So, hier ist das zweite Kapitel für euch! Ich hoffe euch hat das erste schon ein bisschen angesprochen und ich liefere euch jetzt Nachschub! ;-) Ich werde die Fortsetzung der Geschichte warscheinlich abhäging von den Reviews die ich bekomme machen. Jeder Autor lebt nunmal von den Rückmeldungen die er bekommt! Also seit so nett und drückt auf das kleine lila Knöpfchen unten links und gebt mir ein Review...

Jetzt aber viel Spass mit dem zweiten Chap!

Kapitel 2

Die Morgensonne warf ihre ersten Strahlen auf die Dächer Londons und erhellte die meisten Zimmer der Häuser mit Licht.

Doch davon merkte man im Grimmauldplatz Nummer 12 nichts.

Die Familie Weasley saß beim Frühstück in der tristen dunklen Küche des Hauses. Mit von der Partie waren auch Remus Lupin, dessen äußeres Erscheinungsbild nicht besser als sonst war: es hatte sich eher verschlechtert. Sein Gesicht war mehr eingefallen und seine Wangenkochen standen hervor.

Auch Tonks und Mad-Eye Moody saßen am Tisch, sie unterhielten sich angeregt mit Lupin, wobei Tonks sehr dicht bei Lupin saß und ihm tröstend die Hand auf die Schulter gelegt hatte.

Ron der neben Hermine saß lehnte sich über den Tisch um bei dem Gespräch der drei mitzureden.

„Gab es heute Nacht etwas größeres?"

„Ja, ein Angriff auf eine arme Muggelgegend in London. Die haben die ganzen Straßen zerstört! Doch es is´ niemand gestorben!"

„Irgendwas Neues von Harry?", fiel Hermine Mad-Eye ins Wort.

Dieser musterte sie mit einem störrischen Seitenblick und meinte „Dazu wollte ich gerade kommen. Das verwunderliche ist das bei dem Angriff niemand getötet wurde. Verletzt ja, aber nicht getötet! Ungewöhnlich für Todesserangriffe..."

„Mad-Eye komm zum Punkt!", forderte ihn Ron auf.

Doch er wurde schon wieder unterbrochen.

Ein kleiner Kauz, stürzte auf den Küchetisch zu und landete vor Hermine.

Diese nahm ihm die Zeitung ab, die er in seinem Schnabel trug und gab ihm sein Geld. Daraufhin flatterte der Kauz wieder so schnell aus dem Fenster wie er durch ebenjenes gekommen war.

Hermine blickte auf den Titel der ersten Seite und stieß einen schrillen Schrei aus, worauf sich alle zu ihr umwanden.

„Hier...Hier lest...!"

Ron nahm ihr die Zeitung ab, dort stand:

Der Auserwählte rettet Muggel-Armenviertel

Harry J. Potter (17), der-Junge-der-lebt, schien wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verteidigte er ein Muggelviertel in einem Armen Stadtteil von London. Er stellte sich den zwei Dutzend Todessern, unter ihnen auch die berüchtigte Todesser-Anhängerin und enge Vertraute von du-weißt-schon-wem, Bellatrix Lestrange, welche zuletzt vor siebzehn Jahren das Aurorenpaar Frank und Alice Longbottom in den Wahnsinn quälte. Mit Lestrange lieferte sich der junge Harry Potter ein gefährliches Duell, wie der Tagesprophet aus sicheren Quellen erfahren konnte.

Dabei kam es zur zweifachen Anwendung des Cruciatus-Fluches, der zu den drei Unverzeihlichen Flüchen gehört.

Harry Potter konnte die Todesser solange aufhalten und die Muggel beschützen bis ein Sondereinsatzkommando des Ministerialen Aurorenbüros apparierte und die Lage unter Kontrolle brachte.

Nach der erfolgreichen Verteidigung des Viertels und der Festnahme einiger Todesser, wollte der Tagesprophet Harry Potter zu einer Stellungsnahme aufsuchen, doch es stellte sich heraus das er unauffindbar war. Es wird vermutet das Harry Potter seit dieser Nacht vermisst wird.

Lesen sie eine ausführliche Kurzbiographie des Jungen-der-lebt auf Seite 3

Der Tagesprohet wird sie natürlich in dieser Sache auf dem Laufenden halten. Bis dahin ihre

Mary Wright

„Seit wann schreibt der Tagesprophet gut über Harry?" Diese Frage kam von Ron.

Mad-Eye knurrte Ron an: „Junge, darüber machen wir uns gerade auch Gedanken!"

„Warum habt ihr uns nichts erzählt?" Das war Ginny. Sie starrte die Gruppe um Lupin vorwurfsvoll an. Der war es dann auch der antwortete.

„Sie haben es mir gerade auch erst erzählt, also sehe bitte davon ab, dass ich diese Nachricht auch erst verstehen musste. Wir hätten es euch natürlich gleich erzählt!"

Ginny runzelte die Stirn und Ron beugte sich über Hermines Arm um so ebenfalls einen Blick in die Zeitung zu bekommen. Hermine hatte Seite 3 aufgeschlagen und schien gerade die ‚ausführliche Kurzbiographie über den Jungen-der-lebt' zu lesen. Ihre Lippen hatten sich verkrampft und ihre Augen flogen in einer Geschwindigkeit über die einzelnen Buchstaben, dass Ron sich wunderte dass sie nicht schon die ganze Zeitung fertig gelesen hatte.

„Es ist verwunderlich, Gerade zu sonderbar.."

„Warum sonderbar? Der Artikel scheint ja anscheinend nicht von der Kimmkorn zu kommen und wer war sonst noch gegen Harry?" Ron schaute fragend in die Runde.

„Nein, nicht weil er so nett geschrieben ist.", sie hob ihren Kopf und schaute Tonks fragend an, „Stimmt das was hier drin steht?"

Tonks nickte „Bis ins letzte Detail, sogar das zweimal der Cruciatus angewendet wurde. Der Tagesprophet muss gute Verbindungen ins Ministerium haben, dass er so ausführlich schreiben kann!"

„Du warst gestern auch dort?", fragte Ginny Tonks., „Hast du Harry gesehen?"

Tonks sah sie mitleidig an und meinte. „Niemand von uns Auroren hat ihn gesehen."

„Wie könnt ihr euch dann so sicher sein, dass er es war der dort war?"

„Es ist ziemlich eindeutig. Harry war dort! Wir haben die Muggel die dort waren, es waren an die fünfzig Stück, befragt und sie haben uns alle die gleichen Beschreibung von dem jungen Mann gegeben, der gegen Lestrange gekämpft hat. Diese Beschreibung stimmt zwar nicht ganz überein mit unserer Beschreibung von Harry, als wir ihn das letzte Mal gesehen haben, aber er scheint es trotzdem zu sein, nur mit langen Haare eben!"

Ginny wollte zu einem neuen Satz ansetzten, doch Tonks überging sie einfach.

„Nein, Ginny. Ich glaube nicht das wir uns irren. Wenn diese Beschreibung auch nicht ganz zutrifft, dann ist es jedenfalls die Art wie er gekämpft hat und wie sich Lestrange ihm gegenüber geäußert hat, was uns hilft ihn eindeutig zu identifizieren. Er ist es!"

„Doch wir haben euch auch noch etwas nicht so gutes zu sagen, abgesehen davon dass Harry den Kontakt zu uns zu meiden scheint,", knurrte Moody, „Potter scheint schwerer verletzt zu sein, als wir zuerst angenommen hatten. Er hat einem Cruciatus standgehalten und dann schließlich selber einen auf Bellatrix angewendet, doch,", Moody schien diese Gedanken wegwischen zu wollen, er machte eine flüchtige Bewegung mit der Hand, „doch wir haben seine Spur bis zu einem bestimmten Punkt zurückverfolgen können, er scheint schwere Brandverletzung zu haben, außerdem dürfte ihm der Cruciatus auch eine Menge Schmerzen zugefügt haben."

Ginnys Augen schienen nass zu werden und kurz darauf rollte eine dicke Träne ihre Backe hinunter. Hermine sah dass, und zog Ginny zu sich und legte tröstend ihren Arm um sie. „Was heißt dass?"

„Nun, wir schätzen dass seine Chancen ohne heiltechnische Hilfe sehr gering stehen, und wenn wir ihn nicht bald finden... dann wissen wir nicht..."

Tonks unterbrach sich selbst mitten im Satz und starrte gedankenverloren vor sich hin.

Warum nur versuchte Harry sie alle aus seinem Leben auszusperren?

Voldemort war nahe...

Er spürte es in jeder Faser seines Leibes. Kälte umfing ihn, Nässe berührte ihn. Er konnte spüren wie sich eine kalte Schicht um seinen Körper legte. Eine Kalte Hand auf seinem Arm, seinem Oberkörper, seinem Gesicht... Viele kalte Hände – überall.

Wärme...Feuer.

Harrys Körper richtete sich blitzartig auf. Harry griff nach dem Feuer, hielt es von sich fern, hielt es in Schach.

Seine Augen öffneten sich langsam und er sah in zwei erschrockene ihm fremde Gesichter, die ihm komisch bekannt vorkamen. Die Person ihm am nächsten stieß röchelartige Laute aus und die andere stand entsetzt und versteinert einige Meter vor ihm.

Die zwei Mädchen aus dem Pub.

Erschrocken ließ Harry von der Braunhaarigen ab. Dort wo sich seine Hand um ihre Kehle geschlossen hatte, zeichneten sich rote Spuren ab. Die Brünette wich zurück und Harry musste mit einem weiteren Blick durch den Raum feststellen, dass er sich in einem fremden Zimmer befand. Die Tapete hatte einen leicht roten Stich und das Bett auf dem er Lag war breit genug für mindestens 3 Personen.

Sie hatten ihn hierher gebracht, und zu seinem Schrecken musste er feststellen dass sie ihn komplett neu eingekleidet hatten. Er trug nun nicht mehr die alte schlabberige Jeans von seinem Cousin Dudley, sondern einen, ihm passenden, Jogginganzug und ein weißes T-Shirt.

„Sorry, wir hatten nur noch diese Sachen. Naja, was heißt wir? Ich hatte nur noch den Jogginganzug da! Es war das einzige was dir gepasst hatte.",

Die Blonde lächelte schüchtern

„Wir lange bin ich schon hier?"

„Um genau zu sein 2 Tage und 3 Stunden", sagte die Brünette die sich immer noch schmerzend den Hals rieb.

„Ich muss mich entschuldigen", er versuchte sich in eine bequemere Liegehaltung zu bringen, „Ich wollte dir nicht wehtun!"

Sie rieb sich immer noch den Hals und versuchte zu lächeln. „Macht nichts, ist ja nichts passiert. Trotzdem, Du hast einen sehr starken Griff!"

Harry fühlte sich miserabel.

„Wie habt ihr mich gefunden? Und wo sind meine alten Sachen?"

Die Brünette antwortete: „Deine Sachen liegen auf dem Balkon, sie stinken ziemlich stark, und ich glaube nicht das du sie wieder anziehen willst!"

„Wo...Wo ist mein...ähhh", Harry stockte. Woher wusste er dass diese zwei Mädchen keine Muggel waren. Und so wie es im Moment aussah, waren sie tatsächlich Muggel.

Die beiden schauten ihn fragend an.

„Ach nichts.." Daraufhin ergriff die Blonde das Wort:

„Wir sollten uns dir vielleicht erst einmal vorstellen: Ich bin Katharina Miller!"

„Und ich bin Marlén Disor!", sagte die Brünette.

„Ich bin Harry, Harry Potter!"

Harry wusste nicht was er sagen sollte

Ihm war sichtlich unwohl, diese beiden hatten ihn in fremde Kleider gesteckt und ihn scheinbar zu sich nach Hause genommen. Und letztlich waren sie noch Muggel. Er wusste nicht wie er aus dieser Situation herauskommen sollte.

Schließlich stolperten doch noch ein paar Worte über seine Lippen: „Wie ..wie habt ihr mich gefunden..?"

Marlén ergriff das Wort:

„Du lagst in einer großen dreckigen Wasserlache, die schon ziemlich rot war, bei deinem Blutverlust kein Wunder! Jedenfalls warst du kurz davor uns einfach wegzusterben. Wir haben uns also entschlossen dich mit nach Hause zu nehmen. Zuerst haben wir...Nunja, so wie du warst sahst du ziemlich übel aus und hast du auch gerochen. Wir haben dich also gebadet. Deine Hände waren voller Brandblasen und dein Bein verschürft, dein ganzer Körper war verkratzt. Kathy hier hat deine Wunden versorgt, sie macht gerade eine Ausbildung zur Krankenschwester..."

Himmel gebadet hatten sie ihn auch noch. Wie peinlich konnte es denn noch werden für ihn? Wenigstens hatten sie ihn nicht ins Krankenhaus gebracht. Dort hätten ihn seine Freunde bestimmt gefunden. Seine Freunde? Nein, er musste sich das ausreden! Verdammt! Nach der Beschreibung der beiden war er knapp am Sterben gewesen, dass er nicht gefunden worden war hatte er der Leichtsinnigkeit der beiden zu verdanken, und dass er das Ganze überlebt hatte, war nur ein kleines Nebenprodukt.

Kathy hatte fortgesetzt zu erzählen. Sie erzählte wie er Stundelang regungslos auf dem Bett gelegen hatte, keinen Laut von sich gebend. Nur der Puls hätte noch das Leben das noch in ihm steckte gezeigt. Dann nach ungefähr sechs Stunden hätte er sich endlich bewegt. Sein erstes Lebenszeichen von sich gegeben. Er hätte geschrieen, um sich geschlagen. Danach hatte er sich wieder beruhigt, sein Körper wäre wieder regungslos dagelegen. Er hätte diese Anfälle in einem immer wiederkehrenden Rhythmus gezeigt. Dazwischen lagen ungefähr immer nur ca. 2 Stunden.

Und jetzt schließlich sei er in einem dieser Anfälle aufgewacht.

„Ich kann nicht hier bleiben! Ich muss weg! Ich werde euch nur in Gefahr bringen!", Harry warf hastig die Bettdecke zur Seite, er verspürte einen stechenden Schmerz in seiner rechten Schulter doch das musste er aushalten, er musste hier fort. Er stellte seine Füße auf den Boden und trat auf. Der Schmerz vergrößerte sich. Er wollte zur Tür. Doch das nächste was geschah war, dass er zusammenbrach und lautstark auf dem Boden aufschlug.

Katharina und Marlén kamen ihm zur Hilfe. Katharina fasste ihn an der rechten Schulter und Marlén an der Linken. Gemeinsam hievten sie den am Boden liegenden Harry wieder auf das Bett.

„Harry, du wirst wohl oder übel noch hier bleiben müssen!" Katharina sah ihn ernst an.

„Ich kann nicht, es darf nicht sein! Ich stürze euch ins Unglück."

„Wenn du uns so gut verteidigt, wie du vor drei Tagen gegen diese Frau gekämpft hast, kann uns nichts passieren"

Harry starrte Marlén an.

Sie hatten ihn also kämpfen gesehen. Stimmt das hatten all die Muggel aus dem Pub. Doch sie dürften sich nicht daran erinnern. Waren sie durch das Netz der Ministeriumsbeamten zur Gedankenlöschung gewischt?

„Ich...Ich bin nicht so wie ihr denkt!" Harry wollte etwas entgegen bringen gegen diese Art wie sie ihn sahen.

„Diese Frau...diese Frau...ich musste gegen sie kämpfen!"

„Schon gut! Wir verstehen dich. Doch wer bist du? Bist ...bist ...du ein...ähh... Zauberer?", Kathy sah so aus als ob sie das über die Lippen gebracht hatte was ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte.

Beide schauten ihn erwartungsvoll an.

„Ja, ich bin ein Zauberer!"

Harry begann zu erzählen was es mit der Zauberei auf sich hatte und warum sie davon noch nichts mitbekommen hatten.

Er erklärte ihnen den gesamten Aufbau der Zaubereigemeinschaft, was mehrere Stunden in Anspruch nahm. Eine Sache jedoch ließ er schlicht aus, den gesamten Teil über sich und Voldemort und er erzählte auch nichts von sich selbst. Doch Harry war froh mit jemanden zu reden und Katharina und Marlén wollten auch wirklich alles wissen, vor allem Katharina.

„Dein Zauberstab!", mit diesen Worten reichte ihm Kathy seinen Zauberstab.

„Marlén, zeig mir bitte deinen Hals"

Marlén die auf dem Bett saß rückte Harry ein Stück näher und entblößte ihren Hals. Harry betastete ihren Hals. Sie hatte eine weiche, engelhaft zarte Haut, auf der sich ein Bluterguss ergeben hatte aufgrund Harrys festem Griff.

Er legte die Zauberstabspitze vorsichtig an. Marlén zuckte zurück und Harry versuchte sie zu beruhigen:

„Es passiert dir nichts. Ich werde dir nur die Schmerzen lindern, den Bluterguss wird man nicht mehr sehen."

Sie schlug ihre Angst in den Wind und blieb ruhig sitzen. Kathy hatte sich vorgebeugt um genau sehen zu können was Harry anstellte.

Harry tippte den Bluterguss einmal an und murmelte: „convalesco!"

Ein bläulicher Schimmer breitete sich über Marléns Hals aus und als er verschwand, war der Bluterguss mit verschwunden.

Kathy staunte und betastete Marléns Hals vorsichtig. „Tut das weh?"

„Nein, überhaupt nicht!" Um sich selbst von Harrys Werk zu überzeugen verschwand sie aus dem Zimmer um sich im Spiegel anzuschauen.

Kathy blickte Harry an. „Warum sprichst du diesen Zauber nicht auch über dich selbst?"

„Das würde ich gerne! Aber dieser Zauber funktioniert nur bei anderen, nicht bei dem von dem er ausgesprochen wird."

„Deine Narbe, woher hast du die?"

„Ich habe sie schon seit meiner Geburt.", log Harry sie an.

„Ich muss dir etwas sagen...wir haben alles getan...aber...ich denke du hast nun noch eine zweite Narbe."

Harry blickte sie erstaunt an. „Wo?"

„Auf deiner Brust."

Harry versuchte sich das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Was aber in seinem Zustand mit vielen Schmerzen verbunden war. Er schaffte es nicht. Doch Kathy kam ihm zur Hilfe.

„Warte, ich helfe dir! Darf, ich?" Harry nickte.

Kathy fasste das weiße T-Shirt unten am Saum an und begann es Harrys Oberkörper hinauf zu schieben, bis sie es ihm schlussendlich auszog.

„Eine Brandwunde!" Sie deutete auf eine ungefähr 10 Zentimeter lange flache Kruste, die sich auf seiner linken Brust befand.

Harry versuchte sie zu betasten, was ihm gründlich misslang mit seinen eingebundenen Fingern. Dafür legte Kathy fachmännisch ihre Hand auf Harrys Brust und tastete mit ihren Fingern die Kruste ab. „Tut es hier weh?", sie fasste an das eine Ende der Wunde. Harry lies ein leises ächzen vernehmen, doch verzog keine Miene.

Sie tastete sich vorsichtig an das andere Ende. Ihre Berührungen prickelten auf Harrys Haut. Kathys Finger näherten sich einer weiteren Blutkruste unterhalb seines Bauchnabels. Ihre leichten Streichbewegungen kitzelten Harry und er musste sich zurückzuhalten um nicht unruhig zu werden.

„Hast du mich jeden Tag so untersucht?"

„Ja, habe ich. Die letzten zwei Tage zumindest. Aber heute habe ich dich noch nicht untersucht! Das muss ich jetzt nachholen!"

Sie schob Harrys Jogginghose ein Stück nach unten um sich so die Wunde anzusehen, die unterhalb des Saums der Hose lag.

Wenn sie ihn so wirklich jeden Tag untersucht hatte, dann kannte sie ihn ja schon fast besser als er sich selbst, dachte Harry bei sich.

In diesem Augenblick kam Marlén zurück. Sie trug ein kleines Tablett, auf dem mehrere Teller und Tassen standen. Und plötzlich duftete es nach frischen Brötchen.

„Ah, wie ich sehe führst du gerade die tägliche Morgenuntersuchung durch!", sie grinste und stellte gleichzeitig das Tablett mit dem Frühstück auf Harrys Bett ab.

„Harry du hast seit zwei Tagen nichts gegessen. Es ist gut das du etwas isst."

„Danke!", sagte Harry zu Marlén und wollte sich ein Brötchen nehmen. Was ihm aber sofort aus der verbundenen Hand rutschte.

„Das Problem ist, dass sich das Essen ziemlich schwierig gestaltet." Er lächelte schief. „Aber ich habe eine Idee!" Er grinste.

Er richtete seinen Zauberstab den er leicht in seiner verbundenen Hand halten konnte, auf das heruntergefallene Brötchen: „Wingardium Leviosa"

Er musste lächeln, als ihm einfiel wie Hermine Ron die genaue Betonung des Spruches in ihrem ersten Schuljahr beigebracht hatte. Hermine und Ron, das war schon so ein Paar. Seine besten Freunde! Das waren sie jedenfalls gewesen. Bis vor wenigen Monaten. Er mochte sie. Doch sie behinderten ihn bei seiner Suche. Der Suche nach den verbleibenden Horcruxen. Er musste diese Suche alleine verrichten. Doch was machte er, er lag hier verletzt auf einem fremden Bett und so würde es auch noch einige Tage bleiben.

Das Brötchen schwebte unter den staunenden Augen der zwei Mädchen zu seinem Mund und Harry biss hinein. „So geht das ganz einfach!"

Beim Kauen fiel Harry etwas ein.

„Kathy und Marlén habt ihr zwei irgendein Wort über mich an jemanden anderen verloren? Nein?"

Die beiden schüttelten den Kopf. „Das ist gut. Ich muss unerkannt bleiben. Wenn man mich findet, ist es vorbei mit mir und euch beiden auch!" Harry schaute in die erschrockenen Gesichter der beiden. „In meinem jetzigen Zustand jedenfalls! Könnte einer von euch beiden bitte das Fenster öffnen, ich möchte etwas ausprobieren."