon hell, solange war sie bereits hier.
„Wenn du versuchst zu fliehen werde ich einen nach dem anderen töten.", hatte er gesagt. „Deine Freunde, Mummy und Daddy und deine charmante Tochter Lindsay."
„Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst werde ich finden und dich qualvoll zur Strecke bringen, das schwöre ich!", hatte Catherine geschrieen, doch er fand das anscheinend amüsant.
Er warf sich in sein Jackett und Warrick Brown über seine Schulter. „Ich bin bald zurück, warte nicht auf mich." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie wehrte sich nicht. Sie hörte ihn das Tor zuschlagen und einen Riegel vorschieben. Räder eines Wagens schlitterten über die Schotterstraße.
Nach einigen Sekunden stürmte Catherine auf den Vorhang zu. Weder Lindsay noch ihre Mutter noch Sam Braun saßen dahinter. Nur Saras Augen blickten sie an. „Es tut mir so Leid Sara." Catherine entfernte das Klebeband von Saras Mund und versuchte sie von den Handschellen zu befreien.
„Ist schon gut.", murmelte Sara. „Er hat uns alle in einen Wagen gesteckt."
„Das gibt's doch nicht, dass in so einer riesigen Halle nicht irgendein Ding ist und diese scheiß Handschellen aufzubekommen!", schrie Catherine und schwirrte um Sara herum.
„Hey Cath, hast du mich verstanden. Er hat deine Familie und Nick und Grisom."
„Scheiße!"
„Hey Cath, Cath, es ist nicht deine Schuld."
Sara konnte auf Catherines Gesicht ein höhnisches Grinsen erkennen. „Was ist?"
„Dieser dreckige Mistkerl." Catherine bückte sich und griff unter Saras Stuhl und betrachtete den Schlüssel.
Nachdem Catherine Sara befreit hatte und die Beiden versucht hatten irgendwie aus dieser Halle nach draußen zu gelangen, und dabei über Wasserflaschen mit ihren Namen versehen gestoßen waren, lehnten sie an dem verschlossenen Tor.
„Er meinte du bräuchtest eine Spielgefährtin."
„Weist du wo er die anderen hingebracht hat?"
„Nein."
Catherine lies ihren Kopf an die Tür schlagen. „Er wird ihnen doch nichts tun, oder?"
Sara nahm Catherines Hand, biss sich auf die Unterlippe und schüttelte ahnungslos den Kopf.
„Hat er dir etwas getan?"
Sara atmete einmal heftig ein und aus. „Willst du auch Wasser a la Waldquelle." Sie stand auf und holte die 2 Flaschen Mineralwasser, sichtlich importiert und teurer. Sie warf Catherine eine Falsche zu und öffnete ihre und setzte sie an ihre Lippen.
„Was hat er gemacht, Sara?"
Sara schüttelte den Kopf. „Er hat nicht… Er hat nur…Ich war nicht auf die Entführung gefasst…"
Catherine schüttelte mit halb geöffneten Mund den Kopf und Sara nickte ihr mit einem gezwungenen Lächeln zu. „Tja…"
Nach einiger Zeit setzt sie sich wieder neben Catherine, die fragte: „Was er jetzt wohl macht?"
„Arbeiten?"
„Bei seiner Frau und den drei Kindern vorbeischauen?"
„An einer Klippe stehen und runterspringen?" Beide schmunzelten.
„Das ist Wunschdenken, Sara." Sie nickte.
Nach einigen weiteren Sekunden der Stille trank auch Catherine einen Schluck. Es erinnerte sie an sein Sperma, dass sie runterwürgen musste. „Wo er Warrick wohl verscharren wird?"
„Es ist nicht deine Schuld."
„Er war wegen mir hier, Sara. Wie kann ich nicht daran schuld haben?"
